Bali, das ist wie eine Tüte Haribo Mix. Es gibt die Standardsachen, die sich jeder wünscht, wenn der Flug nach Asien gebucht wird. Sonne, Strand und Meer. Dazu gibt es dann noch eine wunderbar faszinierende, irgendwie auch kaum zu verstehende Kultur. Die wird immer ein Geheimnis bleiben. Und dann, dann ist da noch dieses Lachen der Einheimischen, das so groß und breit ist, dass es mindestens auch noch für ein paar Wochen nach dem Urlaub reicht. Fast schon ansteckend. Und eben auch süchtig machend. So wie der Haribo Mix.
Ach und ein Mix wäre ja kein Mix, wenn es nicht immer etwas Neues, eine Überraschung, geben würde. Hier kommen meine Bali Sehenswürdigkeiten.
Bali Sehenswürdigkeiten für Cool Kids: Single Fin in Uluwatu
Beim ersten Schritt auf den Holzboden vom Single Fin fühlt man sich nicht mehr so, als wäre man auf Bali. Eher so, als wäre man auf irgendeiner hippen Party in Kalifornien oder Sydney gelandet. Das Single Fin ist legendär und mit ihm die Parties an Sonntagen, ein echter Star unter den Bali Sehenswürdigkeiten.
Es liegt in den Felsen von Uluwatu und hat damit einen atemberaubenden Blick über das Meer, die Wellen und den Horizont. Gemixt mit den Electrobeats, die frisch aufgelegt werden, einem kühlen Bintang Bier und der leichten Brise, kann man hier verdammt gute Abende verbringen.
Achtung: Uluwatu ist relativ weit von Seminyak, Canggu und Legian entfernt. Wer also mal schnell am Abend zur Party will, der muss ca. 45 Minuten mit dem Roller einplanen oder eine ganze Menge für ein Taxi zahlen. Zurück wird es meist schwierig mit dem Transport… Aber es gibt auch ganz nette Unterkünfte in der Gegend.
Bali Sehenswürdigkeiten für Träumer: Der Ausblick vom Sticky’s Homestay in Bingin
Nach einer durchzechten Nacht im Single Fin ist der weltbeste Ort zum Aufwachen das Sticky’s in Bingin. Bingin gehört, zusammen mit Uluwatu, Padang Padang, Baby Padang und Dreamland, zum Bukit. Dem „Zipfel“ wie ich ihn immer nenne und mein Highlight unter den Bali Sehenswürdigkeiten.
Alle Orte liegen eigentlich nur Buchten voneinander entfernt. Das Sticky’s ist ein Homestay, das mitten in den Felsen von Bingin liegt und einen grenzenlosen Blick über das Meer bietet. Am Morgen ruft man hier einfach herunter in Kelly’s Warung, bestellt sich sein Frühstück und isst es auf der Terrasse, während die ersten Surfer schon in den Wellen hängen. Und nach einem entspannten Tag in der Sonne treffen sich alle vor den Zimmern mit Ausblick und beobachten die Sonne dabei, wie sie langsam im Meer versinkt.
Eine Website hat das Sticky’s leider nicht. Wer es aber schafft sich durchzufragen und endlich ankommt, der hat sich einen Ananassaft auf der Terrasse verdient! Viel Glück!
Bali Sehenswürdigkeiten für Naturburschen: Ubud’s Reisterrassen
Bali und Reisfelder, das gehört irgendwie zusammen. Ich muss aber gestehen, dass mich der Touristenaufmarsch in Ubud langsam nervt. Es wimmelt nur so von (chinesischen) Tagestouristen, die aus ihren Bussen springen, schnell mal durch den Wald hüpfen, durch den Julia Roberts in „Eat, Pray, Love“ ganz elegant geradelt ist, und noch einen Kecak-Tanz am Abend mitnehmen. Von dem wissen sie meist noch nicht einmal, was er bedeutet. Klar, ich habe das auch alles mitgemacht und all meinen Besuchern Ubud und Bali Sehenswürdigkeiten auch genau so gezeigt und trotzdem gibt es da noch mehr in Ubud.
