Mit letzter Kraft hänge ich am Schreibtisch und tippe diese Zeilen. Was war das denn bitte für eine Woche? Ich bin fix und fertig. Ich fühle mich wie nach 5 Tagen Fusion. Aber ich darf nicht jammern, ich habe es mir ja selbst ausgesucht. Vielleicht kennt ihr von manch anderen Bloggern die Rubrik: Meine Woche in Fotos. Ich zeig euch heute meine Woche in Parties. Es war mal wieder Fashion Week Berlin und ich wollte diese Saison mal anders an die Sache rangehen. Ich hätte es einfach nicht mehr ertragen unter einem Blitzgewitter zu sehen, wie sich die Riege von Z-Promis in die erste Reihe setzt um dann während der Show in ihr iPhone zu glotzen, weil sie der ganze „Mode-Mist“ eigentlich nicht interessiert, sondern sie nur mal wieder in der Bunten oder Gala erscheinen möchten. Deswegen habe ich mir selbst die Regel gesetzt nur auf die Abendveranstaltungen ab 18 Uhr zu gehen, auf denen es genügend Freigetränke gibt.
Fashion Week Berlin Montag: Belvedere Party
Ich musste jetzt erstmal 10 Minuten nachdenken, was ich am Montag gemacht habe. Ich weiß, dass ich irgendwo bis nach Charlottenburg fahren musste und das ich ganz baff war, denn Charlottenburg ist wirklich richtig, richtig schön. Wie München. Die erste Herausforderung gab es schon vor der Tür. Ich musste irgendwie an der dämlichen Fotowand vorbei. Es gibt für mich kaum schrecklichere Sachen als mich vor eine Wand zu stellen auf der die Werbepartner 100 Mal abgedruckt sind und dann vor dieser Wand in eine Kamera zu lächeln mit der Message: Ich habe Spaß. Das kann ich ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen. Ich bin doch gerade erst angekommen. Ich bin einfach zielstrebig vorbeigelaufen, so als müsste ich sehr dringend aufs Klo. Dann stand ich im Innenhof eines Hotels, es gab jede Menge Belvedere Vodka und Frauen mit kurzen Kleidern und tiefen Dekolleté neben Männern mit bunten Polohemden und ja, ich habe doch gesagt, Charlottenburg ist wie München. Irgendwann huschte auch Julian F.M. Stöckel (Dschungelcamp, you know) im Pailetten-Cape vorbei gefolgt von Bonnie Strange und Nova Meierhenrich erzählte was in eine Kamera und das war mir schon wieder alles zu viel und den Rest des abends saß ich nur noch da und habe mir das Schauspiel aus der Ferne aus angeschaut. Was erwarte ich eigentlich von so einem Abend? Gute Gespräche. Na die hatte ich. Mit Modemicha, der mich begleitet hat. Außerdem gute Getränke, die gab es auch, nur das mit dem Tanzen, das hat keiner hinbekommen, obwohl Cosma Shiva Hagen sich beim Auflegen so viel Mühe gegeben hat, blieben alle steif stehen und nippten an ihrem Cocktail.
Fazit: Zum Einstieg ganz nett, aber ich glaube, wenn man wirklich eine coole Party will, dann darf man sich einfach keine Location im Westen suchen.
Fashion Week Berlin Dienstag: Lena Hoschek Aftershow Party
Ich liebe es. Diese Party ist ein Augenschmaus und ich freue mich jedes mal über eine handvoll Dirndl die ich sehe, Cupcakes in meinem Mund oder Marshmallow-Eis. Die Party weiß, was Frauen glücklich macht. So gestaltet sie auch die Gästeliste sehr frauenfreundlich. Plötzlich stand ein wunderschönes Model vor mir und hatte den tollsten Satz der ganzen Woche gesagt: „Ich kann nie wieder einen Hund kacken sehen, ohne an Christian Krachts Buch Faserland zu denken.“ Ich liebe Faserland. Die Lena Hoschek Party ist auch eine Party an der man einfach mal hallo zu Fremden sagt ohne blöd angeschaut zu werden, ob man noch alle Tassen im Schrank hat und ins Gespräch kommt. Natürlich nicht über Mode, sondern über Pornographie in der Literatur, wie man Sperma mit Pina Colada nachstellt und das eigene Aggressionspotenzial.
