Mitsommer in Finnland: Tausend Seen, einsamen Landschaften und unendliche Birkenwälder – Finnland ist schon ein ganz besonderes Land. Sowohl im Winter, wie auch im Sommer und steht bei so vielen auf der Reise-Wunschliste. Vor allem die kurze Sommerzeit und Mitsommer in Finnland ist unvergesslich. Ich schwöre es euch. Kein Wunder, dass die Städte gerade in der Sommerzeit wie ausgestorben sind und der Großteil der Finnen sich in ihre Hütten auf das Land zurückziehen. Natürlich ist Helsinki die Stadt in Finnland, die man bereist haben sollte, wenn man hierher kommt. Doch der ideale Ausgangsort für die „Weißen Nächte“ oder Tage an denen die Sonne nicht untergehen, ist Tampere, die drittgrößte Stadt des Landes. Laut einiger Finnen ist es sogar so, dass die Finnen bei freier Wohnortwahl am liebsten nach Tampere und nicht nach Helsinki ziehen würden. Wirklich. Denn Tampere bietet vielen Freizeitsportler weitläufige Sportparks und Naherholungsmöglichkeiten. Außerdem gibt es zahlreiche Badestrände und zwei schöne Nationalparks, die sich hervorragend für individuelle Wandertouren eignen. Desweiteren gibt es unzählige gute Restaurants, sowie ein bemerkenswertes Kulturleben. Tampere ist sogar die Theaterhauptstadt Finnlands. Unbedingt muss man, wenn man in Tampere ist, den höchsten Punkt des Pyynikki, einen der weltweit höchsten eiszeitlichen Landrücken besuchen. Der Ausblick auf den angrenzenden See Pyhäjarvi ist unglaublich schön. Einfach die Augen schließen und wieder öffnen, um festzustellen, dass man nicht vor einem Gemälde steht, sondern die bloße Natur vor seinen Augen hat. In solchen Momenten wird mir immer wieder bewusst, was mich wirklich glücklich macht.
Irgendwann konnte ich mich dann doch von dem Ausblick auf die Seenlandschaft losreißen und einen typischen, finnischen Krapfen im Café des Pyynikki Aussichtsturms essen. Diese Krapfen erinnern aber eher an einen Donut mit ganz – also extrem – viel Zucker. Schmeckt trotzdem und gehört sich so. Wer mit einem genialen Blick über die ganze Stadt und auf finnischen Seen essen möchte, nicht unter Höhenangst leidet und gerne einen Gang mehr isst, der muss unbedingt – glaubt mir – im Näsinneula Restaurant zu Abend essen. In etwa 125 Metern Höhe hat man den besten Blick über die ganze Stadt. Ich empfehle euch am Abend hinzugehen, wenn die Sonne untergeht. Besonders bemerkenswert ist, dass sich das Restaurant ähnlich wie der Berliner Fernsehturm – nur schneller – 360 Grad dreht. Wer dann doch lieber Pizza in Finnland essen möchte, dem sei die Pizzeria Napoli empfohlen. Seit mehr als 30 Jahren wird dort Pizza gebacken. Doch eigentlich ist es überhaupt nicht nötig, irgendetwas anderes zu tun, als in die finnische Natur zu fahren, wenn man Mitsommer in Finnland erleben möchte und sich an einen Fluss zu setzen. Denn dort spiegelt sich im besonderen Licht noch einmal die Wolkendecke und man vergisst, wo oben und unten und Raum und Zeit ist.
Mitsommer in Finnland fühlte sich für mich ungefähr so an, wie wenn man nach einer durchtanzten Nacht aus dem Club kommt und die Sonne wieder aufgeht. Ein schönes Gefühl, vor allem wenn man nüchtern ist. Allgemein sind die „Weißen Nächte“ unbeschreiblich. Die Sonne scheint nicht wirklich untergehen zu wollen und wenn sie untergegangen ist, geht sie innerhalb kürzester Zeit wieder auf und der Tag beginnt von vorne am besten mit strahlendem Sonnenschein. Ein unschlagbarer Geheimtipp, um Mitsommer in Finnland mit seinen Freunden zu erleben ist die Villa Latosaari. Mitten auf einer Insel umgeben von Wasser und Wald kann man stundenlang die weiß-bläuliche und orange Farbe des Himmels beobachten, zwischendurch in die Sauna gehen – typisch finnisch eben – und am besten eisgekühlten „Koskenkorva“ (finnischer Kornschnaps) vor, während und nach dem Saunagang trinken. Es ist wirklich schwierig die Atmosphäre während der Mitsommer-Sonne in Worte zu fassen. So viel sei aber gesagt: Man muss es mindestens einmal erlebt haben. Denn es lohnt sich garantiert die ganze Nacht wach zu bleiben. Auch wer Sonnenaufgänge und Untergänge eigentlich kitschig findet. Und wundert euch beim Frühstück bitte nicht über Blutwurst mit Marmelade. Denn das scheint in Finnland eine Leibspeise zu sein. Zumindest lässt sich das Ganze mit dem typischen Lakritz Schnaps Salmiakki wunderbar kombinieren. Kippis! Oder Prost, wie wir in Deutschland sagen würden. Auf die Nacht und dieses unvergessliche Erlebnis.
Wenn ihr im Sommer in der Villa Latosaari übernachten könnt, werdet ihr bestimmt einen ähnlichen Sonnenaufgang sehen!
Das Näsinneula Restaurant von unten.
Einer von fünf Gängen im Näsinneula Restaurant.
Der Kuokkalankoski See. Etwa 1,5 Stunden von Tampere entfernt.
Am Badestrand. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt…
Koivulahden Rapukartano
Die beeindruckende Villa Latosaari
Etwa 01:00 Uhr in der Nacht: Mitsommer in Finnland. Wenige Minuten von der Villa Latosaari entfernt.
Mitsommer in Finnland – der WAHNSINN
Vielen Dank für die Unterstützung an Visit Tampere!
8 Kommentare
Hallo Michael,
mit welcher Kamera fotografierst Du?
Klasse Bilder und toller Bericht!
Danke dafür und weiter so!
Silvan
Hallo Silvan, freut mich, dass es Dir gefällt.
Die Fotos habe ich mit einer Canon EOS 400 D gemacht. Also schon ein älteres Modell.
Superschöner Artikel und tolle Bilder! Ein weiteres Sehnsuchtsziel… Machen die Finnen eigentlich Yoga? ;-)
Hallo Katharina.
Du musst unbedingt nach Finnland. Die Natur ist superschön!
Wieder ein Beweis, dass es bei den Fotos nicht nur auf die Kamera ankommt, wenn man schöne Bilder haben will.
DA vermiss ich dann Finnland. Als ich klein war waren wir jedes Jahr mindestens einmal da, weil meine Mutter Finnin ist.
Tolle Bilder!
Und warum jetzt nicht mehr?