Ich und mein Boris – ein Herz, eine Seele, eine Liebe. Ich war ganz gerührt wie interessiert ihr meinen letzten Post „Lieber Boris, du hast mich gerettet!“ verfolgt habt und wollte mich bedanken für all die Kommentare in denen ihr von euren vierbeinigen Lieben erzählt habt. Es waren schöne Geschichten dabei, aber auch traurig und bei jedem Abschied sind mir die Tränen in die Augen geschossen. Ich halte mich eigentlich nicht für eine Heulsuse, doch wenn es um Tiere geht, ist meine Empathie unbeschreiblich groß.
Deswegen bricht es mir auch immer wieder das Herz, wenn ich daran denke, dass nicht jeder Hund so ein schönes Leben hat wie mein Boris. Mein Herz gehört einfach den Hunden und ich versuche immer wieder zu helfen, wo es möglich ist und wo ich auch ein Gefühl habe, dass die Hilfe ankommt. Beispielsweise habe ich mit euch geschafft, die Tierhilfe Montenegro vor dem Aus zu retten. Von ihr habe ich auch meinen Boris und deswegen liegt sie mir besonders am Herzen. Ich habe aber auch mein Herzenprojekt in der Nähe, die Tierhilfe Prignitz. Mit Hilfe von PURINA konnten wir hier einiges bewältigen und eine große Futterspende schicken.
Heute geht es wieder um Montenegro und ein Asyl, das dringend Hilfe braucht. Ich habe mich schon so viel mit Irene unterhalten. Von ihr habe ich damals Boris übernommen und sie ist immer wieder in Montenegro, um dort die Situation zu verbessern. Leider heißt es hier – andere Länder, andere Sitten und viele wissen gar nicht, wie man mit Tieren umgeht. Dass es Lebewesen sind mit Grundbedürfnissen.
Kurz ein paar Fakten, die mir Irene über die aktuelle Situation in Montenegro zusammengefasst hat:
- Das Asyl Berane liegt in den Bergen von Montenegro! Scheint am Meer die Sonne, ist es in den Bergen sehr kalt! Es ist dort zwar wunderschön, aber die Menschen sind noch sehr altertümlich und konventionell veranlagt. Das was für uns Deutsche normal ist, gibt es dort noch gar nicht! Es herrschen Zustände von vor 50 Jahren. Die Menschen sind meist Selbstversorger.
- Vor einigen Jahren gab es dort zu viele Straßenhunde und die Stadt schrieb Kopfgeld für die Tötung eines Hundes aus. Die armen Menschen dort gingen also los, töteten einen Hund und brachten dessen Schwanz oder Pfote zum Bürgeramt und bekamen dafür ein bisschen Geld. (5 – 10 €)
- Die Menschen dort leben dort sehr ärmlich, von ein bisschen Milch, die sie verkaufen. Sie verdienen vielleicht 50 Euro im Monat und müssen davon Strom und alles weitere zahlen.
Es ist unschwer zu erkennen, dass das einfach viel zu wenig zum Leben ist. - Da natürlich solche Aktionen, wie die mit dem Kopfgeld, Aufsehen erregen, gibt es dort auch vereinzelt Tierschützer, es wurde ein Asyl erbaut, um die Hunde dort einzusperren, damit sie nicht auf der Strasse herum irren.
- Dort gibt es im Übrigen keine Touristen. Die Hunde leben also alle vom Müll oder verhungern. Denn dort ist keine Tierhilfe tätig. Da die Menschen aber selbst fast nichts haben, bekommen die Hunde wirklich nicht mehr viel ab!
Irene hat das neue Asyl besucht, welches in einem schrecklichen Zustand ist, und hier folgt ihr Bericht:
Das Asyl sei auf EU Standard gebaut, sagt die Stadt. Mit dieser Info gingen wir also in das Asyl und erwarteten EU Standard. Was wir vorfanden war schockierend. Ich hatte ja bereits andere Asyle des Landes gesehen und da gab es auch einige, die alles andere als schön waren. Petrovac zum Beispiel. Dort ist es zu heiß, die Hunde verdursten und dehydrieren in der Hitze. Im „Kontra“ in Berane verdursten und erfrieren sie.
Nun ja also kamen wir dort an. Es hatte draußen -20 Grad. Mir war richtig kalt, trotz Jacken, Schal und Stiefeln. Die Hunde dort hatten noch nicht einmal Stroh oder ein winddichtes Häuschen. Alles war offensichtlich mit der Hand aus irgendwelchen Ästen zusammengebaut worden. Das Wasser war eingefroren und die Hunde zitterten! Trotzdem waren die Männer irgendwie der Meinung, sie täten das Beste für die Hunde. Anstatt mich mit ihnen zu streiten hielt ich das erste Mal einfach den Mund und ging mit meinem Mann wieder nach Hause. Dort überlegten wir, was wir machen könnten. Wir bekamen ein paar Spenden für Futter und Heu und kauften im Wert von 280 Euro ein.
Als wir alles dort abladen wollten, kam der Direktor persönlich, der uns dankte und direkt mit uns zum Bürgermeister gehen wollte. Das war natürlich völlig unerwartet für uns. Ich dachte, wir würden eher auf Ablehnung stoßen, da es sonst in den anderen Asylen auch immer so der Fall war.
Am nächsten Tag ging es also zum Direktor, der eine Position unter dem Bürgermeister steht, er war angetan von unserem Vorschlag, etwas zu verbessern und meinte, dass wir das auch gerne tun dürfen, sofern wir Spenden bekommen! Nun versuchen wir eben zu sammeln, was sich als schwierig erwies, da wir ja kein Verein sind! Wir haben bis jetzt 150 Euro Spenden gesammelt!
Wir werden im August eine Woche unten sein und die Spenden, wenn möglich, persönlich hin bringen, das Material kaufen bzw. den Handwerker bezahlen und Reparaturen direkt machen zu lassen. Für Futter sammeln wir keine Spenden, da Futter zur Genüge vorhanden ist. Wir haben einiges gekauft und sie kaufen auch monatlich auf Kosten der Stadt Fleisch und Knochen vom Metzger. Was für uns Priorität hat ist der Schutz! Vor allem gegen den Schnee. Außerdem wollen wir den Hunden neue Häuschen kaufen, die nicht so winddurchlässig sind und vielleicht auch vor der Sonne schützen. Futternäpfe oder irgendeine Lösung bei kaltem Wetter und vor allem aber auch ein Wassertank muss her. Es gibt dort KEIN fließendes Wasser! Sie haben ein paar Kanister rumstehen, aber immer nur gefüllt mit einem Liter, weil sie kein Auto haben, um zum Asyl zu gelangen und das liegt ziemlich weit hinten und außerhalb von Berane. Außerdem wollen wir die Zwinger umbauen und ein Auto besorgen, was wohl erst Zukunftsmusik ist. Es muss kein teures Auto sein, aber zumindest mal, um die Tiere fahren zu können, Heu kaufen zu können und eben Sachen hin und her zu transportieren. Priorität hat erst eimal der Sonnen/Wind- und Wetterschutz, der gebaut werden soll! Laut den Kalkulationen des Asyls kostet dieser 900 €.
Jedes Mal wenn ich mit Irene telefoniere, kommen mir die Tränen. Einerseits wenn ich höre, in welchen Zuständen die Tiere leben, andererseits aber auch, weil ich so gerührt bin, von ihrem Tatendrang.
Ihr habt es ja schon gelesen. Irene hat keinen Verein, aber ich vertraue ihr zu 100 %. Ich werde einen Teil für den Schutz spenden und vielleicht möchtet ihr auch dieses Herzensprojekt unterstützen. Hier weiß ich und kann nachverfolgen, was mit dem Geld passiert und das alles zu 100 % da ankommt, wo es gebraucht wird. Irgendwann möchte ich auch selbst nach Montenegro fahren.
Spenden könnt ihr an folgendes Paypal-Konto: Asylberane@gmail.com
Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr das Projekt mit unterstützen würdet. Ich werde euch nach Irenes Besuch auch wieder berichten, was passiert ist und hier unter dem Post regelmäßig unsere gespendete Summe aktualisieren. Außerdem seid ihr auch alle dazu eingeladen euch vor Ort selbst ein Bild zu machen. Wenn ihr nach Montenegro reist, gebt einfach bescheid.
Vielen, lieben Dank!!!
SPENDENLISTE Tierhilfe Montenegro:
Christine Neder – 200 Euro
Grabowsli Carola – 30 Euro
6 Kommentare
Hallo Christine,
kannst du bitte die Kontodaten besorgen. PAYBAL habe ich nicht.
Ich würde etwas spenden.
Gruß Christina
Hast Eibe Mail bekommen!
Hallo Christine,
würdest du hier auch noch ein Update zu Schreiben, ob genug Spenden zusammen gekommen sind? Deine Vlogs gefallen mir sehr gut! Costa Rica ist ja ein Traum. Indien sah auch super aus!
Ja klar, also das Geld wird eingesetzt, ist nur die Frage was alles gemacht werden kann, aber da halte ich ich auch auf dem Laufenden.
HI, sag mal gibt es das Asyl in Berane, Montenegro noch? Konnte dazu leider nichts im Internet finden… Falls ja kannst du mir irgendwie den Kontakt herstellen. Wir sind bald wieder da und ich koennte einige Spenden mitbringen.
Lieben Dank,
Verena
Gerne kannst du dich an: renateheimann@gmx.de wenden!