In einer Welt, die oft von Überkonsum und Materialismus geprägt ist, möchte ich euch zeigen, wie Minimalismus uns helfen kann, nicht nur unseren Besitz zu reduzieren, sondern auch finanzielle Freiheit zu erlangen. Minimalismus bedeutet nicht, nichts zu besitzen, sondern vielmehr das zu schätzen, was wirklich von Wert ist. Anstatt Geld als Mittel zum bloßen Konsum zu betrachten, wird es im Minimalismus als Werkzeug gesehen, um die eigenen Ziele und Werte zu unterstützen. Minimalisten setzen bewusst Prioritäten und investieren Geld nur in Dinge, die ihnen wirklich wichtig sind und die einen echten Wert für sie haben.
Finanzielle Freiheit: Arbeit als Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit
Ich habe das große Glück, dass meine Arbeit nicht nur ein Mittel ist, um Geld zu verdienen, sondern Leidenschaft und Erfüllung. Ich schätze die Sicherheit, die mir mein Job bietet, sowie die Freiheit und Unabhängigkeit, die ich dadurch gewinne. Darüber hinaus ermöglicht mir mein Einkommen, meine Träume zu verwirklichen und mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
In diesem Video zeige ich euch, wie ich mit dem Thema Finanzen umgehe, wie sich meine Einstellung dazu geändert hat und welche Rolle der Minimalismus dabei spielt.
Finanzielle Freiheit durch bewussten Umgang mit Finanzen
Einmal kurz zu meinem Background: Ich bin schon immer selbstständig und musste mich deswegen schon immer um meine finanzielle Lage selbst kümmern. Und ich war auch schon immer sehr sparsam und habe schon sehr früh gelernt, dass ich mir Träume verwirklichen kann, wenn ich arbeite und mein Geld sinnvoll ausgebe.
Als kleines Kind habe ich beispielsweise die Autos von meinen älteren Brüdern und Onkels gewaschen, um Geld für meine Reitstunden zu sparen. Ich habe Ferienjobs in der Fabrik am Fließband gemacht, um mir ein Praktikum in London und New York leisten zu können. Ich hatte schon immer größere Träume, für die es sich gelohnt hat zu sparen.
Finanzielle Freiheit: Erfahrungen statt materieller Dinge
Es waren schon früher nie materielle Dinge, sondern Erfahrungen, die mir wichtig waren. Ich habe irgendwo den schönen Satz gelesen: „Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.“ Dieser hat für mich zwei Aspekte. Einerseits bedeutet für mich dieser Satz, dass wahre Fülle nicht durch den Besitz von materiellen Gütern erreicht wird, sondern vielmehr durch die Fähigkeit, Bedürfnisse zu reduzieren und mit weniger zufrieden zu sein. Es gibt jedoch auch nicht materielle Bedürfnisse, und hier kann man auch einen Reichtum erlangen, wenn man es schafft, sie mit einfachen Mitteln zu erfüllen.
Finanzielle Freiheit: Veränderungen der Bedürfnisse und kostengünstige Alternativen
Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich habe das Bedürfnis nach Sport und Bewegung. Dabei habe ich festgestellt, dass ich Sport am liebsten zu Hause mache, mit einem YouTube-Video, Surfen gehe oder beim Wandern in der Natur. Für das Surfbrett musste ich einmal Geld ausgeben, aber sonst steht mir das Meer kostenlos zur Verfügung. Mein Ansatz: Ich suche kostenlose Alternativen, anstatt ein Abo abzuschließen für ein Fitnessstudio oder Sportkurse.
Immer wieder habe ich auch das Bedürfnis nach Abenteuer, neue Orte zu entdecken oder Dinge auszuprobieren, und merke, dass es nicht immer die große Reise dafür sein muss, sondern dass auch ein Tagesausflug dieses Bedürfnis stillen kann oder wenn eine andere Person mir etwas Neues zeigt oder beibringt.
