Es ist vollbracht. Alle 40 Festivals wurden absolviert, kreatives Schreiben beendet und das Buch fertig abgegeben. Natürlich kommt nach dem letzten Satz noch jede Menge Arbeit auf einen zu. Man muss die Fahne noch einmal lesen, Sachen ausbessern, Einverständniserklärungen eintreiben aber irgendwann ist es geschafft. Das Buch ist fertig, man selber auch, weil man die letzten zwei Wochen am Schreibtischstuhl festgewachsen ist und nicht am sozialen Leben teilgenommen hat. Dann kann man plötzlich wieder normal leben und was macht man?
1. Versuchen zu schlafen
Zwei Stunden nachdem ich auf “senden” gedrückt und das letzte Kapitel weggeschickt habe, wollte ich 48 Stunden durchschlafen.
Das hat natürlich überhaupt nicht geklappt. Mein Körper war noch völlig mit Koffein der letzten Wochen zugedröhnt und auf durchmachen eingestellt. Also wurden aus den 48 Stunden nur wieder 4… Am nächsten Tag 5, dann 6 und jetzt bin ich wieder bei wunderbaren 9 Stunden Schlaf angekommen :)
2. Meditieren
Um wieder normal im Kopf zu werden bin ich auf meinen Drahtesel gestiegen und habe eine Radtour an der Isar entlang gemacht. Die Sonne schien, es war Herbst und wie ich feststellen musste, hat sich einiges in der Natur getan. Sperrt euch mal zwei Wochen zu Hause ein und geht dann raus. Ihr werdet erstaunt sein, wie sich alles verändert hat, vor allem im Herbst. Dann bin ich also durch die bunten Blätter gefahren und habe mich an die Isar gesetzt um stundenlang auf das Wasser zu schauen. Besser als jede Meeresrauschen-CD.
3.Soziale Kontakte
Ich habe mir eine Liste gemacht mit denjenigen Menschen, denen ich seit Wochen versprochen habe mich zu melden, wenn alles vorbei ist. Diese Liste arbeite ich jetzt Schritt für Schritt ab und trinke nur noch heiße Schokolade. Welcome back, real life. Ich habe schon ganz vergessen wie schön es ist stundenlang in Cafés abzuhängen. Falls ich jemanden vergessen habe, bitte schreibt mir! Ich brauche noch mehr Tassenbilder ;)
4. Shoppen
Ihr wollte Geld sparen und weniger shoppen gehen? Dann empfehle ich euch das Projekt 40 Festivals in 40 Wochen. Ich verspreche euch, dass ihr keine Zeit habt viel einzukaufen oder nur billigen Ramsch kauft, bei dem ihr es verkraften könnt, wenn er jeden Augenblick zerfetzt wird. Deswegen war das erste, was ich nach dem Ende meines kreativen Schreibens gemacht habe – ONLINESHOPPING. Für richtige Shops war ich noch nicht bereit. Ich bin erst in der zweiten Runde meiner Resozialisierungsphase. Ich hatte dieses Jahr wirklich ein schlechtes Gewissen, was meinen Billigklamottenkonsum betrifft. Deswegen habe ich mir ein Teil für das ganze Leben besorgt, mit einem Jahr Garantie drauf – eine Barbour Jacke von BROOKS, mein Onlineshop des Vertrauens aus der alten Heimat Bielefeld.
Ist auch was für die Herren dabei. Was ich zu meiner Barbour Jacke nur immer wieder sagen kann: Ich liebe sie, ich liebe sie, ich liebe sie und sie passt perfekt zu den Bändchen als seriöser Ausgleich. ;)
5. Waschen und Putzen
Die letzten Tage saß ich teilweise nackt am Schreibtisch, weil ich nichts mehr zum anziehen hatte, außer meine neue Jacke. Aber die Staubwolken in der Wohnung haben sich wie eine warme Decke über mich gelegt. Und ganz ehrlich, nach 40 Wochen Abstinenz macht so ein Hausputz sogar ein bisschen Spaß.
6. Wegfahren
Ein Wochenende lang Natur, Entspannung, Ruhe und ein bisschen Sport. Es geht in den Leogang zum Forsthofgut und darüber werde ich einen eigenen Blogpost schreiben. Vielleicht habt ihr schon die Fotos vom Bergsee auf Facebook gesehen? Die wurden in diesem kleinen Paradies aufgenommen.
7. Vorfreude
Ja, die Vorfreude ist da. Der Tag, an dem man eine Kiste geliefert bekommt in der die ersten Bücher sind, die man dann plötzlich in der Hand hat und wieder weiß, für was man sich das alles angetan hat. Damit man schon einmal ein Weihnachtsgeschenk für alle Familienmitglieder hat ;)
Bis dahin genieße ich den Herbst. Hab ich sonst was verpasst, die letzten 40 Wochen?
5 Kommentare
wie wäre es mit einem festival? ;)
schön, dich auf deiner tour auch einmal begleitet haben zu können. bin beeindruckt.
Kommst sogar in der Danksagung vor hihi ;) Fahr nächste Woche nach Island zum nächsten “privaten” Festival
Du hast nackt am Schreibtisch gesessen? iih.
Nein, mit meiner Barbour-Jacke ;)