Ich muss alleine in den Urlaub, denn kurz vor dem Abflug nach Thailand kommt der Anruf meiner Freundin und Reisebegleitung, dass sie nicht mitkommen kann. Eine Familiensache, die definitiv Vorrang hat. Verständnis, Enttäuschung, Aufbruchsstimmung, die plötzlich gedrosselt werden muss.
Warum eigentlich? Weil ich noch nie alleine verreist bin, weil ich mir doch eine andere Reisebegleitung organisieren muss, das aber so spontan niemals klappen kann. Also, alleine in den Urlaub!?
Der Rucksack ist gepackt, der Flug gebucht, die Reise geplant. Also halb, denn wir wollten dort sehen was uns erwartet, spontan sein. Das muss ich jetzt selbst in die Hand nehmen. 10 Tage Thailand. Sicher ist nur Ankunfts- und Abflugort: Bangkok. In mir vermischen sich die Gefühle, einerseits tut es mir natürlich Leid für meine Freundin, die jetzt nicht mitkommen kann, andererseits bedauere ich mich selbst ein bisschen und dann ist da auch noch dieses aufregende Gefühl von… Ja, von was? Freiheit, Abenteuer, Nervenkitzel! Okay, los geht es!
Alleine in den Urlaub – bei den Stränden lohnt sich auch ein bisschen Aufgeregtsein!
Alleine in den Urlaub – Der Sprung ins kalte Wasser
Das Gute an spontanen Entscheidungen ist, dass man sich nicht zu viele Gedanken machen muss oder kann. Was wäre wenn, wie komme ich durch, was passiert wann? Die Fragen stellen sich erst einmal nicht, da die Zeit zum Grübeln zu knapp ist. Ich leide zum Beispiel seit langer Zeit an einer latenten Flugangst, die beim Alleinreisen viel weniger ausgeprägt ist, da ich kein Gegenüber habe, den ich mit meinen wahnhaften Vorstellungen davon, was alles passieren könnte, nerven kann. So ist die Angst vorm Fliegen irgendwie weniger existent.
Thailand ist ein sehr dankbares Urlaubsziel für Alleinreisende, weil man easy von A nach B kommt. Von Bangkok aus erreicht man alle Inseln oder größere Städte im Süden und Norden via Flieger oder Minibus.
Der Blick auf Bangkok beim Landeanflug. Gutes Gefühl und keine Angst.
Alleine in den Urlaub – Sich etwas gönnen
Meine erste Anlaufstelle nach einer Nacht in Bangkok ist der Küstenort Hua Hin, das mit seiner Nähe zu Bangkok ein attraktiver Strandort für Wochenendbesuche aus der Großstadt ist. Die gesamte Königsfamilie und den thailändischen Jetset zieht es im Sommer an diesen Ort, weshalb er auch das königliche Seebad genannt wird. Tagsüber bietet es sich an, in der Sonne am langen Sandstrand zu liegen und abends flanieren alle den täglich-stattfindenden Nachtmarkt mit seinen netten Lokalen entlang. Ist man alleine unterwegs, kann man sehr einfach Leute kennen lernen, da hier viele Backpacker einen Zwischenstopp einlegen; ich wollte lieber meine Ruhe haben und ein paar Tage komplett abschalten. Auch das war kein Problem, da man nicht permanent angequatscht wird, sobald man alleine im Restaurant sitzt. Sehr chillige Atmosphäre und ein guter Einstieg sich an Thailand zu gewöhnen. Erst einmal ankommen, Füße hoch, entspannen, sich gehen lassen und die Zeit mit sich erfühlen.
Das perfekte Hotel dazu ist das Mida de Sea, das ein gutes Preis – Leistungsverhältnis bietet und und nah am Strand gelegen ist.
Blick auf den Pool im Mida de Sea in Hua Hin.
Alleine in den Urlaub – Langsam seine Route planen
Entgegen aller „Oh mein Gott, ich habe nichts geplant“-Panikattacken, ist es durchaus möglich seine Reiseroute für Thailand im Flieger oder vor Ort zu planen, wenn man nicht die höchsten Ansprüche hat und sich auf spontane Abenteuer und Überraschungen einlassen will. Mich hat es nach dem Strandaufenthalt in ein vom Urwald umgebenes Resort am River Kwai in Kanachanaburi gezogen.
Vielleicht kennt ihr den Film „The Bridge on the River Kwai“ aus der Kindheit, falls nicht gibt es einen guten Grund sich die Historie mal genauer anzuschauen, indem man den Ort Kanchanaburi besucht.
