CHRISTINE, WAS SEHEN WIR AUF DEINEM FOTO DES TAGES?
Egal, wie oft ich vor ihnen stehe, sie faszinieren mich jedes Mal mit ihrer Form, ihrer Wucht und ihrer Geschichte, die sie erzählen. Die Berge. Es fällt mir schwer, bei ihrem Anblick noch etwas anderes im Sinn zu haben als Ehrfurcht und Besinnlichkeit. So bedrohlich auch manchmal die kantigen Spitzen und schroffen Hänge wirken, jedes Mal, wenn ich zwischen zwei Bergen im Tal stehe, fühle ich mich geborgen. Zwei starke, steinerne Arme legen sich schützend um mich und halten alles von mir fern, was mich im Alltag zum Verzweifeln bringt. Ganz besonders sind die Drei Zinnen im Hochpustertal.
WAS HAST DU HEUTE VON DEN DREI ZINNEN GELERNT?
Heute habe ich gelernt, wie man barfuß geht! Ja, wie man die Schuhe von den Füßen zieht und mit den nackten Latschen durch die Natur wandert. Es fühlt sich gut an. Ich würde mir sogar erlauben zu behaupten, dass es ein sehr gutes – ja sogar wunderbares – Gefühl ist, wenn die Fußsohlen in die weiche Wiese einsinken und es sich anfühlt, als würde man auf Wolken gehen. Und dann gleich darauf sind die kantigen Kiessteine zu spüren, die sich sanft in die Haut bohren und sie fast schon massieren: Jeder Schritt ist eine Flut von Sinneseindrücken und Endorphinen, die freigesetzt werden. Gelernt und vor allem gespürt habe ich das bei der Wanderung „Barfußgehen bei den Drei Zinnen – Südtirol Balance“.
Bis Ende Juli gibt es die geführten Wanderungen zum Unesco-Welterbe, den Drei Zinnen. Es ist wirklich beeindruckend. Nicht nur das Spüren, sondern auch die Aussicht und der Panoramablick auf das Bergmassiv. Die Wanderung müsst ihr euch ungefähr so vorstellen: Roswitha begrüßt euch, erklärt alles, was man als Anfänger zum Thema Barfußwandern wissen muss und startet die Tour mit einer entspannenden Meditation. Dann übergibt sie uns an Paul den Bergführer. Aber nicht, ohne uns noch ein paar weise Worte zu hinterlassen: „Wenn du willst, was du noch nie gehabt hast, dann tu, was du noch nie getan hast.” Ein schöner Start!
Mit Paul fahren wir dann zur Auronzohütte und können einen ersten Blick auf die beeindruckende Bergkulisse der weltberühmten Drei Zinnen erhaschen. Gemütlich wandern wir über einen Pfad zum Fuße des imposanten Bergmassivs und dann ist es so weit: Barfußlaufen im morgendlichen Tau unmittelbar am Fuße der Drei Zinnen. Wahnsinn! Es liegt sogar noch Schnee, über den ich laufe! Wem dabei zu kalt wird, der wendet einfach den Storchengang an. Zum Schluss der Wanderung gibt es noch eine Wasserverkostung mit Wasser aus den verschiedenen Toblacher Quellen und das „Hochpustertaler Balance – Körbchen“ mit frischen, hausgemachten Nahrungsmitteln. Ein schönes Andenken für zu Hause.
Mein Tipp: Plant am Wochenende einen Waldspaziergang und lasst einfach mal die Schuhe im Auto. Das hört sich jetzt für den ein oder andern vielleicht erst einmal nicht so verlockend an, aber ich kann euch versichern, mich hat es sehr glücklich gemacht!
WELCHE DREI SACHEN HABEN DICH HEUTE GLÜCKLICH GEMACHT?
Ich liebe es zu wissen, wo meine Lebensmittel herkommen. In Großstädten ist das leider immer sehr schwierig, im Hochpustertal dagegen ein Traum. Schon beim Frühstück im Hotel Joas stehen neben dem Käse, der Marmelade und dem Schinken kleine Schiefertäfelchen auf denen steht, wo das Produkt herkommt. Ganz toll finde ich es auch immer vor Ort Betriebe zu besuchen, die mit Leidenschaft ein Produkt produzieren, wie die Alpe Pragas.
