Nicht jeder kann auf 40 Festivals in 40 Wochen tanzen und jubeln. Trotzdem, so ein Festivalbesuch will gelernt sein. Wir haben euch ein kleines Festival ABC zusammengestellt um zu zeigen, worauf ihr euch schon einmal einstellen könnt, so kurz vor dem Festivalsommer 2014.
Festival ABC: A – Auto
Euer Transportmittel schlecht hin. Und das garantiert nicht nur für die Personen an sich. Hier können Bierpaletten aufgetürmt, Zelte und Schlafsäcke reingequetscht und die Musikanlage aufgebaut werden. My home is my car.
Festival ABC: B – Bier
Ein Segen. Am besten mehrere Kisten, damit auch wirklich nichts ausgeht während des Festivals. Es ist eure Nahrung, euer Lieblingsgetränk und funktioniert auch perfekt zum Zähneputzen. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, quasi. Wenn man davon nicht nur so oft aufs Klo müsste…
Festival ABC: C – Chillen
…ist unheimlich wichtig. Ihr steht teilweise Stunden vor der Bühne oder in der Schlange zum Dixiklo, oder zum Duschen an, da ist chillen unheimlich wichtig. Das geht am besten in eurem Zelt vor dem Einweggrill oder dem Bunsenbrenner, der eure Dosenravioli brutzelt.
Festival ABC: D – Dixiklo
Immer wieder schön, diese Dixiklos. Besonders, wenn ihr gefühlt die Letzten seid, die dieses Klo in der Nacht benutzen werdet. Drum herum kommt ihr leider trotzdem nicht und irgendwie gehört es ja schon dazu.
Festival ABC: E – Erfahrung
Die geilste Erfahrung auf einem Festival? Ganz klar – der Sonnenaufgang. Wenn alle gut drauf sind und man sich Unendlichkeit wünscht!
Festival ABC: F –Festivalband
Sie sind ein Muss und werden erst abgemacht, wenn der saure Geruch einsetzt. Und selbst dann eigentlich nicht, denn damit könnt ihr so richtig angeben. Außerdem lernt ihr so super schnell Leute kennen. Eine „Pick Up Line“, die immer geht. „Ey, warst du auch auf der Fusion, du hast ja das Bändchen um!“
Festival ABC: G – (Einweg) Grill
Er gehört genau so zu dem Festival, wie das Pinkeln hinter dem Gebüsch, der Grill, vorzugsweise der Einweggrill. Wer ihn kennt weiß, welche Herausforderung es ist, ihn anzubekommen. Doch ist er einmal an, dann schnurrt er wie ein Kätzchen und beglückt den übermüdeten und durchzechten Festival Magen mit Hähnchenschenkeln und Bratwürsten. Aber bitte nicht mit Dosenravioli, die Dosen platzen!
Festival ABC: H – Handy
Braucht kein Schwein. Nach einem Tag ist der Akku leer und meistens werden Festivals sowieso zielsicher auf die Wiese eines Funklochs gebaut, damit man hoffnungslos verloren ist, wenn man sich verliert. Das ist so richtig schön retro.
Festival ABC: I – Idioten
Sie lauern auf dem Festival hinter jeder Ecke – Idioten. Nur Blödsinn im Kopf, einmal im Jahr die Sau rauslassen und das meistens auf die Kosten von anderen. Woran erkennt man einen Superidioten? Er schmeißt das Dixiklo um, in dem sein Freund gerade drin sitzt. Tztztztztz
Festival ABC: J – Jogginghosen
Es gibt, stylistisch gesehen, zwei Arten von Festivaltypen. Die, die den richtig ausgeklügelten Festivallook am Start haben und die, die einen auf locker und leger machen. Ich gehörte immer zu der zweiten Gruppe. Ob das gut war, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich die Jogginghose am Morgen auf dem Weg zum Zähneputzen geliebt habe. Ja, lieber Karl, wie haben alle unser Leben aufgegeben…
Festival ABC: K – Kamera
Ich frage mich immer wie viele Kameras an einem Festival verloren werden und wie viele Leute die Kameras anderer Menschen am nächsten Tag finden und sich über die Bilder lustig machen. Trotzdem, Kameras sind wichtig. Sie helfen einem den Abend davor Revue passieren zu lassen und halten einfach genau die Momente fest, an die man sich später (vielleicht) noch erinnern möchte.
