Freeriden in Stubai ist toll! Freeriden ist das Skifahren oder Snowboarden abseits der präparierten Pisten in ungesichertem Gelände. Es ist das schönste, was der Winter zu bieten hat, birgt aber auch einige Gefahren. Ihr könnt sie minimieren, indem ihr an der Seite eines Freeride Guides unterwegs seid. So habe ich es schon einige Male gemacht und kann einen Guide zum Freeriden in Stubai nur wärmstens empfehlen!
Seht es mal so: Zum Fliegen brauche ich auch erst genügend Flugstunden, um alleine fliegen zu dürfen. Ungefähr so ist es auch beim Freeriden: Wer alleine unterwegs sein möchte, sollte genügend Übung und Erfahrung an der Seite eines Freeride Guides sammeln.
Welche Gefahren gibt es beim Freeriden?
Freeriden findet abseits der gesicherten Pisten statt und damit mitten im freien Gelände in unberechenbarer Natur. Die größte Gefahr bei all dem Spaß liegt darin, von einer Schneelawine erfasst und begraben zu werden. Experten sagen, Verschütteten bleiben genau 15 Minuten, um befreit zu werden. Wer einmal versucht hat, einen Meter tief im Schnee nach etwas zu buddeln, was vorher erst noch gefunden werden musste, weiß, dass 15 Minuten eine extrem kurze Zeit und Schnee eine extrem schwere Masse ist.
In Skigebieten wie dem Stubaier Gletscher, wo Freeriden aufgrund der höheren Schneewahrscheinlichkeit besonders viel Spaß macht, liegt die Gefahr neben Schneelawinen außerdem in Gletscherspalten. Diese sind unter der Schneedecke meist nicht zu sehen aber dennoch tief.
Was kann ich gegen die Gefahren beim Freeriden in Stubai tun?
Wer beim Freeriden alleine unterwegs sein möchte, sollte genügend Übung und Erfahrung an der Seite eines Freeride Guides sammeln. Empfehlenswert ist außerdem die Vorbereitung durch Lawinen- und Freeridekurse. In diesen Kursen erfahrt ihr, unter welchen Bedingungen eine Lawine wahrscheinlicher ausgelöst wird und lernt, das Risiko zu minimieren. Außerdem lernt ihr, was im Ernstfall zu tun ist.
Auch das richtige Equipment spielt eine wichtige Rolle beim Freeriden: Schaufel, Sonde sowie ein LVS-Gerät zur Suche von Verschütteten müssen immer dabei sein. Das sind kostspielige Lebensretter, die ihr euch beim Freeriden in Stubai allerdings in den Sportshops am Stubaier Gletscher ausleihen könnt. Ich trage dazu außerdem stets einen Lawinenrucksacks wie zum Beispiel von ABS. Das sind Rucksäcke mit eingebautem Airbag, die euch durch das Mehr an Volumen im Falle einer Lawine an der Oberfläche halten sollen.
Zu sagen bleibt jedoch: Das Risiko einer Lawine oder Gletscherspalte lässt sich beim Freeriden nicht ausschließen, nur minimieren. Ich persönlich fühle mich mit einem erfahrenen und vor allem ortskundigen Freeride Guide an meiner Seite immer sicherer. Vor allem in unbekanntem Gelände. Das bringt mich zu meinem wichtigsten Punkt:
Mein Traum vom Freeriden in Stubai!
Was hilft ein Freeride Guide?
Es heißt so schön: öfter mal was Neues. Doch wenn ich mich vor Ort nicht auskenne und alles neu ist, dann fehlt für mich der Fahrspaß! Mit einem Freeride Guide an meiner Seite ist das etwas anders. Denn ein Guide kennt die Gebiete, in denen er mit seinen Gästen unterwegs ist, wie seine Westentasche! Sollte er zumindest … ;) Zwar ist er noch kein Garant dafür, dass nichts passieren kann – keine Lebensversicherung – doch gibt er mir ein gutes Gefühl.
Und so sitze ich an einem verschneiten Morgen im Dezember mit Freeride Guide Peter im Café Eisgrat am Stubaier Gletscher und schaue mir den Hang an: Lagebesprechung! Vor uns liegt eine unverspurte Schönheit von Hang – ein heimtückisches Spiel, denn ich kann nicht einschätzen, ob unter der Schneedecke eine Gletscherspalte lauert oder nicht. Schlimmer noch: ob der Schnee bei Belastung vom Hang abgeht und eine Lawine auslöst.
