Vielleicht kennt ihr das auch? Diese Urlaubsphasen? Die ersten Tage befinde ich mich meistens in einem komatösen Dauerschlaf. Ich stehe nur auf um Mahlzeiten einzunehmen oder mich zu erleichtern. Wenn man mich so sehen würde, könnte man denken, dass ich den letzten Monat durchgemacht habe. Nach ein paar Tagen erwache ich langsam wieder und habe genug Energie um alles mitzunehmen, was nur geht: Abenteuer, Action, Adrenalin ist mein Motto, bis es nur noch ein paar Tage bis zu Abreise sind. Dann werde ich stiller, nachdenklich und auch ein bisschen traurig. Ich denke langsam wieder an die reale Welt, die mich erwartet. Urlaubszeit ist Nachdenkzeit, wenigstens für mich, und jede Rückkehr wie ein kleiner Neuanfang, denn man hat so viel erlebt und gesehen, dass man einfach nicht mehr ganz der Mensch ist, der man vor der Reise war. Jedes Mal nehme ich mir in diesen letzten Tagen im Urlaub Sachen vor, die ich gerne ändern möchte, wenn ich wieder zu Hause bin, doch noch nie habe ich sie mir wirklich aufgeschrieben und umgesetzt. Es wird also höchste Zeit und vielleicht kann ich euch auch ein bisschen inspirieren. Hier 10 Dinge, die ich in Berlin umsetzten möchte, wenn ich wieder von den Malediven zurück bin.
Blume vom Tourishop / Shirt von @elementbrand
1. Blume im Haar tragen
Dieses Jahr, als ich vom Fusion Festival zurück kam, habe ich mir felsenfest vorgenommen Glitzer salonfähig zu machen und auf der Straße im Alltag zu tragen. Natürlich ist nichts daraus geworden, weil man mit Glitzer im Gesicht schon wirklich sehr, sehr auffallen würde im morgendlichen Berufsverkehr. Selbst in Berlin. Deswegen starte ich diesmal erst einmal mit einer Light-Version – einer Blume im Haar. Ich habe auf den Malediven eine Orchideen-Haarspange gefunden, die ihr bestimmt schon auf dem ein oder anderen Foto von mir entdeckt habt. Die wird jetzt das graue, herbstliche Berlin in meiner Haarpracht erleuchten und gute Laune verbreiten.
2. Bücher verschlingen
Oh Gott, ich habe fast vergessen, wie wunderschön es ist sich total einem Buch hinzugeben und jede freie Minute nutzt um weiterzulesen. Im Alltag kommen Bücher leider viel zu kurz bei mir. Das möchte ich ändern. Ich weiß jedoch noch nicht genau wie. Soll ich mir vornehmen jeden Abend zu lesen? Oder mittags ein Stündchen? Wie auch immer, ich möchte mehr lesen, weil ich auch gemerkt habe, wie glücklich es mich macht und wie viele neue Ideen ich bekomme. Meine Malediven-Urlaubslektüre war das neue Buch von Lena Dunham „I am not That Kind of girl“ und ein echter Klassiker „Der Fänger im Roggen“. Beide sehr, sehr gut und obwohl Jahre zwischen den Veröffentlichungen liegen, sind sich die beiden Charakter, Lena und Holden doch so ähnlich. Was lest ihr gerade und könnt ihr empfehlen?
3. Ommmmm
Nein, ich möchte mich nicht mehr aufregen. Ich bin ja schon wirklich ein sehr ruhiger Mensch, aber ich möchte mich noch weniger ärgern. Wie ich das schaffe? Immer wenn ich merke, dass es in meinem Bauch grummelt und sich mein Brustkorb zusammenzieht, schließe ich die Augen, denke an türkisblaues Meer, an kleine, bunte Fische, an die glitzernde Wasseroberfläche und: Scheiß drauf! Das Leben ist zu schön um sich aufzuregen. Und zu kurz obendrein.
4. Teatime im Hause Neder
Ich will mehr Tee trinken. Wieso? Keine Ahnung. Ich denke so eine entspannte Teatime am Nachmittag tut mir bestimmt gut. 20 Minuten weg vom Laptop vielleicht einen lieben Menschen anrufen oder lesen. Ich habe gemerkt, dass ich mir wirklich mehr Pausen im Alltag einbauen muss. Manchmal sitze ich von 8 bis 20 Uhr an der gleichen Stelle und verlasse den Platz nur zum Pinkeln. Das ist NICHT gut. Jetzt habe ich mal wieder gemerkt, wie sich Entspannung anfühlt und möchte sie behalten. Tschaka. Habt ihr auch so kleine Entspannungs-Rituale?
