7:45, der Wecker klingelt und wir öffnen die Augen um einen neuen wunderschönen oder auch megabeschissenen Tag zu beginnen. Meisten weiß man schon nach den ersten 30 Sekunden wie die Laune oder Stimmung ist. Doch woher kommt sie? Die Laune. Ich gebe zu, ich bin ein sehr, wie mein Bruder so charmant umschrieben hat, impulsiver Mensch. Es kann also jeden Morgen alles möglich sein. Wenn die Stimmung gut ist, ist alles super aber wenn nicht habe ich jahrelang darüber nachgedacht warum ich so schlecht drauf bin und was passiert sein könnte und wer oder was daran Schuld ist und was ich ändern könnte. In Thailand kam mir dann die Erleuchtung, ein Grund, warum mir der Urlaub auch so gut getan hat. Ich habe gemerkt, dass die Laune einfach da ist, auch wenn einfach nichts passiert ist. Denn wenn man 10 Tage am Strand in der Sonne liegt, nichts aber auch wirklich gar nichts passiert, aber man doch eines Tages aufwacht und sich beschissen-komisch fühlt kann es keinen Grund dafür geben sonder sie ist einfach da, die Laune, gehört zu einem wie Kopfweh oder bauchschmerzen und so wie sie kommt wird sie auch wieder gehen. Ich habe also jahrelang Stunden damit verschwendet meine Laune zu analysieren…
Aber was ist mit den Gefühlen, die man hat. Die sind nicht einfach da, die können wir in einem gewissen Maße bestimmen. Wie oft habe ich schon gehört : Mir geht es so schlecht wegen X und Y…. Ja, oft ist auch irgendwas vorgefallen, was viellecht nicht so weltklasse war aber das Gefühl das wir dabei haben, dass gibt uns nicht irgendjemand anders, sondern das erzeugen wir selbst.
Vielleicht ein kleines Beispiel, weil ich ja so auf Beispiele stehe. :)
Ich bin von meiner Familie die jüngste, meine Mama liebt mich über alles und würde mich am liebsten ständig um sich haben. Wenn ich dann mal sage, dass ich drei oder vier Wochen nicht komme, kommt von ihr immer : “ Was soooo lange?“ Meine frühere, normale Reaktion, ich werde genervt und angepisst weil sie mir ein schlechtes Gewissen macht. Aber sie macht mir das Gefühl nicht, sonder ich erzeuge das selber in mir. Sie zeigt mir nur wie sehr sie mich mag und das sie mich öfters sehen will…
Es ist einfach zu sagen ich fühle mich so weil DU dies und das getan hast und es ist schwer zu verstehen, dass es oft an uns selber liegt, dass es uns so geht wie es uns geht.
Mir hat mal jemand gesagt:
„Christine, du musst lernen für dich verantwortlich zu sein.“
Damals hätte ich ihn am liebsten gegen die Wand geklatscht. Heute verstehe ich was er meinte…
1 Kommentar
Ich merke häufig, dass meine Laune völlig von dem abweicht, wie es mir wirklich geht. Morgens geht es mir eigentlich immer gut. Da gibt es keine bestimmte Laune, die den restlichen Tagesablauf bestimmt. Aber der Tag selbst, der Arbeitsstress oder was auch immer, beeinflusst mich enorm. Wenn ich nachmittags das betrachte, was der Tag mir gebracht hat und was mir wirklich wichtig ist, komme ich zu dem Ergebnis, dass ich eigentlich gute Laune haben müsste. Stattdessen bin ich aber megagestresst und ganz schlecht drauf … ein Zustand, der nicht dem wirklichen Bild entspricht und so viel Schönes verhindert, zum Beispiel Begegnungen mit Menschen, dir mir über den Weg laufen. So ist das eben, man ist fehlerhaft und unvollkommen. Aber das, was bleibt und was man bekommt, ist immer größer als das, was durch meine Launen unnötigerweise verloren geht. Es kommt immer darauf an, was ich eigentlich suche und möchte. Das setzt sich immer durch und wird auch nicht wirklich durch meine Launen aufgehalten.