Ihr möchtet Minimalist werden und endlich nicht mehr konsumorientiert leben? Dann seid ihr hier genau richtig. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr in sieben Tagen zu einem motivierten Minimalist werden könnt, der vom Konzept überzeugt ist und dranbleibt.
Dieser Artikel ist keine Anleitung, wie wir Tag für Tag einen Raum durchgehen und Sachen aussortieren, sondern viel wichtiger. Denn Vorbereitung ist das A und O. Bevor ihr wild und ziellos Sachen wegschmeißt, möchte ich euch ein paar Tipps. Einen Guide, mit dem ihr in sieben Tagen zu einem motivierten Minimalist werdet, der Lust hat, sein Leben zu verändern, es anzupacken und dran zu bleiben. Um minimalistisch zu leben, muss man erst einmal verstehen, was Minimalismus ist: Warum ich das möchte, was mich motiviert und was ich mir davon verspreche.
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Minimalist werden – 1.Tag: Was ist Minimalismus?
Ganz grob gesagt ist Minimalismus die Reduzierung auf das Wesentliche. In erster Linie bei Gegenständen. Aber ihr werdet sicher bald merken, dass sich der Minimalismus auf die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens ausbreitet. Irgendwann geht es auch um To Dos, Verabredungen, negative Gedanken und vieles mehr …
Am ersten Tag solltet ihr eine Antwortet darauf finden, was Minimalismus für euch ist! Jeder hat seine eigenen Gedanken dazu.
Für mich bedeutet Minimalismus nicht, nur zehn Gegenstände zu besitzen. Die Anzahl der Gegenstände spielt zwar eine Rolle, aber im Fokus steht nur zu haben, was mir wirklich Freude bereitet, Dinge, die ich mag und die benutzt werden. Außerdem möchte ich mich von Überfluss befreien, mich im Konsumverzicht üben. Ich finde es schön, sich all die Gedanken zum Minimalismus, und was er individuell bedeutet, aufzuschreiben.
Minimalist werden – 2.Tag: Warum möchte ich mich mit dem Thema Minimalismus beschäftigen?
Heute klären wir eine weitere, wichtige Frage: Warum möchte ich mich mit dem Thema Minimalismus beschäftigen? Wir wissen sehr oft im Leben, was wir tun und wie. Aber seltener, warum. Das Warum, unsere Intention dahinter, ist aber das wichtigste. Denn wenn das Warum groß genug ist, haben wir automatisch die Motivation, dranzubleiben.
Diese Frage muss wieder jeder für sich selbst beantworten. Aber ich möchte euch ein paar Vorteile aufzählen, die der Minimalismus mit sich bringt:
Mehr Ordnung und Struktur
Durch den Minimalismus weiß man im besten Fall, was man hat und wo man es findet. Jeder Gegenstand sollte seinen festgelegten Platz haben. Wer weniger Dinge besitzt macht auch automatisch weniger Unordnung. Und wer es auch schafft, die Dinge nach dem Gebrauch zurück zu legen, verhindert, dass erneut Unordnung aufkommt.
Mehr Klarheit
Weniger visuelle Ablenkung hilft uns dabei, fokussiert zu bleiben. Wenn nichts herumsteht, was aufgeräumt werden muss, können wir uns auf andere Dinge fokussieren. Wer kennt nicht die Situation, dass man oft erst eine halbe Stunde aufräumt, bevor man sich für die Arbeit an den Schreibtisch setzt? Ich kenne das Problem sehr gut. Ich hatte es oft vor den Drehs meiner Videos. Ich musste erst eine Stunde alles in Ordnung bringen, bevor ich anfangen konnte zu drehen.
Ruhe und Zufriedenheit
Manchmal können Dinge, die wir haben und nicht benutzen, Stress oder ein schlechtes Gewissen auslösen. Ich habe seit drei Monaten in einer Tüte Malsachen herumstehen. Zum Glück nur ausgeliehen. Aber jedes Mal, wenn ich sie sehe, denke ich mir „Ach Mist, die müsste ich mal auspacken“. Das gleiche Gefühl kann ein Musikinstrument auslösen, das man doch lernen, Bücher, die man lesen wollte und, und, und …
Mehr Zeit
Weniger Dinge besitzen hat zur Folge, dass man weniger aufräumt oder zumindest schneller aufräumt, weil jeder Gegenstand seinen Platz hat. Wenn ihr morgens vor dem Kleiderschrank steht, geht alles schneller, weil ihr nur Kleidung habt, die ihr gut kombinieren könnt und mögt. So spart ihr Zeit, um irgendwas zu suchen.
Mehr Geld
Ein weiterer schöner Nebeneffekt von Minimalismus: Weniger Kaufen bedeutet auch mehr Geld sparen. Am Anfang hat man sogar das Glück noch Geld zu verdienen. Vor anderthalb Jahren, als wir nach Portugal gezogen sind, habe ich so viel in unserer Berliner Wohnung ausgemistet und in zwei Monaten über 2.000 Euro verdient. Irre!
Mehr Nachhaltigkeit
Das ist dann die Schlussfolgerung von weniger Konsum. Ich spare Ressourcen, wenn ich Dinge nicht kaufe. Ich bin über das Thema Nachhaltigkeit zum Minimalismus gekommen und das ist mein größtes Warum! Schreibe doch gerne in die Kommentare, welchen Vorteil du spontan am attraktivsten findest.
Minimalist werden – 3. Tag: Wie integrierst du die neue Gewohnheit in dein Leben?
Am dritten Tag möchte ich euch bitten, euren Minimalismus zu planen: Wie passt er am besten in euer Leben? Einmal ein ganzes Wochenende intensiv? Eine Stunde an bestimmten Tagen? Fünfzehn Minuten täglich? Lieber Abends oder Morgens? Oder immer vor der Mittagspause?
