Wer im Herbst in das Meraner Land einkehrt, den erwartet ein farbenfrohes Fest der Sinne. Während die Blätter ihr leuchtendes Orange annehmen, beginnt auf den weitläufigen Plantagen die Apfelernte und zwischen Reben bereiten Winzer die Weinlese vor. In Restaurants findet man sich zu geselligen Törggele Abenden zusammen und genießt die leckeren Gerichte aus regionalen Zutaten. Habt ihr schon einmal Schlutzkrapfen oder Latschenkiefereis probiert? Einer der lokalen, prämierten Weißburgunder darf dabei natürlich nicht fehlen im Meraner Herbst. Meran im Herbst zu besuchen ist kulinarisch und landschaftlich einfach ein Highlight!
Damit ihr genau wisst, was ihr zu dieser besonderen Jahreszeit im Meraner Land nicht verpassen dürft, findet ihr hier unsere Top 7 Tipps für Meran im Herbst!
Meraner Herbst: Törggele Abende
Der wohl bekannteste Brauch der Region, der ausschließlich im Herbst stattfindet, ist das sogenannte „Törggelen“. Zur Erntezeit luden seit jeher die Winzer ihre Erntehelfer und Mitarbeiter nach getaner Arbeit zum geselligen Miteinander ein. Hier wurde geschmaust und gefeiert und – vor allem – der neue Wein verkostet. Heute ist das „Törggelen“ eine Tradition, die sich nicht nur auf die Erntehelfer beschränkt. Ob mit den Arbeitskollegen, Freunden oder der Familie: Im Meraner Herbst sind gesellige Törggele-Abende an der Tagesordnung und es werden neben Wein vor allem traditionelle, Südtiroler Gerichte serviert. Diese bestehen aus typischer, regionaler Hausmannskost. Von Knödeln und Schlutzkrapfen, über Gemüsesuppen und Kastanienmousse steht vielerlei auf dem Programm.
Doch Törggelen ist nicht gleich Törggelen. Es gibt für diesen Anlass ausgewählte Buschenschänken, die sich diese Abende 6 bis 8 Wochen im Herbst aufs Programm schreiben dürfen. Viele davon sind schon Wochen im Voraus ausgebucht. Denn was gibt es auch schöneres, als nach einer ausgiebigen Wanderung in ein uriges Lokal einzukehren und sich mit regionalen Genüssen den Bauch vollzuschlagen?
Als echtes Nordkind muss ich gestehen, dass ich nie wirklich viel Knödel oder dergleichen gegessen habe. Daher ein gut gemeinter Tipp für Artgenossen: Diese schneidet man nie mit dem Messer (falls ein solches überhaupt erst dazu gelegt wird), denn die fluffigen Bällchen werden ausschließlich mit der Gabel zerteilt. Der Grund? Es wäre eine Beleidigung für den Koch und die Küche, denn das Zerteilen mit dem Messer trägt die Aussage, die Knödel wären zu hart. Die Kunst bei der Zubereitung liegt nämlich darin, die perfekte Konsistenz zu erschaffen, die weder zu weich, noch zu fest ist. Ob Spinatknödel, Rote Beete Knödel, Marillenknödel oder Pflaumenknödel. In Südtirol sind diese auch keine einfache Beilage sondern ein gestandenes Hauptgericht.
Einen krönenden Abschluss bieten gebratene Kastanien oder Kastanienmousse. Die Nussfrucht ist ebenfalls ein absolutes Herbstgericht, welches man an keinem Törggele Abend missen sollte.
Törggelen im Bachgütlhof in Tscherms
Meraner Herbst: Eine Wanderung durchs Hirzergebiet
Ein absolutes Muss für jeden Besucher Merans ist eine Wanderung in der umliegenden Bergregion. Besonders im Meraner Herbst ein Fest für die Sinne. Die Stadt selbst liegt in einem Talkessel, umgeben von der schönsten Idylle, die sich ein Naturliebhaber wohl vorstellen kann. Wer es gemütlich mag, kann sich für eine Tour über die Waalwege entscheiden und wen es eher gen Abenteuer zieht, der kann auf einer mehrtägigen Tour die Naturschönheit des Meraner Höhenweg genießen.
Dazwischen gibt es unzählige Ziele für Tagesausflüge. Wir haben dieses Mal den Weg ins Hirzergebiet eingeschlagen. Nachdem die Hirzerseilbahn im vorderen Passeiertal ihre Besucher auf 1.980 m Höhe befördert, verschlägt das Panorama hier einem schon den Atem. Man hat eine unschlagbare Aussicht auf das Hirzer Hochplateau, das mit seinen zahlreichen Wanderwegen ein echtes Paradies für Bergliebhaber darstellt.
