Ich glaube, ich würde schon auf mehrere Wochen kommen, wenn ich all die Stunden zusammenzählen würde, die ich schon auf Flughäfen verbracht habe. Meistens bewege ich mich dabei nur vom Check-In zur Passkontrolle und auf direktem Weg zum Gate. Was so ein Flughafen alles zu bieten hat und dass man oft einen ganzen Tag dort verbringen könnte, war mir gar nicht bewusst, bis ich nach meinem Flug mit BlueAir von Bukarest nach Stuttgart ein paar Stunden Zeit hatte bis mein Zug ging. Die Zeit habe ich genutzt, um den Flughafen Stuttgart einmal ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Wusstet ihr, dass es dort einen Imker gibt? Und ein Sternerestaurant? Ich möchte euch heute Mal zeigen, was man alles so am Flughafen machen kann, außer ein Buch lesen und Menschen beobachten.
1. Frühstücken im Red Baron mit Aussicht
Ob Bircher Müsli, Pain au chocolate oder Spiegelei – das Red Baron hat für jeden Geschmack etwas auf der Karte und warum eine Reise nicht mit einem entspannten Frühstück beginnen? Dazu gibt es nämlich kostenlos die beste Aussicht auf das Rollfeld und amerikanisches Diner-Flair. An den Werktagen gibt es von 8 bis 11 Uhr Frühstück und ab 11 bis 19 Uhr warme Gerichte.
Außerdem gibt es jeden Sonntag ein Brunch. Also an alle Stuttgarter – wenn ihr Mal ein “Brunch with a view” haben möchtet, der richtig viel Fernweh in euch weckt, dann wisst ihr jetzt, wo ihr hin müsst.
2. Den CO2-Fußabdruck checken
Das fand ich richtig, richtig cool und jeder sollte ihn einmal checken, bevor er in ein Flugzeug steigt – seinen CO2-Fußabdruck. Gleich in der Eingangshalle vom Terminal steht ein Infoschalter von atmosfair. In den kann jeder Passagier seine Flugstrecke, Sitzplatz-Kategorie und den Flugzeugtyp eingeben. Danach bekommt man angezeigt, wie hoch die Klimawirkung beim Flug ist. Zum Beispiel ist ein Jahr Autofahren bei 12.000 km 2.000 kg CO2 und das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen 2.300 kg CO2 . Mein Flug vom Flughafen Stuttgart nach Sibiu hatte beispielsweise eine Klimawirkung von 434 kg Co2. Ganz unten wird auch ein Kompensationsbeitrag angezeigt, den man spenden kann, um den CO2-Fußabdruck „wieder gut zu machen“. Bei meinem Flug wären es 10 Euro gewesen. Ich weiß, was ich mit meinen Flügen der Umwelt antue. Ich versuche das teilweise auch mit meiner veganen Ernährung auszugleichen. Mehr Infos dazu findet ihr im Post „7 Gründe warum ich zum Veganer geworden bin“ Der Flughafen Stuttgart weiß auch, dass der Kompensationsbeitrag keine Lösung ist. Aber er schärft das Bewusstsein. Die meisten Reisenden spenden den Kompensationsbeitrag schon bei der Buchung. Wenn ihr euch dafür am Flughafen Stuttgart an der „fairport-Station“ entscheidet, dann wird der Betrag einem Weltprojekt von atmosfair gespendet, das natürlich mit dem Klimaschutz zu tun hat.
Das kann sein:
- Effiziente Öfen für Familien und Flüchtlinge
- Strom aus Solarenergie für Äthiopien
- Erneuerbare Energie aus Ernteresten in Indien
Aber der Computer zeigt nicht nur an was ein Flug produziert, sondern auch ein Fernbus oder ein Kreuzfahrtschiff. Und ihr könnt ein Stück Klimaschutz schenken. Für 12 Euro gibt es für eine Familie in Afrika eine Wonderbox zum klimafreundlichen Garen von Speisen. Für 30 Euro bekommt eine Familie in Indien einen Holzvergaser-Ofen, damit sie kochen können, ihre Atemwege von Rauch und Ruß schützen und die Holzkohle, die dabei entsteht, bringt zusätzliches Einkommen. Eine wirklich tolle Aktion.
3. Den „fairport-Pavillon“ besuchen
Das Wort fairport sagt ja schon viel. Der Stuttgart Flughafen möchte einen fairen Umgang, nicht nur mit seinen Mitarbeitern, sondern auch mit der Umwelt. Ein Pavillon informiert über die Nachhaltigkeit am Flughafen. Auf einem Screen kann man sich durch die verschiedenen Bereiche klicken. Wusstet ihr beispielsweise, dass der Flughafen Stuttgart einen eigenen Imker hat, der sich um Honig kümmert. Die Flughafenbienen erzeugen fleißig Flughafenhonig. Der wird wiederum jedes Jahr untersucht, ob er belastet ist, war aber immer einwandfrei. Kaufen kann man ihn leider nicht. Der Flughafenhonig wird einmal im Jahr verlost.
Die ganze Infokarte könnt ihr euch auch unter: www.fairport-stuttgart-airport.com anschauen und durchklicken.
Noch ein Projekt, das ich auch wirklich, wirklich super finde. Habt ihr schon mal von der Aktion „Spende dein Pfand“ gehört? Am Flughafen Stuttgart gibt es vier Behälter, die bis zu 140 Flaschen sammeln können. Jeden Tag werden hier an die 2.000 Flaschen eingeworfen, bevor die Passagiere durch den Security Check gehen. Im Jahr sind es eine halbe Millionen Flaschen. In Zusammenarbeit mit dem Verein trott-war e.V, der sich um Obdachloser kümmert, konnten vier Arbeitsplätze mit Sozialversicherung und alles Drum und Dran geschaffen werden, die den Menschen einen neuen Weg eröffnet haben. Die ehemaligen Obdachlosen sind für die Pfandbehälter zuständig, müssen sie leeren, sortieren und zum Grünen Punkt bringen. Das Projekt finanziert sich von allein und ist sooo eine tolle Idee.
4. Shopping am Flughafen Stuttgart
Ich habe ja schon viel über diese Schuhe gehört, aber so recht geheuer waren sie mir nicht – die Barfußschuhe. Dann habe ich dem Joe Nimble Laden am Flughafen Stuttgart einen Besuch abgestattet und war echt überrascht. Das sind Barfußschuhe? Die sehen doch ganz normal aus. Die Firma Bär produziert seit 4 Jahren die innovativen Laufschuhe zum Joggen, Wandern oder für den Alltag.
Es gibt sogar Noppenschuhe für eine Fußreflexzonenmassage oder Noppensocken.
Besonders gefallen haben mir die superleichten Free Toes. Sie sind federleicht, passen in jede Reisetasche, sind super für alle, die nur mit leichtem Handgepäck verreisen wollen, oder wenn man ein Paar Ersatzschuhe neben den High Heels braucht. Außerdem toll fand ich die Zehensocken mit Anti-Rutsch Zone. Ich habe nämlich beim Wandern bergab gemerkt, dass ich immer rutsche in den Schuhen und wunde Stellen bekomme. Die Socken werde ich mir also besorgen und testen. Es sind auch vegane Schuhe ohne Leder dabei, weil die Firma gemerkt hat, dass 1. die Nachfrage steigt und 2. viele ihre Schuhe in die Waschmaschine stecken wollen. Es gibt 24 Läden in Deutschland, hier sind alle aufgelistet.
Zehenfreiheit
Was ich auch immer toll finde – ein Flughafen mit Supermarkt. Hier kann man sich ein Wasser und einen Snack zu normalen Preisen kaufen. Ich habe mich kurz mit dem Inhaber unterhalten und es ist schon witzig, wie man für einen Supermarkt am Flughafen ein ganz anderes Sortiment einkaufen muss. Mehl kauft hier kaum einer, dafür gibt es aber ein ganzes Regal voller Nüsse und Studentenfutter.
Auch die Kosmetikprodukte gibt es in Handgepäcks-Größe und ganz viele vegane Produkte, was mich besonders freut. Was ich ganz witzig fand, die Asiaten scheinen total auf Nahrungsergänzungsmittel zu stehen und deswegen gibt es auch in dem Bereich ein größeres Sortiment. Und der EDEKA am Stuttgarter Flughafen eignet sich auch dafür, noch auf den letzten Drücker ein traditionelles Mitbringsel zu organisieren. Zum Beispiel Hochland Maultaschen Pralinen oder die bekannten „echt schwäbische Wibele“.
5. Auf die Besucherplattform gehen im Flughafen Stuttgart
Ich glaube jeder, der Kinder hat, war schon einmal auf einer Besucherplattform am Flughafen, um den Kleinen zu zeigen, wie die Maschinen in die Luft steigen. Hier kann man den Flugzeugen beim Starten und Landen zuschauen. Was ich auch nicht wusste, so wie es bei den Vögeln Birdwatcher gibt, die von jeder Vogelart ein Foto haben möchten, gibt es auf dem Flughafen die Spotter, die Bilder von Flugzeugen machen. Für die Kleinen gibt es auch noch ganz tolle Tretflugzeuge. Nur abheben kann man mit denen leider nicht.
6. Sterneküche am Flughafen Stuttgart genießen
Dass man am Flughafen nur Fast Food und schlechtes Essen bekommt ist ein Gerücht. Zumindest am Stuttgarter Flughafen. Hier gibt es das „restaurant top air“, das auch 2017 wieder einen Michelin Stern bekommen hat. Schon seit 25 Jahren ist es mit einem Stern ausgezeichnet und es ist das einzige Sternerestaurant an einem Flughafen weltweit. Nicht schlecht. Neben Schmankerln auf dem Teller gibt es auch wieder einen einzigartigen Blick auf das Rollfeld. Wer also abends einen Tisch im „restaurant top air“ reserviert, kann ein ganz besonderes „airport light“ Dinner genießen.
Übernachtungstipp: Wenn ihr einen ganz frühen Flug habt oder nach der Reise noch einen Tag in Stuttgart verbringen möchte, kann ich euch als Übernachtungsmöglichkeit das Mövenpick Hotel Stuttgart Airport & Messe empfehlen. Hier kann man fast direkt vom Gate ins Bett fallen.
- 50 Meter vom Flughafen Stuttgart entfernt
- 200 Meter von der Stuttgarter Messe & dem ICS Internationales Congress Center entfernt
- 50 Meter zur S-Bahn Station
- 20 Fahrminuten in die Stadtmitte und zum Stuttgarter Hauptbahnhof
Ihr solltet euch auf jeden Fall viel Zeit lassen zum Frühstücken. Die Buffet-Auswahl ist gigantisch vom veganen Aufstrich bis zur Maultasche. Mehr dazu in meinem ersten Rumänien Vlog! :)
Dieser Post ist in Kooperation mit dem Flughafen Stuttgart entstanden.
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und auf dem Blog www.flughafen-stuttgart.de/blog.
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