Es gibt die kleinen Wege, die ganz weit vom Zentrum Ubuds durch die Reisterrassen führen. Es gibt die kleinen Restaurants, die sich hinter den Palmen verstecken. Und dann gibt es die Einheimischen, die hier mit dem Fahrrad durchradeln oder in Seelenruhe nach ihren Reisfeldern schauen. Das alles im Morgenschein oder in der Stunde vor dem Sonnenuntergang bringt jeden runter – versprochen!
Bali Sehenswürdigkeiten für Paradiesliebhaber: Die Nusas
Manchmal, da braucht man einfach seine Ruhe und das sogar von Bali. Die Geräusche, die vielen Roller und die ganzen Abgase in der Rush Hour können aber ganz einfach und innerhalb von 30 Minuten abgeschaltet werden: Nämlich mit einem Trip Richtung Nusa Lembongan. Diese Insel, eine von insgesamt drei kleinen Paradiesinseln, liegt nur unweit von Bali entfernt. Hier lässt sich noch genau jenes Indonesien spüren, das es einst einmal gab.
Nusa Penida ist die größte der drei Inseln und trotzdem die, die am wenigsten erschlossen ist. Selten verirren sich hier Touristen hin. Dabei gibt es eine Menge zu sehen: Tempelanlagen, leere Buchten, kristallklares, blaues Meer und jede Menge lachende Kindergesichter. Wer hier herkommen möchte, der fragt einfach einen Fischer auf Nusa Lembongan, verhandelt über den Preis, mietet sich am Hafen von Nusa Penida einen Roller und macht die Insel auf eigene Faust unsicher.
Die mittlere Insel, Nusa Lembongan, ist das kleine Touristenzentrum der Nusas und gehört ebenfalls zu den Bali Sehenswürdigkeiten. Hier tummeln sich die Touristen in den Organic Cafés, aber auch Surfer und Taucher finden hier her. Nicht umsonst. Playground und Shipwreck sind nur zwei der insgesamt vier berühmten Surfspots, die es wirklich in sich haben. Die Strömung ist stark, die Wellen sind hoch und das Riff ist sehr nah. Aber wer es packt, der kann sich hier schon den Traum vom Barrel oder von der Tube erfüllen. Ganz nebenbei wimmelt es hier nur so von Tauchschulen und tollen Cafés und Bars mit traumhaftem Ausblick auf das Meer, die untergehende Sonne und auf die große Schwesterinsel, Bali.
Eine mini-kleine, klapprige Brücke verbindet Nusa Lembongan mit Nusa Ceningan, der kleinsten Insel von allen. Willkommen im ursprünglichsten Indonesien, das ihr wohl bisher gesehen habt. Werdet Meister im Schlagloch-Ausweichen, im Bremsen auf Schotter und verpasst bloß nicht das Le Pirate – mein Lieblingsbeachclub!
Bali Sehenswürdigkeiten für Hipster: Ein Tag in Canggu
Ach ja, ich kann mich noch gut an das Canggu erinnern, das eine Schotterstraße hatte, ein paar kleine Läden und vielleicht ein Hostel. Heute ist es irgendwie zum Hipster-Mekka geworden. Organischen Kaffee gibt es hier an jeder Ecke und jeden Mittwoch verwandelt sich der Szeneladen „Old Man’s“ in eine Open Air Party. Der perfekte Tag in Canggu? Startet mit einem Smoothie bevor es zum Surfen geht. Mittags gibt’s ein Sandwich von Swich und abends steigt die Sause im Old Man’s.
Bali Sehenswürdigkeiten für Wannabe-Surfer: Eine Surfstunde mit Bali Green Surf
Ich kenne die Jungs schon seit ein paar Jahren, von Parties oder vom Surfen. Damals, da haben sie noch bei Rip Curl gearbeitet. Irgendwann haben sie sich selbstständig gemacht und eine eigene Surfschule auf die Beine gestellt, die in den letzten Monaten sogar zu einem richtigen Hostel geworden ist. Wer hier eine Surfstunde bucht, der muss ein bisschen Zeit mitbringen. Die Pünktlichkeit haben die Jungs von Bali Green Surf noch nicht drauf. Dafür aber das Surfen! Oh, und das Allerbeste? Einmal im Monat bieten sie Surfstunden für die Waisenkinder Balis an, denn: Surfen verbindet und schafft manchmal sogar neue Perspektiven oder zaubert zumindest ein breites Lächeln auf das Gesicht.