Hier oben lässt jeder Atemzug ein Stück Ruhe in mir einkehren. Vergessen ist die Alltagshektik, ein Gefühl der Entschleunigung setzt ein. Hier oben gibt es nur das Rauschen des sanften Windes in den Zweigen, den erfrischenden Duft der Bergluft, und die Farbenpracht der orange-gelben Laubbäume, die unseren Weg heute säumen.
Mit dem Ausblick auf die Berglandschaft des Meraner Landes geht es für uns Richtung Gompm Alm. Über kleine Flüsse und vorbei an einer Herde herumstreunender Schafe, führt der entspannte Wanderweg uns zu einer der beliebtesten Almen Südtirols. Auf einer Höhe von mittlerweile 1.806 m kehren wir zum Mittagessen bei Helli ein, der die Gompm Alm betreibt. Helli müsste eigentlich an sich schon ein Insider Tipp für Südtirol sein. Als Inhaber der Alm begrüßt er uns herzlich und durch seine warme Art kann man gar nicht anders, als sich auf der Gompm Alm direkt wohl zu fühlen. In diesem Ort steckt jede Menge Charakter und wer dazu noch ausgezeichnetes Essen mag, sollte sich einen Besuch bei Helli nicht entgehen lassen.
Hier wird das Brot selbst gebacken und die frischen Zutaten der Almküche werden entweder direkt vom Bauern oder aus dem Bioanbau bezogen. Gerade zur Erntezeit bieten die Almen viele saisonale Gerichte an. So werden wir beispielsweise mit frischem Kürbis-Carpaccio mit Frischkäsemousse und Almkräutern verwöhnt. Dazu gibt es das besagte hauseigene Biobauernbrot mit Sonnenblumen und Leinsamen. Lecker!!!
Auch nachdem wir uns bereits durch das komplette Menü geschlemmt haben, muss für eine letzte Speise auf jeden Fall noch Platz sein: Kaiserschmarrn! Aber es wäre nicht die Gompm Alm, wenn sie sich nicht auch hier eine eigene Note überlegt hätten. Der Schmarrn wird zusammen mit kleinen Gläsern serviert, in denen sich nichts geringeres als die absolut köstlichsten Sorbets befinden. Habt ihr schon einmal Latschenkiefereis gegessen?
Und nach dem Essen könnt ihr diese Aussicht genießen!
Meraner Herbst: Die Apfelernte
Eines der absoluten Aushängeschilder der Region sind unbestreitbar die Südtiroler Äpfel. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Pink Lady, den ihr euch hier in Deutschland im Supermarkt kauft, aus Südtirol stammt, ist hoch. Warme Sonnentage verleihen den Südtiroler Äpfeln ihre Farbe und die perfekte Süße, während die kühlen Nächte dem Obst ein knackiges Fruchtfleisch verpassen. Doch viele Menschen denken, dass der Prozess sich auf die Saat der Obstbäume und die anschließende Ernte beschränken würde, erklärt uns Christian. Er selbst betreibt neben seinem Vollzeitjob als Unternehmensberater mit seinem Vater Hans mehrere Apfelplantagen und wir haben durch ihn das große Glück, mal einen genaueren Einblick in die Komplexität des Apfelanbaus bekommen zu dürfen, die den wenigsten bewusst ist. Ab Mitte August werden hier die ersten Äpfel gepflückt, die letzten Sorten hingegen erst im November. Wir kommen also gerade zur Hochsaison der Apfelernte!
Die Äpfel werden auf der Plantage aus einem Mix von Handarbeit und Technik geerntet. Für diese Zeit werden extra Erntehelfer angestellt. Sie pflücken mit Präzision die Äpfel von unten nach oben von den Bäumen. Dabei müssen die Äpfel mit äußerster Behutsamkeit behandelt werden, da bereits die kleinste Delle das Obst unverkäuflich macht. Über eine Maschine mit kleinem Fließband werden die Äpfel vorsichtig in große Kisten befördert, welche anschließend in die Genossenschaft transportiert werden.
