Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Mitte. Ostberlin ist angesagt, keine Frage. Und wenn man nach Berlin zieht oder bereits in Berlin wohnt, dann möchte man natürlich in den genannten Stadtvierteln wohnen. Denn vermeintlich alle Trends kommen daher. Natürlich gefällt auch mir der Osten Berlins gut. Coole Klamottengeschäfte, tolle Restaurants und Cafés. So wie man sich Berlin eben vorstellt. Aber ich muss trotzdem dagegen halten. Sollte ich in den nächsten Jahren nach Berlin ziehen, dann nach Westberlin. Denn ich liebe Westberlin. Als ich das letzte Mal zur Fashionweek dort ein paar Tage gewohnt habe, meinten Freunde nur: „Dann hättest Du ja gleich in München bleiben können!“
Bis heute verstehe ich eigentlich noch nicht ganz genau, was sie damit meinten. Denn ich finde die Gegend rund um den Ku´damm und dem Zoo ziemlich geil. Nicht unbedingt, weil momentan im Monatstakt dort neue Luxusläden eröffnen. Sondern weil hier Neues auf Altes trifft. Und vielleicht, weil es ähnlich schön ist wie in München. Doch eigentlich ist Westberlin doch ganz anders. Klar ist er für seine tollen Altbauten, Luxus und Champagner-Gesellschaft bekannt. Aber auch für die traurige Geschichte von der drogensüchtigen Christiane F., die durch ihr autobiographisches Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bekannt wurde.
„Im Westen nichts Neues.“ Kurz nach der Wende zogen vermutlich alle Galerien, Bars und Künstler in die angesagten Ost-Bezirke. Schöneberg und Charlottenburg schien wie ausgestorben. Doch die Zeit ist vorbei. Charlottenburg ist zurück! Der Hype um Ostberliner Szenebezirke ist vorbei und der Westen Berlins wacht auf aus seinem Dämmerschlaf. Wirklich! Es macht unglaublich viel Spaß, in der Gegend rund um den Kurfürstendamm einkaufen oder essen zu gehen. Zum Beispiel in der Fasanenstraße, die für mich die schönste Straße in Westberlin ist.
Gigantisch ist natürlich auch – vielleicht ein neues Wahrzeichen der City West – das Bikini-Haus direkt am Zoo. In der „Monkey Bar“ kann man das Gefühl des Westens spüren. Im Dachgeschoss des 25hours hat man durch große Glasscheiben ein fantastischen, aber ungewöhnlichen Blick auf die Hauptstadt. Rechts sieht man die Affen durch den Zoo springen und daneben das Bikini-Haus, das dort seit den 1950er Jahren steht und nun vermutlich der Berliner Hotspot für Mode und Design ist. Früher hingegen gab es dort eigentlich nur Ramsch und dumme Touristendiscos.
Ja, ich habe schon seit einigen Jahren ein Faible für Charlottenburg, Wilmersdorf und Schöneberg. Hier mischt sich Neues mit Altem. Der verstaubte Kino Zoo-Palast, den ich nur aus Büchern kannte, ist heute alles andere als verstaubt und endlich wieder eröffnet.
Oder die Schaubühne am Lehniner Platz. Mir gefällt einfach diese unglaubliche Spannung, die die Gegend um den Zoologischen Garten zu bieten hat. Wo gibt es denn sonst noch ein Beate-Uhse-Sexmuseum und einen Billigdiscounter neben einem Luxushotel? Oder die 60er Jahre Kneipen rund um den Savignyplatz, die kaum verändert neben hippen Restaurants stehen. Die City West, wie man heute sagt, kommt zurück. Vielleicht ist mir Berlin Mitte auch langsam einfach zu cool. Oder ich bin einfach nicht cool genug? Auf jeden Fall liebe ich das München Berlins, wie manche sagen. Wer sich aus dem Osten in den Westen traut, sollte unbedingt einen Abstecher in das Literaturhaus – auch wenn man Literatur langweilig findet – machen. Denn das im Haus integrierte Café versprüht diese gewisse Atmosphäre, die man an vielen Stellen im alten West-Berlin findet und die sich nicht in Worte fassen lässt. Versucht es aus!
Ich zumindest kann immer besser nachvollziehen, wieso David Bowie seine Berliner Zeit im Westen verbracht hat. Und ich bin mir sicher. Bald wird es heißen: Nur Neues im Westen! Und die Reise der Berliner Trendsetter und Hipster aus dem Osten in den Westen wird kommen. Und ich werde nicht mehr belächelt werden, wenn ich für Westberlin schwärme.