Ich hatte früher auch das Bedürfnis viel Essen zu gehen, weil ich es mochte, auch neue Gerichte und Geschmäcker auszuprobieren. Ich habe das jedoch in Berlin dann so oft gemacht, dass ich ein bisschen die Freude daran verloren habe und es nichts mehr Besonderes war. Außerdem habe ich gemerkt, dass es mir genauso viel Spaß macht, neue Gerichte auszuprobieren, selbst zu kochen und am besten mit Lebensmitteln aus dem Garten. Bedürfnisse verändern sich auch immer wieder.
Finanzielle Freiheit erreichen: Klarheit über Bedürfnisse und Ziele
Klarheit ist auf jeden Fall wichtig. Nicht nur bei den Bedürfnissen, sondern auch für die persönlichen Träume und Ziele. Und dann eben auch die finanzielle Freiheit und der Minimalismus kann uns im ersten Schritt dabei helfen, da es sich mit der Frage beschäftigt: Was ist wirklich wichtig im Leben? Für dich persönlich. Jeder hat seine eigene Antwort darauf.
Vor acht Jahren war für mich und meinen Freund klar, wir möchten ein Grundstück in Portugal und wir wollen ein Haus darauf bauen. Wir haben uns Wohnung und Häuser angeschaut, doch leider nicht genug Geld gehabt. Dann sind wir auf die Idee gekommen, uns ein Grundstück zu kaufen und das konnten wir uns auch nur leisten, weil ich und mein Freund uns ein paar Jahre zuvor eine Wohnung in Berlin gekauft haben und diesen Kredit noch einmal aufstocken konnten.
Mehr lesen: Minimalismus mit Familie – Tipps für den Start mit Kindern
Sparsamkeit als Weg zur finanziellen Freiheit
Wie haben wir uns die Wohnung in Berlin finanzieren können? Die ersten Jahre in meinem beruflichen Leben lag der Fokus auf dem Sparen, und die Themen Nachhaltigkeit und der Minimalismus haben mir dabei enorm geholfen. Wir haben versucht, die Fixkosten niedrig zu halten und haben unseren Lebensstil nicht an unser Einkommen angepasst. Als mein Freund zu mir nach Berlin gezogen ist, hatten wir beide einen Vollzeitjob und hätten uns eine größere Wohnung mieten können. Mein Freund ist jedoch zu mir in meine 32 Quadratmeter Wohnung gezogen, wir haben dort zusammen ein Jahr gelebt und viel Geld gespart, um Eigenkapital für den Wohnungskauf zu haben. Und auch vorher haben wir schon sehr sparsam gelebt, weil wir beide auf das höhere Ziel, eine gemeinsame Wohnung, hingearbeitet haben. Verzicht zahlt ganz oft auf größere Träume ein.
Vermeidung des Konsum-Hamsterrads
Das Problem dabei ist, wenn man mehr verdient, möchte man auch oft mehr ausgeben, eine größere Wohnung, ein besseres Auto, teurere Kleider … Man kommt in ein Hamsterrad, aus dem man nur schwer wieder rauskommt. Mehr Arbeit, mehr Geld, mehr Konsum. Mir war der Wert Freiheit schon immer wichtig. Freiheit bedeutet für mich mein Leben immer wieder anders leben zu können. Mir mal eine Auszeit gönnen, in meine Weiterentwicklung zu investieren und meine Kosten so gering zu halten, dass ich frei und flexibel bin.
Finanzielle Übersicht und Bildung
Neben den Fixkosten gering zu halten, ist die finanzielle Übersicht sehr wichtig für mich, und auch ich habe mich erst neulich wieder hingesetzt und alles gegencheckt. Was sind meine Ausgaben und was meine geschätzten Einnahmen? Als Selbstständige weiß man, dass das nie genau ist. Ich habe für die Übersicht alle meine Kontoauszüge der letzten 12 Monate hergenommen und geschaut, was sind meine privaten monatlichen und beruflichen Fixkosten, was sind Jahresabbuchungen, was gebe ich sonst noch aus, und habe alles nach Bereichen gegliedert.
