Die meisten kennen diesen Namen nur von der Autobahnausfahrt.
Schweinfurt – Industrie und Kunst, bekannt für seine Kugellagen- und Stoßdämpferproduktion und dem Georg Schäfer Museum mit der größten Spitzwegsammlung. Mich macht diese Stadt wahnsinnig! Ich glaube, es ist einfach der Ort zwischen Irgendwo und Nirgendwo wo mal einfach nix möglich ist.
Man bekommt keinen spontanen Arzttermin, es gibt keinen Schumacher der vernünftig Schuhe reparieren kann und um einen Schlüssel nachmachen zu lassen muss man 8 Tage warten weil alles erst „bestellt“ werden muss. Außerdem kann man nicht mit EC Karte zahlen, weil sie keine Geräte haben (der Schuhmacher) oder weil gerade etwas nicht mit den Leitungen stimmt.
Aber mein Lieblingserlebnis in Schweinfurt City ist der Gang zur Druckerei. Grundsätzlich wartet man immer erstmal 20 min weil soooooo viel los ist. Die Angestellten rennen rum wie irre, gestresste Fanatiker weil sie einfach nicht ihren Kopf einschalten und so alle Wege 5 Mal gehen müssen. Am liebsten würde man sie einmal festhalten und richtig anschreiben damit sie wieder klar im Kopf werden. Aber die 20 Minuten Wartezeit werden einen auch wirklich versüßt indem man einen Einblick in die grafischen Meisterwerke der Schweinfurter Bürger bekommt. Zum Beispiel heute, wurde eine wunderschöne Kommunionkarte mit dem Titel (verzerrt und mit Schatten hinterlegt) „Brot des Lebens, wir gehören dazu“, gedruckt. Auch schön war das Menü zu Opas 70, Geburtstag mit 5 verschiedenen Schriftarten. Herr Zickermann würde einen Herzstillstand bekommen.
Aber heute hat mir ganz besonders gut gefallen, der neue Drucktrend. Lassen sie ihr Ultraschallbild des Babys im Bauch auf Leinwand drucken….
Ich habe noch nie so etwas hässliches gesehen. Vielleicht lag es auch an den Farben, giftgrün, honiggelb und rot.
Schweinfurt ist also auf jedenfall etwas für Leute mit viel Zeit und Geduld, die mit wenigen zufrieden sind und auf guten Service keinen Wert legen J
Aber es ist meine Heimatstadt also muss ich sie doch irgendwie ein bisschen lieben…