Lissabon. Erbaut auf sieben Hügeln. Bereist für sieben Tage. Eindrücke für sieben Texte. Mindestens.
Ja, Lissabon hat nun einen Fan mehr. Aber: Es brauchte einen, zwei Tage ehe die Stadt mich „hatte“. Nicht wie New York, das sich gleich wie Heimat anfühlt und soviele Überschwänge in kürzester Zeit produziert. Lissabon ist langsamer und es will dir nichts beweisen. Denn: Du wirst es eh lieben lernen.
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Lissabon und seine Viertel
In sieben Tagen habe ich ebenso viele unterschiedliche Stadtteile belaufen. Chiado und Baixa (alte Ober- und Unterstadt), Alfama (das älteste Viertel mit den engsten Gassen und Geburtsort des sehnsüchtigen Fado), das Expogelände von 1998, Belém, von wo aus die „Ponte 25 de Abril“ (die kleine Schwester der Golden Gate Bridge) über den Tejo führt, den ehemals mondänen und noch immer eher schicken Badevorort Cascais und nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre Casilhas auf der anderen Seite des Ufers.
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Lauf, Laura, lauf! 7 Hügel und ich kenne sie nun alle!
Mehr als einmal wünschte ich mir 3D Stadtpläne, wenn es wieder einmal unerwartet steil bergauf ging und „gleich sind wir da“ zu „von wegen sieben Hügel…“ im Kopf umformuliert wurde. Doch was Teenies auf High Heels und etwa 100jährige portugiesische Damen nicht aufhält, schreckt natürlich auch mich nicht ab. Immerhin liebe ich das Laufen (unbedingt nicht mit Joggen verwechseln!). Also weiter.
Und hinter jedem Hügel wartet dann mit Sicherheit ein wahlweise traditionelles oder unglaublich hippes Café (mit dem besten Espresso für 50 Cent!), ein Streetartpiece, das man sonst nie entdeckt hätte (tatsächlich ist Lissabon voll von Streetart) oder ein versteckter postkartiger Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt und den Fluss. Oder eine Portwein-Verkostung. Oder ein Fado-Sänger. Oder einfach nur eine architektonisch sonderliche Kombination aus Gebäuden. (Bauhaus, Jugendstil und traditionelle Fliesenfassaden, alte Fabrikgebäude, verspiegelte 80er Jahre Bürohäuser und hypermoderne Betonquader kann man schonmal aneinanderreihen.)
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Lissabon ist auch ein bisschen oldschool – und das kann echt gut tun
Zu entdecken gibt es eine Menge. Aber vor allem: Langsamkeit. Entspanntheit. Und das nicht im Kurort oder einem Kloster und auch nicht auf dem einsamen Marsch auf dem Jakobsweg. Sondern in einer europäischen Hauptstadt.
Auf einen Galao (in etwa mit Milchkaffee zu vergleichen) kann man auch mal 10 Minuten warten. Selbst wenn kein anderer Gast im Café sitzt. Die Kassierer im Supermarkt unterhalten sich mit ihren Kunden, egal wie lang die Schlange ist. Das Lauftempo auf der Straße ist gemütlich – selbst die Jogger an der Strandpromenade scheinen es hier nicht auf neue Streckenrekorde abzusehen.
Und am auffälligsten: Niemand hat ein Handy in der Hand. Nicht im Restaurant, nicht in der Metro und definitiv nicht beim laufen durch die Stadt. Das scheinen sich hier sogar Touristen abzugewöhnen.
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Lissabon ist modern und jung und gleichzeitig erfrischend trendfrei. Es ist nicht voller großer Sensationen, sondern voller kleiner Schönheiten. Die Lissabon-Liebe raubt dir nicht den Atem, sondern stellt sich einfach ein. Unaufgeregt. Wie bei manchen Menschen, die plötzlich einfach und selbstverständlich zum Leben dazu gehören. Machs gut, Lissabon. Até breve! (Bis bald!)
