Endlich ist es wiedermal soweit – die rote Markierung in meinem Kalender zeigt es mir schon seit einiger Zeit an: Ein Kurztrip übers Wochenende steht auf dem Programm. Wie immer möchte ich perfekt vorbereitet das Reiseziel erreichen und dieses Ziel lautet: Niederbayern, das idyllische Rottal bei Bad Birnbach unweit der Drei-Flüsse-Stadt Passau.
Meine Recherchen ergeben, dass dieser Landstrich als die „Bayerische Toskana“ betitelt wird. Hoch erfreut speichere ich ab, dass es sich um eine wunderschöne Hügellandschaft mit malerischen Ortschaften, durchzogen von romantischen Flussläufen und rauschenden Bächen handeln soll. Hier zwischen Donau und Inn kann man auf abwechslungsreichen Wanderwegen oder Fahrradrouten ein landschaftliches Juwel erkunden, das der italienischen Toskana ganz nahe kommt. Für meine perfekte Vorbereitung bedeutet das – ich rüste mich für alle Aktivitätsvarianten: Das Fahrrad wird zerlegt ins Auto geschichtet, die Wanderschuhe inklusive Rucksack eingeladen und die Trekkingstöcke sowie Joggingschuhe finden gerade noch so ihren Platz im Wagen. Der Kofferraum geht kaum zu! Völlig erschöpft vom Befüllen des Autos ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was vor Ort mit meiner ganzen Ladung passieren wird. Alles kommt an diesem Wochenende ganz anders, denn meine Unterkunft ist das „Hofgut Hafnerleiten“ …
PASSAU UND DIE „BAYERISCHE TOSKANA“
Bevor der Check-In in mein Wochenenddomizil erfolgen soll, steht auf meinem durchorganisierten Reiseplan noch Sightseeing in Passau. Die Stadt – wunderschön gelegen am Dreiflüsseeck Donau, Inn und Ilz – verdient mit ihrem Charme definitiv mehr Aufmerksamkeit als nur einen kurzen Besuch. Die barocke Altstadt beeindruckt mit ihrem majestätischen Dom und verzaubert mit engen, von Cafés und Kunsthandwerkateliers gesäumten, Gassen. An den Flusspromenaden kann man „Flussluft“ schnuppern und flanieren. Oder man steigt zu einem fantastischen Ausblick hinauf zur Veste Oberhaus, eine der größten erhaltenen Burganlagen der Welt.
Nach dem Bestaunen von herrlichen barocken Häuserfassaden und Innenräumen wird es allerhöchste Zeit für meine Ankunft im Hofgut – ich bin im Zeitplan schon etwas hinterher! Von Passau ist mein Ziel nicht mehr weit entfernt. Die Landstraße schlängelt sich noch mit einigen Kurven über dezente Hügel, durch kleine Weiler und vorbei an Feldern, Wiesen und Wäldern. Eine Landschaft so herrlich „unaufgeregt“! I meinen Reiseerinnerungen kramend muss ich gestehen, mehr als ein Hauch von Toskana liegt hier in der Luft und irgendwo zwischen den Hügeln erreiche ich mein Ziel – das Hofgut Hafnerleiten.
HOFGUT HAFNERLEITEN – EIN ITALIENISCHER TRAUM
Zügig Parken und nach der Rezeption Ausschau halten ist nun der erste To-do-Punkt. Ich steuere auf das Haupthaus zu und betrete durch einen Torbogen den Innenhof. Hier ist es endlich soweit – jeglicher Handlungsabfolgeplan scheint sich erst mal zu verflüchtigen. Das Flair des Hofes bremst mich kurzzeitig aus: Eingerahmt von Haupt- und Nebenhaus, wunderschön angelegt mit Pflastersteinen, kleinen Sitzgruppen unter dem Hofbaum, einem Brunnen mit dahinplätschernden Bachlauf sowie einer Feuerstelle schafft er eine einzigartige Atmosphäre.
Hinter der nächsten Türe erwartet mich sofort eine weitere Überraschung: Immer noch nach der Rezeption suchend stehe ich plötzlich mitten im Esszimmer des Haupthauses und werde direkt von meinen Gastgebern und seinem Team in ganz familiärer Atmosphäre empfangen. Jetzt spüre ich es langsam – hier ist etwas ganz anders. Als ich dann am Kamin in der Wohnhalle Platz nehmen darf und mit einem „Cappuccino mit Herz“ versorgt werde, ist auch hier etwas ganz anders! Doch was? Mit dem Cappuccino – ein Traum, der nach Italien schmeckt – und dem Kakaoherz auf seinem Milchschaum habe ich die Lösung direkt vor Augen. Es ist diese authentische, offene Herzlichkeit, mit der ich an diesem Ort aufgenommen werde.
Vom Kamin aus erhasche ich durch den Wintergarten schon einen ersten Blick auf das Anwesen des Hofgutes. Zwischen Birkenwäldchen, Teichen und Wiesen liegen verstreut kleine Häuschen. Es handelt sich um unterschiedliche Themenhäuser, die fast in der Natur verschwinden. Man erklärt mir, dass jedes der Häuschen einen anderen Namen hat. Die Namen geben mir schon einen kleinen Tipp wo sie zu suchen sind: Baumhaus, Wiesenhaus, Bootshaus, Seehaus …
Ich bin begeistert und kann das Baumhaus im Birkenwäldchen schon sichten … welches der Unikate ich wohl bewohnen darf?
Der Blick vom Hofgut – traumhaft schön
Hier wird der Kaffee mit Herz serviert
Eines von vielen, wunderschönen Themenhäusern
Der Innenhof des Hofguts
DIE THEMENÄUSER – DESIGN UND NATUR
Doch ich muss mich noch einen Moment gedulden. Zuerst begleitet man mich zum Auto, um mir mit dem ein oder anderen Gepäck behilflich zu sein. Stolz öffne ich meinen Kofferraum, der nur zu deutlich zeigt, was ich alles vorhabe – und wie verplant ich bin! Plötzlich höre ich eine Stimme hinter mir, die mir vorsichtig versucht zu erklären: „Das brauchen Sie hier eigentlich alles gar nicht!“
Etwas irritiert nehme ich diese Aussage hin und denke mir: „Jaja, ich werde mein Fahrrad und meine Wanderutensilien morgen schon ausladen – ich habe mich doch nicht umsonst mit dem Einladen so geplagt!“ Aber gut, jetzt geht es erst mal zu meinem Häuschen. Die Spannung steigt – ich darf das Hanghaus bewohnen!
Schon von außen begeistern mich die Themenhäuser. Ihre Fassadengestaltung aus Holz und Glas ist architektonisch perfekt. Die Idee eines typisch niederbayerischen Holzstadels aufgegriffen, wurden die Feriendomizile harmonisch in die Natur integriert. Die Glasfronten sorgen dafür, dass sich Bäume, Sträucher und Wiesen in ihnen spiegeln können. Ein Effekt, der genau so gewollt ist.
Mein Hanghaus scheint mit seinem begrünten Dach in einem Hügel zu verschwinden, das Seehaus steht mit eigenem Badesteg auf Stelzen im Wasser, das Baumhaus schwebt im Birkenwäldchen … und mein Auge ist entzückt.
Das Hanghaus mit Sonnenterrasse
Das idyllische Seehaus
Der Natur ganz nah! (Fotos: Hofgut Hafnerleiten)
Ich betrete mein Zuhause auf Zeit und mein Herz als Innenarchitektin hüpft und hüpft. Modern gestaltet mit ausgewählten Materialien und feinen Details erwartet mich eine Räumlichkeit zum puren Wohlfühlen. Damit ich mich direkt heimisch fühle, wurde schon mal Feuer im Kamin geschürt und die wohlige Wärme versetzt mich in einen entspannten Gemütszustand. Ich fühle mich angekommen und lasse meinen Blick nochmal über Boden, Decke und Wände schweifen – der klassische Berufstick! Ein charakterstarker Holzboden, in der Wand integrierte Lichtnischen, natürliche Stoffe sowie Farben und mit viel Liebe ausgewählte Accessoires schaffen ein einzigartiges Raumgefühl. Ich weiß, wie viel Engagement und Energie von Nöten ist, um ein Konzept so stimmig zu verwirklichen – ganz großes Lob!
DAS HAUPTTHEMA – WOHLFÜHLEN
Ich mache es mir vor dem knisternden Kaminfeuer gemütlich und ab diesem Moment passiert etwas – meine Gedanken fangen einfach an zu baumeln. Mit flauschiger Wolldecke im Sessel eingesunken schweift mein Blick durch die Glasfront nach draußen in die Ferne. Besonders angetan hat es mir das Seegras am Teich. Wie filigran es aufgebaut ist und wie es sich im Wind verändert. Eine Beobachtung, die ich noch nie gemacht habe! Erstaunlich!
Doch der finale Tagesabschluss steht noch aus, das Abendessen an der Familientafel im Wintergarten des Haupthauses. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Es wird ein super Abend! Mit den anderen Gästen an einem geschmackvoll eingedeckten Tisch sitzend wird gelacht, philosophiert und Geschichten, die das Leben schreibt, ausgetauscht. Verwöhnt werden alle dabei mit einem mediterranen Menü, das keine Wünsche offen lässt. Dazu ein Gläschen Wein und Wasser vom hauseigenen Brunnen. Es gibt sie auch im Hofgut Hafnerleiten – diese unvergesslichen Abende!
Der luftige auf der Zunge zergehende Schokokuchen vom Nachtisch verfolgt mich noch bis in meine Träume … wie kann man einen solchen Schokokuchen zaubern? Ich könnte es mir ja einmal zeigen lassen, denn das Hofgut Hafnerleiten war einst die erste in Niederbayern eröffnete Kochschule und auch heute noch gibt der Hausherr, Chef de Cuisine und Barista Vizemeister, sein Wissen an Hobbyköche weiter. Ob er mir das Geheimnis des Schokokuchens wohl verrät?
Wohlfühlzeit! (Fotos: Hofgut Hafnerleiten)
DAS 1. UNTERTHEMA – WOHLFÜHLEN
Schon am nächsten Morgen setzt sich das Verwöhnprogramm fort. Ich bekomme mein Frühstück zur Wunschzeit mit einem Korb direkt ans Häuschen geliefert. Es wird ein ausgiebiges, langes Frühstück und Zeit spielt plötzlich keine Rolle mehr. Ich lasse mich einfach so in den Tag treiben. Ich merke plötzlich, dass ich Lust habe in meinem Buch weiterzulesen bei dem ich schon lange auf Seite 78 stehen geblieben bin. Die Lesepausen versüße ich mir mit einer Tasse Tee und träume einfach vor mich hin.
Eine kleine Entdeckungsreise auf dem Hofgut trete ich dann doch noch an – einen Besuch in der Sauna, dem Ruheraum und dem Farb-/Massageraum, allesamt in schlichten, kubischen Würfelbauten untergebracht. Der Ruhewürfel öffnet seinen Blick auf den Teich – eine Oase zum Entspannen. Was soll ich sagen? Der Tag vergeht, ich bin rundum glücklich und muss mir etwas eingestehen: Ich habe wohl tatsächlich die ganze Autoladung umsonst transportiert. Es tut mir gerade so gut einfach mal nichts zu tun. Kein Plan, kein To-do-Punkt und kein Aktivitäten-Marathon.
Die Wellnesswürfel!
