Während meiner zweiwöchigen Reise durch Japan habe ich viel gesehen und erlebt, jedoch hat mich keine Stadt so nachhaltig beeindruckt wie Kyoto. Mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern (in etwa so viele wie in München) und der Lage am Fluss Kamo mit der Nähe zu den Bergen, versprüht die Stadt ein gemütliches Flair, das in Japan seinesgleichen sucht. Kyoto hat den perfekten Mix aus Großstadt und Natur, Tradition und Moderne, gewürzt mit gutem Essen, Kunst und Erholung. Hier kann man trotz urbanem Trubel die Seele baumeln lassen und auch während intensiven Sightseeing-Touren die Energiereserven wieder aufladen. Kein Wunder also, dass ich hier am längsten, also ganze 4 Tage, geblieben bin und so für euch 7 Tipps für einen tollen Aufenthalt in Kyoto sammeln konnte.
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1. Tipps für Kyoto – JAM Hostel und Sake Bar
Lecker, lecker Reiswein, was habe ich nur all die Jahre ohne dich gemacht? Zuerst war ich ein wenig skeptisch gegenüber Sake, aber als ich hörte, dass ich die Gelegenheit hab, drei der besten Sorten auszuprobieren, wollte ich es natürlich wissen. Im Jam Hostel befindet sich im Erdgeschoss eine Sake Bar mit den leckersten Sorten und der besten Beratung. Die Hotelchefin selbst wählt hier nach bestem Wissen und Gewissen den Sake für die Verkostung aus und kann nebenbei zahlreiche Hintergrundinfos liefern. Das ist nicht nur interessant, sondern auch praktisch, da man wenn der Sake mal wieder besonders gut schmeckt, direkt hier im Hostel übernachten kann.
Die drei besten Sorten Sake
Sake zum probieren, na dann Kanpai!
2. Tipps für Kyoto – Restaurant Yoshi
Ich hatte in meinem Leben schon viel gutes Essen, aber Leute, ich muss euch sagen: In Kyoto könnt ihr den besten Fisch eures Lebens essen! Versteckt hinter einem kleinen Geschäft im Nishiki Market, befindet sich das Restaurant Yoshi. Beim Betreten des Restaurants werden ganz traditionell japanisch die Schuhe ausgezogen, um dann in ein Geschmackserlebnis der ganz besonderen Art einzutauchen. Aber nicht nur der Fisch schmeckt hier hervorragend, sondern auch sämtliche Pflanzen, die frisch aus dem Meer auf den Teller kommen. Mein Tipp: Einfach die kleinen Portionen teilen und von allem etwas probieren.
Auf den gemischten Tellern ist für jeden was dabei
3. Tipps für Kyoto – Fahrrad mieten Rent a Cycle Emusica
Kyoto lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden und bei Rent a Cycle Emusica lassen sich am besten Fahrräder mieten. Für nur 500 Yen (3,70 Euro) am Tag, kann man so gemütlich am Fluss entlang radeln, die Tempel und Sehenswürdigkeiten am Philosophenweg erkunden oder einfach in den Tag hinein radeln. Und für mich gibt es im Urlaub einfach nichts schöneres als mit dem Fahrrad die Gegend zu erforschen. Erst dann fühle ich mich richtig angekommen, erst dann habe ich das Gefühl die Stadt wirklich erleben und spüren zu können. Und das Beste dabei ist, dass Kyoto mit zu den fahrradfreundlichsten Städten gehört, die ich je besucht hab.
Unsere zwei heißen Eisen
Gebt mir ein Fahrrad und ich bin glücklich
Ausblick vom Philosophenweg über die Stadt
4. Tipps für Kyoto – Cafés an der Uferpromenade
Für Fahrradfahrer und Spaziergänger sind die Cafés am Ufer des Kamo tagsüber der perfekte Ort, um eine kleine Pause einzulegen und die Energiereserven wieder vollzutanken. Gemütliche Terrassen ragen auf Stelzen in die Promenade hinein und bieten so eine gute Kombination aus Sonne tanken und Kaffee schlürfen. Am Abend haben mir die Cafés und Bars jedoch fast noch besser gefallen als am Tag, denn dann bieten Lichterketten entlang des Flusses ein ganz fantastisches Fotomotiv. Für alle die weniger romantisch sind, ist hier auch ein beliebter Anlaufpunkt für jene die in Kyoto WLAN suchen, denn das ist wirklich nicht so leicht zu finden.
Uferpromenade am Kamo Fluss
Die Cafes und Restaurants bei Nacht
5. Tipps für Kyoto – Nishiki Market
Den Nishiki Food Market habe ich bereits kurz erwähnt, weil sich hier das Restaurant Yoshi befindet. Das ist allerdings längst noch nicht alles was der Markt kulinarisch zu bieten hat. Wer Kyoto nicht nur erleben, sondern auch erschmecken will, der ist hier bestens aufgehoben. Spezialitäten, Kuriositäten und ganz viele Probierhäppchen lassen einen Tag hier wie im Flug vergehen. Also am besten kommt ihr mit viel Zeit und leerem Magen. Da der Markt größtenteils überdacht ist, ist dies natürlich in jedem Fall die beste Schlechtwetterlösung. Auf die Stäbchen! Fertig! Los!