Lissabon, ein paar besondere Tipps quer durch die Stadt:
„LX factory“ – kleine Werkstätten und Läden junger Designer, Streetart und Proberäume, unglaublich gutes Essen in der „1300 Taberna“ Wo? auf halber Strecke nach Belém in Alcantara
„IBO“ – Restaurant in einem alten Fabrikgebäude am Dock, mit Fokus auf moderne portugiesische Küche mit Einflüssen aus Mozambique, Portugals ehemaliger Kolonie. Nach Möglichkeit einen Tisch auf der Terrasse am Wasser reservieren. Gehobene Kategorie. Wo? Cais do Sodré
Mit der Fähre fahren – zum Beispiel von Cais do Sodré nach Cacilhas übersetzen, dort dann entweder die Statue „Christo Rei“ und den Blick über die Ponte 25 de Abril und Lissabon bewundern oder im Hafen das letzte portugiesische Segelschiff ansehen, das Portugal mit Goa verband und im Anschluss im Restaurante „Ponto Final“ bei gegrilltem Fisch den Sonnenuntergang genießen. Wo? Cacilhas auf der anderen Seite des Tejo
Bica trinken – Kaffee ist auch in Portugal eng mit dem normalen Tagesablauf verknüpft. Unfassbar guten Kaffee gibt es (unfassbar günstig!) an jeder Ecke, weshalb ich in Lissabon zum Koffeinjunkie wurde. Zum Bica (Espresso) passt ein „Pastel de Nata“ hervorragend und sollte unbedingt täglich zu sich genommen werden.
Wo? Überall, um der Tradition Willen aber gerne auch im Café „A Brasileira“ in der Altstadt
„Park“ – eine Bar auf einem Parkhausdeck, ganz so wie man es in Berlin vom Klunkerkranich kennt, nur eben mit Blick über Lissabon und den Fluss. Wo? im Bairro Alto, zu erreichen über das Treppenhaus des Parkhauses an der Straßenecke.
Alfama – das Altstadtviertel mit den engsten Gassen Lissabons muss man einmal durchlaufen haben. Hier lässt sich auch am besten ein uriges Restaurant mit abendlichem Fado-Gesang finden. (Fado ist der leidenschaftliche, oft schwermütige Gesang, der die Vertonung des Wortes „Saudade“ zu sein scheint.)
Was noch? – Straßenpläne verraten durch kleine Pfeile welcher Weg bergauf, welcher bergab geht. Kurz ans andere Ende der Straße dauert es manchmal länger als man denkt. Dafür ist Lissabon nicht allzu groß, so dass man dennoch alles super zu Fuß erreichen kann. Vororte wie Belém oder Cascais lassen sich sehr günstig mit dem Zug erreichen und auch generell ist der öffentliche Verkehr in Lissabon super ausgebaut und sehr erschwinglich. Nachts kommt man mit dem Taxi für 5-8€ schnell und sicher nach Hause.
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Text und Fotos: Laura Droße
9 Kommentare
Wow, was für eine Aussicht! Scheint unbedingt eine Reise wert zu sein! :)
LG
JJAAAAA!!!!!
Hallo ,
der Beitrag gefällt mir super gu, nicht nur inhaltlich -kein Wunder,denn immerhin geht es hier um meine Lieblingsstadt, sondern auch vom Layout. Besonders toll finde ich die Idee mehrere Fotos einzufügen, die man durchklicken kann. Wie machst du das? Bzw. was benutzt du dazu?
Ich finde es eine tolle Möglichkeit, wenn man viele Fotos in einem Beitrag zeigen möchte, die Leser aber nicht auf den ersten Blick mit einer Bilderflut erschlagen möchte. Ich fände es toll, wenn du mir verraten würdest wie du das machst.
Liebste Grüße aus Köln
Mary
Liebe Mary, danke für deine lieben Worte. Das ist ein Plugin für das WordPress Theme. Mit dem kannst du Gallerin erstellen.