Bali Sehenswürdigkeiten für Genießer: Das W Retreat & Spa Bali – Seminyak und seine 5 Highlights
Ich war noch nie ein großer Fan von riesigen Hotelkomplexen, von 5-Sterne-Hotels oder von Unterkünften, in denen ich mich am Abend herausputzen muss, um nicht zwischen den ganzen Anzug- und Kleidermenschen aufzufallen. Nee, das ist nix für mich. Dazu kommt, dass viele teure Hotels auf Bali an Orten sind, die gar nicht für große Hotelkomplexe gemacht sind. Sie nehmen Felsen ein, schneiden Palmen ab oder schütten gar ganze Strände auf – so ist zum Beispiel Nusa Dua entstanden.
Als ich bei meinem ersten Balibesuch am Strand entlang spazierte und das erste Mal das riesige W im Sand in Kerobokan sah, da dachte ich mir genau das: W Hotel. Groß, schick, snobby und gar nicht meins. Bis ich selbst dort war und gemerkt habe, dass 5 Sterne auch ganz anders aussehen können. Ich war und bin immer noch begeistert vom W, und das aus genau fünf Gründen:
1. Hier kann einfach jeder so sein, wie er will.
Ob im Neon-Bikini am Pool, im Gammellook auf den vielen Sitzmöglichkeiten oder wirklich total schick im Abendkleid – im W Hotel ist es wirklich total egal wie man aussieht. Das Hotel ist für Außengäste geöffnet und verhindert damit, dass sich ein steifes Gefühl entwickelt. Es wirkt eher wie ein Strandclub, in dem man eben auch schlafen kann, wenn man möchte.
2. Eine Poolbar, so groß, wie eine riesige Sofawiese
Schickimicki? Gibt’s hier nicht. Die Poolbar ist klein, aber die Sitzmöglichkeiten unbegrenzt. Korbcouches, bunte Kissen oder eben auch Kissen, die durch den Pool schwimmen und die Luftmatratzen schon lange, lange abgelöst haben. Ob Pooldrink oder Sundowner – W, das mit dem Pool und der Bar und allem Drum und Dran, das kannst du.
3. Frühstücke halt wann und wo du willst
Im W, da kann man sich aussuchen, wo man frühstücken möchte. Die schwere Entscheidung liegt zwischen dem „Fire“, einem Restaurant, das eher dunkel eingerichtet ist, und dem „Starfish Bloo“ – hier ist es hell und eher maritim.
Der super stylische Frühstücksraum vom „Starfish Bloo“
Ich habe meine Entscheidung schon beim ersten Frühstück gefällt: Das „Fire“. Hier darf man sich nämlich seine eigene Kaffeetasse aussuchen. Mit oder ohne Comics, knallig oder gediegen – das ist mir überlassen.
Sogar eine organische Ecke gibt’s!
4. Die wohl unbritischste Tea Time, die es gibt
Wenn es im W heißt „Tea Time“, dann startet man meist mit einem Cocktail. Auf Tee kann man hier lange warten. Den gibt es nämlich nicht und genau deswegen heißt es auch „MAD Tea Time“ – eine fiese Teezeremonie. Fies ist sie nicht, aber ganz anders, als man sie erwarten würde. Nach den Cocktails kommt ein Korb, in dem sich allerlei Leckereien befinden.
Von Candy Pops über Kuchen bis hin zu herzhaften Snacks. Wow. Wer will kann danach übrigens noch eine Wasserpfeife rauchen.
Candy Pops zur Teatime
5. Whenever? Whatever!
Das ist mein absolutes Lieblingsdetail im W Hotel. Wann immer man etwas braucht, kann man danach fragen. Und damit meine ich nicht nur eine Zahnbürste, sondern alles. Wenn ich also im Bett liege und tierisch Lust auf Haribo habe, dann fährt der Concierge los und besorgt mir Haribo. Und das auf Bali.
Ja, Bali ist vielleicht nicht mehr die kleine, verträumte Insel, die es einmal war. Aber es ist und bleibt ein Paradies – man muss es nur für sich alleine finden und zu schätzen wissen.
Vielen Dank an Aini vom W Hotel Bali!