Leben im Hotel: Schauspieler und Künstler tun es, Politiker tun es, und ich tue es jetzt auch. Ich habe eine Woche lang im Hotel gewohnt. Warum? Weil ich das Design einfach fantastisch fand. Und der Preis unschlagbar war!
Anfang des Jahres hatte ich mich unsterblich in ein Hotel in meiner eigenen Stadt verliebt: das Bold Hotel in München. Monatelang hatte ich gejammert, es gäbe in meiner Stadt kein Hotel nach meinem Geschmack. Doch dann kreuzte das Bold meinen Weg und mir blieb mit Herzen in den Augen nur noch zu sagen: „I never met a hotel like you“.
Schnell war entschieden: genau so möchte ich wohnen und mein Zimmer einrichten. Ebenso schnell war aber auch entschieden: genau so könnte ich meine Zimmer unter den Bedingungen meiner aktuellen Wohnsituation (ja, auch hier hausen auf 30qm 2 Menschen, kein Hund aber dafür 4 Snowboards und 1 Surfbrett) niemals einrichten.
Im Umkehrschluss hieß es für mich also eine Woche lang „Leben im Hotel“. Was ich dabei so erlebt habe und was das Leben im Designhotel für Vorzüge hat, erfahrt ihr hier:
- Leben im Hotel: Ordnung ist das halbe Leben
Ich bin ein unglaublich unordentlicher Mensch. Mit dem Ergebnis, dass ich ständig anfange Pseudo-aufzuräumen, sobald ich mich annähern konzentrieren soll (danach sieht es dann schlimmer aus als vorher). Weil ich mich wieder in einer leidigen Lernphase befand, war mein Leben im Bold Hotel somit gewissermaßen auch von einer Rettungsmaßnahme getrieben. Denn wo bitte lässt es sich entspannter und angenehmer lernen und leben, als in seinem eigenen ruhigen, picko-bello-aufgeräumten Hotelzimmer? Eben! Jeden Morgen huscht die Putzfee kurz durchs Zimmer, richtet alles her, und designmäßig ist eh schon alles tip top. Wie meine Mutter zu pflegen sagt: Ist das Zimmer in Ordnung ist auch das Chaos im Kopf in Ordnung. Endlich Zeit also, sich mal um die wichtigen Dingen des Lebens zu kümmern.
- Leben im Hotel: Einfach mal genießen und rumalbern.
Mit einer kindlichen Vorfreude im Bauch stieg ich jedes Mal aus der Tram aus und hüpfte förmlich Richtung Hotel. Vielleicht war auch die Sonne schuld, die sich zu meinem Besuch das erste Mal wieder hinaus traute, aber jedes Mal im Hotel angekommen, habe ich erst mal Freudensprünge gemacht. Bei meiner Mama checke ich immer erst den Kühlschrank, wenn ich heim komme. Im Bold checkte ich jedes Mal zuerst den Blick von der Dachterrasse und öffnete obligatorisch die Terrassentür. Bei gutem Wetter sieht man die Alpen sogar klar und deutlich: ein Traum!
- Leben im Hotel: Ich liebe diesen Bold-Optimismus.
Um 16 Uhr bei untergehender Januarsonne noch einen „Schönen Tag“ gewünscht bekommen? Ich mag diesen Bold-Optimismus! Ich mag Hotels mit Humor. Meinetwegen dürfen sie sich auch gern mal selbst auf die Schippe nehmen. Das Bold Hotel macht das – in einer gesunden Dosis und mit dem richtigen Biss. Hier und da ein augenzwinkernder Spruch a la „TwoBeer or Not two beer? That´s the question“ und zwischendrin immer dieser Twist mit dem Wort BOLD: „ Be BOLD, Never Regular.“ Am Ende meines Aufenthalts war ich schon so gebrainwashed, dass ich der festen Überzeugung war, auf den Hoteleigenen Stadtplänen stünde „Home is where the bold is“. Steht da zwar nicht, ist aber so!
- Leben im Hotel: Sind Sie Gast oder wohnen sie hier? G´schichten aus´m Hotel.