Ruhe und Wellness im Würfel! (Fotos: Hofgut Hafnerleiten)
DAS 2.UNTERTHEMA – WOHLFÜHLEN
Es ist faszinierend wie sich meine ganze Wochenendplanung völlig unerwartet im Nichts auflöst – in einfaches Nichtstun. Ich genieße die Zeit, die mir plötzlich entgegen strömt und meinen Geist zur Ruhe bringt. Unter normalen Umständen hätte ich schon längst gegoogelt, welche Tricks es zur Herstellung eines extrem luftigen Schokokuchens gibt. Doch das Hofgut Hafnerleiten ist offline!
Mehr Zeit zum Entspannen und Genießen ist die Intention und man kann nur dankbar sein für diesen mutigen Schritt! Wo gibt es das schon noch: kein Internet, kein Handyempfang und keinen Fernseher. Stattdessen Bücher, Hörspiele und Naturgeräusche. Man nennt es, glaube ich, Entschleunigung. Erstmal an diese Tatsache gewöhnt und vom herzlichen Hofgut-Service verwöhnt möchte ich einfach nur noch länger bleiben.
Übrigens: Wer gerne länger bleiben möchte und sich dabei auch mal selbst versorgen will, kein Problem! Neben den Themenhäuser gibt es die Möglichkeit sich in eines der zum Hofgut gehörenden Rottaler Langhäuser einquartieren zu lassen. Ausgestattet mit einer modernen Küche bieten sie die optimale Voraussetzung für kreative Selfmade-Menüs! Die Langhäuser sorgen mit einem innovativen Gestaltungskonzept für noch mehr Gemütlichkeit und einzigartiger Wohnatmosphäre: Kuschelkojen mit Blick in den Himmel und Badewannen mit Sicht in die Natur warten auf euch …
DAS SCHLUSSTHEMA – WOHLFÜHLEN
Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Danke für diese Wohlzeit!
Zuhause angekommen stehe ich mit einer ungewohnten Gelassenheit vor meinem geöffneten Kofferraum. Jetzt heißt es wieder ausladen. Alle Sachen raus, die ich an diesem Wochenende nicht gebraucht habe. Und das war ja Einiges!!!
Eines der Rottaler Langhäuser
Die wunderschöne, sonnige Terrasse des Rottaler Langhauses
So ein luxuriöser Wohnbereich!
Hier schläft es sich gemütlich
Ferienhäuser zum Wohlfühlen – Rottaler Langhäuser (Fotos: Hofgut Hafnerleiten)
Vielen Dank für die Unterstützung und die Fotos an das Hofgut Hafnerleiten und PRCO.
DIE GASTAUTORIN:
Silke, gebürtig aus dem hohen Norden Bayerns, kann durchaus als ein „Ich bin gerne draußen“- Mädel betitelt werden! Sie liebt Berge, nochmals Berge, Schnee, Wind, Wasser, Sonne, Strand, Meer…und das Ganze dann gerne noch kombiniert mit Wanderschuhen, Skiern oder dem Radl. Draußen sein – wahrscheinlich weil es genau das Kontrastprogramm zu ihrem Job als Innenarchitektin ist bei dem sich immer alles um das Drinnen dreht – um das Planen und Gestalten von Räumen aller Art. Nicht verwunderlich, dass sie auf jeder Reise der Blick nach besonders attraktiven Locations, neuen Ideen und Trends begleitet. Und was treibt Sie noch so, wenn sie nicht gerade kreativ plant: sie lernt tapfer die Weltkarte auswendig!
4 comments
Hihi, ich war für ein Winter-Wohlfühlwochenende im Hofgut und mir ging es ganz genauso wie dir. Ich habe NICHTS gemacht, nur das Haus genossen, die Ruhe, hab viel gelesen und nachgedacht, einfach die Zeit entspannt verbracht. Ich liebe das Konzept des Frühstücks im Haus und der Familientafel am Abend, das ist so etwas Besonderes!
Viele liebe Grüße,
Ela
Ja, die Familientafel <3