Biken – das ist ja für viele nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Ich, als ziemliche Anfängerin, durfte eine Woche lang Biken in Graubünden und reinschnuppern in Bike Parks mit FLOWlines, Singletrails und Pumptracks. Es war eine Reise in eine „andere Welt“, die mir als Sonst-Wanderer sehr gut gefallen hat. Denn zurück zur Natur geht es am besten mit zwei Beinen oder auf zwei Rädern. Die Schweiz ist ein Veloparadies und manchmal fällt es mir sehr schwer, mich auf die Abfahrt zu konzentrieren, weil doch alles um mich herum so wunderschön ist. Gerade jetzt im goldenen Herbst! Bitte denkt dennoch daran, die aktuellen Coronabestimmungen tagesaktuell vor eurer Abreise zu prüfen, denn für einige andere Kantone in der Schweiz gibt es leider aktuell eine Reisewarnung.
Wer euch in Graubünden beim Biken immer wieder über den Weg laufen wird – Herbert, der imaginäre Bike-Papst, der alles weiß und immer die richtige Route, den richtigen Tipp und Trick parat hat.
Biken in Graubünden – Biken in Davos
Spektakuläre Aussichten, wunderbare Natur und die besten Singletrails der Schweiz – das erwartet die Biker in Davos Klosters. Davos wird oft als heimliche Hauptstadt der Singletrail-Abfahrten bezeichnet. Nirgendwo sonst gibt es so viel Pfade vom Berg ins Tal. Hier erlebt man den Enduro-Kick. Enduro? Ja, keine Angst, ich hatte vor dieser Reise auch keine Ahnung, was das alles bedeutet, deswegen bekommt ihr in diesem Blogpost immer wieder das kleine Bike-ABC. Und hier erst einmal der Zusammenschnitt von der Bikewoche in der Schweiz. Ich war im Rahmen der Blogger Bike Challenge vor Ort. Noch mehr Infos zu Routen in Tessin & Luzern oder Bern & Wallis findet ihr auf der Seite der Blogger Bike Challenge.
Enduro: Enduro sind die steilen Strecken nach unten, mit viel Wurzeln und dafür weniger Sprüngen. Hierfür gibt es sogar eigene Bikes, die meistens vollgefedert sind und mehrere Gänge haben und Reifen mit sehr breiterem Profil.
Singeltrail: Wie der Name schon sagt ist der Singletrail ein Weg, auf dem nur einer allein fahren kann. Dort ist es in der Regel zwischen 30 – 60 cm breit, oft sind es auch einfach Wanderwege, die auch Biker für sich beanspruchen.
Biken in Graubünden – Bike Academy: Die beste Einführung ins Biken
Die Bike Academy in Davos ist alles in Einem. Das alte Bahnhofsgebäude, in dem früher die Tickets für die Bahn verkauft wurden, ist heute eine Fahrradwerkstatt mit Verleih, Shop und Bike-Schule mit Guides. Ich kann es jedem wärmstens ans Herz legen, würde es sogar als absolutes Muss voraussetzen, sich einen Guide zu nehmen, wenn man – wie ich – mit dem Biken in den Bergen anfängt. Auch ich dachte, ich kann ja Fahrradfahren und bekomme locker Level 2 hin, doch da wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Aber auch wer sich nicht mit Tourenplanung herumschlagen will, kann einen Bike-Guide mit auf die Tour nehmen.
Vielleicht erst einmal die unterschiedlichen Level beim Biken:
- Level 1 – Alpstraße, Forstwege (500 – 600 Höhenmeter)
- Level 2 – Singletrails, Alpstraßen und Forstwege mit Stufen und Wurzeln (ca. 1.200 Höhenmeter)
- Level 3 – Stufen, Singeltrails, Steilheit (ca. 2.000 Höhenmeter)
- Level 4 – der Guide versucht an dir dran zu bleiben
Ein Guide hat viele Rollen. Es fängt immer erst einmal damit an, euch auf einer Level 1 Strecke zu beobachten. Wie steht ihr auf dem Rad? Wie bremst ihr? Wie sicher fühlt ihr euch? Glaubt mir, eine Körperhaltung auf dem Bike sagt manchmal mehr als 1.000 Worte. Nach der Analyse geht es über zur Optimierung. Da war bei mir noch einiges zu tun. Fahrtechnik-Training nennt man das in Fachkreisen.