Fazit: Hier kann man super Disco-Fox tanzen. Aber auch diese Veranstaltung war im Westen und deshalb ist die große Sause mit ausartenden Dancemoves ausgeblieben. Trotzdem sehr, sehr, sehr nett!
Fashion Week Berlin Mittwoch: Cheap Monday 10 years Party
Es war wie ein großes Klassentreffen. Man hat die Menschen gesehen, die man auch sonst privat in Berlin trifft, man stand rum, hat geredet und getrunken und sich des Lebens gefreut. Die Location, das Kater Blau, war natürlich grandios! Nur einen fatalen Fehler haben die Veranstalter jedoch gemacht – die TV Ecke beim WC-Durchgang aufgestellt. Alle haben sich vor den Fernseher gedrängt, weil Argentinien gegen Holland gespielt hat und alle mit akutem Blasendruck mussten sich durch die Fussballmenge drücken, was fast zu einer Schlägerei geführt hat. Ansonsten konnte ich es kaum glauben, dass ich irgendwann nach Mitternacht auf der Tanzfläche stand und das nicht alleine. Wuhu!
Habe natürlich meine besten Hup Hop Moves ausgepackt:
Ein Wunder war vollbracht. Auf dieser Party waren Menschen, die ihren Stock im Arsch gelöst haben um ihre Taille zu schwingen.
Fazit: Coole Location, nette Menschen. Nnur was völlig untypisch für eine Fashion Week Party war – ab 12 Uhr musste man seine Getränke selbst bezahlen. Da habe ich dann schon das ein und andere enttäuschte Gesicht gesehen. Aber mir war es wurscht. Ich konnte TAAANNNZEN.
Fashion Week Berlin Donnerstag: ZEITmagazin Party
Nein, ich gehe nicht nur wegen der Jutebeutel hin. Obwohl, ich muss zugeben, es ist schon mein persönliches Highlight, wenn ich am Ende der ZEITmagazin Party den neuen Zeitmagazin Jutebeutel in empfang nehmen und mein eigen nennen darf. Die ZEITmagazin Party hat für gewöhnlich sehr coole eher abgefuckte Locations. Nicht jedoch dieses Jahr. Da haben sie sich auch den Westen genommen und ich denke das ist der Grund, warum es auch hier nur eine Stehparty wurde. Und es lag an den gefühlten 30 Grad auf der Tanzfläche… Superwitzig fand ich schon die ersten 5 Minuten, als ich ein Bier von einem Mann überreicht bekommen habe, der bei mir im Haus wohnt und bei dem ich erst vor ein paar Wochen ein Paket abgeholt habe. Witzig, wie klein die Welt ist. Auch auf der ZEITmagazin Party gilt die Devise: Erst mal nicht reden, wenn man sich nicht kennt. Und wenn man dann doch ins Gespräch kommt, weil man zufällig nebeneinander an der Bar steht, dann sollte man sehr geheimnisvoll bleiben. Sehr geheimnisvolle Antworten sind zum Beispiel.
Und wie kommst du hier her? Mit Freunden von Freunden. – AHA
Und was machst du sonst so? Projekte. – AHA
Hey, was hast du da an deinem Fuß gemacht? Du humpelst ja: Das ist eine lange Geschichte. – AHA
Arbeitest du auch mein Zeitmagazin? Ich muss jetzt gehen. – AHA
Ok, Gespräch beendet. Auf solchen Partys kann man nur hoffen entweder Bekannte zu treffen, die mit einem reden wollen oder Kölner. Die sind auf eher steifen Veranstaltungen immer für ein Schwätzchen zu haben.
