Es gibt Ereignisse im Leben, die verfolgen einen durchgängig. Entweder verliert man in regelmäßigen Abständen seinen Geldbeutel, bekommt ständig Strafzettel oder lässt sein Essen anbrennen. Ich schaffe es in regelmäßigen Abständen meine Milch überlaufen zu lassen und nicht da zu schlafen, wo ich eigentlich schlafen sollte.
Ich und meine Begleitung waren in Innsbruck, im Hotel Engel in einem Doppelzimmer. Klein, überschaubar im Eiche rustikal Stil und direkt am Fluss. Eigentlich ganz schön und ganz nett. Auf jeden Fall in perfekter Lage, weil wir nur fünf Minuten in die Innenstadt, zu unserer Abendveranstaltung gebraucht haben. Um 23 verabschiedete sich meine Begleitung zur Nachtruhe und wir machten aus, dass ich nachkomme und einfach an der Tür klopfe, wenn ich da bin. Um 24 Uhr, eine Stunde später, hatte ich einen Gedankenblitz. Hotel Engel ist klein und Hotel Engel ist in Innsbruck. Hier gibt es keine Flieger, die nachts landen oder Züge mit Passagieren die ankommen. Also warum sollte da nach 24 Uhr noch jemand an der Rezeption sitzen, um mich ins Hotel zu lassen? Mein Gedankenblitz hatte als Reaktion ein fluchtartiges Verlassen der Veranstaltung und einen Heimweg, den ich ihm schnellen Walkingschritten absolvierte, mit dem ungutem Gefühl, heute nicht mehr in meinem Bett schlafen zu können. Und wie immer, oder sehr oft, lässt mich mein Gefühl nicht im Stich und ich bin nicht mehr ins Hotel Engel gekommen. Tür zu, auf die Klingel reagiert keiner und das Geschäftshandy meiner Begleitung war aus. Ich kleine Idiotin hätte mir auch mal die private Nummer geben lassen sollen… Aber auch wenn die Situation scheiße war und ich mich wie ein Obdachloser erst einmal in die Haustür gesetzt habe, Innsbruck ist so schön, da kann man sich gar nicht aufregen. Da schaut man in den Himmel und entdeckt neben den Sternen kleine Lichtquellen von den Almen rundherum oder lauscht dem beruhigenden Plätschern des Wassers. Bei so viel Ruhe und Entspannung, kam mir als Retter in der Not der zweite Gedankenblitz. Bei der Verabschiedung hat mir doch jemand angeboten bei ihm schlafen zu können falls ich nicht reinkomme, weil derjenige ein großes Hotelzimmer mit Doppelbett hat. Keine Angst, es war kein Mann ;) Ich bin im Walkingschritt zurück gerannt, habe gemerkt, dass keiner mehr bei der Veranstaltung ist, doch da Innsbruck ein Dorf ist, und man an einem Donnerstagabend nicht sehr viele Möglichkeiten hat noch einmal wegzugehen, konnte ich sie ausfindig machen und das Angebot stand noch. Ich durfte mit ins Hotel, dessen Namen ich vergessen habe aber dessen Aufenthalt ich nie vergessen werde. Manchmal könnte ich schreien vor Freude und Liebe mein Glück im Unglück.
Es war ein 5 Sterne Hotel. Es war traumhaft schön. Nachts haben wir auf der Dachterasse auf dem Beduinensofa noch einen Wein getrunken, bevor ich mich auf die eine Seite des Doppelbettes kuscheln durfte und morgens gab es auf der gleichen Dachterrasse Frühstück. Frühstück mit 20 verschiedenen Obstsorten, von denen ich fünf noch nie in meinem Leben gesehen haben. 15 verschiedenen Marmeladen, eine Unmenge an verschiedenen Brot- und Brötchensorten aber das aller, aller geilste. Der Ausblick auf die Berge. Es war so schön, dass ich absolut vergessen habe, dass ich immer noch das gleiche Kleid anhatte, das ich den ganzen Abend trug und ungeschminkt mit zerzausten Haaren zwischen allen Stylos saß und an meinen Früchten knabberte. Dass nenne ich Entspannung. Vergessen wie man aussieht.
Der Abend zuvor…
Der Morgen danach. Die Aussicht aus dem Frühstücksraum.
Brot- und Brötchenauswahl.
Butter in Blumenform.
Marmelade von oben.
Fisch und Fleisch und…
…die Käseplatte.
Die Obstauswahl.
Mein Obstteller.
Gehirnfutter.
4 comments
haha. ich erinnere mich… :) und wie gesagt, du kannst jederzeit auch eine hälfte meines bettes haben, wenn du mal wieder vor verschlossenen türen stehst!
Schöne Bilder. Ich persönlich liebe es ja immer, wenn Butter in so einer Blümchenform ist ;)
Liebste Grüße,
http://mescheeeris.blogspot.com!
Angelina!
Ich komme darauf zurück ;)
Sehr schönes Happy End!