Was hast du diese Woche erlebt?
Genieße es! Einen Satz, den ich immer und immer wieder in den unterschiedlichsten Lebenssituationen gesagt bekomme. Vor allem jetzt soll ich die letzten Tage der Schwangerschaft genießen, dann die ersten Tage mit dem Kind und dann die ersten Monate. Aber gleichzeitig soll ich schon die Vorfreude genießen – auf meine Unabhängigkeit und Freiheit, wenn ich sie dann wieder habe. Im Grunde sollte man nicht sagen „Genieße dies und genieß das“, sondern einfach jedem einzelnen Tag etwas Besonderes geben!
Als diese Woche die Sonne schien, habe ich mir also spontan Boris und meinen Freund geschnappt und wir sind in die Natur gefahren – in das wunderschöne Erpetal. Ein Spaziergang im Grünen, am besten ist auch ein bisschen Wasser im Spiel und schon haben wir einen glücklichen Boris – das macht den Tag besonders. Was macht eure Tage besonders? Welche Kleinigkeiten?



Was hast du diese Woche gelernt?
Diese Woche wurde mir mal wieder richtig bewusst, wie wichtig für mich eine Struktur in Form eines Plans ist. Bald kommt ja eine ziemlich ungewisse Zeit auf mich zu. Wie wird alles werden?Wie viel Zeit werde ich haben? Wie kann ich mich organisieren? Was ist wirklich wichtig?
Ich habe die letzten Tag fast täglich eine Stunde damit verbracht, mir einen Plan zu machen. Wenn man einen Blog, Facebook, Instagram, Pinterest und YouTube hat, fragt man sich des Öfteren, wie man es schaffen soll, das alles zu bespielen. Ich habe mir einmal Zeit genommen, mich hingesetzt und aufgeschrieben:
- Was zu tun ist.
- Was ich vorplanen kann.
- Was ich abgeben kann.
Aus einem nicht zu bewältigenden Riesen wurde plötzlich ein machbarer Zeitplan. Ich muss mir einmal die Woche zwei Stunden zum Vorplanen einbauen und jeden Tag eine Stunde für den aktuellen Content. Easy. Solche Pläne mache ich mir gerade für die unterschiedlichsten Bereiche, um mehr Klarheit und Struktur zu bekommen. Wenn euch das näher interessiert, dann schaut bei meinem @christine_neder Instagram Kanal vorbei. Bei meinen IGTV-Videos habe ich gerade eine dreiteilige Serie über „Ziele mit Vision Boards erreichen“ am laufen. Das erste Video, wie man seine Träume visualisiert und sichtbar macht, ist schon veröffentlicht.
Ich freue mich auch sehr, wenn ihr meinen Instagram Kanal abonniert.
Was hat dich diese Woche glücklich gemacht?
Diese Woche ist wirklich etwas Magisches passiert. Wer mir auf Facebook und Instagram folgt, der wird mein kleines Dilemma mit der Lage meines Baby im Bauch mitbekommen haben. Bis diesen Montag lag die Kleine noch in der Beckenendlage, sprich mit dem Kopf nach oben. Ich schreibe während meiner Schwangerschaft ein Tagebuch und möchte euch hier als Erstes einen Auszug zeigen. Würde mich sehr über euer Feedback freuen!
Ja, man kann sauer sein auf ein kleines Wesen, das noch nicht mal das Licht der Welt erblickt hat. Es ist aber genauso gut möglich vor Stolz zu platzen und den ganzen Tag mit einem Honigkuchengrinsen durch den Tag zu schweben. Was da heute passiert ist, das grenzt für mich an Magie.
„Sie werden viel Spaß haben mit ihrer Tochter. Die ist genauso wie sie.“ Frau Kaiser schaut mich mit einem wissenden Grinsen auf den Lippen an und reibt sich dabei die gelartige Flüssigkeit von den Händen. Wir kennen uns erst seit fünf Minuten und eigentlich weiß sie nichts über mich außer mein Geburtsdatum und Sternzeichen, aber dieser Frau umschwirrt einfach eine magische Aura. Ihr reichen fünf Minuten mit einem fremden Menschen im gleichen Raum, um ihn komplett zu durchleuchten.
„Sie schaut sich erst mal alles genau und vorsichtig an, aber ist dann voller Energie dabei.“ Das hat Frau Kaiser richtig gut erkannt. Ja, so bin. „Natürlich prallen dann auch die Schwächen aufeinander, aber sie haben schon so eine tolle Bindung.“ Ich bin wirklich stolz, wie wir das gemacht haben.