Festival ABC: L – Lärm
Klar, es wird laut. Aber mal ehrlich, wer geht denn auf ein Festival und beschwert sich über die Lautstärke? Ballern muss es! Aber ordentlich! Und erst wenn am Morgen danach ein leises Piepen im Ohr bleibt, dann wisst ihr, dass ihr genau das Richtige getan habt.
Festival ABC: M – Merchandise
Na, wie viele Jutebeutel mit Aufdrucken von Bands oder Veranstaltungen habt ihr zu Hause? Ich habe gefühlte 200 davon, weil ich mir jedes Mal aufs Neue denke, dass ich diesen Beutel ganz ganz dringend brauche. Naja, so hängen sie jetzt da, die 200 und bilden einen Berg an Erinnerungen… in der hintersten Ecke meines Zimmers.
Festival ABC: N – Nützliche Gegenstände
Gummistiefel! Auch wenn es angeblich 32 Grad gibt. Man weiß nie, was die Wetterfee sich so denkt. Neben den üblichen Sachen wie Gummistiefel, Taschenlampe und Sonnencreme habe ich speziell ein paar Tipps für Mädchen:
1. Zopfgummi: Es ist wirklich unangenehm seine Haare aus fremden Knopflöchern, Reißverschlüssen oder Zahnspangen zu pulen und dazu auch noch schmerzhaft.
2. Lederhose: Daran prallt alles ab. Schweiß, Schlamm, Bier …
3. Push-up: Wer mit vorne in der ersten Reihe dabei sein möchte, der sollte Sicherheitsvorkehrungen treffen und das zarte Gewebe gut schützen. Und man kann ihn anschließend als Suppenschüssel verwenden.
Festival ABC: O – One Night Stands
Sex auf dem Festival? Keine Seltenheit! Es ist schmutzig, es ist ekelhaft, manchmal auch wirklich laut und für viel noch vor den Bands der Hauptgrund für einen Festivalbesuch. Klingt komisch, ist aber so.
Festival ABC: P – Pfand sammeln!
Ist DIE Einnahmequelle auf Festivals. Ich habe in den Straßen Berlins gelernt, dass sich dies am besten mit einem Einkaufswagen umsetzen lässt. Auf einem zweitägigen Festival lassen sich da sicher ein paar Milliönchen sammeln.
Festival ABC: Q – Quälerei?
Also wer ein Festival als Quälerei sieht, der sollte sich beim nächsten Ticketkauf noch einmal im Bett drehen und eine Nacht länger darüber schlafen. Ja, es gibt ordentlich Schlafmangel und ja, danach braucht ihr Urlaub vom Urlaub. Aber trotzdem, ist doch geil, oder?
Festival ABC: R – Rampensau
Dabei meine ich nicht, dass ihr jetzt alle auf die Bühnen rennen sollt, um euch selbst zu feiern. Nein. Ihr sollt die Menschen dort auf der Bühne feiern, die, die da alles für euch geben, die Bands, die ihr schon immer sehen wollt und jetzt live seht in, wahrscheinlich, verdammt fetter Atmosphäre.
Festival ABC: S – Scheissen
Will keiner auf einem Festival, deswegen kann ich euch nur raten – schmeißt euch ein paar Kohletabletten ein.
Festival ABC: T – Tickets
Der Kampf um die Tickets. So eine Festivalplanung sollte früh genug stehen, damit ihr dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt Tickets bekommt. Gerade für Festivals außerhalb Deutschlands liegen die Verkaufstermine weit vor dem eigentlichen Festivaltermin. Also schon jetzt euer Festivaljahr 2015 planen!