Ich bekomme noch einmal alles von der Pike auf erklärt. Wie bremse ich richtig, wie sitze/stehe ich auf dem Bike und wie finde ich den Mojo auf dem Velo. Im Grunde geht es nämlich beim Biken um die Freude am Fahren und die habe ich, wenn ich mich nicht unter- und auch nicht überfordert fühle, sondern Spaß habe. Mein Guide Marcel hat mich sehr schnell durchschaut und die perfekten Strecken für mich gesucht und gefunden.
Biken in Graubünden – Kleiner Touren Guide:
Level 1: Ab ins Dischmatal
Die wohl beste und eine der einfachsten Touren ist in das zauberhafte Dischmatal. Die Wege sind gemächlich – perfekt, um sich erst einmal an das Bike zu gewöhnen. Am besten fahrt ihr die leichte, asphaltierte Straße bis zum Restaurant Teufi (angeblich gibt es hier das beste Fondue der Region) und dann den Forstweg zurück. Easy, leicht und sehr entspannend mit genug Zeit die Davoser Zauberberge zu betrachten.
Level 1: Schwarzsee
Davos ist fast immer der Ausgangspunkt für die Touren, auch für die Tour zum Schwarzsee, die kurz aber sehr fein ist. Vom Bahnhof Davos Dorf geht es am Davoser See, an der Hauptstraße entlang. Danach erreicht ihr den Wolfgangpass und einen einfachen Bike Trail. Den könnt ihr gemütlich runtercruisen und dann ist der Schwarzsee auch nur noch einen Katzensprung entfernt. Es ist ein wunderschöner, dunkler See, an dem es Grill- und Feuerstellen gibt. Immer sonntags im Sommer findet hier sogar ein Brunch vom Hotel Grischa statt.
Wer bis zum Schwarzsee noch nicht ausgepowert ist, kann weiter in das Klosters Seitental Richtung Silvrettagletscher biken.
Level 1 – 2: Jakobshorn
Eine der schönsten Aussichten auf das Bike Eldorado habt ihr vom Jakobshorn aus. Die Bergbahn Jakobshorn fahrt ihr bis zur Bergstation hoch und dann beginnt die Tour. Ein Alpweg führt euch bis zur Mittelalm, wo ihr in die „Jschalp“ einkehren könnt. Gut bürgerliche Gerichte, wie beispielsweise Gerstensuppe, stehen auf der Karte. Ab der Jschalp startet ein schöner Flowtrail.
Flowtrail: Im Gegensatz zum Singletrail sind Flowtrails Wege, die extra für Biker angelegt wurden bzw. wurden Wege so verändert, dass sie für Biker passend werden. Eindeutiges Erkennungsmerkmal ist der wellige Verlauf (quasi wie bei einer Achterbahn), der Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen Spaß macht. Hier geht es also zusammengefasst um einen guten Flow für die Biker.
Chügelibahn heißt der Weg nach unten, der in der Nähe von Bolgen Plaza endet, einen Aprés Ski Hotspot im Winter. Bitte achtet hier auf die aktuellen Corona-Vorschriften. Im Sommer könnt ihr die Natur mit einem Getränk auf der Sonnenterrasse genießen.