Es war der Tag, dem ich schon über eine Woche entgegengefiebert habe. Der Tag der äußeren Wendung. Ich stehe um Punkt 9:30 Uhr mit meiner Kliniktasche am Empfang der Klinik für Anthrophosophische Medizin Havelhöhe. Heute kann alles passieren oder nichts. Entweder hat die kleine Motte keinen Bock sich zu drehen und ich muss es einfach lernen, das zu akzeptieren, oder sie dreht sich, wobei die Fruchtblase platzen, die Plazenta sich lösen und das Kind unter Stress geraten kann, sodass ich gleich dableiben und gebären muss.
Ich hätte mir stundenlang alles schlecht reden und die schlimmsten Szenarien ausmalen können. Habe ich aber nicht. Nachdem ich mein Hab und Gut im Behandlungszimmer abgestellt hatte, wo mir gleich ein Zugang gelegt und eine Infusion gegeben wurde, bin ich mit der Ärztin kurz ins Nebenzimmer, um noch mal zu kontrollieren, wie genau die Kleine liegt. Paul war gerade beim Tee holen, ich habe mich bauchfrei auf die Behandlungsliege gelegt und Frau Köbel hat sich noch mal alles genau angeschaut. Mit einem gekonnten Griff oberhalb meines Schambeins konnte sie eine erste Diagnose machen.
„Den Po lässt sie sich nicht aus dem Becken schieben.“
„Oh.“
„Na ja, wir lernen uns ja erst kennen.“
Wie schon im Namen der Klinik deutlich erkennbar, handelt es sich bei der Havelhöhe um ein anthroposophisches Krankenhaus. Ich werde hier gefragt, ob das okay ist, bevor mich jemand anfasst. Dabei denke ich mir, dafür bin ich doch hier. Auch bei der äußeren Wendung hilft man dem Kind nur bis in die Seitenlage, dann muss es selbst entscheiden. Ich kann die erste Reaktion der Motte gut verstehen. Wenn mir eine wildfremde Person an den Po grapscht, würde ich mich umdrehen und ihr eine scheuern.
„Der Kopf geht schön mit.“ Frau Kaiser ist nun mit ihren Händen unter meinem Busen. „Ich versuche jetzt, den Rücken entlang zu fahren und einen Reflex auszulösen, der den Rücken durchstrecken lässt und dadurch den Po hebt. Streichen sie mal mit und verbinden sie sich mit der Kleinen. Reden sie ihr gut zu.“ Ich schließe die Augen, atme auf 4 ein, atme auf 4 aus und spreche im Geiste mit dem kleinen Alien in meinem Bauch.
„Du, wenn du dich jetzt drehst, dann haben wir beide die Chance auf eine sanfte und natürlich Geburt. Ich mach das hier nicht aus egoistischen Gründen. Ich will ja auch nur, dass für dich alles easy und cool wird. Es wäre wirklich schön, wenn du mir vertraust und meiner Hand folgst.“ Frau Kaiser greift etwas tiefer in meinen Bauch und drück sanft, ich streichle nur oberflächlich den Bauch und merke eine kleine Erschütterung in mir. Ein Minierdbeben. „Oh, sie hat etwas gemacht. Jetzt bin ich aber gespannt.
Frau Kaiser eilt zum Ultraschallgerät, setzt das Gerät auf mein Schambei und es erscheint ein runder Kreis. Der Kopf. Wir können beide nicht ganz glauben, was gerade passiert ist, obwohl Frau Kaiser das schon um die 1.800 Mal gemacht hat. Die Motte hat sich gedreht – in unter drei Minuten bei der Voruntersuchung und scheint völlig unberührt von ihrer akrobatischen Meisterleistung zu sein, denn das Herz schlägt ruhig und gleichmäßig weiter. Die Nabelschnur pulsiert ebenfalls völlig normal. Die Kleine hat sogar ein Lächeln im Gesicht und ihren Fuß fest in der Hand.
Paul hat das Spektakel leider verpasst und die Hebamme für den Zugang sowie die zweite Ärztin für die Drehung wurden spontan arbeitslos für die nächste Stunde. Es ist schon ein kleines Wunder passiert, ohne dass die Kleine auf der Welt ist.
Vielleicht war es einfach nur Glück und Zufall. Aber mein Gefühl sagt mir, dass wir wirklich schon diese tiefe Bindung haben und uns blind vertrauen können. Ein wunderschönes Gefühl.
Video der Woche
Was? Vegan in der Schwangerschaft? Ja, das ist möglich und gar nicht schwer. Ich habe es zu 80 % geschafft und habe mich super wohl gefühlt. Was ich so früh, mittags und abends gegessen habe, zeige ich euch in meinem aktuellem Video: VEGAN FOOD DIARY – 6 Tage günstige & vegane Ernährung | Lilies Diary
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