Fazit: Sehr gute Drinks, nette Location, aber leider kam es mir so vor, als ob sich keiner getraut hat mit irgendjemanden Fremdes in Kontakt zu treten. Schade. Aber den Jutebeutel habe ich bekommen und dafür lohnt es sich jedes Jahr wieder hinzukommen. Der Mensch, der mich an diesem Abend besonders beeindruckt hat: der Designer Vladimir Karaleev. Supernett. Einfach so.
Fashion Week Berlin Freitag: Michalsky StyleNite
Last but not least, das sogenannte Highlight der Fashion Week, die Michalsky Stylenite Party. Ich freue mich eigentlich schon jedes Jahr sehr darauf, aber man weiß nie, was passiert. Letztes Jahr bin ich gähnend um 0 Uhr nach Hause gegangen. Dieses Jahr musste ich um halb 2 aus Vernunftsgründen leider gehen, wäre aber gerne noch länger geblieben, denn irgendwie war die Stimmung fantastisch und so viele tolle Menschen da.
Vielleicht erst einmal zur Fashion Show, die eigentlich nahtlos in die Party über geht.
Dieses Jahr hat Esther Perbandt mit Michalsky gezeigt. Das hat mich sehr für Esther Perbandt gefreut, denn ich weiß noch, vor 4,5 Jahren, als ich das erste mal bei der Fashion Week war und meine Wollperrücken Kollektion bei Designerscout gezeigt hatte, war auch Esther Perbandt mit ihrer Kollektion da. Und jetzt zeigt sie mit Michalsky und singt auch noch. Aber ganz ehrlich, ich hätte mir lieber weniger Lieder von ihr und dafür mehr als acht Outfits gewünscht. Bei der Michalsky Männerkollektion bin ich leider immer sehr von den Männern abgelenkt und kann wenig zu den Klamotten sagen. Bei den Frauen fand ich schon, dass ein paar Kleider sehr schön waren, aber noch besser ist einfach immer die Show, mit der Leinwandübertragung und der Choreographie. Das ist schon immer wirklich großes Kino und ich sitze ganz gespannt auf meinem billigen Platz in der hinteren Reihe. Zu der Show gibt es Musikeinlagen und da wäre ich ja fast ausgeflippt als Pop-Sängerin Rita Ora auf die Bühne kam. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte abgetanzt aber höchstes Gebot bei Michalsky – Contenace bewahren. Wenigstens bis die Show vorbei ist. Nach 90 Minuten war sie vorbei und die Party ging los und es war wirklich toll! Ich habe wieder mal alle Modemädels getroffen und mein absolutes Youtube-Idol.
Ehrlich gesagt, es gibt nur zwei Menschen, die ich unbedingt mal in meinem Leben sehen will. Der erste ist Karl Lagerfeld und der zweite war Michael Buchinger. Ja, ihr habt richtig gelesen WAR, denn ich habe ihn getroffen und ich kröne ihn einfach zum witzigsten und sympathischsten Mensch auf Youtube. Außerdem habe ich mich gefreut Katja Burkard hallo sagen zu können, die mich immer zauberhaft nett bei RTL Punkt 12 ankündigt und ein Pläuschchen mit Tillmann Prüfer – den Stilgott vom Zeitmagazin zu halten.
Fazit: Ja, Michalsky war dieses Jahr mein Highlight. Lag natürlich bestimmt auch daran, dass es Wodka Absolut gab und ich den besonders gut vertrage, so dass ich problemlos am Samstag um 7 Uhr aufstehen und mir den ganzen Tag Wohnungen anschauen konnte. Chapeau an Michalsky.
Ja meine Lieben, nun fallen mit die Augenlider nieder und ich bräuchte eigentlich eine Woche Urlaub. Aber nix da. Morgen geht es heiter weiter und ich habe diese Woche wieder tolle Themen und Posts für euch. Adieu!
PS: Was von der Fashion Week übrig geblieben ist.
2 comments
OMG du hast ihn ja sogar mehrmals geknutscht!du luder,du!
*erblasst vor neid*
haha :)