Level 1 – 2: Der Weg nach Monstein
Von Davos aus folgt ihr dem Fluss in Fließrichtung bis zur Ortschaft Glaris. Hier geht es weiter Richtung Filisur und somit auch direkt Richtung Monstein, einem kleinen verschlafenen Dörflein. Der Anstieg ist knackig, aber dann geht es gemütlich weiter. Ihr werdet in Monstein mit einem kühlen Bier aus der höchstgelegenen Brauerei der Schweiz belohnt – der BierVision Monstein. Das „Walser Dorf“ liegt auf 1.625 Metern und ist so idyllisch und klein mit seinen 120 Einwohnern. Um es aber für Besucher attraktiver zu machen und Arbeitsplätze zu schaffen, hat man vor 18 Jahren die Brauerei mit Finanzierung durch Aktionäre eröffnet. Jetzt werden hier jedes Jahr 200.000 Liter Bier gebraut.
Jeden Freitag treffen sich die Menschen in der Brauerei zum „Sonnenuntergangsbier“-Event. Von 16 bis 19 Uhr könnt ihr die Brauerei besichtigen und ein Glas Bier probieren.
Biken in Graubünden – Veltlinerstübli
Ein uriges Holzhaus mitten im Dorf, das für mich sogar vegane Rösti gezaubert hat. Ansonsten stehen vegetarische Spezialitäten aus der Region auf der Karte, beispielsweise Buchweizen Pizoggel, sprich Bündern Buchweizenspätzli mit Gemüsestreifen, gerösteten Zwiebeln und Käse.
Level 2 – 3: Pischa
Auf den Sattel, in die Pedale und los. Auf dem Pischa Trail geht es erst kurz nach dem Start in Davos-Dorf durch den Aebiwald ins Flüelatal. Der Trail am Flüelabach entlang bis zum Gasthaus zum Tschuggen steigt nur leicht an. Das ändert sich dann aber schnell und der Trail wird steil, steiler und wirklich anspruchsvoll. Aber die grandiosen Aussicht auf das Flüetaltal entschädigen jede Schweißperle.
Level 3: Alps Epic Trail Davos und Bräma Grat
Dieser Trail ist wirklich nur was für Profis und mit über 80 % Singletrail-Anteil gehört er zu den besten Mountainbike-Trails der Welt. Es geht rein ins Sertig Dörfli, zum Rinerhorn und dann auf endlosen Singletrails durch Wälder und über Wiesen bis in das urige Bergdorf Davos Monstein. Von hier könnt ihr dann weiter über Wiesen nach Filisur fahren.
Mein Tipp: Auf dem Jakobshorn könnt ihr den atemberaubenden Bräma Grat fahren.
Die Guides von der Bike Academy kennen wirklich jeden Trail und meistens auch die besten Wirtschaften, wie unser Guide Marcel, ein ehemaliger Koch. Ich verspreche euch, ihr werdet jede Menge Spannung, Spaß und Singletrails haben!
- Geführte Bike-Touren: Jeden Dienstag können sich Biker mit guter Grundkondition und Erfahrung im Mountainbiking für die geführte Bike-Tour von 9:00 bis 16:00 Uhr anmelden.
- Mountainbike-Fahrtechnik: Mit dem eigenen Bike und Helm könnt im Davos Adventure Park Fahrtechnik-Training von den Profis bekommen. Mit unterschiedlichen Übungen lernt ihr dabei das Bike besser kennen und bekommt wertvolle Tricks und Tipps!
Biken in Graubünden – Adventure Park
Im Adventure Park Färich bei Davos ist für jeden das richtige dabei. Der Park hat noch bis Ende Oktober geöffnet. Für mich geht es natürlich in den Bike Park, in dem es Angebote für jedes Alter und jedes Können gibt. Für Anfänger ist der Skills Park und der Pumptrack ideal. Hier lerne ich die Grundbewegungen des Bikens, schule meine Koordination und vor allem Kondition. Es macht mega viel Spaß, die kleinen Hügel hoch und runter zu fahren und sich dabei langsam, aber immer mehr mit dem Körper in die Kurven zu legen.
Natürlich können die ganz Irren unter euch in der Tableline oder Dirt-Jump-Line dann auch noch Sprünge üben. Ab Sommer gibt es für die Irren auch eine Rezi-Landung, eine weiche Landung, um Sprünge gut üben zu können.
