Das Alpenhaus Kaprun in Österreich hat einen ganz besonderen Service, der dem Urlauber das Leben schöner machen soll. Man kann sich einen “Rudi” leihen. Gesa hat mal die Winterversion getestet.
Im Urlaub will man doch vor allem eines: sich so richtig entspannen und um nichts kümmern müssen. Stattdessen schlage ich mich bei meinen Skiurlauben ständig mit zeitungsgroßen Skiplänen herum, auf denen ich mich eh nicht zurecht finde und die mir kostbare Zeit rauben. Meine Freude über die anstehende Abfahrt wird meist jäh getrübt, wenn ich im Lift sitze, alles von oben sehe und panisch die Orientierung über das Gebiet verliere. Wie zur Hölle komme ich auf die andere Seite, und wieso sieht von unten doch alles ganz anders aus? Stress! Während der Abfahrt bleibe ich dann an jeder Kreuzung stehen und suche nach dem einen richtigen Weg, der mich nicht ins Nirgendwo führt, von wo dann kein Lift mehr hochfährt. Noch mehr Stress! Wenn wir doch falsch abfahren und der Weg mir nicht gefällt, dann ist es eigentlich in jedem Fall die Schuld meines Freundes. Es kommt wie es kommen muss: Am Ende meines ersten Snowboard-Tags am Kitzsteinhorn in Kaprun überschleicht mich das unwohle Gefühl, vor lauter „komm, wir fahren die Piste einfach zum dritten Mal“, etwas verpasst zu haben! Und das habe ich auch, wie mir am nächsten Tag klar wird.
Am nächsten Tag nutze ich einfach den Service von meinem Hotel, dem Alpenhaus Kaprun, nahe des Zeller Sees im Salzburger Land: „Rent a Rudi“.
Das ist Rudi
Rudi ist der Sport- und Freizeitcoach vom Alpenhaus Kaprun. Man kann ihn sich sozusagen einfach mieten. Genau genommen tüftelt Rudi tageweise ein Programm aus, welches den Gästen beim Frühstück in einer kleinen hauseigenen „Zeitung“ präsentiert wird, und für den jeweils nächsten Tag buchbar ist.
Im Winter sind das Angebote wie Schneeschuhwandern, Eislaufen oder eben Skifahren. Im Sommer platzt das Angebot aus allen Nähten: Das Alpenhaus Kaprun bietet mit Rudi als persönlichem Guide zum Beispiel Downhill-Biketouren auf dem Berg oder Radtouren im flachen Tal an. Das macht Rudi eigentlich am liebsten. Aber genauso gut kann man mit ihm auch raften gehen, Kanu fahren, Canyoneering betreiben, Sommerrodeln und natürlich Bergtouren, Wanderungen oder gar auf Lama Trekkingtouren gehen. Wer regionale Spezialitäten zu schätzen weiß, kann mit ihm zum Beispiel von einem Bauern zum anderen wandern, und kommt am Ende mit mehr Proviant in der Brotdose wieder, als er oder sie beim Losziehen eingepackt hat. Ein bisschen, wie an Fasching von Tür zu Tür zu tapsen, nur ohne Singerei und mit mehr Gastfreundlichkeit. Was Rudi selbst nicht kann, das organisiert er einem im Handumdrehen. Wer möchte, könnte sich also auch zu seinem ersten Paraglidingsprung verhelfen lassen. Selbst für schlechtes Wetter hat Rudi vom Alpenhaus Kaprun was auf Lager: Dann geht es zum Beispiel in die größte Eishöhle der Welt. Das Schöne ist, dass man sich bei all diesen Unternehmungen keinerlei Sorgen machen muss. Vom Transfer, über die beste Verpflegung bis zum sicheren und schönsten Weg zurück ins Hotel kümmert sich Rudi um alles. Wer verloren geht, wird wieder gefunden, wer nicht mehr mag, wird aufgemuntert und wer wirklich nicht mehr kann, für den wird ein leichterer Weg eingeschlagen.
