Sauerland, ihr Herz schlägt für das Sauerland. Farina – fröhlich, kreativ und sie liebt Essen. Am liebsten Käsesauce. Was für ein Gourmet! Sie hat mehrere große Lieben neben dem Essen. Meistens sind sie sehr haarig: ihr Pflegehund Thorin, ihr Pflegepferd Ramses und ihr Partner ist auch sehr haarig im Gesicht. Ihr größtes Hobby konnte sie zum Beruf machen, das Filmen! In ihren Filmen erzählt sie Geschichten. Kleine und große, leise und laute, gewöhnliche und verrückte. Mittlerweile erzählt sie diese Geschichten auch in Schriftform. Sie mag den Adrenalin-Kick, steht auf Loopings in Achterbahnen und auf gutes Design jeglicher Form.
Foto: Bina Terre
Wie würdest du gerne mal heiraten?
Die Christine, nicht um den heißen Brei herumreden, direkt auf den Punkt haha.
Da ich viel in der Hochzeitsbranche arbeite, bekomme ich auch viele Inspirationen. Ein Fluch und ein Segen zugleich … Ich hätte gerne eine freie Trauung, barfuß unter blauem Himmel haben. Nur hätte ich da Angst, in eine Wespe zutreten. Das ist mir schonmal passiert, nicht beim Heiraten aber beim barfuß laufen und das tat weh. Im Prinzip sollte der Fokus aber eher auf dem Feiern liegen. Mit Live Musik, Rum Cola und viel ausgelassener Stimmung.
Warum ich frage: Seit ich deine Videos geschaut habe, will ich auch heiraten. Wie bist du darauf gekommen, Hochzeiten zu filmen? Hochzeiten ist ja oft ein Thema, das Fotografen hassen. Doch in deinen Videos, da spürt man die Liebe zum Filmen.
Jetzt musste ich doch glatt grinsen. Das ist ein sehr schönes Kompliment, erstmal danke dafür. Im Prinzip filme ich alles gerne, was sich lohnt festzuhalten und das sind im besten Fall Emotionen. An welchem Tag fließen mehr Emotionen als bei der eigenen Hochzeit?
Der Markt in meiner Heimat ist dafür noch ausbaufähig. Hochzeiten zu filmen ist eine Herausforderung, hier kann man nicht die Situation noch einmal nachstellen oder Klappe, die Erste rufen. Das ist alles ein One Shot und deswegen hat man eine hohe Verantwortung.
Ich finde aber den Gedanken wundervoll, dass sich mein Brautpaar in 30, 40, 50 Jahren den Film nochmal angucken kann, Tränen in den Augen hat und sich an ihren großen Tag zurück erinnert. Erinnerungen sind das einzige, was von dem Tag noch bleibt. Das sollte etwas ganz Besonderes sein.
Foto: Stefanie Roth
Hast du dir das Filmen selbst beigebracht? Hast du 3 Tipps, an die du dich immer wieder hältst/selbst erinnerst?
Ja, das habe ich mir quasi selbstbeigebracht. Ich habe durch verschiedene Praktika den Umgang mit der Kamera und Programmen gelernt. Allerdings hauptsächlich beim learning by doing.
Meine Tipps:
- Auf jeden Fall bevor man zum Job fährt das Equipment checken. Speicherkarte in der Kamera? Akku geladen? Ersatzkamera eingepackt?
- Sei ein Freund und kein Fremder, nur so kannst du Teil des Geschehens werden.
- Speicher und sicher immer alles doppelt auf externen Festplatten. Man weiß nie, ob mal was kaputt geht oder gelöscht wird.
Foto: Bina Terre
Wer war im Laufe deines Lebens dein bester Lehrmeister?
Steffen Schulte-Lippern (Studio Steve), der beste Fotograf. Bei Zeiten filmt er auch. Von ihm hab ich mir am Anfang einiges abgucken können, konnte ihm jede Frage über Rechnungen stellen oder mit Kostenkalkulation nerven. Das Nerven hat sich gelohnt, er ist jetzt mein Lebenspartner. Und mittlerweile guckt er bei mir ab. ;-)
Foto: Studio Steve
Jetzt müssen wir mal zum Thema REISEN kommen. Was spielt es für eine Rolle in deinem Leben?