Dirt-Jump-Line: Der Dirt Jump ist ein Sprung über einen Erdhügel (Englisch „dirt“ = Dreck), der oft mit Lehm errichtet wurde. Eine Dirt-Jump-Line ist dementsprechend eine Strecke, die gespickt voll mit solchen Hügeln ist. Ziel eines Sprungs ist es, in der Luft einen Trick zu machen. Dirtjumps sind eine Kombination aus Absprung und Landung. Mehrere Dirts hintereinander werden als Line bezeichnet. Ziel eines Sprungs ist es, in der Luft einen Trick zu machen. Dafür solltest du schon richtig fahren können!
Tableline: Eine Tableline setzt sich aus Sprungschanze, Mittelstück und Landehang zusammen, also aus mehreren Dirtjumps.
Biken in Graubünden: Hoteltipp in Davos – Grischa – das Hotel Davos
„Willkomma bi ünsch!“ Das Grischa ist ein Hotel genau nach meinem Geschmack. Viel Stein und viel Holz an den Wänden in den alten Stuben. Außerdem wunderschöne, gerahmte Fotos, die der Besitzer alias Hobbyfotograf selbst geschossen hat. Besonders für Biker gibt es einen ganz tollen Service. Abends seine dreckigen Bike-Klamotten abgeben und sie morgens wieder frisch gewaschen anziehen. Herrlich. Wenn man sich hier nicht wohlfühlt, dann weiß ich auch nicht. Wenn ihr nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt und euch eigentlich nicht mehr bewegen wollt, könnt ihr super im Restaurant Pulsa, direkt im Hotel, essen gehen.
Wunderschönes Ambiente im Hotel Grischa
Biken in Graubünden – Restauranttipps in Davos und Umgebung
Restaurant zur Alten Post
Es gibt gefühlte hundert Restaurants mit dem Namen „Zur Alten Post“, doch die alte Post in Klosters ist etwas Besonderes. Hier wird nämlich an der Showküche mitten in der Stube gegrillt und gekocht. Das heißt aber auch, dass ihr als Gast nicht faul auf eurem Hintern sitzenbleiben dürft, sondern euer individuelles Menü zusammenstellt, aus Fleisch aus der Region, Gemüse aus der Schweiz und Salat aus dem Tal. Ich bekomme einen köstlichen Räuchertofu in Basilikummarinade.
Wenn ihr die Alte Post am Abend besucht oder nicht mehr biken müsst, kann ich euch auch die Whiskey Bar im Restaurant mit über 60 Sorten empfehlen.
Restaurant Kessler’s Kulm in Davos Wolfgang
Es ist Prinz Charles‘ Lieblingsrestaurant in Davos und allein deswegen müsst ihr dem Restaurant Kesslers’s Kulm einen Besuch abstatten und euch – wie ich – die ganze Zeit zu fragen, wo er wohl saß und was er bestellt hat? Ich habe mich sehr wohl gefühlt, ein veganes Curry gegessen und dazu sehr nettes Personal bekommen, den Blick auf die Berge gibt’s gratis dazu!
Biken in Graubünden – Anreise:
Eine Reise durch die Schweiz ist immer eine Reise für die Sinne. Am liebsten mag ich – weil es so wunderschön ist – den Weg mit der Bahn vorbei am Bergpanorama und den Seen, wo man sich gegenseitig anstupst und sagt: Schau mal, diese Farben … wie gemalt.
Von Zürich nach Davos habe ich mir noch ein kleines Highlight eingebaut – den Glacier Express und den Nostalgiezug.
Mit dem langsamsten Schnellzug der Welt begebe ich mich auf eine Panoramareise durch die Alpen. Er schlängelt sich auf seiner ganzen Strecke durch entlegene Täler, schroffe Felswände und tiefe Schluchten. Neben der Landschaft sind auch die Panoramafenster des Zugs, durch die man die Berge und Täler erst richtig gut sehen kann, ganz besonders toll.