Und am Ende kommt man sicher und sorgenfrei wieder im Alpenhaus Kaprun an, genießt ein Bad im Whirlpool, die Sauna oder das Sole-Dampfbad, speist königlich und lässt sich vollkommen glücklich und entspannt ins Bett fallen. Was will man mehr?
Zurück zu meinem Winteraufenthalt im Alpenhaus Kaprun. Nach einer erholsamen Nacht hatte ich am Morgen meines gemeinsamen Tages mit Rudi ein bisschen bammel. Wie wird es sein, den ganzen Tag einen bis dato mir fremden Menschen an meiner Seite zu haben? Muss ich mich jetzt den ganzen Tag angeregt mir ihm unterhalten? Was, wenn wir uns nicht verstehen? Für bessere Stimmung sorgt aber gleich die große Auswahl beim Frühstück. Ich bin kein Frühstücker – umso mehr freue ich mich über reichlich Obstsalat und küre das Energiemüsli zu meinem neuen Frühstücksliebling: Naturjoghurt, Apfel, Banane, Kiwi, Braunhirse, Honig, geröstete Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Mandeln und Dinkelflocken (Urweizen) sehen zusammengerührt zwar aus wie Kotze, schmecken aber allerbest und sollen mich später vorm Muskelkater verschonen.
So gestärkt starte ich also in meinen Tag mit Rudi und stelle fest, dass unser Guide viel unkomplizierter ist, als ich erwartet hatte. Er ist der Inbegriff von Geduld, Ruhe und Gelassenheit. Ein – seiner Statur ganz entsprechend – wahrer Fels in der Brandung. Wem danach ist, der kann munter mit ihm plaudern und die ein oder andere lustige Geschichte aus ihm herauskitzeln. Wer andererseits einfach nur seine Ruhe haben und die Natur genießen möchte, dem rückt Rudi nicht unangenehm auf die Pelle. Er ist schließlich kein Animateur, sondern macht das, was ihm Freude bereitet, und nimmt dabei eine Rasselbande von bis zu 12 Gästen mit.
Um jetzt mal theatralisch zu werden: Rudi war für mich in diesem Sinne das Beste, was mir im Skigebiet Kitzsteinhorn passieren konnte. Endlich hatte ich mal Zeit, mich auf meine Snowboardskills und die Aussicht zu konzentrieren anstatt nach dem Weg zu suchen, dafür alle paar Meter anzuhalten, schlechte Laune zu verbreiten und gar einen Beziehungsstreit zu riskieren. Stattdessen habe ich einfach mit dem Finger irgendwo drauf gezeigt, „Dahin möchte ich!“ gesagt und 10 Minuten-volle-Fahrt-voraus später waren wir da. Besser als jeder Taxifahrer. Ach was sage ich, fast wie im Paradies. Rudi vom Alpenhotel Kaprun hat mir Pisten gezeigt, an die ich am Vortag gar nicht gedacht habe. So zum Beispiel den “Anfänger-Kicker”. Ich bin so stolz! Ich bin tatsächlich mit Schuss über eine Kuppe gefahren. Das klingt unspektakulär, aber wisst ihr was? Ich habe mich dabei total schwerelos gefühlt! Ich möchte unbedingt Springen lernen! Funpark ich komme!
Im Winter, wie im Sommer, sollte es im Alpenhaus Kaprun auf jeden Fall nicht langweilig werden. Da bekommt Rudi Besuch von alten Bekannten, Neuankömmlingen, Familien, Ehepaaren und Rentnern. Wer aber lieber seine eigenen Unternehmungen machen möchte, wird wie gesagt auch nicht festgehalten. Diesen Sommer möchte ich noch unbedingt Downhill-Mountainbiken ausprobieren. Das stelle ich mir zwar extrem anstrengend vor, aber mit dem richtigen Treatment im Spa und dem guten Essen im Alpenhaus Kaprun sollte das doch ein Kinderspiel sein?
Und wenn mich doch der Muskelkater an einen Stuhl fesselt, dann hält das Alpenhaus Kaprun eine ganze Bandbreite an besten Sitzmöglichkeiten bereit:
Vielen Dank an Hansmann PR und das Alpenhaus Kaprun für die Unterstützung.
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