Der Nishiki Food Market bei Nacht, morgen gibts wieder frischen Fisch
6. Tipps für Kyoto – Tempel und Schreine
Am Ende meines Kyoto Aufenthaltes hatte ich schon fast eine Tempel-Überdosis. Aber auch nur fast, denn bei genauerem Betrachten hat doch jeder Tempel seine Besonderheiten, die es zu entdecken lohnt. Mit dem Fahrrad kann man gut die Tempel entlang des Philosophenwegs erkunden und sich vor allem auf die Sehenswürdigkeiten im Osten und Norden der Stadt konzentrieren. Für den Fushimi-Inari Schrein empfehle ich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da das Besichtigen der tausenden roten Torii bereits mit einer anstrengenden Tour bergauf und bergab verbunden ist. Allerdings werden die Tapferen auch schon zwischendurch, auf dem Weg nach oben mit tollen Aussichten über die Stadt belohnt.
Eingang zum Fushimi-Inari Schrein
Kleine Glücksbringer Torii
Unter unzähligen Toren kann man wandeln, bis man diese Aussicht erreicht
7. Tipps für Kyoto – Ausflug nach Nara
Zu jedem Urlaub in Kyoto gehört ein Ausflug nach Nara untrennbar dazu und mit dem JR Pass ist die Anreise sogar kostenlos. Viele der Tempel und Schreine in und um Nara gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, ein Tempel hat mich jedoch besonders beeindruckt. Der Todai-ji Tempel aus dem Jahr 745 ist heute das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt und beherbergt die größte buddhistische Bronzestatue des Landes. Wer jetzt allerdings schon die Nase voll hat von Kultur und Tempeln, der kann den Nachmittag auch einfach im Nara-Park mit den Sikahirschen verbringen. Aber Vorsicht: Habt ihr einmal angefangen sie zu füttern, werdet ihr eure neuen Freunde nicht mehr so schnell los.
Ich kann mich nicht entscheiden, was ich auf diesem Bild am niedlichsten finde
Ein beeindruckender Anblick: der Todai-ji Tempel
Die größte buddhistische Bronzestatue des Landes
So macht man sich Freunde fürs Leben
Ist es nicht niedlich?
Abschließend möchte ich euch noch einen weiteren und wohl den entscheidensten Tipp für einen gelungenen Aufenthalt in Kyoto geben! Nehmt euch genug Zeit für die Stadt und erkundet auch die Umgebung. Es lohnt sich ein paar Tage mehr einzuplanen und in die spannende Stadt und ihre Kultur und Natur einzutauchen. Falls ihr noch weitere Tipps habt, schreibt sie doch gerne in den Kommentaren.
5 Kommentare
Kyoto ist sicher toll und ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt.
Aber Japan hat noch viel mehr zu bieten und oft höre ich, dass Leute nach ein paar Tagen in Kyoto die Schnau** voll haben, weil es einfach zu viele Tempel und Schreine gibt. Das wird auf Dauer auch langweilig.
Daher macht es Sinn, Tagesausflüge in die Umgebung zu machen. Gibt wirklich extrem viel zu sehen und zu erleben: Osaka, Kobe, Himeji, Amanohashidate, Hikone, …
Übrigens geht in ein paar Tagen eines der ältesten und berühmtesten Feste in Kyoto wieder los: Gion Matsuri
Es läuft den ganzen Juli über, aber das Highlight ist die Parade am 17. Juli! :)
Das stimmt, es gibt einfach noch viel zu viel zu sehen in Japan. Ich muss wohl nochmal hin ;)
Tipps für Japan und seine tollen Reiseziele hab ich leider nicht, noch nicht….. Aber … Nach all dem hier geschriebenen, kann ich sicher in der nächsten Zeit auch ein paar Ideen beitragen. Ich bin neugierig darauf diese Stadt kennenzulernen. Vielen Dank für die Eindrücke und das damit vermittelte Fernweh.
Gerne!
Moin, moin, bin heute per Zufall auf Deine Seite gestoßen, weil ich ,,Dijon” gegoogelt habe.
Deshalb zunächst:
Beeindruckende Gestaltung, tolle Texte und Fotos. Kompliment und weiter viel Erfolg mit allem.
Und zu Japan: wir waren vor einigen Monaten dort und sind schwer beeindruckt. Man könnte so viel zu diesem wunderbaren Land schreiben. Vielleicht ein Hoteltipp: das Hotel Mume in Kyoto hat bei uns Vielreisenden alles bislang da gewesene getoppt. Wir waren gut vorbereitet, haben aber dennoch jedoch Morgen noch weitere, ausführliche Tagesinfos erhalten. Besser geht – m.E. – Hotel nicht.