CHRISTINE, WAS SEHEN WIR AUF DEINEM FOTO DES TAGES?
Boris und ich und der Sonnenuntergang! Man hat selten so ein wunderschönes Naturschauspiel für sich alleine. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen andere Menschen und ich finde es auch irgendwie lächerlich, wenn man sich im Urlaub über andere Touristen aufregt und alles nur für sich alleine haben will. Wenn man das möchte, dann muss man eben nach Juist kommen. Hier hat man manchmal den ganzen Strand plus das Meer plus den Sonnenuntergang für sich. Traumhaft schön!
WAS HAST DU HEUTE GELERNT?
Egal wie oft ich schon auf Juist war, ich lerne jedes Mal wieder etwas Neues dazu. Heute habe ich mit meinen Eltern einen Ausflug zur Domäne Bill gemacht. Man kann sagen, die Domäne Bill ist ein kleines Häuschen am Ende der Welt, äh, Insel. Viele fahren mit dem Rad hin, wir haben die Kutsche genommen. Auf dem Weg zur Domäne Bill hat uns der Kutscher allerhand von der Insel erzählt, wie sie sich organisieren und was man alles beachten muss. Beispielsweise darf man nur bis Mai auf der Insel bauen und kann die Pferde nur bei Ebbe von der Weide holen.
Während der Kutschfahrt gab es einen Stopp beim wunderschönen Hammersee, wir sind an der höchsten Naturdüne Juists vorbei gefahren und haben die einzigen sieben Schafe auf der Insel gesehen. Seine Geschichte haben mir gezeigt, wie klein mit Hut wird sind, in der Natur.
Der weltbekannte Rosinenstute der Domäne Bill
WELCHE DREI SACHEN HABEN DICH HEUTE GLÜCKLICH GEMACHT?
Als wir von der Domäne Bill zurück gefahren sind, hatte ich das große “Glück” neben dem Kutscher sitzen zu dürfen. Und plötzlich hat es angefangen zu regnen und sogar Hagel kam runter und das Wasser sickerte langsam durch die drei Decken durch und saugte sich in meine Hose. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und wie blöd sich das anhört – es war herrlich. Die Natur mal wieder so doll zu spüren ist herrlich. Nach 20 Minuten war der Regen vorbei und Vogelschwärme sind über das Land gezogen und Gänse haben ihre Hälse aus dem Gras gesteckt. Es war schön, wunderschön!
Ich habe es geschafft! Wenn das vielleicht viele nicht glauben mögen, aber auch ich habe ab und zu “Blockaden”, wenn es beispielsweise um meinen Roman geht. Erst am dritten Tag habe ich es geschafft ihn zu öffnen und mich wieder ganz und gar reinzudenken. Ich hatte ja letzten Herbst ein Schreibseminar besucht und mir eine Software gekauft, die ich jetzt endlich verstehe und meine Geschichte eingetragen habe. Ich muss sagen, dass was ich vor dem Seminar gemacht habe, obwohl ich noch gar keine Ahnung hatte, war gar nicht so schlecht. Die wichtigsten Schritte sind im Buch und ich kann endlich ins Detail gehen, die Charaktäre genau bestimmen und ihre Beziehung zueinander. Total aufregend und ich bin wieder Feuer und Flamme und habe mir extra ein wöchentliches Zeitfenster geschaffen. Jeden Donnerstag von 9 bis 13 Uhr wird am Roman gearbeitet. Komme was wolle. Man muss sich feste Zeiten setzen und das auch echt durchziehen, sonst wird das nichts. Und im Herbst will ich noch mal eine Woche auf die Insel kommen.
Ich wohne in Berlin, der Stadt, der unbegrenzten Möglichkeiten und immer wenn ich auf Juist bin, merke ich, dass ich diese unbegrenzten Möglichkeiten gar nicht brauche. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als würden sie mich verrückt machen, weil ich so viele Entscheidungen treffen kann, dass ich nicht weiß, was die richtige ist. Auf Juist ist das anders. Es gibt im Loog, meinem Wohnort, nur einen Supermarkt und der hat auch nur 6 Stunden am Tag auf. Irgendwie stelle ich immer mehr fest, dass ich glücklichen bin, wenn ich weniger habe. Nicht nur weniger Gegenstände, auch weniger Möglichkeiten und weniger Angebot. Wie geht es euch da?
Und es gab wieder einen grandiosen Sonnenuntergang zu sehen!
Fotoshooting für meinen Shop! Die Tasche findet ihr unter “Laptoptasche gegen Fernweh“
Ich liebe es über die Dünen zu gehen.
Und die Landschaft ist auch so abwechslungsreich!
Wie wahr! Juist mein Ankerplatz! Die Kissen gibt es im Hotel Achterdiek!
5 Kommentare
Liebe Christine,
das, was du zum Thema Möglichkeiten schreibst, trifft mich gerade voll auf die Zwölf. Als ob ich diesen Gedanken gesucht und hier gefunden habe. Ich wohne in Hamburg, zwar kleiner als Berlin, aber trotzdem mit dem Großstadtüberangebot an unbegrenzten Möglichkeiten versehen, die mich durch ihre schiere Existenz stressen. Warst du schon in der Kunsthalle? (Nein) Kennst du schon die neue, hippe Bar auf St. Pauli? (Nein, will ich auch nicht) Hast du das Musical XY schon gesehen? (Nein nein und nochmal nein) …. Puuh!
Und jetzt gerade will ich eigentlich nur irgendwo an einem Strand sitzen, lesen, vielleicht n Shake trinken und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen…
Ich finde es schön, wenn man irgendwo entschleunigen kann und das ist auf einer Insel an der See immer gut möglich! Ich lebe eh auf den Land und habe dort nicht ganz so viele Möglichkeiten wie in Berlin, bin aber ganz froh drüber! Am glücklichsten sind wir an der See oder wir waren es auch in Südafrika, denn da hat noch ein weiteres entscheidendes Detail gefehlt: die ständige Erreichbarkeit, das ständige WhatsApp und Co. einfach mal nur kurz am Tag online zu sein oder auch mal gar nichts mitzubekommen, weil man eben nicht ständig online sein kann hat unglaublich gut getan und zeigt einem auch: so schön das oft ist immer alles sofort im Internet nachzulesen oder zu suchen, es geht auch ohne und früher haben wir auch gut überlebt! :) lange Rede kurzer Sinn: weniger ist oft mal mehr! Und ja es tut gut mal weniger Möglichkeiten zu haben!
Mir geht es da genau wie dir. Zu viele Möglichkeiten überfordern und machen unglücklich. Und sehr oft wird mir auch klar: das einfache, leichte Leben ist das Beste!
Ganz liebe Grüße
Ines
Liebe Christine,
das kann ich so gut nachvollziehen! Mich stressen diese grenzenlosen Möglichkeiten auch irgendwie. Meine Oma sagt immer: Wow, was ihr für Möglichkeiten habt! Und es fällt mir unglaublich schwer ihr zu erklären, welchen Druck ich aufgrund dieser unzähligen Möglichkeiten verspüre und welch große Angst man hat, sich für die falsche zu entscheiden. Ich glaube, man muss lernen, dass es schlussendlich gar keine falsche Entscheidung gibt, sondern nur Dinge, die nicht funktionieren. Und wenn es nicht funktioniert, dann muss man es eben anders machen, so einfach ist das. Es zu verinnerlichen ist aber weniger einfach :)
Genau und wenn eine Entscheidung gefällt ist, kommen 10 neue auf ;)