Schreibt euch am besten in den Kalender. Am Tag XY um XY Uhr werde ich mich mit dem Thema Minimalismus beschäftigen. Minimalismus hat viel mit neuen Gewohnheiten zu tun. Ich empfehle zu dem Thema das Buch die 1 %-Methode zu lesen. LINK
Minimalist werden – 4. Tag: Räume auf, bevor du ausmistest
Am vierten Tag darfst du anfangen Sachen aufzuräumen. Ich finde es wichtig, erst einmal aufzuräumen, bevor man anfängt, Dinge auszusortieren. Beim Aufräumen ist es wichtig, dass du so aufräumst, dass alle gleichen Dinge zusammen sind. Beispielsweise alle Ladekabel in einer Schublade, alle Zeitschriften auf einem Stapel. Dadurch bekommt ihr den besten Überblick und könnt euch in Zukunft leichter von Dingen trennen, die ihr doppelt besitzt. Wenn die Unordnung zu groß ist, solltet ihr euch dafür natürlich mehr Zeit nehmen.
Minimalist werden – 5. Tag: Was möchte ich als Erstes ausmisten?
Um wirklich anzufangen ist es nicht nur vom Vorteil zu wissen, wann ich anfange, sondern auch mit was. Dazu ein paar Tipps: Mit was du anfängst ist natürlich eine ganz individuelle Entscheidung. Oft gibt es aber einen Raum, eine Ecke oder eine Schublade, die wir anschauen und denken: Da muss sich was ändern. Am einfachsten ist es damit anzufangen.
Beginnt mit weniger emotionalen Dingen wie Zeitschriften oder Küchenutensilien. Ratsam ist es, sich am Anfang nicht gleich den ganzen Kleiderschrank vorzunehmen, sondern erst mal nur die Sockenschublade.
Im Umkehrschluss: Fangt nicht mit den Gegenständen an, von denen ihr euch nur schwer trennen könnt.
Mir fällt es immer noch schwer, mich von Kleidung zu trennen. Denn manche Sachen gefallen mir nach zehn Jahren wieder und ich freue mich drüber. Auch von Büchern kann ich mich schlecht trennen, weil sie auch immer eine Inspirationsquelle für meine Bücher waren.
Minimalist werden – 6. Tag: Wohin gebe ich die Dinge?
Es kann super unbefriedigend sein, wenn man ausmistet, um Ordnung zu schaffen und dann steht alles voller Gegenstände, die man nicht mehr haben möchte. Ich empfehle drei Kisten anzulegen:
In die erste Kiste kommen Gegenstände, die verschenkt oder gespendet werden.
In die zweite Kiste kommen Dinge, die verkauft werden.
In die dritte Kiste kommen Gegenstände, bei denen ihr euch noch unsicher seid, ob sie weg sollen oder nicht.
Mein Tipp: Überlegt euch vorab, wohin die Gegenstände gespendet werden können, welche Hilfsorganisationen es in der Nähe gibt oder was es für andere Möglichkeiten gibt, die aussortierten Sachen zu verschenken.
Macht euch eine Liste von Apps und Plattformen, auf denen ihr die Sachen verkaufen könnt. Meldet euch am besten schon an, dann könnt ihr die Gegenstände gleich abfotografieren und hochladen und habt so schnell Erfolg beim Verkaufen. Versucht außerdem, einen geeigneten Ort für die Kisten mit den Gegenständen zu finden, bei denen ihr euch unsicher seid. Ich finde es wichtig, diese noch eine Zeit lang zu behalten und zu überprüfen, ob man sie wirklich nicht vermisst.
Minimalist werden – 7. Tag: Wie möchtest du ausmisten?
Jetzt seid ihr bereit, um loszulegen. Es fehlt nur noch die Antwort auf eine Frage: Wie möchtest du ausmisten? Ich finde es immer hilfreich, eine bestimmte Methode durchzuführen oder an einer Challenge teilzunehmen. Hier findet ihr meine Minimalismus-Challenges auf YouTube:
30 Tage Minimalimus Challenge, in der man in 30 Tagen 30 unterschiedliche Bereiche in der Wohnung ausmistet.
Die KonMari-Methode für den Kleiderschrank
465 Teile Challenge
Ich liebe es, eine Challenge nach der anderen zu machen. Jede bringt noch einmal ganz viel Input und neue Herangehensweisen. Und ich habe immer gemerkt, wie ich besser wurde im Loslassen.
Jetzt kann es losgehen. Ich denke und hoffe ihr seid gut vorbereitet, habt eine Struktur und einen Plan, wie ihr vorgeht.
Mein letzter Tipp: Beschäftigt euch weiter mit dem Thema Minimalismus. Hört Podcasts, schaut Videos und lest Bücher. Hier kommt ihr zu meinem YouTube Kanal, auf dem ich wöchentlich neue Videos zu den Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit und meinem Leben drumherum hochlade.
Alles Liebe und denkt immer dran: Weniger ist mehr!
Hier findet ihr weitere Blogposts zum Thema:
Minimalistisch und sparsam leben mit Kindern – 22 Inspirationen für minimalistische Gewohnheiten
Minimalistisch leben – so einfach ist Minimalismus à la Marie Kondo
Minimalismus mit Familie – Tipps für den Start mit Kindern
2 comments
In unserer hektischen und konsumorientierten Gesellschaft sehnen sich immer mehr Menschen nach Ruhe, Klarheit und einem erfüllten Leben. Der Minimalismus, eine Lebensweise, die bewusst auf Überflüssiges verzichtet und sich auf das Wesentliche konzentriert, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch Minimalismus ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Philosophie, die uns dabei unterstützt, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen.