Whisky und Bourbon gehörten bis jetzt nicht zu meinem Alkoholwortschatz! Schande? Oder besser für alle? Man sollte sich auf jeden Fall immer weiter bilden. Deswegen war ich auf dem Finest Spirits Festival in München und habe mir von Mike erklären lassen, wie man einen Bourbon trinkt.
Mike aus München ist eigentlich Lampenverkäufer. Irgendwann hat er jedoch seine Leidenschaft zum Nebenberuf gemacht und ist jetzt Bourbonspezialist, der jungen blonden Mädchen erklärt wie man den edlen Tropfen richtig trinkt.
1. Auf das Glas kommt es an
Genauso wie beim Wein, kommt es auch bei der Bourbon-Verkostung auf das richtige Glas drauf an. Damit der Duft seine volle, prachtvolle Note entwickeln kann, sollte man ein tulpenförmiges Glas verwenden und die Nase nicht zu weit reinstecken. Mit 10 cm Entfernung riecht es sich am besten und der Duft, ist beim Bourbon fast wichtiger als der Geschmack. Extra Geräte, so genannte Bukanier.
2. Schüttel Verbot
Wenn man den guten Tropfen in seinem tulpenförmigen Glas hat, darf es nicht hin und herschütteln. Dadurch gehen die Aromastoffe verloren. Nur leicht im Glas schwenken und das Aroma tief einatmen. Da kann man die unterschiedlichsten Düfte erschnuppern vom Lavendel bis hin zum Käse.
3. Der richtige Schluck
Beim Bourbon trinken gibt es eine feste Trinkregel um den besten Geschmack zu bekommen. Den ersten Schluck lässt man zwei Sekunden im Mund und schluckt ihn dann runter. Dieser erste Schluck ist auch der stärkste und sorgt bei mir immer für einen Schauer durch den ganzen Körper, bei dem ich mich schütteln muss. Nach dem ersten Schluck sollte man den Mund mit einem Schluck Wasser neutralisieren um dann den zweiten Schluck Bourbon zu verkosten. Dieser ist viel milder, da der Alkohol geringer ist und der Bourbon seinen wirklich Geschmack im Gaumen entfaltet.
4. Der Abgang
Beim Whiskey ist immer die Rede vom Abgang und Finish – der Geschmack danach, wenn der Bourbon schon im Bauch ist. Da kann man die unterschiedlichsten Nuancen schmecken. Von rauchig bis torfig. Blumig, nussig, pfeffrig. Das kommt meistens darauf an, aus welcher Region der Bourbon kommt. Wie der Boden so der Geschmack. Beispielswiese hat Whiskey aus Schottland, der aus den Highlands kommt einen genauso vielfältige Geschmack wie seine Landschaft. Von mildmalzig-süss bis leicht rauchig. Außerdem schmeckt man auch immer das Holz vom Faß, in dem der Whiskey gelager wurde.
6.Hochprozentig
Man darf nicht vergessen, dass man bei der Bourbonverkostung mit hochprozentigen Spirituosen zu tun hat. Die Mädchenmischung fängt bei 44% an. Um das verkraften zu können, braucht man eine gute Grundlage. Am besten eignet sich Käse dafür. Schön fettig und aromatisch passt er perfekt zum Bourbon. Wer es eher süß mag, der kann auch zur Schokolade greifen. Ein Geschmackerlebnis ist die Mischung aus Whiskey in Pralinen.
Ansonsten sollte man zum Bourbon trinken lässig an der Bar stehen oder gemütlich in einem Ledersessel sitzen. Bitte nicht die Zigarre vergessen. Die gehört zu Bourbon wie Plätzchen zu Weihnachten.
Außerdem gut zu wissen:
Bourbon ist ideal gegen Sodbrennen!
Und schön viel essen!!!
6 Kommentare
Haben sie dir dort nicht auch den Unterschied zwischen Bourbon (Whiskey) und Scotch (Whisky) erklärt? Die verwechselst du nämlich ständig. Ein Bourbon kann also auch auf keinen Fall aus den Highlands kommen!
Ja weiß ich. War ja nur ein Beispiel für den Geschmack ;)
Pur konnte / kann ich Whiskey, Whisky oder Whiskeylikör nie trinken. Mit Cola oder letzteres mit Ginger Ale. Scotch allerdings mochte ich nie. Freunde von mir haben immer geschwärmt davon…
– ich dachte eher auch…. nach dem Post über die Kühe…. das Du etwas filmst wie Du Dich todesmutig an eine Krokodilledertasche schmeißt…. ;)
Moin Christine!
„…und ist jetzt Bourbonspezialist, der jungen blonden Mädchen erklärt wie man den edlen Tropfen richtig trinkt.“ Geiler Job! Suchen die da noch Einen, der gelegentlich mal aushilft? So nach dem Motto „Ich bin zwar kein Frauenarzt, aber ich kann’s mir ja mal anschauen“?
Aber mal im Ernst: Wie fandest du’s denn? Whisky (oder Whiskey, je nach Geschmack) ist ja schon was Spezielles…wirst du dir jetzt zwei, drei Fläschchen ins Regal stellen? Oder hakst du das Ganze erstmal als interessante Erfahrung ab und probierst’s in dreißig Jahren nochmal?
endlich mal mit Stil betrinken :)
Was den Abgang angeht schreiben Sie…man schmeckt die unterschiedlichsten Nuancen. Von rauchig bis torfig. Also nach Torf wird ein Whisk(e)y auf keinen Fall schmecken oder riechen. Wenn dann nach Torfrauch. Torf an sich riecht einfach nur bitter und säuerlich.