Wer einmal fremd schläft tut es immer wieder. 90 Nächte in 90 verschiedenen Betten sind nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Noch zwei Jahre danach kämpfe ich mich den Spätfolgen. Kaum verlasse ich das Haus und habe Schlafsack und Zahnbürste dabei, zieh ich in Erwägung in einer Galerie auf einem Feldbett bei 24/8-LIVE zu schlafen.
Ich hatte gestern einen ganz harmlosen Promo-Termin für mein Buch. In Berlin hat sich gerade ein junger Mann namens Janos in eine Galerie eingenistet, tauscht sein privates Wohnzimmer für acht Tage gegen den “CollabRoom” und bekommt Besuch. Jeden Tag von bis zu 10 unterschiedlichen Menschen. Da kommt der Feng Shui Berater, der Wrestling-Trainer oder so jemand wie ich für eine Stunde vorbei. Menschen die was zeigen oder erzählen. Ich habe Janos gezeigt wie man Flunkyball spielt aber vorwiegend viel erzählt. Nach einem Ex-Flunkball-Bier war ich dann schon so gut drauf, dass ich noch eine Runde gebeatboxt, mit dem Pagen meinen elektronischen Tanz absolvierte und eingewilligt habe, die Nacht zu bleiben. Warum nicht? Nach dem hinduistischen Tempel in Berlin Mitte und einem Van am Reichstag macht sich eine Nacht im Fenster einer Galerie sehr gut in der Übernachtungsbiographie. Wer sich mal anschauen möchte wie es bei Janos aussieht, der kann einfach in der Torstraße 66 in Berlin an seinem Fenster vorbei laufen und mal nett winken. Wenn ihr Glück habt, hat er auch noch genug Kraft sich mit euch zu unterhalten und lässt euch am Türsteher vorbei in sein Reich. Das war irgendwie auch schön. Die ganze Nacht stand ein Security-Mensch vor der Tür und hat auf uns aufgepasst. Mich mit Janos im Live-Stream habt ihr leider verpasst. Aber wir haben in dieser Nacht Pläne für eine gemeinsame Zukunft entwickelt und versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen.
Schaut doch einfach mal beim Livestream vorbei, twittert ihm etwas Schönes oder besucht ihn auf Facebook. Er gibt sich wirklich Mühe alles zu beantworten.
24/8 LIVE nennt sich das Projekt und ist ein abenteuerliches Experiment mit ungewissem Ausgang und das Drehbuch dazu schreibt Ihr in Echtzeit. Ihr bestimmt selbst, wie es weiter gehen soll. Ihr gestaltet sein Schicksal aktiv per Mausklick. Ihr wählt, was er isst, wie er sich kleidet, was er für Musik hört oder wie sein Fitnessprogramm aussehen soll und seid sogar aufgefordert, ihm Essen, Getränke, Klamotten und vieles mehr selbst vorbeizubringen. Auch die Einrichtung seines Wohnzimmers liegt in Euren Händen.
Und bald könnt ihr noch ein „90 Nächte, 90 Betten“ Buch beim ihm gewinnen. Natürlich gab es beim Übernachtungsbesuch eine Gute Nacht Geschichte daraus. Ja, schade, dass ich nur eine Nacht bleiben konnte. Ich habe wieder Blut geleckt…
Elektronischer Tanz mit Janos und Pagen:
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