Berlin Fashion Week 2014: Erst einmal mein größter Respekt an all die professionellen Fashion Blogger und Modejournalisten, welche die letzte Woche wohl kaum mehr als fünf Stunden geschlafen haben, weil sie entweder eine Show angeschaut haben, auf den vielen Messen rumgerannt sind, ihre täglich aktuellen Artikel geschrieben haben oder abends noch networken waren. Ich weiß, wie anstrengend die Berlin Fashion Week 2014 sein kann. Diese Saison war ich auch mal wieder „beruflich“ auf der Berlin Fashion Week 2014, aber nicht als Redakteurin, sondern vor der Kamera und das war fast noch spannender, weil ich endlich, endlich hinter die Kulisse durfte, mit Models quatschen, bei der Probe für eine Show dabei sein und eines der heißbegehrten Interviews mit der Designerin Lena Hoschek führen durfte. Das Resultat unseres Beitrags der Berlin Fashion Week 2014 für RTL Punkt 12 seht ihr hier: Hinter den Kulissen der Fashion Week Berlin 2014
Neben der Arbeit, ist natürlich auch noch Zeit für ein bisschen Spaß und die schönen Dinge der Berlin Fashion Week 2014 und das sind schon die Shows. Da ich keine hardcore Modebloggerin bin, die euch jeden Tag über die einzelnen Events auf den laufenden gehalten hat, bekommt ihr hier von mir eine Wochenzusammenfassung.
Lena Hoschek – Berlin Fashion Week 2014
Seit der ersten Show hat Lena Hoschek einen Platz in meinem Herzen. Ich liebe ihren Mix aus Trachten, Sixties und Weiblichkeit. Dieses Jahr ist Topmodel Franziska Knuppe für sie gelaufen. Es gab wieder erfrischende Blumenprints, die ein oder andere Brust, die durch ein Spitzenoberteil durchspitzte, wunderschöne, schwingende Röcke und unglaubliche BHs, welche die Models drunter getragen haben und die Brust zu zwei kleinen Tüten à la 50er Jahre verwandelten. Bei Lena Hoscheks Kleidern ist es so, je weiblicher das Model, desto besser sieht der Look aus und das gefällt mir und auch der meisten Otto Normalfrau. Musik, Show, Stoffe und Schnitte haben begeistert, nicht nur mich, wenn ich die Reaktion des Publikums richtig gedeutet habe. Und natürlich immer für eine Überraschung gut – die Goodie Bag von Lena Hoschek. Beim ersten Mal fand ich einen Vibrator darin, dieses Jahr bei der Berlin Fashion Week 2014 – ein Kondom mit Flügeln.
Franziska Knuppe eröffnet die Show auf der Berlin Fashion Week 2014
Die Fotografen am Ende des Laufstegs
Sehr schönes Model mit sehr schönem Kleid!
Die Katze aus der Front Row
Und noch einmal Franziska Knuppe
Na, wer ist hier Rammstein Bandmitglied?
Rebekka Ruetz
Die letzten Jahre war sie eigentlich immer mit auf meinem Programm und ich habe mich dieses Jahr wieder sehr gefreut, doch leider hat sie meinen Geschmack nicht getroffen. So ist es eben bei der Mode, es ist alles Geschmackssache. Das habe ich auch während meines Modedesign-Studiums lernen müssen. Der Beginn der Show war fantastisch. Ein Video von schneebedeckten Berggipfeln in der Schweiz, wo ihre Kollektion fotografiert wurde. Doch schon das erste Model hatte ein Kleid aus einem gold-beige gestreiften Stoff an, der mir absolut nicht gefallen hat, da er mich an eine frühere Gardine im Haus meiner Eltern erinnerte. In den Schnitten hat sie versucht experimentell zu sein und arbeitete viel mit Materialmixen, vor allem Ledereinsätze. Die wirkten jedoch sehr unharmonisch und nicht wirklich aufeinander abgestimmt.
Am schlimmsten fand ich jedoch die Musikauswahl für die Show. Ich glaube, wenn man mit Kopfschmerzen den Raum verlässt, dann ist was schief gelaufen.