Die meisten Touristen buchen diese Tour mit einem 3-Gänge-Menü, denn schon wieder kommt die nächste Besonderheit – alle Gerichte werden im Zug frisch zubereitet. Der perfekte Start in den Schweiz Urlaub – gleich eine traditionelle Spezialität auf dem Teller, wie Gemüsecapuns alias Mangoldwickel.
Mein Streckenabschnitt ging von Chur über Reichenau nach Filisur, vorbei am bekannten und sensationellen Landwasserviadukt. Mit seiner Länge von 142 Metern und einer Höhe von 65 Metern ist er das Wahrzeichen des Glacier Express.
Insgesamt fährt man auf der ganzen Strecke des Glacier Express über 291 Brücken und durch 91 Tunnel mit freier Sicht auf die UNESCO Welterbe Gebiete „Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“.
Ach ja, was auch schön ist in der Schweiz: Wenn ihr hier Zug fahrt und abgehetzt die Treppe hinaufrennt, um die Bahn noch zu bekommen, werdet ihr gefragt, ob ihr noch rein wollt und bekommt nicht die Tür vor der Nase zugeknallt.
Biken in Graubünden – Biken in Lenzerheide
Der Bikepark ist das Aushängeschild der Region. Hier findet jährlich der Weltcup-Lauf statt. Ganz ehrlich, ich habe schon Muffensausen bekomme, als ich unten im Tal stand und nach oben auf die Abfahrt geschaut habe. Das ist wirklich was für Adrenalien-Junkies. Aber auch abseits des Bike-Parks ist die Region ein wahres Paradies für Biker, den rund um den Bikepark verlaufen 500 Kilometer ausgeschilderte Bike Touren.
Biken in Graubünden – Lenzerheide Bikepark
Das Herzstück der Region Arosa Lenzerheide ist der Lenzerheide Bikepark. Auch hier ist wieder für jeden etwas dabei. Ich vertiefe mein Wissen und meine Technik als Erstes im Skillpark. Hindernisse, Sprünge, Kurven – der Skillpark steht jedem kostenlos zur Verfügung und befindet sich direkt an der Bergbahnstation. Ich empfehle, Tickets total entspannt online zu buchen.
Mit der Rothornbahn geht es dann auch rauf auf den Berg, um eine der fünf Lines mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad runterzubrettern, beziehungsweise schleichen in meinem Fall. Es gibt die einfache FLOWline für Einsteiger und Familien mit kleinen Sprüngen und flüssigen Kurven, die SHOREline, STYLEline und PRIMEline mit Steilwandkurven, Holzbrücken, Sprüngen und anderen Elementen, vor denen ich nur mit offenen Mund stehen bleibe und den Kopf schüttle.
Aber es gibt sie, die Adrenalien-Junkies und die werden den Lenzerheide Bikepark lieben. Die Strecke mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad ist die STRAIGHTline. Sie entspricht einer weltcuptauglichen Downhillstrecke im steilen Gelände. Vom 5. bis 9. September ist es auch wieder soweit – dann findet hier im Lenzerheide Bikepark die UCI Mountain Bike World Championship statt!
Auch hier kann ich euch empfehlen, einen Guide zu nehmen. Uns hat Beni Ott begleitet, Bike Guide und Leiter der Bikeschule Lenzerheide.
Biken in Graubünden – Epic & Bike Lenzerheide
Ich habe es ja schon gesagt, in der Bike-Region Arosa Lenzerheide ist für jeden etwas dabei. Auch für die, die abseits der ausgefahrenen Trails ganz besondere Strecken suchen. Um die zu finden und zu erreichen, gibt es Bike & Ride Lenzerheide und den Bike Shuttle. Mit dem werdet ihr einen Tag lang zu besonderen Trail-Perlen geshuttelt, genießt die schönste Landschaft und seid mit einem Guide sicher unterwegs. Ob Ganz- oder Halbtags-Shuttle, Earlybird, Sunset oder Nightride – alles ist möglich. Uns führten die beiden Guides an die schönsten Orte, denn unsere Mission war wie immer – geile Fotos aufnehmen!