Wir sitzen hier, um genau diese Faktoren einzugrenzen. Mit ihnen kennt sich Peter von der Alpin Schischule Neustift bestens aus. Der Stubaier Gletscher ist seine Heimat. Hier ist er Teil der Bergrettung, staatlich geprüfter Ski- und Snowboardlehrer und regelmäßig abseits der Piste unterwegs. Er weiß, wie steil welcher Hang ist und welche Route unter welchen Bedingungen zu fahren ist – oder NICHT zu befahren ist!
Für den Hang vor uns gibt Peter grünes Licht. Denn er weiß, was ich nicht weiß: dass dieser Hang regelmäßig befahren wird, sich die Schneedecke bereits gesetzt hat und der Hang ungefährlicher ist, als er aussieht. Juhu! Hervorragend – denn ohne dieses Hintergrundwissen wäre ich wohl auf der Piste geblieben! Und das schwerelose Gefühl, wenn ich über den frischen Schnee schwebe, wäre im Keller geblieben.
Freeriden in Stubai – Der Guide: Dein Freund und Helfer
Als wir mit dem Lift wieder zum Hang hinauf fahren, munkeln zwei Jungs neben mir, ob die Route unter uns wohl sicher ist. Ein unbehagliches Gefühl wächst in mir auf, über ihre Ahnungslosigkeit. Und ein weiteres Mal bin ich froh, Peter als Freeride Guide an meiner Seite zu haben. Und froh darüber, meine eigene Lawinenkenntnis mit einem Kurs Anfang der Saison aufgefrischt zu haben.
Vor der nächsten Abfahrt oben am Berg pocht mein Herz ganz laut vor Aufregung und Adrenalin. Ich kann es durch die dicke Snowboardjacke fast springen sehen. Es sieht beinahe so aus, als würde Peter im Schnee liegen, so steil ist der Hang. Allein die Aussicht von hier oben ist der Wahnsinn. Gemeinsam mit Peter gehe ich noch mal alle Punkte durch. Ich vertraue ihm. Und damit vertraue ich mir: Ich setze das Brett in Fahrtrichtung und los geht’s!
Mein Fazit zum Freeriden in Stubai:
Die Idee, einen Guide zum Freeriden in Stubai mitzunehmen, war vermutlich die beste Entscheidung, seit ich meinen ersten Lawinenrucksack gekauft habe. Trotz all meines Know-hows: Von allein wäre ich wohl nie in den Hang gefahren! Theorie und Praxis sind eben doch etwas anderes und Erfahrung im alpinen Raum kommt vor allem vom Fahren. Doch mit dem Hintergrundwissen des Guides und der zweiten Meinung eines Profis, der die Hänge mehrere Saisons über kennt und beobachtet, fühle ich mich sicherer. Das gibt mir Zeit, mich auf meine eigenen Kompetenzen zu konzentrieren.
Unser Guide war auch für die Orientierung optimal. Denn während des Fahrens nach dem Weg zu suchen ist wenig spaßig. Sich verfahren erst recht nicht! Da haben schon Leute am Ende die Bergrettung rufen müssen! Aus meiner Sicht bringt ein lokaler Guide beim Freeriden also nur Vorteile mit sich – vor allem wenn er so lässig und nett ist wie Peter!
Die Routen, die wir mit Peter erkundet haben, habe ich mir gemerkt. Nächste Woche will ich sie mit den Mädels fahren. Ich wette, die werden Augen machen!
Der fluffig Neuschnee nennt sich Powder.
Infos zum Freeriden in Stubai mit Guide:
Sicher ist besser: Unser Guide zum Freeriden in Stubai!
Wir haben unseren Guide bei der Alpin Schischule Neustift am Stubaier Gletscher gebucht. Peter ist staatlich geprüfter Ski- und Snowboardlehrer und regelmäßig im freien Gelände unterwegs.
Die Schule bietet Freeriden auf allen Leistungsstufen an. Eure ersten Schritte im freien Gelände könnt ihr mit ihnen genauso lernen wie intensivere Schwünge in steilerem Gelände. Bedenkt nur immer: Das Fahren abseits der Piste auf Pulverschnee ist ein ganz anderes Gefühl und erfordert andere Fähigkeiten sowie anderes Equipment.
