WAS IST DIE LETZTE WOCHE PASSIERT?
Eine Woche Davos Klosters in der Schweiz, das bedeutet frische Luft, glasklares Wasser, imposante Bergmassive und Natur pur. Beste Voraussetzungen für einen Videodreh. Meine Schwester und ich hatten unsere Base in Davos und sind von dort jeden Tag zu einer Tour aufgebrochen. Davos Klosters habt ihr hier auf den Blog auch schon öfters gehört oder gelesen.
Vor drei Jahren habe ich hier meinen Geburtstag verbracht, eigentlich zufällig, aber das Schicksal richtet es schon immer, dass es mich an die schönsten Orte der Welt bringt. Vor ein paar Monaten war ich zum Biken da, da könnt ihr noch viel mehr im Post “Biken in Graubünden – zurück zur Natur in der wunderschönen Schweiz.” lesen und diese Woche zum Wandern, meine Lieblingsdisziplin. Ich liebe das Zitat von Wanderer Josef Hofmiller „Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele.” Wie recht er hat. Wie gut es tut einfach im Trott Schritt für Schritt den Gipfel zu erklimmen und dann einen Blick auf die umliegenden Berggipfel oder einen Bergsee zu haben. Herrlich! Oder auf den Spuren von Ernst Ludwig Kirchner, Maler des Expressionismus, die Region zu erkunden und zu sehen, wie er sie aus seiner Perspektive gemalt hat. Außerdem ein zauberhafter Ort an dem Thomas Mann sein Buch „Zauberberg“ geschrieben hat – die Schatzalp. Keine Angst, es wird noch ein ganz ausführlicher Blogpost kommen mit allen Tipps und Routen, aber ich wollte euch schon ein bisschen Lust machen!
WAS HAST DU GELERNT?
Fragt ihr euch auch manchmal, wie es eigentlich dazu kam, dass sich manche Orte zu Touristen Hot Spots entwickelt haben und andere wiederum nicht? Ich schon und in Davos Klosters habe ich die Antwort gefunden, die meist ein paar Hundert Jahre zurück liegt. Davos war schon immer bekannt für seine gute und frische Bergluft und ist übrigens die höchstgelegenste Stadt Europas mit 1.560 Metern. Der Arzt Alexander Spengler hat herausgefunden, dass das Höhenklima der Gegend vor Tuberkulose schützt und sie auch heilt und das erste Sanatorium errichtet. Peu a peu wurden es immer mehr und mehr, beispielsweise auch die Schatzalp und Davos wurde als Luftkurort weltbekannt. Einige Gäste verließen den Ort gar nicht mehr oder kamen immer wieder und wieder zurück. Der tuberkulosekranke Hugo Richter blieb in Davos und setzte sich schon 1881 für die touristische Entwicklung ein. Schließlich wollten die Kurgäste nicht nur die Luft atmen, sondern auch Action. 1883 gab es beispielsweise das erste Schlittenrennen. Davos ist heute noch für seine traditionellen Schlitten bekannt! Den Durchbruch hatte die Stadt jedoch mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Landquart nach Davos. Schon verrückt, dass die Entdeckung eines Arztes Davos Klosters zu dem gemacht hat, was es heute ist.
WELCHE DREI DINGE HABEN DICH GLÜCKLICH GEMACHT IN DAVOS KLOSTERS?
Das schöne in den Bergen – man beachtet sich. Es ist nicht so wie in der Großstadt, dass hunderte von Leuten einem Tag ein und Tag aus über den Weg laufen. Wer sich in den Bergen begegnet, der grüßt sich, vielleicht bleibt man sogar kurz stehen und hält ein Pläuschchen. Man hat Zeit, denn die Berge rennen einem nicht davon. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, zwischen Wanderern da gibt es ein unsichtbares Band, das alle zusammenschweißt. Eine ganz berührende Begegnung hatte ich bei unserer Wanderung zu den Jöriseen, wo ein circa 80jähriger Mann sich mit uns auf den Weg zum Gipfel gemacht hat. Ganz alleine hat er sich in aller Ruhe Schritt für Schritt den Gipfel genähert mit vielen Pausen. Doch er hat es geschafft und dann saß er auf dem Berg, hat die Aussicht genossen und seine Brotzeit gegessen. Dieser Mann hat mir Mut gemacht. In diesem hohen Alter und mit zittrigen Händen immer noch alleine die über 600 Höhenmeter absolvieren ist nicht selbstverständlich und hat meinen größten Respekt. Er hat keine Angst, sondern Liebe – die Liebe zu den Bergen.
Und neben diesem Mann saßen auch wir mit einer Aussicht, die ich kaum beschreiben kann. Bezaubernd. Atemberaubend. Wunderschön. Oder kurz und bündig – AWESOME! Ich habe noch nie so wunderschöne Bergseen gesehen, die milchig-türkis bis blau in einer kargen Berglandschaft leuchten.
Die Jöriseen werden unterirdisch vom Schmelzwasser des Jörigletschers gespeist und der größte, der milchige See hat seine Farbe von abgeschliffenen Gesteinen des Gletschers. Eine Stunde und mit 30GB Drohnenaufnahmen und 300 Fotos später ging es weiter. Ich würde aber wirklich so weit gehen und sagen, dass war die schönste Wanderung, die ich je in der Schweiz gemacht habe und es war ein absolutes Glücksgefühl hier oben zu stehen!
Eine weitere Sache, die mich gerade sehr, sehr glücklich macht – mir wurde Zeit geschenkt. Ich kann gerade in Ruhe an meinem Schreibtisch sitzen, in aller Gelassenheit die Fotos bearbeiten, den Text ganz entspannt schreiben und habe keine erschlagende To Do-Liste im Nacken. Ja, ich habe endlich das, wovon ich schon ein halbes Jahr geträumt habe – Zeit. Ich gebe zu, das Schicksal hat ein bisschen nachgeholfen. Alleine schaffe ich es nie mir einfach mal in zwei Wochen des Jahres keine Termine zu legen und nicht unterwegs zu sein, weil ich immer was erleben und auf Achse sein will. Doch eigentlich ist es genau das, was ich ab und zu brauche – Ruhephasen, für neue Ideen und Projekte (davon gibt es wieder mal einige in meinem Kopf) und Zeit zum Nachdenken und Verplempern. Danke, liebes Schicksal, du richtest es schon immer. Man muss dir nur vertrauen.
Dieser Post ist in Kooperation mit dem Hard Rock Hotel Davos und der Destination Davos Klosters entstanden.