Christine, was sehen wir auf deinem Foto des Tages?
Aussicht auf den blauen Himmel vom Rastplatz Buggraben aus. Alles wenigstens rein optisch sehr idyllisch. Blauer Himmel, kleine, weiße Wattewölkchen und im Hintergrund ein paar Windräder. Ich hatte zwei Stunden Zeit mir die vorbeiziehenden Wolken anzuschauen, Ehepaare, die mit Picknickkörben auf Holzbänken Platz nahmen und Kaffee tranken mit einem Stück Kuchen dazu. LKW-Fahrer mit Achselshirts, die ins Gebüsch verschwanden. Zwei Stunden Raststättenfeeling als ich auf den Abschleppdienst gewartet habe, denn mein Peugeot hat mich mal wieder im Stich gelassen. Mitten auf der Autobahn konnte ich plötzlich keinen Gang mehr rein machen.
Was hast du heute gelernt?
Immer, immer den Laptop voll aufladen, wenn man losfährt. Was ich in der Zeit alles hätte schreiben und schneiden können. So saß ich einfach nur da und habe mir die Raststätten Daily Soap reingezogen, mich bei jedem Auto gefragt, wo es wohl her kommt und wo es wohl hin will.
Welche drei Sachen haben dich heute glücklich gemacht?
Ja, man kann auf einer Raststätte ins Gespräch kommen. Zum Beispiel wenn man so blöd ist und den Hunde-Trinknapf vergisst… Ich habe einen älteren Mann gefragt, der gerade einen Joghurt gegessen hat, ob ich seinen Becher haben kann, wenn er fertig ist. Der hat dann gleich seine Frau gerufen, damit sie ihren Milchreis aufisst, weil der Becher ja viel schöner sei für den Hund. Das war so lieb. Da ist mir richtig das Herz aufgegangen.
Ich fand es auch richtig toll, dass ich nicht allein war, sondern den kleinen Boris dabei hatte. Der denkt sich sicher auch nur: Oh scheisse, was habe ich denn für ein Chaoten-Pechvogel Frauchen. Tja, lieber Boris, mitgehangen, mitgefangen. Und komm, war doch schön neben der A13 spazieren zu gehen…
Als ich dann endlich in der Werkstatt war, musste ich so lachen! Ich komm da rein, drei Männer glotzen mich an, als hätten sie noch nie eine Frau gesehen und an der Wand hängen Kalender mit Boxenluder im String. Manche Klischees werden einfach immer erfüllt. Ich überlege mir schon, ob ich ihnen als Dankeschön noch so einen Kalender schicken soll.
Frage an euch: Welche Klischees werden bei euch immer erfüllt?
5 Kommentare
Ad hoc fällt mir dazu ein: Verlässt man sich auf andere, ist man verlassen. (Wobei der Terminus “verlassen” es wohl nicht ganz richtig trifft, eher “abhängig”, “in der Schwebe”, “muss man sich in Geduld üben”, “muss man es am Ende doch selbst machen”). Nicht immer, aber häufig trifft dieses Klischee zu.
Jetzt zermattere ich mir über die Definition Klischee den Kopf….
Werden mit Klischees charakteristische Eigenschaften von Personengruppen bezeichnet? Ist mein Beispiel dann ein Klischee? Ja, “andere” sind auch Personen.
Ist es ein Klischee, dass Menschen kategorisieren oder ist dies die Folge eines Klischees? Oder beides?
bauarbeiter.in gruppen maul aufreißen.wenn man sie alleine antrifft zu schüchtern,um dir in die augen zu blicken.
Oh ja! ;)
Kürzlich hat sich das Klischee erfüllt, dass egal wie groß oder klein die Gruppe ist, es immer einen gibt, der meint der Größte, Tollste und Beste zu sein. Naja letztlich hat der Mund zu voll genommen und ich bin mit Stolz und dem Gedanken “ha, da hat er den Mund zu voll genommen, wusste ich es doch gleich” nach Hause gefahren. Da erfüllt sich der Spruch “Hochmut kommt vor dem Fall”.
:)