Am Nachmittag habe ich mich im Bold immer in die Couchecke hinter der Lobby gesetzt: Tapetenwechsel beim Lernen, versteht sich. Und was man so mitbekommt, wenn man im Hotel wohnt und dann auch noch – so wie ich die meiste Zeit anwesend ist – ist schon lustig. Man fühlt sich ein bisschen, als gehöre man zum Inventar. Man lernt den Rhythmus der Gäste kennen, die unter der Woche meist für die Arbeit hier sind. Man sieht die Leute kommen und gehen, einchecken und auschecken, und bekommt die nettesten Geschichten mit. Zum Beispiel die, bei der – offensichtlich ein Stammgast – beim Einchecken nach dem Befinden von Hund und Kind gefragt wird und er sich erkundigt, ob es denn den leckeren Flammkuchen vom letzten Mal wieder zum Abendbrot gäbe. Oder die, bei der ein junger, fesher Anzugträger fragt, wie lang er denn in die Maximilianstraße bräuchte (dem teuersten Pflaster Münchens), die Rezeptionistin ihm geduldig den Weg mit der U-Bahn erklärt und der Herr nur wie ein Fragezeichen dasteht und quietscht: „U-Bahn?? Ich dachte eher an ein Taxi!“.
„Während die Anderen alle bei der Arbeit sind, hat man das Hotel ganz für sich allein.“
- Leben im Hotel: Einfach mal Zuhause bleiben.
Es ist nicht so, dass ich nicht gern Zuhause bin. Aber ich bin eben auch gern unterwegs: Treffe mich in dem einen oder anderen Café, gehe spazieren oder besuche Freunde. Die Tage und Abende aber, die ich im Hotel gewohnt habe, habe ich alle meine Freunde zu mir eingeladen. Und jedes Mal, wenn ich dann außer Haus war, war da dieses Kribbeln: ich konnte es kaum erwarten, wieder in die Tram einzusteigen und ins Hotel zu fahren. Am liebsten hätte ich gleich noch eine Nicht-Geburtstags-Party gefeiert.
Mit meiner eigenen kleinen Bold-Küche muss ich bei meinen Ausflug ins “Leben im Hotel” auch auf nichts von Zuhause verzichten. Auch nicht auf meinen Granatapfel-Feta-Feldsalat :) Mjammiii.
Die Unterkunft:
Im Bold Hotel in München, Giesing, trifft stylisches Design auf Low Budget. „BOLD ist nicht einfach nur der Name des Hotels, es ist ein Statement, eine Mission.“, steht auf der Homepage. „Es steht für kühn, mutig, wild und tapfer.“ Ein Zimmer bekommt man hier ab 59,- pro Nacht für 2 Personen. Oben drauf gibt es 5,- Frühbucher-Rabatt oder das Angebot, von Sonntag auf Montag 15% zu sparen und dazu einen 5,- Verzehrgutschein zu bekommen. Die 142 Zimmer mit Echtholzparkett haben – bis auf das Standartzimmer – alle eine kleine Küchenzeile mit zwei Herdplatten, Spüle und Kühlschrank, liebevoll „Kitchenette“ genannt. Im Hotel gibt es ein reichliches Frühstück und am Abend wechselnd kleine Speisen wie Flammkuchen, Fertigpizza oder Kartoffelsuppe. Öffentliche Verkehrsmittel wie Tram, Bus und U-Bahn liegen in 8 Minuten Gehweite.
Das Beste an meinem kleinen Leben im Hotel? Dieses perfekte Frühstück mit allem drum und dran! Für einen guten Start in den Tag: Zeit mitbringen!
Vielen Dank ans BOLD Hotel für Unterstützung.
2 Kommentare
Eine wirklich toller Hotel-Tipp!
Absolut stylisch und sympathisch – kommt auf jeden Fall auf meine Merkliste (auch wenn ich nur 2 Stunden von München entfernt wohne ;-))).
Und der Zimmerpreis ist ja grandios.
Greetings & Love
Ines
Super! Gerade bei so kurzer Anfahrt lohnt es sich doch :) Liebe Grüße