Churer Joch
Heidsee
Biken in Graubünden – Biathlon Arena Lenzerheide
Es macht so einen Spaß, aber erfordert ein ruhiges Händchen und absolute Konzentration. Ihr habt bestimmt schon alle einmal einen Biathlon im Fernsehen, vielleicht sogar auch in echt, gesehen. In der Biathlon Arena Lenzerheide könnt ihr ausprobieren, wie es wirklich ist, mit einem erhöhten Puls nach einer Runde auf dem Rad zu versuchen, ins Schwarze zu treffen. Ich muss sagen, ich bin nicht ganz untalentiert. Als Erstes haben wir das Schießen im Liegen mit dem Gewähr auf einem Holzblock liegend geübt. Danach im Liegen ohne Holzbock und zum Schluss im Stehen. Es ist eine Mischung aus Konzentration, Präzision, Ausdauer und Kraft.
Wenn ihr auch Lust habt eure Schiesssicherheit zu testen, es gibt jeden Samstag im Sommer von Juli bis Oktober einen Biathlon Schnupperkurs. In den zwei Stunden bekommt ihr einen super Einblick in die Biathlonwelt und werden beim nächsten Mal, wenn ihr den Sport im Fernsehen seht, ganz anders darüber denken. Wusstet ihr zum Beispiel, dass der Biathlon über 5.000 Jahre alt ist?
Die Biathlon Arena Lenzerheide ist seit 2016 auch ein All-in-One-Gebäude. Neben Schnupperkursen könnt ihr hier auch im Restaurant Bualino essen und im Nordic Haus in der Arena als Biker oder Wanderer übernachten.
Hoteltipp: Hotel Lenzerhorn Spa & Wellness
Wer den ganzen Tag auf dem Bike sitzt, der freut sich bestimmt am Abend auf ein bisschen Wellness. Da kann ich euch das Hotel Lenzerhorn Spa & Wellness empfehlen. Ihr seid hier zentral in einer wunderschönen Gegend (auch fürs Wander) und könnt zum Abschluss eines aufregenden Tages im hoteleigenen Eisiglu ein bisschen entspannen.
Die gemütliche Stube im Hotel
Biken in Graubünden – Biken in Arosa
Schon die Zugfahrt zum 1.775 Meter hohen Dorf ist ein Erlebnis. Die Bahn schlängelt sich an den Bergen entlang – immer höher und höher und hinter jeder Kurve stoße ich ein „Ohhh“ oder „Wow“ oder „Unfassbar schön“ aus. Oben angekommen habe ich das Gefühl, der Baumgrenze ganz nah zu sein, also ziemlich hoch und ziemlich abgeschieden. Ich liebe das!
Was die Bike-Szene betrifft, ist Arosa noch beim Aufwachen und genau das macht es so besonders! Ob geheime Trails, die noch in keiner Karte stehen, gemütliche Touren mit dem E-Bike oder etwas rasantere Abfahrten. Naturliebhaber sollte man sein, dann kommt man hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Es wird sich aber die nächsten Jahre noch viel tun im Bereich Downhill und dem Streckennetz. Wer es ruhig und authentisch mag, der sollte jetzt ganz schnell nach Arosa.
Biken in Graubünden – E-Bike Tour mit Panoramablick
Wer die geheimen Ecken von Arosa und die schönsten Trails für das jeweilige Level finden möchte, der sollte sich einen Guide nehmen. Uns begleitet Remo, Guide von der Rema Bikeschule Arosa. Über ihn, sein Leben und was er mir alles beigebracht hat, habe ich schon im Post „Angst überwinden, was man von Biken fürs Leben lernen kann“ geschrieben. Es lohnt sich, da mal reinzulesen!
Er hat mich so inspiriert und meine Denkansätze noch mal komplett auf den Kopf gestellt. Mit ihm und den E-Bikes ging es direkt ab dem Hotel Seehof über den idyllischen Schwellisee, durch die wunderschöne Natur in und um Arosa herum.
