ich schreibe gerne Liebesbriefe. Der heutige geht an dich. Wie du das verdient hast? Du bist einer der wenigen Menschen die ich kenne, die wissen wann Schluss ist, die aufgeben ohne unter zu gehen und noch stärker sind, wenn sie wieder aufstehen. Ich habe dich im April in Japan besucht, um auf das Penisfestival zu gehen. Eigentlich wolltest du ein Jahr bleiben, nach 3 Monaten standest du wieder in Berlin. Die einen schauten dich nur ungläubig an und fragten mit einem abfälligen Tonfall in der Stimme: Was machst du denn hier? Die anderen haben dich mit freudestrahlenden Gesicht und offenen Armen empfangen. Für mich warst du ein kleiner Held. Warum? Weil du niemanden irgendetwas beweisen wolltest, sondern einfach so gehandelt hast, wie du es für richtig empfunden hast und wie es dir in deiner Situation am besten ging.
Dieses Mal hast du nicht an einem Land und einer Stadt gezweifelt, sondern an deinem Baby, dein Blog, Amy&Pink. Ich weiß noch, wie wir uns „kennengelernt“ haben. Ich hatte vor ein paar Jahren eine Facebook-Nachricht von dir bekommen, ob ich mich für deine Rubrik „Netzmädchen“ ausziehen möchte. Ich musste damals herzhaft lachen und jetzt kann ich es dir ja sagen, ich habe dir wirklich nicht geglaubt, dass du das ernst meinst. Irgendwie habe ich nie daran geglaubt, dass du der Titten-Typ bist und dich das glücklich macht. Du warst für mich immer der bayerische Bär und ab dem melt! der Typ mit Igelfrisur und Bäuchen. (Insider;)) Deswegen war ich auch ehrlich gesagt nicht sonderlich überrascht, als du eines Tages geschrieben hast, dass du Amy&Pink begraben möchtest. Das klingt jetzt fürchterlich esoterisch, aber irgendwie hatte ich immer im Gefühl, dass du das nicht bist und die Zuversicht, dass du noch finden wirst, was du suchst. Und da ist es nun. Dein zweites Baby. Ich will es nicht Neues nennen, den Amy&Pink wird immer dein Leben beeinflussen und auch in 5 Jahren werden noch Typen hinter der Bar stehen und schreien: „Hey, bist du nicht Marcel von Amy&Pink, dem dreckigen Tittenblog? Du wirst hoffentlich lächeln und ja sagen und dann ganz stolz erzählen, dass du jetzt NEUE ELITE machst, ein Fachmagazin für junge Menschen, die sich durch das Internet selbst verwirklichen. Ein Popkulturmagazin für kreative Konsumenten, die tiefe Einblicke statt schnelles Fast-Food bevorzugen. Ein Meinungsmagazin für all diejenigen, die etwas verändern wollen, die keine Lust auf Einheitsbrei haben, die auch etwas zurückgeben möchten. Keine In-die-Fresse-Texte mehr? Doch, aber zielgenauer und mit mehr Facetten. Keine privaten Details mehr? Doch, aber passender aufbereitet. Keine entblößten primären und sekundären Geschlechtsteile mehr? Doch, aber nur wenn sie einen substanziellen Wert besitzen. Oder so.“
Zum Glück willst du das mit den primären und sekundären Geschlechtsteilen nicht ganz weglassen. Ich muss nämlich zugeben, ich habe mich nicht für dich ausgezogen und werde es auch nie machen, aber seit ich für Amy&Pink schreibe, habe ich meine, ich nenne sie mal Charlotte Roche-Ader entdeckt und dafür danke ich dir. Ich freue mich bei NEUE ELITE dabei zu sein, auch wenn du immer noch kein Bild bei den Autoren von mir hochgeladen hast, Du Arsch. Aber das wird noch. Alles zu seiner Zeit und du weißt am besten, wann das ist.
Macht weiter so!
Deine Christine
10 Kommentare
…aber es ist doch ein Foto von dir dabei. ;-)
Du bist nur nicht einzeln als Autorin genannt.
Das reicht mir nicht ;)
Herrlich geschrieben!
Hat sich der kleine Marcel verdient ;)
haha, wie cool :) eine ästhetisch sehr snasprechende seite im übrigen.
Oh Danke!
hahaha.. was für ein hammer Text – mal wieder! Ich mag die Ehrlichkeit und dass du das Schreibst, was du dir denkst! :D
;)
Tjaaa – und jetzt ist es doch wieder Amy&Pink!
Ja ;)