Allgemeine Infos
Übernachtung: In Westberlin gibt es natürlich sehr viele und interessante Hotels. Sehr zentral gelegen ist aber zum Beispiel das Hotel Indigo am Ku’damm. Von dort aus braucht man maximal fünf Minuten zur S-Bahnhaltestelle Zoologischer Garten und ist ungefähr genauso schnell beim Bikini Haus und im Zoo Palast. Frühstücken bzw. Abendessen kann man gleich im Restaurant La Maison de L´entrecôte , das direkt mit dem Haus des Indigo verbunden ist. Das Frühstück ist auf jeden Fall super dort.
Frühstücken lässt es sich besonders gut im Hotel Indigo!
Wer keine Zeit zum Frühstücken findet. Dann aber bitte Abendessen im La Maison de L´entrecôte
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18 Kommentare
Toller Beitrag!
Aber Kreuzberg ist auch Westberlin! Und Neukölln, das ja auch im Westteil liegt, ist ja nun auch schon ne Weile angesagt. Außerdem wird ja schon seit Jahren Westberlin um den Ku’damm wieder als „in“ eingestuft ;-) Ist eben Geschmacksache.
Ganz einfach: Hershey’s Chocolate Bar Cheesecake von der Cheesecake Factory :-)
Meine ersten Jahre in Berlin hat mich die City West auch kaum interessiert, der Osten war ja viel cooler. Seit knapp 2 Jahren zeigt mir mein „echter“ Schöneberger Freund immer neue hübsche Ecken.
Ich backe fast jedes Wochenende, aber mein all time favourite ist tatsächlich ganz normaler Zitronenkuchen!
Ok, macht auf jeden Fall Lust diese berliner Gegenden genauer zu erforschen, bisher habe ich sie auch ziemlich links liegen gelassen.
Pfannkuchen
Wir sind gerade von Hamburg nach Steglitz gezogen und lieben es hier! Toller Beitrag und die Fasanenstrasse gefällt mir auch sehr gut, vor allem, weil es dort jetzt das schöne Yogastudio von Rafaela Rarisch mit ihren leckeren Smoothies gibt.
Durchaus eine schöne und spannende Gegend, aber wie auch schon im Artikel erwähnt, erinnert mich Berlin West ebenfalls sehr an München. Abgesehen vom Zoo-Quartier und Kreuzberg ist der westliche Teil wenig kosmopolitisch und erinnert an eine klassische Westdeutsche Stadt mit den typischen Wohnbezirken rund ums Zentrum – auch wenn hir und da mittlerweile aufgehübscht.
Neee das darfste doch nicht verraten…sonst kommen die alle wieder „rüber“. Und what do You fancy love ist ja eh nicht für den Massenbetrieb ausgelegt ;)
Wie hätte David Bowie in den 1970er-Jahren hinter der Mauer in Ostberlin leben können? Es ist „erst“ 25 Jahre her, dass die Mauer fiel. Liebe supertrendige Berlin-Verehrer: Vielleicht wäre das mal eine Überlegung wert, wie das Leben in der geteilten Stadt damals war. Und zwar in Berlin West und Ost.
Red Velvet Layer Cake!
Wenn die fiesen Kalorien nicht wären würde ich nichts anderes tun als täglich mindestens einen Kilo davon zu verdrücken.
Ja, geiler scheiß ;)
selbstgemachte Nutella Muffins!! <3 :)
Schokoschmelzkuchen mit Vanille-Eis!! Beste!
So wird der gemacht:
http://awesomatik.com/2012/01/23/schokoschmelzkuchen/
New York Cheesecake is auch geil, wenn er nicht zu süß ist. Und Möhrenkuchen mit Creme oben drauf. Da könnte ich mich auch reinlegen…
Den New York Cheesecake könnte ich jeden Tag vernaschen! ich würde so gerne das Rezept kennen. ;-)
Das tollste und schnellste mit besten Variations-Möglichkeiten ist immer noch der APPLE-CRUMBLE…ob mit Äpfeln und Rosinen….oder mit Nüssen… aber auch mit Himbeeren und sogar Vannille-Sauce (natürlich warm)…yum yuuuuum :)
Ich liebe die Black Forest Cupcakes nach diesem Rezept:
http://www.confessionsofacookbookqueen.com/2013/03/black-forest-cupcakes/
berlin ist berlin ost und west ist vorbei. die stadteile charlottenburg, schoeneberg, wilmersdorf gehoeren dazu. wer sich hier nicht tummelt, hat berlin eh nicht verstanden, das besteht eben mehr als aus dem bikini haus, dem 25 hours und und hotel. mal einen blick ins residenz hotel in der meinekestrasse gehoert dazu, aber einen einkauf auf dem karl- august platz am samstagmorgen anschliessend ein eis … da trifft man berliner, das ist auch berlin. manchmal bin ich froh, dass sich das noch nicht so herumgesprochen hat. bleibt nur alle im prenzlauer berg, so bleibt berlin bewahrt