Zu welchen geistig, philosophisch-analytischen Fähigkeiten man gelangt, wenn man mal 4 Wochen an einsamen Stränden verbringt…
Da sahs ich doch neulich mit Sarah im Burgen King um endlich mal den Veggie-Burgen zu probieren ( diese spektakuläre Erweiterung des Sortiments ist völlig an mir vorbei gezogen) und da haben wir plötzlich angefangen uns Gedanken über diese quadratische, senf-ockerfarbene ungefährt 8x8cm große und 2 mm dicke Substanz auf unseren Burger zu machen. Auch „Käse“ genannt. Mit ziemlich großer Überzeugung, haben wir den Entschluss gefasst, dass es sich dabei nur um Analogkäse handeln kann und das Analogkäse im Grunde vergleichbar mit dem Kontakt zu einer Prostituierten ist, One-Night-Stands oder Affairen. Der Käse schmeckt zwar im ersten Moment genauso wie der echte und befriedigt so zwischen Salat und Fleischbeilage auch das Bedürfnis. Aber irgendwann merken unsere Geschmacksnerven und vorallem unser Körper, dass er vom Analogkäse nicht die gleichen Nährstoffe die er zum leben braucht bekommt wie vom echten Käse. Und spätestens wenn man mal ein richtiges Stück herzhaften, Allgäuer Emmentaler zwischen die Zähne bekommen hat oder ein Stück cremig-feinen französischen Brie ist man sich noch mehr über die unbefriedigte Schlechtigkeit, dieses chemischen Stück Wabbelmasse im klaren.
Ich komme glaube ich gerade in den Genuss eines echten, Schweizer Raclettekäses – meine Lieblingssorte, so besonders im Geschmack. Ist schon roh ein absoluter hoch Genuss. Was wohl passieren wird wenn man ihn erstmal in der Pfanne zergehen lässt und mit Kartoffeln und Kräuter der Provence mischt…