Auch wir dürfen uns an der Kunst des Apfelpflückens probieren. Was einfach aussieht, ist in Wahrheit echt eine Geschicklichkeitsfrage. Reißt beispielsweise der Stängel beim Pflücken mit ab, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Apfel Schimmel ansetzt. Fällt ein Apfel zu Boden, darf er nicht wieder aufgehoben werden. Wird auch nur ein Hauch zu viel vom Stängel abgerissen, ist die Knospe für die nächste Frucht hinüber. Es braucht eine Weile, bis wir den Dreh raushaben, aber ab dann geht es fast schon leicht von der Hand! Während die Erntehelfer zwar in der selben Zeit ungefähr vier mal so viel gepflückt haben, können wir doch mit Stolz sagen, dass wir eine Kiste zur Ernte mit beigetragen haben!
Auf der Plantage klärt uns Christian außerdem auf. Bis es zu dem Zeitpunkt der Ernte kommt, muss nämlich das ganze Jahr über für perfekte Bedingungen gesorgt werden. Das beginnt beispielsweise bei Frostschutzberegnungen, um Ernteausfälle durch extreme Kälte zu vermeiden. Außerdem müssen das ganze Jahr hindurch überzählige Früchte oft per Hand entfernt werden, damit die verbleibenden Äpfel ideale Wachstumsbedingungen haben. Damit kommt Christian auf den überhaupt wichtigsten Punkt zu sprechen: dem Angebot und der Nachfrage des Marktes. Denn es werden nicht nur Äpfel unverkäuflich, die zu klein oder zu groß geraten sind, nein, auch der kleinste Hagelschaden oder eine nicht perfekte Färbung schwächen den Kaufpreis immens. Auch wenn Endverbraucher stets behaupten, dass sie auch nicht perfekte Äpfel kaufen würden, wird im Regal doch immer zu dem bestaussehendsten Apfel gegriffen. Genauso sieht es mit dem Thema FairTrade und Bio aus. Das Kaufverhalten zeigt deutlich, dass im Regal eher zur günstigen Sorte gegriffen wird, wodurch sich der Bioanteil der Äpfel gerade einmal auf 10 % der gesamten Produktion beschränkt.
Wer aber glaubt, dass der Rest der Äpfel weggeschmissen wird, kennt die Südtiroler nicht. Hier verkommt nichts. Die überschüssigen Äpfel, die es nicht in den Verkauf schaffen, werden auf viele unterschiedliche Arten verwendet. Nicht zuletzt, um den köstlichen Meraner Apfelsaft herzustellen! Und habt ihr schon einmal von Apfelleder gehört? Christian erklärt uns, dass dies die neuste Methode ist, Äpfel nachhaltig zu verwerten. Für Apfelleder wird die Schale der Früchte gepresst und die Kerne so verarbeitet, dass sich z.B. Notizbücher daraus fertigen lassen!
Neben der Plantage und der Ernte dürfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Weiterverwertung werfen. Die Äpfel von Christians Plantage werden nach der Ernte in die Genossenschaft „Cafa Meran“ transportiert. Hier findet unter anderem die Kategorisierung, Verpackung und auch die Vermarktung statt. Wer hätte gedacht, dass es die Sorte Pink Lady noch einmal in über 50 Unterkategorien aufgeteilt wird? Durch eine hochmoderne Foto-Technik wird jeder einzelne Apfel, der hier her kommt, mit 70 Aufnahmen gescannt und eingeteilt. Anschließend werden die Äpfel in die 54 von einander abgetrennten Wasserbecken transportiert, in denen die Äpfel optisch nun jeweils nahezu identisch aussehen. Hier wird das Beste vom Besten selektiert und gelangt anschließend in die Verpackung. Verkauft werden die Äpfel von hier weltweit. Während ein Teil zu uns in den Lidl oder Aldi wandert, kommen andere auch in den nahen Osten, nach Skandinavien oder sogar Chile.
Meraner Herbst: Weinverkostung auf dem Plonerhof
Im Meraner Land liegen die ältesten Weinanbaugebiete in Südtirol. Nicht ohne Grund werden die Weine von hier in die ganze Welt exportiert. Besonders zur Zeit der Weinlese werden in Meran ganz viele Veranstaltungen zum Thema Weinanbau angeboten und es gibt die Möglichkeit für eine Kellereibesichtigung und Verkostung der leckeren Tropfen!
