Es bleibt für mich immer ein unglaublicher Moment, wenn ich die Wohnung von fremden Menschen betrete. Bei meinem 90 Nächte Projekt, durfte ich es 90 Mal hintereinander. Und danach habe ich es ziemlich vermisst. Ich liebe die Einrichtungsideen, den fremdem Geruch, die Bilder an der Wand, die Möbel und die Menschen, die der Wohnung so viel Leben eingehaucht haben. Diese magischen Momente habe ich die letzten Jahre doch selten, aber wenn, dann genieße ich sie, so wie letzte Woche, als ich mit meinem Co-Blogger Michael mit airbnb in München war. Bei airbnb bieten Privatpersonen ihre Wohnung für Urlauber an und meistens wohnt der Besitzer teilweise auch selbst darin und hinterlässt spuren, wie Sebastian. In seinem Profil stand ganz bescheiden, dass er Autor wäre. In seiner Wohnung wurde relativ schnell klar, dass wir es hier mit einem absoluten Profi zu tun haben. Sebastian hat schon über 50 Bücher geschrieben und über Millionen von seinen Exemplaren weltweit verkauft. Er ist Koch und Vater der GU Basic-Buchreihe. Ich wette jeder zweite von euch hat solch ein Buch in seiner Küche stehen. Unglaublich! Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich das gecheckt habe, denn vor erfolgreichen Autoren mache ich immer noch einen Knicks und eine Verbeugung. Natürlich hat er auch einige seiner Bücher in der Wohnung für Gäste gelassen.
Und da hatten Michael und ich eine grandiose Idee. Wir kochen einfach eines seiner Rezepte für euch nach. Wie cool ist das denn bitte? Zufällig in der Wohnung eines Bestsellerautors, Hunger und seine Bücher vor der Nase. Auf zum Supermarkt und los geht es. Wir servieren euch heute:
Nudeln mit Lauch und Feta – Zutaten für 4 Personen:
200g Tomaten
1 grüne Chilischote
¼ Bund Petersilie
3 EL Olivenöl
½ TL edelsüßes Paprikapulver
Salz / Pfeffer
2-3 Stangen Lauch
1 EL Schwarzkümmelsamen
400 g Nudeln
150 Schafskäse (Feta)
Anmerkung der Köche:
Es war Samstagabend, als wir in den Supermarkt gelaufen sind. Leider war schon die Hälfte leer gekauft, deswegen wundert euch nicht, wenn die Bilder optisch ein bisschen vom Rezept abweichen. Wir beschreiben euch aber hier das Originalrezept von Sebastian Dickhaut.
Zubereitung: 25 Minuten
Kalorien pro Portion: 530
1. Die Tomaten waschen und ganz kleine Würfel schneiden oder hacken, dabei die Stielansätze entfernen. Chilischote waschen und aufschlitzen, Stiel abschneiden, Kerne rauslösen. Chili fein hacken. Die Petersilie abbrausen und trocken schütteln, Blättchen abzupfen und auch ganz fein hacken.
2. Die Tomaten mit Chili, Petersilie und 1 EL Öl mischen und mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen.
3. Die Wurzelbüschel vom Lauch abschneiden. Lauch der Länge nach aufschlitzen und unter fließendem kalten Wasser gut waschen, auch zwischen den Blattschichten. Den Lauch in etwa ½ cm breite Streifen schneiden.
4. Übriges Öl in einer Pfanne erhitzen – am besten in einer Alugusspfanne mit Antihaft-Versiegelung, die die Hitze gut speichert und verteilt. Den Lauch darin mit dem Schwarzkümmel bei geringer Hitze 5-10 Minuten dünsten, bis er bissfest ist. Dabei ab und zu durchrühren.
5. Gleichzeitig für die Nudeln reichlich Wasser zum Kochen bringen und kräftig salzen. Die Nudeln im kochenden Wasser nach Packungsaufschrift al dente garen.
6. Schafskäse zerkrümeln und zum Lauch geben. Die Nudeln abgießen, abtropfen lassen und mit den Tomaten unter den Lauch mischen. Durchrühren und am besten in vorgewärmten Tellern servieren.
So, das war es. Jetzt sitzen wir in Sebastian Küche, an einem runden Esstisch mit bunt-karierter Decke auf dem frische Sommerblumen stehen und lassen es uns gut gehen. Vielleicht machen wir daraus jetzt eine Serie – in fremden Wohnungen kochen, leben und abschließend den Gastgeber kennenlernen. Wie findet ihr die Idee? Schreibt es uns in den Kommentaren.
Vielen Dank an airbnb für dieses Erlebnis!
3 Kommentare
Hey Christine,
danke für das Rezept, habe mir direkt mal abgespeichert. Nudelgerichte dieser Art, die schnell zubereitet sind und nicht so auf die Hüfte schlagen sind immer gern genommen. Also ich vote für die Reihe, kann immer gute Rezepte gebrauchen, die schon jemand ausprobiert hat. Ist besser als ein Kochbuch aufzuschlagen.
Viele Grüße, Silke
Die Möglichkeit private Wohnungen und Zimmer zu mieten, ist einfach großartig. Mache das jetzt seit zwei, drei Jahren nur noch so und es macht einfach soviel mehr Spaß als in Hotels zu übernachten. Es ist ein Wohnen und kein Übernachten. Und man lernt immer tolle Menschen dabei kennen, wobei ich noch keinen berühmten Autor dabei hatte. Und jetzt gehe ich mein GU Basic Buch suchen.
Schöne Küche!
Wow, das ist ja abgefahren :) Bisher sträube ich mich vor airbnb, weil ich dazu glaube ich zu kontaktscheu bin. Wobei das eine gute Therapie wäre, um das mal abzulegen. Vor allem, weil man dabei ja wirklich tolle und interessante Menschen treffen kann.
Viele Grüße aus dem Holunderweg
Natalie