Ebenso könnt ihr einen Freerideprofi schwerpunktmäßig zum Hiken und Fahren unter kontrolliertem Risiko buchen oder – so wie ich – als Guide, der mit euch gemeinsam Faces sucht, Lines checkt und am Risiko Management arbeitet. Je nach Bedingung und Abfahrt wandert ihr ein Stück hinaus oder fahrt direkt am Lift ab.
- Kosten für einen Guide zum Freeriden in Stubai: ca. 85,- für 1 Tag, ab 2 Personen. 5 % Sofortbucher-Rabatt. Alpin Schischule Neustift am Stubaier Gletscher.
- Kosten für einen Skipass zum Freeriden in Stubai: ca. 46,- für 1 Tag pro Erwachsener in der Wintersaison (Mitte Oktober bis Anfang Mai), ca. 39,- für 1 Tag pro Erwachsener in der Sommersaison (Anfang Mai – Mitte Juni)
- Öffnungszeiten des Skigebiet Stubaier Gletscher: 8:00 – 16:00, Mitte Oktober bis Mitte Juni
- Ausrüstung: Die benötigte Sicherheitsausrüstung zum Freeriden könnt ihr euch in den Sportshops am Stubaier Gletscher leihen.
- Pistenplan des Skigebiet Stubaier Gletscher
- Mehr Infos zum Skigebiet Stubaier Gletscher in Tirol.
Benötigte Ausrüstung zum Freeriden in Stubai:
Im freien Gelände solltet ihr stets gut vorbereitet und nie allein unterwegs sein. Diese Notfallausrüstung solltet ihr immer dabei haben und ist in den Sportshops am Stubaier Gletscher leihbar:
- LVS-Gerät
- Sonde und Schaufel
- Lawinenairbag, zum Beispiel von ABS (optional)
Einsteigern empfehle ich, sich vor dem Gang in den Powder mit dem Schnee vertraut zu machen und einen Lawinenkurs zu besuchen. In Workshops wie “Save on Snow” lernt ihr alpine Gefahren lesen und einschätzen, sowie den Umgang mit der Ausrüstung.
[Auch auf Lilies Diary: Lawinenkurs für Frauen: So seid ihr Safe on Snow]
Neben Schaufel, Sonde und Pieps ist ein Lawinenrucksack mit Airbag, wie meiner von ABS, fürs Freeriden empfehlenswert. Der Airbag kann im schlimmsten Falle einer Lawine ausgelöst werden und soll euch dank dem mehr an Volumen an die Oberfläche spülen. Im Unterschied zu anderen Lawinenrucksäcken hat der Airbag-Rucksack von ABS als einziger zwei Luftkissen. Im Falle, dass eines der Kissen in der Lawine kaputt ginge, hättet ihr also immer schon ein Zweites zur Sicherheit dabei. Beim neuesten Modell der Rucksäcke, dem P.Ride, könnt ihr mittlerweile sogar mit einem Knopfdruck alle Rucksäcke einer gesamten Gruppe auslösen, oder wahlweise den Rucksack eures Partners fernsteuern. Im Notfall lebensrettend!
Merke: Für all jene, die sich mit alpinen Gefahren oder Lawinenkunde nicht auskennen, empfehle ich, Routen im freien, ungesicherten Skiraum nur mit einem staatlich geprüften Freeride-Guide wie Peter zu befahren!
Sollte beim Freeriden immer dabei sein: ABS-Rucksack, Pieps, Schaufel und Sonde.
Freeriden am Stubaier Gletscher:
Der Stubaier Gletscher ist Österreichs größtes Gletscherskigebiet. Schneesicherheit, Variantenvielfalt und zahlreiche Freeride-Möglichkeiten machen den Stubaier Gletscher in Tirol von Mitte September bis Mai/Juni zu einem Top Freeride Gebiet in Österreich. Mit dem Powder Department wird das Trendthema Tiefschneefahren offensiv aufgegriffen: Es gibt 15 Freeride-Runs im freien Skiraum, die in der Off-Piste-Map und als GPS-Tracks erfasst sind. Streckenvideos zeigen visuell die Routendetails.