Der Schwellisee hat sofort mein Herz erobert. Er liegt auf 1.933 Meter über dem Meeresspiegel auf der Arosa Alp. Er ist wunderschön blau und einfach fantastisch schön mit dem Bergpanorama dahinter.
In der Region gibt es gleich zehn solcher wunderschönen Bergseen.
Weiter geht es mit dem Bike über Stock und Stein zur Ochsenalp – KUHlinarik auf 1939 Metern über dem Meeresspiegel. Hier kommen die Zutaten für die Gerichte von regionalen Produzenten und werden zum Teil auf dem alten Holzofen zubereitet. Das Motto der Alp und genau nach meinem Geschmack: „Gehen sie es „patschifig“ an!“ Patschifig heißt so viel wie gemütlich. Die Ochsenalp ist der perfekte Ort, um einfach mal runterzukommen, eine einmalige Naturkulisse und natürlich die Ruhe der stillen Bergwelt zu genießen.
Es war eine herrliche Tour mit ein paar einfachen Singletrails über Naturwege und durch Waldstücke. Immer wieder ein Highlight – die atemberaubende Aussicht über das ganze Tal.
Wenn es dann wieder Richtung Arosa geht, möchte ich euch noch einen ganz besonderen Weg ans Herz legen – den Eichhörnliweg. Dafür müsst ihr vom Bike absteigen, aber es lohnt sich. Auf dem Weg durch den Wald kommen die flauschigen Tierchen ganz freiwillig und ganz nah ran.
Biken in Graubünden – Pumptrack Arosa
Jede Stadt und jedes Dorf brauch einen Superlativ. In Arosa liegt für Biker der höchstgelegene Asphalt-Pumptrack Europas. Seit Herbst 2016 kann die wellige Fahrbahn auf unterschiedliche Arten befahren werden. Richtige Könner absolvieren hier sogar Sprünge.
Biken in Graubünden – Arosa Bärenland
Ich hasse Zoos und alles, was damit zu tun hat, Tiere in Gefangenschaft zu halten. Deswegen habe ich auch erst einmal die Augenbrauen nach oben gezogen und skeptisch geschaut, als ich von der neuen Arosa Touristenattraktion gehört habe, dem Arosa Bärenland. Doch dann habe ich ein bisschen genauer nachgefragt und finde es eine wirklich gute Sache.
Sieben Jahre hat es gedauert bis Arosa Tourismus in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN das Projekt umsetzen konnten. Im Bärenland sollen keine freilaufenden Bären gefangen und eingesperrt werden, sondern eingesperrte Bären aus Südwesteuropa, die in winzigen Käfigen angekettet gehalten werden, wieder ein Stück Freiheit bekommen. In der Bergwelt mit Bächlein und Wald sollen sie wieder ihr natürliches Verhalten zurückgewinnen. Das finde ich sehr gut! Im Sommer 2018 kommt der erste Bär aus einem Zirkus aus Slowenien in das Bärenland.
Biken in Graubünden – Hoteltipp in Arosa: das Seehotel
Das Hotel Seehof liegt idyllisch über dem Untersee, unweit vom Zentrum und den Bergbahnen entfernt, mit einem fantastischen Blick auf die Bergwelt. Mir hat es richtig gut gefallen. Vor allem auch die Lobby und der Frühstücksraum. Außerdem hat das Hotel Seehof Arosa ein sehr gemütliches und köstliches Restaurant.
Das habe ich alles in einer Woche erlebt und entdeckt … irre, oder? Und es gibt noch so viel mehr zu erleben. In Graubünden warten fast 9.000 Kilometer markierte Trails auf die Mountainbiker mit Stufen, spektakulären Erlebnissen und Adrenalin pur. Ich kann sagen – es war eine unvergessliche Woche und ich habe sowas von Blut geleckt …
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3 Kommentare
Wirklich großartig. Ich möchte da sein. Vielen Dank.