Ester Perbandt
Es war zauberhaft. Vielleicht lag es an der Atmosphäre. Immer wenn ich ein Theater betrete, hat es eine magische Wirkung auf mich. Ich werde richtig nervös und freue mich. Ester Perbandt hat ihre Berlin Fashion Week 2014 Kollektion dieses Jahr in der Volksbühne gezeigt. Natürlich war viel Presse dabei, aber auch Otto Normalverbraucher konnten sich ein Ticket für die Show „Grotesque“ kaufen. Grotesque war es, einen Schauspieler mit einem Designerteil am Boden verrenkend zu sehen. Doch dann war es nur noch klasse, wie die Models und teilweise Schauspieler der Volksbühne mit der im Schnitt und Druck raffinierten Kollektion über die Bühne/den Laufsteg flanierten. Etwas ganz besonderes. Es war egal, wer in der erste Reihe saß, es ging um die Mode in einer kunstvollen und kreativen Umgebung und einer perfekten Inszenierung, die in einem Konfettiregen und einer Standing Ovation endete. Am nächsten Tag bin ich sofort in ihren Laden in Berlin gegangen, weil ich eine Wintermantel wollte, aber die waren leider für dieses Jahr schon weg.
Der Konfetti-Regen!
Ach ganz lustig, vor drei Jahren habe ich noch mit Esther Perbandt bei der Designerscouts Show zusammen gezeigt und schaut an, was nun aus uns geworden ist. Ich schreibe und sie ist eine der bekanntesten Designerinnen geworden.
Michalsky Stylnite
Seit Hugo Boss auch nicht mehr auf der Berlin Fashion Week 2014 seine Show zeigt, ist Michalsky ohne Konkurrenz die spektakulärste Show dieses Jahr. Jedes Mal, wenn ich das Tempodrom betrete, in dem 1500 Leute zur Show eingeladen sind, bin ich immer wieder von neuen begeistert, was sich das Kreativteam um Michalsky ausgedacht hat. Diesmal standen Bäume auf der Bühne und der Laufsteg war ein geschlängelter Weg durch Laub und Gras. Natürlich alles unecht – die Bäume und die Blätter und manchmal denke ich mir auch das Interesse an der Mode. Sind wir doch ehrlich, 80 Prozent der Zuschauer kommen um a) gesehen zu werden oder b) um die Party danach zu genießen (aber ganz ehrlich, die beste Party der Berlin Fashion Week 2014 ist und bleibt die Zeitmagazin Party). Ich war schon nach fünf Minuten hellauf begeistert, denn die Show startete mit der Band „The Majority says“, die ich schon vor ein paar Wochen im Fluxbau bei der Mit Vergnügen Weihnachtsfeier gesehen habe. Ich habe mein Herz an diese Band vergeben, da konnte auch Pop-Ikone Lisa Stansfield nichts daran ändern, die plötzlich zwischen den Bäumen auftauchte. Nachdem Michalsky seine Männerlinie Atelier A gezeigt hat kann ich schon eine erste Trendprognose für die Männerwelt vornehmen: gedeckte Farben, knöchellange Hosen und bitte ein E-Bike unterm Arsch. Höhepunkt des abends war nicht die Party, sondern die Präsentation der MICHALSKY Herbst/Winter 2014 Kollektion für die Damen in der ich mein Hochzeitkleid gefunden habe. Ja, ich würde gerne in schwarz heiraten und so würde es aussehen.
Pop-Ikone Lisa Stansfield
Das war sie also wieder, die Berlin Fashion Week 2014. Viel zu viele Veranstaltungen und viel zu wenig Zeit. Aber ich habe gehört, nächstes Jahr können auch ganz normale Menschen, die nichts mit dem Modezirkus zu tun haben, zu den Messen gehen und sich inspirieren lassen. Wenn ihr noch viel, viel mehr über die Welt der Mode und die letzte Woche erfahren möchtet, schaut doch mal bei meinen Bloggerkolleginen vorbei. Ich kann empfehlen: Journelle, Josie Loves, Les Berlinettes, Style Taxi, This is Jane Wayne, Vreni…
Und zum Schluß für euch meine Lieben, wieder ein lustiges Berlin Fashion Week 2014 Front Row-Ratebild. Wen sehen wir hier?
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