An zentralen Punkten im Skigebiet – am Eisgrat und am Gamsgarten – gibt es sogenannte Freeride Checkpoints. Hier könnt ihr testen, ob euer LVS-Gerät richtig funktioniert. Außerdem seht ihr die Karte mit den ausgeschriebenen Skirouten. Am Gamsgarten gibt es zudem eine LVS-Übungsstation: Hier könnt ihr das Suchen von Verschütteten mit LVS-Gerät und Sonde in Echtzeit testen. Eine Uhr stoppt die Zeit. Die Nutzung ist kostenlos und für jedermann. Einführungskurse können auf Anfrage gebucht werden.
Mehr Infos zum Skigebiet Stubaier Gletscher.
Mehr Infos über die fünf Tiroler Gletscher.
Am Gamsgarten in Stubai gibt es eine kostenfreie LVS-Übungsstation. Dabei übt ihr Lawinenverschüttete zu suchen.
Willst du wissen, wie Gletscherspalten entstehen?
Die Eisgrotte am Stubaier Gletscher stellt anschaulich und spielerisch die Entstehung von Gletscherspalten dar – mitten in einer Grotte aus Eis ist das ziemlich schön und wundersam. Die Höhle liegt etwa 30 Meter unter dem Restaurant Eisgrat, mitten im Zentrum des Skigebiets.
Eintritt in die Eisgrotte: 5,50,- für Erwachsene, 3,- für Kinder (10-18 Jahre)
Öffnungszeiten der Eisgrotte: Täglich 08:30 – 15:30. Mitte Dezember – Anfang Mai und Anfang Juli bis Anfang Oktober.
Mehr Informationen zur Eigrotte am Stubaier Gletscher.
In der Eisgrotte Stubai erfahrt ihr, wie Gletscherspalten entstehen!
Mögliche Unterkunft zum Freeriden in Stubai:
Bei meinem Aufenthalt am Stubaier Gletscher habe ich im Stubaital im gemütlichen 4-Sterne-Hotel Stacklerhof übernachtet. Das Hotel bietet ein großes Frühstück mit viel Auswahl und eine tolle Küche am Abend – hier kocht der Chef sogar noch selbst! So ist auch die Atmosphäre freundlich und entspannt. Der Wellnessbereich ist urig. Von Kneippanlage über Aroma Dampfbad und Finnische Sauna ist für jeden Hitzetyp zur Entspannung nach dem Freeriden etwas dabei.
Toller Programmpunkt für den Abend nach dem Freeriden in Stubai:
Bei meinem Besuch in Stubai fand gerade die Multimedia Ski-Tanzperformance GAIA – Stubai Mutter Erde statt. Eine unglaublich Bild- und Musikgewaltige Show am Skihang – virtuos müsste ich sagen, wäre ich Konzert und Ballett-Kritikerin. Während im Vordergrund die Balletttänzer des Innsbrucker Landestheater unter der Leitung des Star-Choreographen Enrique Gasa Valga tanzen, rasen Motorcross-Biker den Skihang hinauf! Skifahrer und Snowboarder düsen in einer gewaltigen Lichtershow den Hang hinab und mittendrin galoppieren Pferde zur Rettung der Menschheit. Mit Musik von Hip Hop bis Ave Maria ist für jeden Geschmack etwas dabei und ich wette mit euch, dass bei diesem Schauspiel keiner ohne wohlige Gänsehaut nach Hause geht!
Mehr Infos zur Multimedia Ski-Tanzperformance GAIA – Stubai Mutter Erde.
Weitere Bilder vom Freeriden in Stubai:
Wer findet mich?
Freeriden in Stubai: Die Routen liegen mitten im Skigebiet. Luxus, denn rauf geht es mit dem Lift und ihr spart Kraft für weitere Abfahrten.
Der Guide hat uns beim Freeriden in Stubai die Routen rund ums Skigebiet gezeigt.
Vielen Dank an den Tourismusverband Stubai Tirol und die Alpin Schischule Neustift für die Unterstützung.
2 Kommentare
Hallo Gesa,
das sieht ja mal mega aus! Freut mich das du eine so tolle Zeit im Stubaital hattest, was hat dir denn am besten gefallen?
Hey Martin, puh wo soll ich anfangen? ;) Die Talabfahrt ist schon ein ziemliches Highlight! Und der Blick auf den Park kann natürlich auch einiges – da sitze ich gerne und schau zu, wie sich die Profis rausschrauben. Was gefällt dir am Besten? ;) Liebe Grüße, Gesa