5. Mit geklautem Shampoo duschen
Oh Gott, jetzt wird es wirklich gruselig. Ich erzähle euch eine meiner schlimmsten Angewohnheiten. Ich bin etwas klemptomanisch veranlagt, wenn es um die kleinen Kosmetikfläschchen geht, die man in Hotelzimmer findet. Ich nehme sie IMMER, ALLE mit. Ich habe Zuhause zwei Kartons voller dieser kleine Fläschchen. Was ich damit mache? Mein Fernweh stillen. Ich nehme all die kleinen Fläschchen nach meiner Rückkehr mit in mein Badezimmer und dusche mich für die nächsten Tage damit. Immer wenn ich die Flasche öffne und mit der Duft entgegen kommt, denke ich an den schönen Urlaub. Mit jeder Dusche verblasst meine Bräune und auch ein bisschen das Fernweh.
6. Hausfrau spielen
Ich will mehr kochen. Also erst mal werde ich ungefähr zwei Wochen nichts essen, weil ich einen absoluten Fettranz bekommen habe. Vielleicht ist es euch aufgefallen? Nach der ersten Woche auf den Malediven gab es keine Bikinifotos mehr. Das Essen war einfach zu gut… Nachdem ich wieder mein Normalgewicht erreicht habe, möchte ich mehr kochen. Nämlich all die tollen Dinge, die ich auf Kurumba gelernt habe. Fischcurry, maledivisches Brot ect. Die Rezepte werde ich euch natürlich auch bald hier zeigen. So göttlich gut ist die maledivische Küche.
7. Nur noch Seidenblusen tragen
Manchmal treffe ich Frauen, die mich einfach umhauen. Sie sind nicht sonderlich hübsch, aber sie haben dieses gewisse Etwas. Ich finde es faszinierend, wie sich ihr Mund bewegt, auch wenn ich die Sprache nicht verstehe, wie sie laufen, essen und sich kleiden. Solch eine Frau habe ich auf Velassaru getroffen. Sie hat mich einfach umgehauen, ich hätte sie gerne den ganzen Tag begleitet und geschaut was sie so macht und wie. Doch ich weiß nichts. Nur, dass sie sehr elegant Reis isst und immer Seidenblusen getragen hat. Ich möchte jetzt auch so elegant Reis essen und Seidenblusen tragen. Hach…
8. Eine neue Matratze kaufen
Ich habe die letzten Wochen geschlafen, wie ein Baby. Jeden Tag mindestens 8-9 Stunden. Selbst wenn ich den ganzen Tag nur rumlag und schon mittags eine Stunde geschlafen habe, bin ich jede Nacht innerhalb von 5 Minuten ins Land der Träume gesegelt. Bestimmt lag es an der frischen Luft, aber sicher auch an der geilen Matratze und dem weichen Unterbett. Die frische Luft kann ich leider nicht mitbringen, aber ich kann mich um eine neue Matratze bemühen.
9. Redesign von meinem Blog
Endlich, endlich ist es soweit. Noch im Oktober werde ich den Redesign von meiner Seite launchen. Lilies Diary soll schöner werden. Gerade eben sieht alles ja eher langweilig aus und lädt nicht sonderlich zum Rumstöbern und Entdecken ein. Das will ich ändern und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass es euch gefällt! Also wenn in Zukunft die Seite irgendwann anders aussehen wird, nicht erschrecken!
10. Meinen Roman schreiben
Seit 2 Jahren erzähle ich davon, dass ich einen Roman schreiben möchte und was ist bis jetzt passiert? Nichts. Und warum? Weil ich Angst habe zu versagen. Deswegen war erst einmal alles andere wichtiger und der Roman schlummerte in irgendeiner Abstellkammer. Die letzten zwei Wochen hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe meine Romangeschichte rausgekramt und sie weiter gedacht, mir die Charaktere der Geschichte genauer überlegt, den Plot ausgebaut und mir jeden Morgen gesagt: Christine, du fängst jetzt damit an und machst es. Gesagt, getan! Ich fühle mich bereit. Im November werde ich für eine Woche nach Juist fahren, mich in ein Ferienhaus einsperren und das Exposé und das erste Kapitel schreiben. Und dann muss ich nur noch einen Verlag finden. Drückt mir die Daumen.
