Es wird noch nie einer von der Existenz eines Maultierfestivals gehört haben. Ich auch nicht, bis ich tief in die Materie von Google eingetaucht bin. Mule=Muli=Maultier=die Kreuzung aus Pferdestute und Eselhengst. Unterscheiden kann man es eigentlich nur an den längeren Löffelohren.
Bei guten Reportagen gibt es am Ende oft eine Szene, eine Art Pointe, die sich wieder auf den Anfang bezieht, was das Ganze rund macht. Das wollte ich auch für meine “40 Festivals in 40 Wochen” Geschichte. Und da bin ich wieder. In den Vereinigten Staaten, wo vor 40 Wochen alles mit dem Erdbeerfestival im provinziellen Plant City begann. Mein letztes Festival steht vor der Tür oder besser gesagt im Stall: die Mule Day Celebration, das Maultierfestival in Amerika Westmoreland. Einmal im Jahr treffen sich Maultierbesitzer in Westmoreland, ziehen mit einer Parade durchs Dorf, verkaufen Mulis und veranstalten allerhand interessanter Wettbewerbe:
Muli-Hochsprung, Muli-Waagen-Wettrennen und Mini-Muli-Dressiershow. Dem Muli wird eine ganze Woche Ehre und Huldigung geboten. Warum? “Weil sie die besseren Pferde und Esel sind und das Maultier ist viel gutmütiger und trittsicherer und kann bis zu einer Steigung von fast 80 Grad bergab laufen,“ erzählt mir Mike von der Reese Brother Farm. 80 Mulis hat er im Durchschnitt, die er ein- und verkauft. An Privatleute, an Ranches beim Grand Canyon, die Touristentouren mit Mulis anbieten, und an das amerikanische Militär, das die Tiere nach Afghanistan schippert, damit sie dort Soldaten durch die Berge tragen.
Ich habe mich auch ein bisschen in die großen Ohren verliebt und in Stink, den Wagenhund und in die Menschen in Westmoreland, die mir ein wunderschönes, letztes Festival beschert haben, bei dem ich mich auch endlich getraut habe den elektrischen Bullen zu reiten. Also sitze ich einfach da,während ich auf einem Muliwagen fahre und auf die Pobacken des Mulis schaue, die sich gleichmäßig im Wechsel hoch und runter bewegen, versuche ich, das Ganze zu realisieren. Wie im Zeitraffer laufen die Bilder ab: Frittierte Erdbeeren, steife Brustwarzen, Kleeblätter, Iros, Palmen, Dixis, Champagner, Strand, Schottenröcke, Iron Maiden, Hirten, Maultierkot… 40 Festival in 40 Wochen. Es ist vorbei. Ich habe es geschafft. Fazit folgt. Heute und hier wieder ein Video:
7 Kommentare
wow – während wir jeden tag brav unsere paar kilometer zur arbeit fahren, sind Sie ganz schön herumgekommen und haben tatsächlich 40 festivals besucht – gratulation!
haben es aus der ferne “beobachtet”… was kommt als nächstes?
grüße aus der schönsten bücherei hessens, in der Sie auch schon gelesen haben :-)) m.w.
Geschafft!!! Mehr Festivals als Lebensjahre :D^^
Ich ziehe meinen Hut vor solch einer Leistung :)
Und… bin schon gespannt aufs Buch… Und… bin sehr sehr gespannt auf deine nächste verrückte Aktion :p