Auf dem Plonerhof in Marling dürfen wir aus erster Hand alles über den Weinanbau erfahren. Erhard Tutzer, der ehemals einen Rebschulbetrieb geleitet hat, hat hier mit seiner Frau Herta einen ehemaligen Obsthof in einen wunderschönen Weinhof verwandelt. Erhard hatte sich 2004 nach jahrzehntelanger Arbeit mit den Reben entschieden, sein Wissen in qualitativ ausgezeichnete – und prämierte – Weine zu investieren. Erst dieses Frühjahr hat er einen seiner Blauburgunder, ursprünglich einfach nur aus Interesse, bei einem Wettbewerb eingereicht. Hier wurden über 60 Weine der Region getestet und wieder und wieder blind von den Juroren verkostet. Dass er mit einem Preis nach Hause gehen würde, hätte er nicht erwartet. Nun präsentiert er uns glücklich seine Urkunde.
Bei einer ausgiebigen Führung durch seinen Weinkeller erklärt er uns, wie unfassbar viele Faktoren den „perfekten“ Wein ausmachen. Wie er wächst, wann geerntet wird, wie die Trauben gepresst werden und wie der Wein gelagert wird, schlägt sich nachher alles im Geschmack nieder.
Und kein Jahrgang ist wie der davor. Ein Sauvignon des Jahrgangs 2013 schmeckt anders als der von 2014.
Auf dem Plonerhof werden alle Sorten nur in limitierter Auflage hergestellt. Und darauf sind Erhard und Herta stolz. Sie haben bereits schon große Angebote abgelehnt, die ihnen von namenhaften Auftraggebern gemacht wurden. „Wir können und wollen das nicht erfüllen“, meint Erhard stolz. Der Plonerhof setzt auf Qualität statt Quantität. Erhard züchtet sogar nach wie vor eigene und neue Rebsorten! Bei der Verkostung philosophiert Erhard mit leuchtenden Augen über die Symphonie, unterstützt von kaum wahrnehmbarer Säure, dem sanften Geruch und dem belebenden Aroma, welche jeden seiner Weine einzigartig machen. Dem stimme ich zu. Denn ich kann klar erkennen: für mich sind sie lecker, sehr lecker und sehr sehr lecker.
Wer auch von den Ploner Weinen kosten möchte, kann das jeden Donnerstag ab 16 Uhr inklusive einer Weinbergs- und Kellerführung tun. Um Voranmeldung wird gebeten.
Meraner Herbst: Zwischen Erkern und Lauben
Ein Besuch der Meraner Innenstadt darf auf keiner Reise in die Region fehlen. Im Mittelalter war Meran sogar die Hauptstadt ganz Tirols. Und das historische Flair der Stadt ist nach wie vor absolut bezeichnend. So lädt die 700 Jahre alte Laubengasse zu einem gemütlichen Bummel ein, während die am Passer gelegene Kurpromenade darauf wartet, von Spaziergängern bewundert zu werden.
Zwischen kleinen Cafés und Restaurants befinden sich traditionsreiche Geschäfte und wer sich nach einer Mittagspause sehnt, hat die Qual der Wahl. Von urigen Wirtshäusern bis hin zu modernen Varianten wie dem Pur Südtirol. Eins haben sie alle gemeinsam: Es wird der allergrößte Wert auf regionale Gerichte gelegt. Das Pur Südtirol ist beispielsweise ein echter Genussmarkt: hier lassen sich nach einem Snack auf der Terrasse auch gleich alle Lebensmittel für den Heimbedarf mitnehmen, denn das Pur Südtirol vertreibt das Beste an regionalen kulinarischen Köstlichkeiten.
Wer sein Obst und Gemüse aus erster Hand erhalten will, kann alternativ einen der Märkte besuchen, die oft im Zentrum veranstaltet werden. Von März bis Oktober können Besucher samstags den Meraner Markt beispielsweise auf dem Bauernmarkt finden.
Spaziergang an der Promenade im Meraner Herbst.
Handmade in South Tyrol? Dann solltet ihr beim olleTog-Shop in der Innenstadt vorbei schauen. Hier gibt es bedruckte Planentaschen. Entweder mit einem Motiv aus der Kollektion oder mit einem individuellen Fotodruck. Für die Tasche mit der persönliche Note einfach ein Taschenmodel aussuchen und diese mit einem eigenen Foto gestalten. So erhaltet ihr eure individuelle olleTog Tasche!
Meraner Herbst: Zum Wohl!
Nachdem wir auf dem Plonerhof schon edle Sauvignons und Blauburgunder verkostet haben, waren wir vorbereitet, uns in der Prozentzahl ein wenig nach oben zu bewegen. Daher haben wir Christine Schönweger einen Besuch abgestattet, die die erste und einzige weibliche Schnapsbrennerin Südtirols ist!
