Drei idyllische Dörfer, viel weißer Sandstrand und eine Landschaft, die an Afrika erinnert – das ist für mich Fanø, die dänische Insel in der Nordsee. Fast fühle ich mich wie in Bullerbü, wenn ich mit dem Fahrrad über die Insel radel und die bunten Häuser in der Dünenlandschaft zähle. Dann wieder wie in St. Peter Ording, wenn ich am Strand stehe und die vielen Reifenspuren der Jeeps im Sand sehe.
Eine Woche habe ich mit Freund und Kind auf der wunderschönen dänischen Insel verbracht, in einem privaten Ferienhaus, in das ich am liebsten sofort eingezogen wäre. Wir haben die schönsten Fanø Sehenswürdigkeiten besucht, Tipps für Fanø mit Kindern gesammelt und vor allem die Auszeit an diesem Ruheort genossen. Hier kommen meine liebsten Fanø Reisetipps!
Fanø Sehenswürdigkeiten: 1. Seehundsafari vom Club Fanø
„Da ist einer! Da sind noch zwei! Oh, guck mal da hinten.“ Nach einem langen Marsch von fast 2 Kilometern zur Sandbank Galgerevet wird unser Durchhaltevermögen belohnt. Seehunde! Nicht einer, nicht zwei, nein – eine ganze Gruppe badet im Priel und steckt immer wieder die Köpfe aus dem Wasser. Fast, als ob sie uns begrüßen und ein bisschen necken möchten. Im Sommer sollen sich hier zwischen 200 und 400 Seehunde auf den Sandbänken sonnen.
Gleich am ersten Tag auf Fanø haben wir uns auf den Weg gemacht und sind bei Ebbe hinausgestapft, um die heimlichen Stars der Insel zu treffen. Mit einem Guide und unserer Gruppe haben wir uns am Sønderho Strand ganz im Süden von Fanø getroffen und sind dann immer dem Horizont entgegen. Auf dem Weg hielt der Guide immer wieder an, erklärt die Wichtigkeit von Wattwürmern und die Gefahren von Ebbe und plötzlichem Nebel im dänischen Nationalpark Wattenmeer.
Die Tour ist absolut familiengeeignet. Wer kleinere Kinder dabei hat, der sollte an Bollerwagen oder outdoorfesten Buggy denken, denn die Tour geht ca. zwei Stunden. Tickets könnt ihr online buchen oder direkt im Club Fanø oder der Touristeninformation kaufen. Zieht euch wetterfest an (Gummistiefel und eventuell Regenjacke), denn im Wattenmeer bläst ein starker Wind. Im Sommer kann man auch barfuß laufen.
Preise: 120 Kronen für Erwachsene, 50 Kronen für Kinder (4 –14 Jahre) | Treffpunkt: Am Strand am Ende von Sønderho Strandvej
Fanø Sehenswürdigkeiten: 2. Blokart fahren am Strand
Ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr so laut geschrien und gelacht wie in der Stunde Blokart fahren auf Fanø. Ein unvergleichlich einmaliges Erlebnis. Sobald ich wieder die Gelegenheit habe mich in so ein Kart mit Segel zu setzen, ich werde es tun.
Blokart fahren ist rasant und macht einfach irre viel Spaß. Wie schon gesagt: Ihr sitzt in einem Kart mit lenkbarem Vorderrad, über euch ein großes Segel, das ihr mit einem Seil steuern könnt. Nach einer kurze Einweisung „Wenn du die Kontrolle über das Kart verlierst, lass das Seil los und stell dich parallel zum Wind“, geht es auch schon los. Meine Empfehlung: Learning by doing. Ich habe einfach ausprobiert und bin innerhalb kürzester Zeit in bestimmt 50 km/h am Strand entlang gerast. So ein unglaubliches Gefühl! Der Strand in Fanø ist wie gemacht dafür – breit, eben und hier ist es immer windig.
Ihr mietet die Blokarts plus die Einweisung im Club Fanø für 350 Kronen/Stunde und unterschreibt dafür auch einen Mietvertrag. Treffpunkt fürs Fahren ist der Surfstrand, ca. 2 Kilometer südlich der Abfahrt von Rindby. Gefahren werden darf erst ab 12 Jahren, aber jüngere Kinder können in Double-Blokart als Beifahrer mitfahren. Bei Kleinkindern empfehle ich, einen eigenen Helm mitzubringen. Erwachsene können vor Ort einen ausleihen. Keine Sorge, ihr seid auch angeschnallt. Hier bucht ihr euer Blokart beim Club Fanø.