Mehr lesen: Minimalismus Challenge: Aussortieren & Organisieren in 30 Tagen
Finanzielle Bildung als Schlüssel zur finanziellen Freiheit
Was auf dem Weg zur finanziellen Freiheit auf jeden Fall auch hilft, ist finanzielle Bildung. Finanzielle Bildung ist ein Verständnis von finanziellen Konzepten, Prozessen und Werkzeugen, die erforderlich sind, um finanzielle Entscheidungen fundiert zu treffen und persönliche finanzielle Ziele zu erreichen. Sie umfasst ein breites Spektrum an Themen, darunter Sparen, Investieren, Schuldenmanagement, Steuern, Versicherungen, Ruhestandsplanung und Vermögensaufbau.
Die ganzen Themen können einen am Anfang erschlagen, aber auch da ist es wichtig, sich zu fragen: Was ist gerade am wichtigsten für mich? Bei mir war es Investieren und Vermögensaufbau. Ich lege jedoch als Selbstständige jeden Monat 40 % von meinem Einkommen für die Steuer zurück. Ich habe auch ein bisschen Kryptowährung und könnte mir vorstellen, mich in ETFs einzufuchsen. Für Alma habe ich auch schon einen Sparplan angelegt.
Finanzielle Freiheit: Minimalismus als Lebensphilosophie
Minimalismus zeigt mir immer wieder in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, was mir wirklich wichtig ist. Sei es Bedürfnisse, Träume und Ziele oder eben welche Finanzthemen gerade wichtig sind. Viele sehen den Minimalismus immer nur in Verbindung mit Gegenständen, und ja, das ist meistens auch der erste Berührungspunkt. Ich habe auch mit dem Ausmisten angefangen und dadurch bin ich auch alle meine Gegenstände durchgegangen und habe nicht nur aussortiert, sondern reflektiert und mich gefragt: Warum habe ich Dinge gekauft? Oft waren es Spontankäufe mit denen ich mir Glück und Zufriedenheit kaufen wollte. Oder neue Klamotten, weil ich mit mir nicht zufrieden war und durch Kleidung jemand anderes sein wollte. Das hat mir gezeigt, dass ich ganz viel innere Arbeit machen muss, um meine Werte zu kennen und wie ich meinen Alltag gestalten muss, damit ich von innen heraus glücklich bin und mir am Abend nichts kaufen muss. Und die innere Arbeit hat sich gelohnt.
Mehr lesen: Minimalismus mit Kind – reduziert leben & ein aufgeräumtes Kinderzimmer
Eigene Werte und finanzielle Freiheit
Durch meine Werte weiß ich, was ich möchte, und kann klarer Nein sagen zum Konsum, denn ich weiß, was ich will. Und das hat sich noch mal geändert in den letzten Jahren.
Ich habe mich schon immer sehr über meine Arbeit definiert, damit natürlich Geld verdient, aber auch Anerkennung und Wertschätzung gezogen. Jetzt ist es jedoch so, dass ich keine materiellen Wünsche mehr habe, sondern der Fokus liegt darauf, so viel zu verdienen, dass wir alles abbezahlen können und lieber weniger zu arbeiten und dafür mehr Freiheit in Form von Zeit zu haben.
Wir haben alles, was wir brauchen und so viel mehr. Ich möchte nicht mehr schneller, weiter, höher, sondern das, was ich habe, wertschätzen, genießen und dankbar dafür sein. Ich möchte meinen Alltag schön gestalten, und Glück ist für mich Zeit für die schönen Dinge im Leben zu haben. Meine Familie, Zeit mit dem Hund am Strand, mit Alma in der Natur, Sonnenaufgänge, neue Projekte, andere inspirieren und motivieren. Und ich hoffe, dass ich das auch mit diesem Beitrag konnte. Euch motivieren, eure Finanzen anzuschauen und euch zu überlegen, was euch wirklich wichtig ist.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Gedanken in den Kommentaren teilt!