Minimalismus mit Kindern – so richtig mit diesem Thema habe ich mich erstmals in meiner Schwangerschaft beschäftigt, als ich ständig die Frage “habt ihr denn schon ein Kinderzimmer eingerichtet?” gestellt bekam und ich mich daraufhin immer fragte, wieso sollte ich ein Kinderzimmer einrichten.
Minimalismus mit Kindern: Kinderzimmer ja oder nein?
Alma schläft schon immer bei uns im Elternbett. Diesen Weg haben wir bewusst gewählt, da sie sehr gern bei uns ist und wir mit Baby ganz viel reisen wollten. Das lässt sich viel einfacher gestalten, wenn die Konstante der Eltern immer da ist, anstatt das Kind allein an ein fremdes Bett zu gewöhnen.
Ein Säugling spielt nicht im Kinderzimmer und die Wickelkommode steht im Bad. Also brauchen wir kein Kinderzimmer – für uns eine Erleichterung, da wir uns nicht darum kümmern müssen. Das Thema ist vor allem wichtig in einer kleinen Wohnung. Denn mehr Platz heißt oft nicht mehr Geborgenheit – eher mehr Aufräumen, mehr Miete und mehr Sachen, um die man sich kümmern muss.
Wie bei allen Bereichen des Minimalismus sollte man sich fragen: Was sind meine Bedürfnisse? Mein Bedürfnis war, das Gästezimmer und Büro erstmal zu behalten und daraus kein Kinderzimmer zu machen. Ich liebe Ordnung und Struktur und wenn ich weiß, wo die Dinge hingehören. Ein weiterer Schrank war keine Option, deshalb habe ich zuerst ausgemistet, damit Alma auch Platz im Kleiderschrank hat. Somit war ein Schrank für Kinderklamotten gleich hinfällig.
Theoretisch braucht man ja auch keine Wickelkommode. Für mich war es aber wichtig, einen Platz und Ort zu haben, wo ich die Stoffwindel aufbewahren kann. Deshalb hat mir mein Papa eine Kommode dafür gebaut. Natürlich weiß ich, dass nicht jeder das Glück hat, einen Handwerker in der Familie oder im Umfeld zu haben – hier bietet das Netzwerk www.nebenan.de eine gute Abhilfe. In großen Städten findet man oft begabte Leute zu kleinen Preis oder gegen Gegenleistungen. Es gibt auch fertige Aufsätze für die Badewanne, die man kaufen kann.
Ein paar Möbelstücke mussten aber auch bei uns weichen. Mein Tipp für euch: Nicht sofort alles weggeben, sondern erstmal schauen, ob ihr eine neue Funktion dafür finde. Achtet bei neuen Möbeln darauf, dass ihr möglichst lange etwas davon habt. Bei Almas Kinderbett für später war es mir wichtig, dass es mitwächst. Zudem achte ich auf weitere Kriterien wie das FSC-Zertifikat, keine Schadstoffe in Kleber und Lacken, made in Europe, Mitwachsen und gute Qualität.
Minimalismus mit Kindern: Wie viel Spielzeug braucht ein Kind?
Minimalismus mit Kindern ist für mich nicht, nur drei Spielsachen zu haben, sondern eher der Weg einen Überblick und eine Idee zu haben, was danach damit passiert. Auch geht es darum, nur Dinge zu haben, die sie wirklich mag. Wenn Leute uns etwas schenken möchten, lehne ich meist ab und versuchen eher Geben und Nehmen zu wählen.
Durch die Ordnung verliere ich auch nicht den Überblick. Wir versuchen abends immer gemeinsam aufzuräumen. Bei älteren Kindern kann man Ordnungssysteme durch beschriftete Boxen einführen. Und wenn es nicht funktioniert, einfach direkt ansprechen, ob euer Kind weniger Sachen haben möchte, denn mit weniger Spielzeug gibt es natürlich auch weniger aufzuräumen.
Mit ihren zwei Jahren spielte Alma am liebsten mit anderen Menschen, also mit uns oder auch mit Gebrauchsgegenständen. Sie setzt sich immer die Mütze oder den Fahrradhelm auf, sie spielt gern mit Holz oder mit allem was Lärm macht. Und natürlich krabbelt sie überall hoch und runter.
Auch jetzt wo sie älter ist mag sie das immer noch. Verstecken und Fangen spielen versteht sie jetzt schon und sie ist wahnsinnig gerne draußen. Wir bräuchten eigentlich keine Spielsachen, denn sie will einfach nur raus und mit anderen Kindern spielen oder Stöcke und Steine sammeln.
Kinder sind oft mit Alltagsgegenständen oder mit Sachen aus der Natur am glücklichsten.
In der Nachbarschaft gibt es oft die Möglichkeit, Spielsachen zu teilen. Wir haben in unserem Hof eine Kiste mit Sandspielzeug, das sich jedes Kind ausleihen kann. So musste ich noch nie Spielsachen für den Sandkasten kaufen. Ich habe auch einen Nachbarn gefragt, ob Alma deren Fahrrad mit nutzen darf. Er hat sich gefreut, dass das Fahrrad seiner herausgewachsenen Kinder nochmal gebraucht wird.
Ich habe Alma mal eine Rassel gekauft, sonst leihen oder tauschen wir immer. Kilenda ist eine Seite, auf der man Spielsachen für ein oder zwei Monate ausleihen kann.
Wenn man das Spielzeug öfters wechselt, haben die Kinder gefühlt immer etwas Neues.
Zum Wohnen gehört der entsprechende Raum an sich, für viele kommen noch das Schlaf- und Kinderzimmer dazu, da diese auch zum Spielen genutzt werden – Alma spielt bei uns in Berlin immer im Wohnzimmer. Dafür habe ich Kisten, damit mein Bedürfnis von Ordnung erfüllt wird.
Minimalismus mit Kindern heißt, alles sauber zu halten. Meine Putzmittel mache ich selber, mit Kindern kann man das auch gemeinsam machen. Wenn man Kinder früh an das Thema heranführt, geht das in Fleisch und Blut über: Bewusstsein für die Dinge, die sie haben und dafür, nur Dinge um sich zu haben, die man wirklich toll findet und um die man sich kümmern möchte.
So gestalte ich meinen Alltag so minimalistisch und nachhaltig wie möglich. Wie etabliert ihr das in eurem Alltag? Schreibt mir eure Erfahrungen und Meinungen über Minimalismus mit Kindern gern in die Kommentare!
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