Fanø Sehenswürdigkeiten: 3. Reise in die Vergangenheit in Sønderho
Kurz zur Erklärung: Fanø ist eine langgezogenen Insel, die, grob gesagt, in drei Dörfer unterteilt ist. Im Norden Nordby, mittig Rindby (dort lag auch unser Ferienhaus) und ganz im Süden Sønderho. Als ich gelesen habe, dass Sønderho 2011 zum schönsten Dorf Dänemarks gewählt wurde, war klar, dass es nicht in den Fanø Sehenswürdigkeiten fehlen darf.
Ein Besuch in Sønderho ist ein bisschen wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier herrscht eine so besondere Atmosphäre und Ruhe, das müsst ihr selbst erleben. Bekannt ist Sønderho für die strohgedeckten Skipperhäuser, denn früher war Sønderho die Seefahrerstadt auf Fanø.
Fanø Sehenswürdigkeiten in Sønderho – das Hannes Hus
Wer sich einmal anschauen möchte, wie die Seefahrer hier früher gewohnt haben, der kann das im Hannes Hus tun. Bis 1965 wohnten hier noch die Witwe eines Seefahrers und ihre Tochter. Danach wurde das Haus an eine Stiftung verkauft und seitdem wurde nichts verändert. Leider konnten wir das Hannes Hus nicht besuchen, da es erst im Sommer wieder öffnet. Aber es soll ein verrücktes und sehr reales Gefühl sein, in das vergangene Leben der Familie einzutauchen.
Fanø Sehenswürdigkeiten: 4. Eis essen im dänischen Stil
Wenn ihr in Sønderho seid, dann schaut auch unbedingt im Café „Tre Søstre“ vorbei. Hier kommt fast ein bisschen Berliner Hipserflair auf, in der Dänemark Version natürlich. Es gibt Kaffeespezialitäten, Kakao, Säfte, Smoothies und – ganz wichtig – Eis, das sich perfekt in der Nachmittagssonne genießen lässt.
Ich weiß nicht, ob es allgemein bekannt ist, aber in Dänemark ist Eis essen eine andere Hausnummer als in Deutschland. Die Kugeln sind mindestens doppelt so teuer, aber dafür auch dreimal so groß. Entweder es gibt klassisch italienisch verschiedene Geschmacksrichtungen, die man als Kugeln in Waffel oder Becher serviert bekommen. Ein großer Hit ist aber auf Softeis (in verschiedenen Geschmäckern), das mit unterschiedlichsten Streuseln getoppt wird. Nach jeder Bestellung dann die Frage „Mit Schaum?“
Schaum, bitte was? Schaum ist in Dänemark, oder zumindest auf Fanø, eine schaumige Masse, der Konsistenz einer Schokokusses ähnlich. Also eigentlich nur geschlagenes Eiweiß mit ordentlich Zucker. Schmeckt es? Oh ja. Für Laktoseintolerante ist so ein Softeis mit allem Pipapo aber definitiv nicht zu empfehlen.
Fanø Sehenswürdigkeiten: 5. Die Big Five von Fanø
Auf Fanø könnt ihr Berge besteigen und bekommt nach der absolvierten „Big Five“-Tour dafür in der Touristeninformation sogar ein Zertifikat. Ja, denn Fanø ist berühmt für seine schwindelerregenden Höhen.
Nein, Spaß beiseite. Statt hoher Berge findet ihr auf Fanø eher Dünen. Aber auch die lohnt es sich zu erwandern. Und das Zertifikat bekommt ihr trotzdem, wenn ihr alle fünf bestiegen habt, den Kikkebjerg, Pælebjerg, Klingebjerg, Annedalsbjerg und den Mosedalsbjerg. Beweisen müsst ihr das ganze entweder, in dem ihr euren Weg mit Geocaching trackt oder ihr fotografiert euch (samt Familie) auf jedem der Berge.
Wir waren am Pælebjerg im Süden. Packt unbedingt eure Kamera ein, der Spaziergang zum Pælebjerg hält so viele schöne Aussichten bereit. Die Landschaft erinnert mich, obwohl ich noch nie da war, irgendwie an Afrika. Ich konnte mich gar nicht satt sehen.
Fanø Sehenswürdigkeiten: 6. Stilecht schlemmen im Rudbecks Fanø
Eine richtige Institution auf Fanø ist das Rudbecks in Nordby. Egal ob Kaffee, Burger, ein Stück Kuchen oder die Abendkarte – hier schmeckt es einfach und die Atmosphäre ist einmalig. Im vorderen Bereich des Restaurants gibt es einen kleinen Shop, der regionale Produkte wie Süßes, Spirituosen, Käse und andere Leckereien verkauft. Hier findet ihr auch euer perfektes Mitbringsel von Fanø. Besonders schön ist der Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Dort könnt ihr wunderbar das Treiben des Dorfes beobachten und danach noch ganz entspannt durch die Einkaufstraße von Nordby schlendern.