Festival ABC: U – Urinieren
…gehört in die Kategorie Dixieklo, ist aber in der Tat noch ein anderes Thema. Männer haben es da ja einfach. Baum, Hose auf und Wasser marsch. Für Frauen gibt es Urinellas, kleine Hilfsmittel, um im stehen zu pinkeln. Finde ich sehr, sehr gewöhnungsbedürftig.
Festival ABC: V – Vorhängeschloss
Ihr habe keine Lust auf ungebetenen Besuch in eurem Zelt, der sich an der Tür geirrt hat? Dann nehmt unbedingt ein Vorhängeschloss mit!
Festival ABC: W – Wildscheißer
Keine scheuen Rehe unter den Festivalgängern. Sie verstecken sich nicht wirklich, nehmen auch keine Rücksicht. Ihr seht sie auch außerhalb der Dämmerung, am Morgen, Mittag und Abend. Sie sind einfach da, ob ihr es wollt oder nicht. Beweispost HIER!
Festival ABC: X – X-trem
Und genau so ist es! Ein Festival ist extrem, es sind gefühlte 3 Millionen Menschen und die besten Bands der Welt auf einem Haufen. Ein Adrenalinausstoss folgt dem nächsten, bis es kurz vorm Tinnitus in die Endphase geht. Dieses Gefühl nimmt euch keiner!
Festival ABC: Y – Y?
Warum bin ich eigentlich hier? Warum seid ihr eigentlich auf Festivals? Bitte schreibt mir einen Kommentar unter diesen Post!
Festival ABC: Z – Zelt
Euer bester Freund und Helfer während des Festivals. Es ist euer begehbarer Kleiderschrank, Schlafzimmer und Wohnzimmer in einem. Bei Regen bietet es euch bedingten Schutz und sonst ist es die Ausnüchterungszelle, die ihr sonst nur von Bahnhöfen kennt. Wer noch nie in einem Zelt geschlafen hat, der war noch nie auf einem Festival. Und bitte behandelt auch die Zelte der anderen heilig und kotzt und pinkelt sie nicht voll!
9 comments
Y? Warum besuche ich Festivals? Weil es nichts schöneres gibt. Dieses Gefühl, wenn die eine Band anfängt zu spielen und alle um einen herum genauso glücklich sind wie man selbst – es ist einfach kaum in Worte zu fassen. Wird das dann noch mit Sonne, Bier und netten Menschen kombiniert, fühlt es sich an wie im Paradies. Und diese Gefühl wiegt einfach alle “Strapazen” auf. Vergessen sind stinkende Dixies, lange Warteschlangen an der Bändchenausgabe, zelten auf Asphalt, weil sonst kein Platz mehr war und und und. All das zählt nicht mehr, wenn die Lieblingsband die ersten Takte spielt und die eigentliche Welt da draußen weit, weit weg ist.
Hach, umso schlimmer ist es, dass ich aus Gedlmangel dieses Jahr vlt. gar kein Festival besuchen kann … aber ich freue mich über jeden Bericht! :)
Du sprichst mir aus der Seele und ich hoffe wieder ein paar Tickets verlosen zu können!!!
Zur letzten Kategorie, bitte Kinder, holt euch alle ein Wurfzelt! Ich hab echt nichts dagegen den Camp-Nachbarn zu helfen wenns ums Pavillon aufbauen geht, aber mit einem Wurfzelt kann man sich echt viel Zeit sparen, vor allem im Regen!
Aber man schafft es nie wieder, es alleine zusammenzufalten ;)
Tolles ABC :)
Am besten gefällt mir Y :D
Wenn du mal Hilfe brauchst, sag Bescheid! Ich habe die Kunst über die vergangenen Jahre hinweg gemeistert ;-)
bullshit hipster kacke