Einmal in das Wohnmobil eingestiegen, begann unser Abenteuer. Mit Küche, Klo, einem integriertem Schlafplätzchen und ausreichend Proviant waren wir perfekt für unseren Mini-Roadtrip ausgestattet. Amerika war zu weit, Australiens Westküste auch. Aber Belgien, Belgien lag in guter Reichweite für das perfekte Wochenende mit Abenteuerfaktur. Mit zurück haben wir ein paar gute Gründe genommen, euer Wohnmobil mal in das kleine Nachbarland zu steuern oder eins zu mieten. Hier kommt mein Belgien mit Wohnmobil Reisebericht.
Belgien mit Wohnmobil Reisebericht: Spontanität & Flexibilität
Spontanität wird beim Trip mit dem Wohnmobil mitgeliefert, vorausgesetzt man lässt sich auf sie ein. Wir haben hinterm Steuer bei einem Kaffee und einem Blick auf die Landkarte unsere Reise „geplant“. Gent war unser erstes Ziel. Das zweite haben wir nicht mehr erreicht. Zum Glück! Ein Wohnmobil schenkt Flexibilität und das sollte ausgenutzt werden.
Anstatt am ersten Abend wie ursprünglich ausgemalt durch Gents Lokale zu ziehen, verbrachten wir die Zeit mit Pasta, Gin und einer riesigen Portion Gemütlichkeit in unserem Heim auf Rädern. Das Wetter war bescheiden und unser Vorrat ausreichend gefüllt. Ein Trip muss kein Marathon sein, bei dem alles mitgenommen und abgehakt werden muss. Losfahren, stoppen wo es schön ist, sich treiben lassen und an unerwarteten Orten aufwachen, all das kann eine Reise mit dem Wohnmobil. Natürlich nicht nur in Belgien, sondern überall dort, wo ihr mit eurem Camper unterwegs seid. Aber in Belgien geht es besonders gut, dank Grund zwei.
Belgien mit Wohnmobil Reisebericht: Vielfalt schlürfen
Vielfalt auf 30.500 m² ist ein absolut guter Grund für einen Belgien-Trip. Nicht nur in Sachen Waffeln und Bier bietet Belgien einiges an Abwechslung. Bei einem Blick auf die Landkarte steht schnell fest, dass Meer und Gebirge relativ wenige Kilometer trennen. Frühstück am Strand, Mittag in den Ardennen ist in Belgien daher gar kein Problem. Mit dem Camper unterm Hintern sowieso nicht. Auch ein Abstecher nach Luxemburg oder Frankreich ist innerhalb weniger Kilometern drin.
Ein riesiges Urlaubsfeeling kommt auf, sobald man eine andere Sprache hört. So geht es mir zumindest. Belgien ist mit drei Amtssprachen, Niederländisch, Französisch und Deutsch, in Sachen Sprachvielfalt ein Multitalent. An der einen Tankstelle wurden wir gerade noch mit „hoi“ begrüßt, 30 Minuten später mit „au revoir“ zurück auf die Autobahn geschickt. Herrlich!
Das schönste an dieser Vielfalt? Sie kann an jeder Ecke gekostet werden. Unser Navi zeigte nie mehr als zwei Stunden an, egal von wo nach wo wir uns gerade bewegten.
Belgien mit Wohnmobil Reisebericht: Burgen und Beginenhöfe
Was macht man bei einem Wohnmobiltrip durch Belgien im Örtchen Diest? Den wunderschönen Beginenhof bewundern, der seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört! So auch wir. Die meisten Häuser stammen aus dem 16. – 18. Jahrhundert und strahlen eine ganz besondere Atmosphäre aus. Hier und da befinden sich kleine Lädchen wie ein Antiquitätengeschäft und ein Bücherladen. Keine Angst, alles ganz ohne Halligalli. Beim Schlendern durch die kleinen Gassen konnten wir die Ruhe genießen und auf Zeitreise gehen.
Wenn ihr etwas Zeit mitbringt, könnt ihr euch für eine Führung durch die Kirche St. Katharina anmelden. Wir waren zu spät dran, durften aber dennoch einen Blick hinter die schwere Tür erhaschen.