Meine Empfehlung für Nordby ist das Geschäft SALT. Hier findet ihr neben tollen Klamotten und Schmuck (für Männer und Frauen) auch tolle Einrichtungsgegenstände. | Adresse: Hovedgaden 74, 6720 Fanø
Fanø Sehenswürdigkeiten: 7. Ausflug zum Vadehavscentret in Ribe
Wem die Ruhe und Erholung und all die tollen Urlaubsattraktionen auf Fanø nicht reichen, der kann auch einen kleinen Tagesausflug planen. Hierfür bietet sich das Vadehavscentret (Wattenmeer Zentrum) auf dem Festland in Ribe an.
Das Museum hat mich wirklich begeistert. Gerade für Kinder sind die vielen unterschiedlichen Räume und Stationen faszinierend und somit sehr lehrreich. Es gibt verschiedene Stationen, im ersten Raum kann man beispielsweise durch ein interaktives Fernglas verschiedene Vögel beobachten und die Namen kennenlernen. Dann geht es weiter zu den verschiedenen Gezeiten, den Jahreszeiten und dem Aufbruch der Vögel und auch die verschiedenen Muscheln und Pflanzen im Meer werden thematisiert.
Das einzige, was ich fraglich fand war, ob es in einer Ausstellung, die die Einzigartigkeit des Lebensraums Wattenmeer zeigt, nötig ist, lebendige Lebewesen auszustellen. Denn in einem der Räume befindet sich ein Aquarium mit lebendigen Fischen drin. Ich habe leider mit angesehen, wie unterschiedliche Kinder nach den Fischen gegriffen, sie angefasst, durchs Aquarium gescheucht haben und sogar versucht haben, sie rauszuheben. Das finde ich persönlich überhaupt nicht in Ordnung und im Sinne so einer Ausstellung. Ich habe dem Museum danach genau das geschrieben. Sie haben geantwortet, dass sie ein Schild am Aquarium anbringen werden, um Eltern darauf hinzuweisen, dass sie mehr auf ihre Kinder Acht geben müssen. Außerdem ist es wohl auch im Sinne des Museums, dass die Fische von Kindern angefasst werden sollen, um sie richtig für die Natur zu begeistern.
Fanø Reisetipps: Private Ferienhäuser Fanø – unsere wunderschöne Ferienwohnung
Es gibt sie – diese kleinen Juwelen der Ferienhäuser, in denen eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Am Ende des „Strandgårdsvej“ stand unser Domizil für den Fanø Urlaub. Und es hätte schöner nicht sein können. Ich habe mich sofort in das Holzhaus „KLITLY“ verliebt, das so schön eingebettet in den Dünen stand. In jeder Ecke des Appartements haben die Besitzer mit so viel Liebe zum Detail ein Zuhause geschaffen, in dem wir uns sofort wohl gefühlt haben. Mitbringsel vom Strand hingen wie Kunstobjekte an den Wänden, Dünengras war in den Fenstervasen angerichtet und selbst Geschirr und Küchenutensilien waren mit so viel Liebe ausgewählt … ich würde sofort einziehen. Hier ein paar Eindrücke von „KLITLY“:
Private Ferienhäuser werden auf Fanø von der Vermittlungsagentur Danibo vermittelt. Ihr könnt das Haus online oder per Telefon buchen. Nach Ankunft von der Fähre könnt ihr den Schlüssel (und eventuell Bettwäsche und Handtücher) direkt am Hafen bei Danibo abholen. Strom wird am letzten Tag vom Stromzähler abgelesen und separat abgerechnet.
Wir hatten wirklich eine glückliche Zeit auf Fanø und sind gut durchgepustet wieder nach Hause gekommen. Ob wir wiederkommen werden? Sicher! Denn zum Glück ist die dänische Insel in der Nordsee nur eine kurze Autofahrt von uns entfernt.
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6 Kommentare
schoene artkel, super fuer Fanø, aber sie haben einige wichtige infos vergessen, uebersehen, also zum beispiel
Top 5
1….skovlegepladsen
2…sønderho kirche
3…die bunker
4.. sønderho seefahrtgeschichte
5….entenkoeje
6…der kaaver
auch………….bei 3 søstre gibt es kein Daen KugelEis, nur SoftIce
es ware super gewesen wenn sie sich an mit gewendet haetten, ich bin TuristenGuide in Sønderho seit vielen jahren, habe tlf 0045 20 544198
Es sollten ja nur 7 von vielen anderen sein. Und jeder hat halt so seine Favoriten. :)
Genauso ist es! Wir freuen uns immer über eure Ergänzungen! 😍
Lieben Gruß
Pia vom Lilies Diary-Team
dazu auch…….
die kostenlose austern die man selbst pflueken kann