Ich hab erst in den letzten Jahren die Bedeutung vom Reisen für mich entdeckt. Ich war schon immer ein sehr neugieriger Mensch, aber ich hatte immer eine innere Blockade in fremden Ländern auch neue Dinge auszuprobieren. Das hat sich stark verändert. Für mich bedeutet Reisen, sich neu zu erfinden und über die eigenen Grenzen gehen. Ich denke, es ist wichtig zu reisen, um weltoffen zu bleiben oder zu werden. Ich wurde auch dankbarer und wertschätzender dadurch.
Wie sieht der perfekte Reisetag aus?
Das ist abhängig von der Tagesform. An einem Tag könnte ich den ganzen Tag faulenzen und meine Füße in den Sand buddeln, den anderen Tag möchte ich Land und Kultur kennen lernen. Sollte ich nur einen Tag haben, präferiere ich natürlich Land und Leute.
Du warst ja erst in Sri Lanka. Vielleicht magst du kurz erzählen, wie es war?
Sri Lanka war mein erster Backpacker Urlaub. So unabhängig und frei bin ich vorher noch nie gereist. Schon flexibel, allerdings hatte ich vorher auf anderen Reisen die Route und Unterkünfte geplant. Das war diesmal anders. Ich wusste erst am Abend, wo ich am nächsten Tag sein werde und wo ich übernachte oder ob ich gar sogar einfach noch bleiben möchte. Sri Lanka hat viel zu bieten und da es noch nicht so touristisch ist, bietet es auch noch viel vom „echten“ Sri Lanka.
Foto: Alina Schessler
Was steht auf deiner Bucketlist und warum?
Ich würde gerne mal auf einem Islandpferd durch Island galoppieren, einen Skydive Sprung machen, besser surfen können, mal im Ausland leben … aber im Endeffekt hab ich so eine Liste nicht wirklich, sondern da, wo ich als nächstes bin, möchte ich etwas Besonderes machen, das kann auch etwas ganz Banales sein. Den Sonnenaufgang von irgendeiner schönen Bergspitze angucken oder eine kleine Bootstour machen.
Zeigst du uns dein schönstes Reisefoto, das du je gemacht hast?
Die meisten meiner Reisefotos macht ja mein persönlicher Fotograf, aber ich tausche mal das Foto gegen einen Film von unserem Roadtrip durch Nordspanien im VW Bus:
Würdest du mir den Satz vervollständigen. Ich liebe am Reisen …
… dem Alltag zu entfliehen und jemand zu sein, der man in dem Moment sein möchte.
Hast du ein Motto?
Also im privaten wäre das What comes around, goes around. Ich glaube an Karma. Und im Beruf: Meine Arbeit ist wie Liebe, bloß klarer im Kopf und wilder im Bauch.
Es gibt so viele Menschen, die ich nur Dank des Internets kenne. Was waren deine drei schönsten Begegnungen, die du Social Media & Co zu verdanken hast?
Ohne jetzt groß rumzuschleimen, aber wir hätten uns ohne das Internet nicht gefunden und die Begegnung finde ich wirklich sehr, sehr schön. Ich bekomme über Soziale Netzwerke direkte Reaktionen von Zuschauern auf meine Filme, die ich anders nicht mitbekommen würde. Außerdem lerne ich so einige Kollegen aus der Branche kennen. Mit Alina Schessler aus Dortmund (top Fotografin!) geh ich öfter Sushi essen oder tausche mich mit meinem Filmkollegen Alper Tunc aus Hamburg aus. Sowas wäre ohne die sozialen Medien nicht so einfach. Wobei die gute, alte Brieffreundschaft auch echt Charme hat.
Wie viel Hippie steckt in dir?
Ich liebe den Hippielook. Ich mag bunte Kleider und Federn, hab einen Traumfänger und Wildblumen tattowiert, mag alte und zusammengewürfelte Möbel und bunte Teppiche, stehe auf Räucherstäbchen und lebe auf dem Land. Aber macht das einen Hippie aus? Ich denke nicht.
Ich bin kein Selbstversorger und einen grünen Daumen habe ich leider auch nicht, dazu bin ich zu vergesslich. Ich mag meinen Wohlstand, meine Kamera und meinen Laptop, deswegen würd’ ich sagen, steckt nicht so viel Hippie in mir. Allerdings mag ich, wie sie aussehen und ihr Lebensmotto.
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Toller Artikel über eine tolle Frau. Authentisch und lebensnah. Gern gelesen und wunderschöne Videos haben mich zu Tränen gerührt