Das tolle Hotel Mida de Sea Kanchanaburi liegt direkt am Fluss, umgeben von wunderschöner Natur und Wald, schön ruhig, aber nahe genug am Zentrum. Mit einem riesigen Pool und der fantastischen Lage wunderbar zum Entspannen und trotzdem kann man dank eines Transfer Shuttles Ausflüge unternehmen und sich die Natur im Umland anschauen.
Die Brücke am River Kwai
Alleine in den Urlaub – Einfach mal die Klappe halten
Nach ein paar Tagen Entspannung bin ich langsam warm geworden mit der Situation alleine zu reisen. Ich bin fast schon in einem meditativen Stadium, wenn mir abends bewusst wird, dass ich den ganzen Tag kaum geredet habe. Vielmehr frage ich mich, warum ich das nicht schon viel eher gemacht habe und merke, dass Reisen viel stressfreier ist, wenn man spontan sein kann ohne etwas mit einer anderen Person abzustimmen oder sich auf Kompromisse einzulassen. Trotzdem fehlt es mir sehr, meine Erlebnisse vom Tag mit jemandem zu teilen, der eben das Selbe erlebt hat. Klar, zu Hause freuen sich alle über WhatsApp-Nachrichten und Fotos, aber richtig nachvollziehen kann niemand, was ich hier erlebe. Es wird Zeit wieder nach Bangkok zurückzukehren, denn langsam habe ich Lust auf Nachtleben, Straßenküchen und, nun ja, Großstadt.
Alleine in den Urlaub – Auch mal alleine in eine Bar gehen
Das Nachtleben alleine zu erkunden geht in Bangkok sehr gut, weil die Stadt sicher ist. Eine Bahn fährt die ganze Nacht in alle Viertel und man kann sich so, ohne sich in komische Situationen zu bringen, einfach treiben lassen. Es sind so viele Leute alleine unterwegs, dass man sich niemals komisch oder verlassen vorkommen muss. Es kann sehr gut tun, nach einer Weile der Isolation mit netten Leuten in Kontakt zu kommen, gerade in Bangkok, dem Dreh- und Angelpunkt für Backpacker. Jetzt habe ich Lust mir die Geschichten der Anderen anzuhören, die teilweise schon seit Wochen oder Monaten mit ihrem Rucksack unterwegs sind. Da kann ich nur sitzen, zuhören und staunen, denn meine zehn Tage in Thailand sind schon vorbei, ein Mini Abenteuer im Vergleich zu all diesen Geschichten der Weltenbummler, aber ein wichtiger Schritt für mich. Als nächstes kaufe ich mir einen Rucksack!
Wer alleine in den Urlaub reist, muss Selfies machen!
MEHR FOTOS:
Mein Zimmer im Mida de Sea in Hua Hin
Der Heldenfriedhof in Kanchanaburi, direkt daneben war das Museum am River Kwai.
Abhängen am Pool im Mida Resort, für den Angeber Teint
Babyschildkröten to go auf dem Markt in Kanchanaburi.
Selfie #1: Von jetzt an Selfies. Ist ja keiner dabei, der Fotos machen könnte.
Schön den Tag ausklingen lassen am Strand
Nachtmarkt in Hua Hin. Super entspannt!
Die wunderschöne Natur im Mida Resort Kanchanaburi
DIE GASTAUTORIN:
Petra Herbert – Geboren in Transsilvanien, aufgewachsen im Schwarzwald, studiert in Ostwestfalen und mittlerweile seit 4 Jahren in Hamburg, ging es für Petra immer weiter Richtung Norden. Hier fühlt es sich nach “Heimat” an und deshalb muss sie alle paar Monate raus aus der Stadt, um dann auch gerne wieder zurück zu kommen. Als Fotografin und Fotoredakteurin hat sie das Privileg viele neue Orte kennen zu lernen, das Fremde zu erkunden, über den eigenen Schatten zu springen und dann wieder sicher im Hafen anzukommen. Der kühle Wind tut gut, kurz die Seeluft einatmen, innehalten und dann weiterziehen. Vielleicht mal in den Süden.
4 Kommentare
Richtig toller Beitrag. Wenn ich alleine wäre, würden Artikel, wie dieser, mir die Angst nehmen alleine zu reisen. Ich habe mir da schon oft Gedanken drüber gemacht und glaube auch, dass man alles viel intensiver erlebt. Danke für diesen klasse Artikel ?
Trau dich!
Absoluter Abenteuer-Mut-Macher für junge Frauen die alleine reisen wollen/dürfen!
Meine Reise beginnt demnächst..ich bin total aufgeregt.. aber ich liebe den kleinen Partner Nervenkitzel im Gepäck.
Viel Spaß!!!