31 Kommentare
Wie so eine Verlagssuche abläuft, würde mich mal interessieren. Ich bin auf Updates gespannt.
Hach, ja, Bücher. Im Urlaub fühlen sich 500 wie 50 Seiten an und dann zurück in Deutschland ist plötzlich alles andere wichtiger. Ich fühle mit dir.
Noch einen Tipp gegen das Fernweh hab ich: so oft es irgendwie geht Barfuß laufen! Das verbinde ich irgendwie mit Urlaub.
kaese-auf-weltreise.blogspot.com
Danke für den Tipp!
Haha, Punkt 5 kenne ich auch sehr gut :-) Seitdem ich soviel reise, habe ich mir nie wieder Duschgel kaufen müssen, da ich die vielen kleinen Fläschen aus Hotelzimmern aufbrauche ;-)
Das mit dem Schreiben geht manchmal schneller als man denkt.
Ich habe zwei in meinem Bekanntenkreis, die es geschafft haben.
Und ein Buch von dir würde sich gut in meinem Regal machen.
Hast du meine ersten zwei Bücher schon?
Viel Glück bei deinem Vorhaben, ich bin gespannt auf die Ergebnisse :)
gute Vorsätze, viel Erfolg bei der Umsetzung :-)
Die 10 Dinge sind Super! Wenn ich darf werde ich meine 10 Dinge bloggen, die ich in mein Öeben einbauen möchte.
Toll!
In dein Öeben? Österreichleben? ;)
Nein, sie stehen bisher nur auf der Wunschliste beim großen Strom.
Wobei ich selbst bisher nie auf einem Festival gewesen bin, deswegen würde zuerst das
Couchsurfen dran sein.
Aber dein aktuelles Vorhaben klang ja eher nach Roman, deswegen mein Interesse.
Bei deinen Reisen könnte es ja überall auf der Welt spielen. :)
Ich habe schon einen Ort ;)
Ich nehme mir immer in 12 Monaten 12 Bücher vor. Vielleicht hilft dir das?
Ansonsten geht es mir im Urlaub auch immer so, dass ich anschließend sehr viel nachdenke und Dinge ändern möchte. Vielleicht sollte ich es mir auch mal aufschreiben, um dran zu bleiben.
Das ist eine grandiose Idee!!! Welches war dein letztes Buch?
He, he… den Schreibtisch von 8 bis 20 Uhr nur zum p* verlassen… das kenne ich auch … werde mich dir anschließen und öfter mal ne Runde um den Schreibtisch drehen und ‘ne Tasse Tee trinken :)
LG, Sina
Oder heiße Minze :)
Ich liebe Deine 10 Dinge und ich kann so viele so guuuuuuuut verstehen. Schön, dass Du wieder da bist.
11. nach München fahren und ein Projekt mit Svenja Walter starten ;)
is das nich ne frangipani in deinem haar?
Keine Ahnung ;)
Ohja, das kenne ich. Nach ein paar Tagen im Urlaub, bekomme ich regelmäßig die Krise und kremple mein Leben um (gedanklich) oder nehme mir tolle Dinge vor, die ich zukünftig in mein Leben einbauen möchte. Das Thema regelmäßig Kochen kommt dabei auch jedes Mal vor. Leider setze ich so gut wie nie etwas um. Manchmal habe ich das Gefühl, dass 1-2 Wochen nur die Chance geben, etwas anzudenken. Bis man so richtig in den gedanklichen Tiefen angekommen ist, sitzt man schon wieder im heimischen S-Bahn-Alltag. 1-2 Monate wären mal etwas, um einen richtigen Plan zu machen…
Weil Du nach Buchtipps gefragt hast: Ich habe gerade “Straßen von gestern” gelesen, was wirklich schön, wenn auch ein bißchen traurig war. Außerdem ist “Das Gleichgewicht der Welt” ein ganz wundervolles Buch. Und wenn Du mal Lust hast, alle Themen dieser Welt zu begreifen, dann kann ich Dir von Bill Bryson “Eine Geschichte von fast allem” nur ans Herz legen ;-)
Viel Erfolg bei Deinen Plänen!
Sehr schöner Bericht!