Dort habe ich eine Führung durch die Produktionsstätten der feinsten Fruchtdelikatessen bekommen. Hier werden im Jahr rund 900.000 Gläser Marmelade produziert, mit der besten Qualität und ohne Konservierungsstoffe, aus 70% Fruchtgehalt. Es gibt von der Alpe Pragas auch eine BIO Linie ganz ohne Zucker, die nur mit Agavensirup gesüßt ist. Ich kann euch sagen, mich hat der Marmeladen-Shopping-Wahn gepackt und ich habe süße Früchte für das ganze Jahr eingekauft, auch als Mitbringsel für die Lieben zu Hause. Zum Beispiel eine Apfelstrudelmarmelade, Maronenaufstrich, Holundergelee, Feigen-grüne-Tomate Chuntney oder Marille-Goji Marlmelade. Natürlich gibt es vor Ort auch die Möglichkeit eine kleine Verkostung zu machen. Damit man auch weiß, was man da feines verschenkt.
Auch Boris macht mich einfach jeden Tag überglücklich. Wie er heute tapfer durch den Bergsee gestapft ist, um nach Stöckchen zu tauchen; wie er einmal über das einzige Schneefeld gerast ist, das so matschig war, dass es ihn voll auf die Schnauze gehauen hat und wie er sich danach glücklich und zufrieden im Kuhfladen wälzt… Reisen mit Boris ist wunderschön!
Der Kleine bringt mich jeden Tag so oft zum Lachen. Auch heute wieder, als es gehagelt hat und er mit geschlossenen Augen tapsig durch die Gegend marschiert ist. Oder als er genauso Schiss hatte wie ich, einen sprudelnden Bach zu überqueren. Wahrscheinlich halten mich manche für etwas gestört, aber Boris und ich, wir sind uns charakterlich wirklich ähnlich und das bringt mich manchmal auch so zum Lachen. Alle Hundebesitzer werden mich jetzt sehr gut verstehen, oder? :)
Ich habe neulich einmal die Frage bekommen, wie der perfekte Tag für mich endet. Auf Reisen kann ich das gut sagen. Ich sitze mit einem Glas Wein vor meinem Laptop und schau mir meine Fotos an, die ich über dem Tag hinweg gemacht habe. Heute saß ich mit Gesa, meiner Begleitung und Co-Bloggerin, am Stubentisch in der Hütte und wir haben uns das Werk der letzten drei Tage angeschaut. Ich bin begeistert. Es sind so viele, tolle Fotos entstanden, die mich alle sehr, sehr glücklich machen. Hier eine kleine Best-of Gallery von Gesa und mir. Aber alle wollen wir euch noch nicht zeigen, es folgen ja noch einige Posts mit den besten Tipps für das Hochpustertal. Ich hoffe aber, meine Tagebucheinträge haben euch schon ein bisschen Lust und Laune gemacht.
Bergsee bei den Drei Zinnen
Wunderschöne Felsformationen
Landschaft um die Drei Zinnen im Hochpustertal
Kleine Bergseen
Boris geht baden!
7 Kommentare
Wow, richtig schöne Bilder und Respekt fürs Barfuß-Laufen.
Wundervolle Fotos, Christine! Die Berge sind wirklich eindrucksvoll. Mit den Lebensmitteln geht es mir genauso, dass ich gern weiß, wo sie herkommen. Und wie du auch schreibst, in der Stadt ist das ein Problem (wobei manche Hersteller die Kommunikation der Herkunft und Herstellung auch schon gut drauf haben). Boris ist echt knuddelig :D
Liebe Grüße
Berit
Vielen Dank! Ja der Gang zum Markt ist das die beste Lösung!
Countdown läuft, noch eine Woche dann sehe ich auch endlich mal Berge.
Danke Christine für die Inspirationen und Tipps. Nicht zuletzt bist du Schuld, dass ich demnächst die 900km dort runterfahre.
Jaja seeeeehr gut!!!