Prinz und Prinzessin spielen ist beim Trip mit dem Wohnmobil durch Belgien auch drin. Gefühlt in jedem Ort ist eine Burg oder alternativ ein Schloss zu finden. Ich habe mich in Gent direkt in die Burg Gravensteen verliebt. Bisher warte ich immer noch auf den Mietvertrag …
Belgien mit Wohnmobil Reisebericht: Gent und andere Städte erleben
Gent du alte Schönheit! Hier, beziehungsweise ein paar Kilometer außerhalb, an einem kleinen Parkplatz mit Seeblick (Freizeitgebiet Blaarmeersen), haben wir den ersten Abend verbracht. Aufgrund des bescheidenen Wetters ging unsere Gent-Exkursion erst am nächsten Tag los. Macht ja nichts, der Wohnwagenfahrer ist flexibel, wie schon gesagt.
Einmal im Zentrum angekommen (prima erreichbar in 15 Minuten mit dem Bus), richtete sich unser Blick vom schönen Korenmarkt aus in Richtung Wasser und wir uns gleich mit. Ab dann verselbständigte sich unser Spaziergang durch Gent. Der Stadtplan kam zurück in den Jutebeutel. Unser Navigationssystem funktionierte nach dem Motto „immer der Sonne und den schönsten Ecken entlang“ und dieses Prinzip läuft in Gent sehr gut. Nach der Burg Gravensteen, die ihr besichtigen könnt, ging es durch viele kleine Straßen, vorbei an Bars und Restaurants …
So schöne Gassen in Gent!
… bis wir irgendwann den Vrijdagmarkt erreichten. Eine Waffel später standen wir auf dem Minitrödelmarkt an der Sint-Jacobskerk. „Was wohl so alles in so ein Wohnmobil passt?“, war eine berechtigte Frage. Die stellte sich dann im Minutentakt, denn ein kleiner Laden mit tollen Stühlen und anderen gebrauchten Einrichtungsgegenständen war zum Greifen nahe. Von der unübersehbaren Stadthalle mit einer ganz besonderen Dachstruktur aus, war es ein Katzensprung zu unserem Mittagsstop Den Hoek Af. Was ein schönes Café! Gleich nebenan gibt es bei Twiggy Mode, hochwertige Kosmetik und ein integriertes Café, alles in einem wunderschönen Gebäude, auf mehreren Etagen, mit Innenhof.
Neben Gent gibt es noch einige andere attraktive Städte, die einen Trip mit dem Wohnmobil durch Belgien zu einem Traum machen. Antwerpen, Leeuwen und Lüttich stehen auf unserer Bucketliste. Wo steuert ihr den Camper hin? Schreibt es mir in die Kommentare!
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Die Gastautorin:
Hallo! Ich heiße Julia. Aufgewachsen in einem kleinen Örtchen im Kreis Gütersloh, hat mich meine Reise irgendwann nach Amsterdam geführt, spannende Umwege inklusive. Auch hier, wie in meiner Heimat, erreicht man alles ‘ganz easy’ mit dem Rad … allerdings gibt es in meiner Lieblingsstadt ständig Neues zu entdecken. Wenn ich nicht gerade über die Grachten radel und meine Fühler nach netten Lädchen und Lokalen ausstrecke, arbeite ich im PR-Bereich. Meinen Schreibtischstuhl tausche ich hin und wieder gerne gegen Abenteuer in Form von Städtetrips und aufregenden Reisen ein, die auf meiner Bucketlist auf ihr Flugticket warten. Ein Spanischkurs hilt mir momentan dabei, meine Sprachkenntnisse zu erweitern. Die beschränken sich noch auf Textzeilen ‘richtig guter’ Sommer-Hits … und “vamos a la playa” wäre auf Dauer viel zu langweilig.
5 Kommentare
Das sind sehr schöne Bilder aus dem Nachbarland. Immer wieder überraschend wie sehr Belgien als Reiseland unterschätzt wird.
Das stimmt!
darf ich fragen wo ihr den wohnwagen gemietet habt ?
guten Tag können Sie bitte Adresse von St. Katharina mitteilen