Dieses Jahr habe ich ganz hippiemäßig meinen 30. Geburtstag auf Ibiza verbracht. Dort habe ich auch den Fänger im Roggen gelesen. So schön war das, am Meer zu chillen, den Wellen zu lauschen und die Sonne auf die Birne scheinen zu lassen… Das Buch ist ja wohl der absolute Hammer, oder? Seitdem fluche ich vielleicht ein wenig mehr, aber wenn man all das mitnimmt, was da zwischen den Zeilen schwingt, dann kann mehr sehr viel daraus schöpfen. Also, ich gebe dir mal imaginär einen “Kuss auf deinen Doofkopf” und wünsche dir eine schöne Zeit ;-)
Haha, ich werde zu meinen 30.Geburtstag auf nach Ibiza fliegen :D
Sehr schön geschrieben :)
und es ist echt so: wenn man es sich nicht aufschreibt und nach einer To-Do-Liste abhakt, dann wird es doch wieder vergessen. Und dann ärgert man sich wieder.
Das mit der neuen Matratze schiebe ich auch schon eeewig vor mir her. Und was bringt es mir? nichts :D wird jetzt in Angriff genommen!!
Lieben Gruß!
Super schöner Text. Kann das so gut nachvollziehen, was du schreibst. Bin gerade in Florida und kann mir noch gar nicht vorstellen, bald wieder in das “normale” Leben zurück zu kehren. :-(
Es wird wieder gehen ;)
Da bin ich ja gespannt auf deinen Roman, hoffe du berichtest weiter davon, finde ich sehr interessant. Ich habe auch mal angefangen, mir eine Geschichte für einen Roman auszudenken, dabei habe ich wirklich erlebtest etwas übertrieben und verfremdet, doch mehr als ein Intro gibt es bisher nicht. Vielleicht kann ich deine Fortschritte zum Anlass nehmen, das Thema auch nochmal aufzugreifen.
Ja, es ist echt nicht leicht. Die Geschichte habe ich schon 10 x verändert.
Auch ich habe mir im Urlaub immer wieder vorgenommen dies oder jenes nach meinem Urlaub zu ändern. Oft waren es nur banale Sachen wie “mehr lesen”. Dieses Jahr habe ich jedoch tatsächlich den Schalter umlegen können. Nachdem ich im Sommer aufgrund von privaten und beruflichen Dingen sehr angeschlagen war, bin ich für eine Woche ans Meer gefahren. Dort nahm ich mir vor, wieder mehr Ruhe und Gelassenheit in mein Leben zu lassen, öfter einfach mal nur an mich zu denken und so bin ich 3 Wochen nach diesem Urlaub für ein verlängertes Wochenende wieder weg gefahren, wieder ans Meer. Einfach so, weil es mir gut tat raus zu kommen und ich damit eben dieses “mehr für mich” umsetzen wollte. Seitdem hat sich tatsächlich einiges geändert. Ich bin wirklich (innerlich) ruhiger geworden, lache über Sachen, die mich früher aufgeregt hätten und kann immer öfter unterscheiden zwischen “ärgert mich und betrifft mich” und “ärgert mich, aber hat nichts mit mir zu tun, also steiger ich mich da gar nicht erst rein”. Und zu 99 % ist es tatsächlich der letzte Punkt, der mein Leben nun ein weniger angenehmer gemacht hat.
Und das alles nur wegen einem Urlaubsgedanken, den ich umsetzen wollte und es geschafft habe.
Hi Christine,
vor einigen Wochen habe ich deinen Blog entdeckt und seitdem glaube ich jeden Artikel verschlungen. Also erstmal Kompliment dafür :)
Ich träume im Urlaub immer davon ewig zu reisen und einen Blog darüber zu beginnen – Leider konnte ich dies noch nicht ändern, wenn ich wieder in Frankfurt war haha
Deine 10 Punkte finde ich super – vor allem der Punkt “Nur noch Seidenblusen trage” hat mich zum schmunzeln gebracht. Ich weiß genau was du meinst du habe mir dies auch schon des öfteren vorgenommen. Leider fühle ich mich in Seidenblusen verkleidet und finde dass sie so gaaaaar nicht zu mir passen ;)
Mach weiter so. I will follow youuuu :)
3. Ommmmm = perfekt, danke für den Tipp!
4. Teatime im Hause Neder = oh ja, Teeeee…
10. Meinen Roman schreiben = toi toi toi und viiiiieel Spaß!
Danke!