Freunde – ein Wort mit sieben Buchstaben, hinter dem so viel steht. Definiert wird Freundschaft auf Wikipedia folgendermaßen:
Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundin bzw. Freund. In einer Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Eine Freundschaft wird „geschlossen“, geht sie einem Ende zu, so „erkaltet“ sie.
Für mich sind Freunde meine Lebensstabilität, eine Bereicherung, eine Stütze und ein Lichtblick im schweren Alltag des Lebens. Es lohnt sich immer in eine Freundschaft zu investieren, ich tue das gerne, ich gebe mein Bestes. Vielleicht weil ich immer Versuche mein Bestes zu geben, tut es letztendlich so weh, wenn man merkt, dass eine Freundschaft nur Schein ist. Dass man nur gebraucht wird, wenn der andere was von einem will. Dass man nur angerufen wird, wenn es dem anderen schlecht geht. Wenn man nur gesehen werden will, wenn man mal in der Nähe ist und es keine Mühe macht. Aus den Augen aus dem Sinn. Ja, dass trifft so oft auf Freundschaften zu. Aber am meisten tut es weh, wenn man von einem „Freund“ einfach vergessen oder ignoriert wird. Wenn man keine Antworten auf Mails bekommt, keine Versprechen à la „ Lass uns mal Kaffee trinken gehen“ eingehalten werden und man spürt, man ist egal. Weg. Verschwunden aus dem Leben des anderen. Unsichtbar geworden.
Gleich nach dem schrecklichen Gefühl der innerlichen Leere, weil doch ein Mensch von einem gegangen ist, im geistigem Sinne, kommt die Frage warum? Hat man etwas falsch gemacht? Doch nicht das Beste gegeben? Dazu beigetragen, dass man vergessen und ignoriert worden ist? Es bleibt eine ewig offene Fragen, denn wie traurig wäre es, wenn man sich nach wochen-, monatelangem oder jahrelangem Nicht-Kontakt doch noch einmal melden würde um zu fragen, was los war. Wahrscheinlich würde man diese vorhersehbare Antwort bekommen: „Ich weiß es nicht.“
So ist es eben. Als Freund ist man wie ein Ball beim Tennis. Wenn man hin und her geschlagen wird, ist man im Spiel. Geht man ins Aus, wird man irgendwann eingesammelt und kommt später wieder ins Spiel. Wird man über den Zaun geschlagen ist man raus und keiner macht sie die Mühe nach dir zu suchen. Es gibt ja genug Ersatzbälle.
Falls sich jemand angesprochen fühlt darf er sich gerne bei mir melden und die Frage klären, warum er mich ins Aus geschlagen hat.
6 Kommentare
Danke. Ich habe immer gedacht, dass würde nur mir so gehen. Die Fragen schwirren mir auch ständig im Kopf rum, aber nicht in so schönen Worten.
menschen entwickeln sich…und leider auch auseinander…
also ich fühl mich jetzt nicht direkt von dir angesprochen, aber vom thema. es ist doch so, wenn man merkt man wird ausgenutzt, meldet man sich nicht mehr, man hält versprechen für treffen nicht ein, weil man keine lust hat… anderseits will man dem anderen nicht ins gesicht sagen das man nichts mit ihm zutun haben will, weil man diesem menschen über all die jahre viel anvertraut hat. wenn man jetzt (wie in meinem fall) weiß, das dieser jemand mit seinem wissen, bei einem streit oder ähnlichem sofort hausieren geht, das auf einmal jeder etwas von dir weiß, was niemand außer der einen person wissen sollte, wenn man davor also angst hat und deswegen keinen bruch wagt, was macht man dann? tut mir leid, ich wollte eig gar keinen so langen text schreiben, aber das thema bewegt mich gerade ziemlich..
Ich bin verblüfft.. sehr gut zusammengefasst.. Und das zeigt, dass es wichtig ist, jeden Moment zu genießen- mit Menschen, die man gerne hat, weil man nie weiß, wann es zu Ende geht.
Und das Gefühl der Enttäuschung kann so schlimm sein…
The fray- how to save a life.
Danke, das erlebe ich gerade auch, und dachte dass es nur mir so geht. Du hast das in sehr gute Worte gepackt!
"Wenn man nur gesehen werden will, wenn man mal in der Nähe ist und es keine Mühe macht. Aus den Augen aus dem Sinn. Ja, dass trifft so oft auf Freundschaften zu. Aber am meisten tut es weh, wenn man von einem 'Freund' einfach vergessen oder ignoriert wird. Wenn man keine Antworten auf Mails bekommt, keine Versprechen à la „ Lass uns mal Kaffee trinken gehen“ eingehalten werden und man spürt, man ist egal."
Ja, sowas musste ich kürzlich wieder erfahren. Erst ist man total dicke, dann geht das Leben in eine minimal unterschiedliche Richtung und man sieht sich nicht mehr. Früher hing man stundenlang zusammen rum, heute ist es nicht möglich, sich einmal im Monat aufzuraffen, weil es ja die kostbare Zeit des Anderen beanspruchen könnte. Ich finde sowas ziemlich mies und auch traurig, da man sich wie Bespaßungsprogramm fühlt – wie lebendiges Kino oder ein lebendiges Computerspiel. Passiert immer wieder – aber das Leben bringt auch neue Freunde, das wusste schon He-Man!