Das historische Anwesen Gaudenz in Partschins, in dem sie ihre Hofbrennerei betreibt, wurde bereits 1348 gebaut und zeugt noch heute von geschichtsträchtiger Vergangenheit. In diesem Ambiente lädt Christine ihre Besucher ein, ihre mit Leidenschaft gemachten Obstbrände zu probieren. Vor rund zehn Jahren, nachdem sie ursprünglich Modestilistin werden wollte, kam Christine auf die Idee, die Früchte, die sie im Garten anbaut, in edle Obstbrände zu verwandeln. Und ihre Begeisterung für das Brennhandwerk spürt man sofort. Christine zeigt uns als erstes den Brennkessel und wir erfahren zum ersten mal, wie die feinen Destillate eigentlich entstehen.
Dafür werden die Früchte nach der Ernte zunächst eingemaischt, was im Prinzip bedeutet, es wird Smoothie gemacht. Die Maische vergärt dann innerhalb weniger Wochen, wodurch sich der im Obst befindliche Zucker zu Alkohol umwandelt. In den Hauptbehälter des Brennkessels wird anschließend die vergorene Maische hineingefüllt. Durch Feuer wird die Menge erhitzt und der Dampf steigt über die Rohre hinauf. In den Rohren befinden sich wiederum vier Edelstahlröhren mit kaltem Wasser, wodurch der Dampf kondensiert und als Flüssigkeit auf der anderen Seite wieder heraustropft. Dadurch werden der Alkohol und die Aromen transportiert.
Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach mit immer wieder neuer Maische, worauf anschließend die gesamt Menge an gewonnener Flüssigkeit noch einmal gemeinsam in den Brennkessel gefüllt wird. Das Endprodukt nach dem finalen Brennvorgang ist 100 % reiner Alkohol, der das Aroma von Christines eigens angebauten, sonnengereiften Früchten trägt. Wusstet ihr, dass es etwa 1.000 kg Marillen für 20 Liter Reinalkohol benötigt?
Mit Wasser wird der Alkohol anschließend auf 40 % heruntergesetzt, sodass er letztendlich genießbar wird. Daraus entstehen dann beispielsweise Christines Apfelbrand „Golden Delicious“ oder „Morgenduft“ oder Tresterbrände wie der „Vernatsch“ oder „Goldmuskateller“.
Christine genießt die Zeit des Brennens. Während sie sich das ganze Jahr über um den Anbau und das Reifen ihrer Früchte kümmert, ist das Brennen für sie wie Urlaub. Hier ist sie allein und kann sich einfach auf das konzentrieren, was sie am liebsten macht. Interessierte lädt sie gern zu einer Hofführung und Verkostung ihrer Destillate ein: Mittwochs, 16.30 Uhr über den Tourismusverein Partschins.
Mehr Infos auf der Website zur Hofbrennerei.
Meraner Herbst: Regionale Spezialitäten genießen
Auch neben den klassischen Törggele Abenden im Meraner Herbst, ist eine Einkehr in eines der vielen ausgezeichneten Restaurants in Meran absolut lohnenswert. Die regionalen Gerichte und hausgemachten Südtiroler Spezialitäten lassen sich besonders gut zu einem Glas Weiß- oder Rotwein aus der Region kombinieren. Das Restaurant Apollonia oberhalb von Nals bietet euch in diesem Zuge nicht nur herbstliche Kastaniengerichte, sondern auch noch einen wunderschönes Bergpanorama mit Blick auf die Dolomiten und über das Tal.
Restaurant Apollonia
Wer es ausgefallen mag, dem empfehle ich den Vinumgarten in Marling. Im Garten des Hotel Paradies gibt es hier eine ganz besondere Location für euer Abendessen: die gastfreundlichen Kellnerinnen bringen euch eure Speisen nämlich direkt in eines der riesigen, alten Weinfässer, die nun zum gemütlichen Essen einladen! Hier ist Wohlfühl-Ambiente angesagt. Es werden alpin-mediterrane Gerichte zu ausgewählten Weinen kleiner lokaler Winzer serviert.
Vinumgarten in Marling
Ganz etwas Feines findet ihr bei Andrea Fenoglio im ausgezeichneten Sternerestaurant Sissi in Meran. Seit 1991 sorgt Andrea hier bereits für glückliche Gesichter. Seine Küche spiegelt das traditionelle Italien wieder, wobei die Gerichte kunstvoll drapiert werden und saisonal bedingt sind. Fenoglio hat ein besonderes Auge darauf, dass die Speisen zur Stadt Meran und zur Geschichte seines Lokals passen. Dazu haben Gäste täglich eine Auswahl von 15 sorgfältig ausgesuchten offenen Weinen.
