Wir leben im Zeitalter, in dem wirklich alles auf unseren Computern oder sogar in unseren Handys steckt. Fotos, Notizen, Nummern, Termine, peinliche Nachrichten… Ja, wirklich alle Erinnerungen sind heutzutage komplett digitalisiert. Oft frage ich mich, was passiert, wenn auf einmal alles weg ist? Ein schwarzes Display und nichts weiter? Alles weg? Der Gedanke macht mir Angst und deswegen habe ich mir Gedanken gemacht und überlegt, wie man seine Erinnerungen nicht-digital aufbewahren kann.
- Erinnerungen aufbewahren: Fotos sammeln
Fotos zu schießen ist die eine Sache, aber was machen wir dann mit den Fotos? Die Zeiten der Fotoalben sind irgendwie vorbei, oder? Ich habe das Gefühl, dass wirklich kaum jemand noch Fotos ausdruckt und sich die Mühe macht sie in ein Album zu stecken oder zu kleben. Wenn man ein Album anlegt, dann eins, das man sich online bestellt. Wie wäre es denn, wenn ihr euch mal ein Wochenende Zeit nehmt und zumindest eine Reise analog festhaltet? Bilder auf einen Stick, in den Drogeriemarkt, ausdrucken und ganz kitschig ein Fotoalbum anfertigen.
- Erinnerungen aufbewahren: Erinnerungen aufschreiben
Ich verbringe die meiste Zeit des Tages damit, Wörter in meinen Computer zu hauen. Trotzdem habe ich eine große Leidenschaft: Reisetagebuch schreiben. Wann immer ich auf Reisen bin, habe ich ein Notizbuch dabei und schreibe alles auf, was ich erlebt habe. Teilweise gibt es da kleine Zeichnungen oder Schnipsel von Quittungen oder Eintrittskarten. Bis heute habe ich schon fünf vollgeschriebene Reisetagebücher und ich liebe es mir meine Texte durchzulesen, wann immer ich Fernweh habe!
- Erinnerungen aufbewahren: Eine Erinnerungsbox haben!
Immer wenn ich aus dem Urlaub komme habe ich einen ganzen Beutel voll Krimskrams, den kein Mensch braucht: klitzekleine Weinflaschen, die ich mal in Paris total süß fand, rosa Sand aus Indonesien, eine total hässliche Mütze aus Marokko oder einfach einen ganzen Stapel Postkarten, Eintrittskarten, Stadtkarten, Landkarten… Die Liste ist ewig lang! Um dem ein Ende zu setzen habe ich jetzt einen kleinen Koffer, in dem alles fein säuberlich reingeschmissen wird. Da hat übrigens auch meine wunderschöne Puppe aus Ungarn ihren Platz gefunden…
- Erinnerungen aufbewahren: Mit Freunden treffen und ALLES erzählen
Ich habe ein kleines Ritual. Nach jeder Reise setze ich mich mit meiner Mama zusammen und trinke mit ihr eine Flasche Wein am Küchentisch. Dann gehe ich mir ihr durch jedes einzelne Foto und erzähle. Ich erzähle ihr alle Geschichten, beschreibe das Essen, die Gerüche und die Eigenarten des Landes. Dann essen oder trinken wir meistens etwas, das ich aus dem Land mitgebracht habe. Das gleiche mache ich dann mit meinen Freunden und so bleiben die Erinnerungen lebendig.
- Erinnerungen aufbewahren: Macht euch eine Playlist aus allen Songs
Vielleicht seid ihr ja genauso wie ich und habt viele Songs, die ihr mit einigen Momenten verbindet. Macht euch doch einfach eine Playlist mit allen Songs, die ihr mit einem Abend, einem Wochenende, einer Reise oder eben nur einen Moment verbindet und hört sie euch immer an, wenn ihr gerade an diesen einen Moment denkt. Eine perfekte Art, um Erinnerungen aufzubewahren. Wenn ich das zu digital ist, dann könnt ihr die Playlist auf CD brennen.
- Erinnerungen aufbewahren: Insider aufschreiben
So oft schon habe ich von Freunden gehört, dass sie gewissen Sachen, die ich erzähle einfach nicht folgen können. Ok, das hat sicher auch mit anderen Sachen zu tun, aber häufig geht es um Insider, die kein anderer versteht. Trotz Verständnisproblemen finde ich es dann aber immer wieder schön, genau diese Geschichten zu erzählen. Wen interessiert es denn wie der Strand aussah, wenn ihr eine richtig fette Geschichte auf den Tisch hauen könnt. Meine krasseste Geschichte war eine Couchsurfing Erfahrung in Surfers Paradise, in Australien. Ich bin in einer Villa eines 56-jährigen gelandet, der mich nicht nur in seiner Limousine herumkutschierte, sondern mit mit Gucci-Kleidern ausstattete und mich am Abend mit Champagner und Stroh 80 dezent abfüllte. Am Ende habe ich von ihm ein Zertifikat für meinen Aufenthalt bekommen – verrückter Typ. Schreibt euch am besten alle Insiderwitze oder -geschichten auf, damit ihr damit danach eure Freunde unterhalten könnt.
- Erinnerungen aufbewahren: Genießt den Moment
Um überhaupt in der Lage zu sein, Erinnerungen weiterzugeben, müsst ihr den Moment genießen. Ich setze mich ab und zu einfach hin und starre in die Gegend. Sei es am Strand, in den Bergen oder mitten in der Stadt. Da sitze ich dann und tue nichts, außer mich darüber zu freuen, dass ich gerade an diesem Ort bin.
Na, inspiriert? Glaubt mir, wenn ihr damit einmal anfangt, dann zieht ihr das durch und freut euch dann in ein paar Jahren über die Geschichten, die sich schon angehäuft haben. Was macht ihr denn, um eure Erinnerungen im Kopf zu behalten?
4 Kommentare
Oh ja! Ich habe auch eine Erinnerungsbox und die hab ich letztens wieder herausgekramt! Das ist so genial. Von lustig bis traurig, von total schön bis absolut lächerlich – alles dabei. Es ist ein Riesenspaß manchmal noch in den alten Zeiten zu wühlen und so manche Momente immer und immer wieder zu erleben. Ich kann es jedem nur empfehlen solche Erinnerungen irgendwo und irgendwie aufzubewahren!
Ich habe die Ex-Freunde-Boxen immer meiner besten Freundin gegeben und nach 5 Jahren zurück gefordert und das war genauso. Lustig, traurig, schön,,,
Ja, ähnlich habe ich es mit meinen letzten Reisen gemacht- ich bin praktisch mit einer Dia-Fotoshow bei Verwandten & Freunden „auf Tour“ gegangen. Natürlich nur bei denen, die danach gefragt haben. Nach 1,2 mal hatte mein Freund und ich eine richtige „Performance“- man wusste, wer welchen Witz erzählt usw. Aber das Schöne war, dass man das Erlebte sich noch einmal kompakt in Erinnerung rief. Zwar zuerst etwas zeitaufwendig, aber es lohnt sich