Sternerestaurant Sissi
Eine der schönsten Jahreszeiten, um in das Meraner Land zu reisen, ist ohne Frage der Herbst. Nicht zuletzt das Essen in der Region ist Grund genug, um nach Meran zu kommen! In den Herbstmonaten bekommt ihr hier Speisen geboten, die es außerhalb der Saison nicht gibt und das Erlebnis eines Törggele Abends solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Neben einem Spaziergang durch die Altstadt kann es ebenso gut mit der Seilbahn hoch hinaus gehen. Eure Möglichkeiten für herbstliche Unternehmungen sind vielschichtig! Was mir in Meran persönlich am besten gefallen hat, waren die Menschen selbst. Ich habe selten so ein offenes und ausgesprochen gastfreundliches Volk erlebt, wie die Südtiroler. Ob es die Kellnerin eines der leckeren Restaurants war, die noch auf ein Plausch stehen geblieben ist oder Helli, der die Gompm Alm mit seinem Charm erst zu dem macht, was sie ist. Hier gibt es kein Gespräch, das nicht mit einem warmen Lächeln beginnt und keinen Gastgeber, der nicht ein großes Herz für seine Kunden hat. Und gerade das macht Südtirol zum absoluten Wohlfühlort.
Übernachtungstipp – der wunderschöne Grieserhof
Der Grieserhof in Nals ist ein alter, denkmalgeschützter Stadl, der mit ganz viel Liebe renoviert wurde. Das Altholz wurde rausgenommen, gereinigt und wieder liebevoll eingesetzt. Aus den Holzresten wurden Möbel gebaut und so entstand ein Haus mit vier Ferienwohnungen mit modernen Holz- und Glaselementen. Und sogar einem Pool im Garten. Der perfekte Ort für eine Auszeit. Hier kann man gar nichts anders als sich rundum Wohl fühlen. Und in eine Wohnung darf auch der Hund mit.
Und jetzt noch ein paar Impressionen.
Die Bergwelt im Meraner Herbst.
Fallschirmspringen gehört auch auf die To Do-Liste. Besonders schön ist das Paragliden vom Hochmuth nach Dorf Tirol.
Der Weg zur Gompm Alm.
So ist es!
Eine Bank zum Verweilen und Genießen!
Die letzten Schafe auf dem Berg.
Auch für Hundebesitzer ein tolles Urlaubsziel!
Erdapfelsuppe mit Trüffel!
Rote Beete Knödel.
Die Gompm Alm. Ob im Frühjahr oder im Meraner Herbst immer einen Besuch wert!
Marillen-Knödel – ein Gedicht!
Regionale Produkte.
Spaziergang durch die Innenstadt.
Dieser Post ist in Kooperation mit dem Meraner Land entstanden.
Aussicht auf den Meraner Herbst.
Die Gastautorin
Tara – in Hamburg geboren und „nordisch by nature“. Für sie ist jede Reise eine neue Möglichkeit den Horizont zu erweitern, sich treiben zu lassen, zu genießen und all die kleinen Dinge in sich aufzusaugen. Die letzten zwei Jahre hat sie in Hong Kong Cinematografie und Fotografie studiert. Dabei durfte sie in den Kulturkreis der pulsierenden Metropole eintauchen, die östliche und westliche Einflüsse ganz einzigartig vereint.
Hong Kong ist nicht nur zu ihrer zweiten Heimat und Dreh- und Angelpunkt ihrer Ausbildung geworden, sondern hat auch als idealer Ausgangsort für viele spannende Reisen hergehalten. Ob Sommerferien in Indonesien oder mit nichts weiter als Handgepäck allein nach Japan. Die abenteuerliche Zeit in Ost- und Südostasien hat ihr dabei wieder gezeigt: jeder Ort hinterlässt Eindrücke, Erfahrungen und Erinnerungen – Geschichten die erzählt werden wollen und es wert sind geteilt zu werden. Folgt Tara auch auf Instagram unter @the.travel.tales!
MerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerken
2 Kommentare
Mit der veganen Ernährung nimmt Christine es aber nicht so genau, oder?
Hach wie schön! Ich wollte schon diesen Sommer nach Meran, hat aber leider zeitlich dann doch nicht geklappt. Jetzt steht es aber ganz oben auf meiner bucketlist für 2018! Danke für die Tipps!