New York im Winter, das ist für mich als Berlinerin eigentlich nur eine kleine Steigerung zu Berlin im Winter. Eisiger Wind, klare Luft und eine riesige Stadt mit weiten Strecken; nur noch kälter, noch klarer und noch weiter. Ich liebe New York und im Gegensatz zu Berlin macht mir dort der Winter irgendwie nichts aus…
7 Tipps für New York im Winter: Coney Island
Meiner Meinung nach der beste Tipp von allen: Ein Trip nach Coney Island! Mit dem F-, N- oder Q-Train einfach bis ganz nach unten zum Strand von Coney Island fahren und die Atmosphäre dort genießen. Bei eisigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war ich beinahe völlig allein, als ich kilometerlang am Strand entlang lief. Die Jahrmarktstände verrammelt, ein paar einsame Vögel in der Luft und selbst als ich mir einen Kaffee zum Aufwärmen an der Hauptstraße holte, war ich beinahe allein im Restaurant. Ich schätze im Sommer sieht es in Coney Island ganz schön anders aus!
7 Tipps für New York im Winter: Top of the Rock
Einmal rauf bis auf die oberste Etage des Rockefeller Center, das geht eigentlich das ganze Jahr über. Allerdings ist bei klarer Winterluft der Ausblick auch etwas Besonderes, wenn der Heizungsdampf in der Luft liegt und diese kühle Anmutung über der Stadt liegt, die die Architektur gleich noch viel grafischer und kälter, die Massen an Beton und Stahl gleich noch beeindruckender wirken lässt.
7 Tipps für New York im Winter: The Highline
Die Highline ist eine stillgelegte Hochbahntrasse, die vom Meatpacking District aus auf 2,33 Kilometer quer durch Chelsea verläuft. Man kann Kunstinstallationen bewundern, Kaffee trinken und Musikern lauschen. An mehreren Aussichtspunkten kann man den Blick durch die Straßenschluchten oder über den East River werfen und die Geschäftigkeit der Stadt beobachten. Was im Sommer ein tummeliger Ort für einen Spaziergang ist, besitzt im Winter eine ganz andere Anmutung, die einen in dieser hektischen Stadt zur Ruhe kommen lässt. Zumindest solange bis einem der eisige Wind dort oben die Nasenspitze einfriert und man panisch nach der nächsten Treppe sucht, um in eine der zahlreichen Gallerien, Läden oder Cafés in Chelsea zu fliehen und sich wieder aufzuwärmen.
Die Highline mit Kunstinstallation und Blick in die Straßenschluchten
7 Tipps für New York im Winter: Queens
In Queens hatte ich den Eindruck es würde gar keinen Unterschied machen, ob es Sommer oder Winter, trocken, heiß oder eiskalt ist: Alle waren auf der Straße unterwegs, es war laut, wuselig und spannend; ich musste Skatern und Radfahrern und ausweichen, an Straßenecken wurden Geschäfte der einen oder anderen Art abgewickelt und vorbeifahrende Wagen beschallten die ganze Straße mit ihrem Supersoundsystem. Im Sommer kann es soviel anders nicht sein, oder?
Was in Queens so spannend und erfrischend für mich war – die Mischung der Leute auf der Straße, denn hier lief wirklich jeder rum. Jede Type, die man sich als klassisch für Brooklyn, Manhattan oder auch die Bronx vorstellt – und die dort ja tatsächlich zu nicht unerheblichen Teilen das Stadtbild ausmachen – lief mir hier über den Weg. Queens ist eben der multikulturellste Teil der Stadt und das merkt man. Auch kulinarisch kann man sich hier austoben, von „echten“ griechischen Tavernen und irischen Pubs bis zu allen Kategorien von guter asiatischer Küche, findet sich hier tatsächlich nichts nicht. Zusatztipp für Kunstfreunde: Das MOMA PS1!
7 Tipps für New York im Winter: die Brücken der Stadt
Ich kenne Leute, für die ist es Tradition als erstes, wenn sie in NY ankommen, zu Fuß die Brooklyn Bridge zu überqueren. Und ich kenne Leute, die schon unzählige Male in NY ware, aber noch nie zu Fuß eine ihrer Brücken belaufen haben.
Nun, ich bin ja sowieso immer und überall laufend und zu Fuß unterwegs, von daher ist klar, dass ich nicht zur zweiten Gruppe gehöre. So habe ich auch dieses Mal sowohl die Brooklyn Bridge als auch die Williamsburg Bridge zu Fuß überquert und mich über die Aussicht und den besonderen Sound wenn Autos und Wind und Züge sich vermischen gefreut. Ohne festes Ziel oder zumindest ohne feste Route lassen sich Städte einfach immer am echtesten erfahren, und so durchwandere ich im Anschluss die Straßen Brooklyns wohin auch immer mich meine Beine tragen.
Allerdings wirklich immer einen Besuch wert: Beacon’s Closet, der für mich unerreicht beste Second-Hand-Laden aller Zeiten.
7 Tipps für New York im Winter: U-Bahn-Musiker
Auch immer echte Highlights: die New Yorker Straßenmusiker oder präziser U-Bahnhofs-Musiker. Es ist der Wahnsinn was für Talente und was für eine Vielfalt an Musikstilen täglich in den U-Bahn-Stationen im Big Apple for free oder „for whatever you think it’s worth“ ihre Kunst unter Beweis stellen. Und da man im tiefsten eisigen New Yorker Winter ja durchaus dankbar ist, dem eisigen Wind in den Häuserschluchten noch ein paar Minuten länger zu entgehen, ist das ein Zeitvertreib, der sich wirklich beinahe aufzwingt! So durfte ich nicht nur Jeff Buckleys „Hallelujah“ in einer wahnsinnig gefühlvollen Singer-Songwriter-Interpretation hören, sondern auch eine komplette Big Band mit zig Blasinstrumenten und irrer Energie erleben. Kalt war mir jedenfalls nicht mehr!
7 Tipps für New York im Winter: Manhattan
Manhattan ist allein deswegen ein unbedingter Tipp für New York im Winter, weil sich die Möglichkeiten an Orten und Erlebnissen so derart bündeln wie nirgendwo sonst in der Stadt. An einem richtig kalten Tag, an dem man wirklich schnell von A nach B möchte, ist man also auf der Halbinsel bestens aufgehoben. Ein Spaziergang im Central Park ist natürlich immer ein guter Start in den Tag, anschließend kann man sich Broadway und Times Square, sowie das ikonische Flat Iron Building ansehen. Ein paar Stunden ohne Winterkälte kann man jederzeit im MoMA (Museum of Modern Art) verbringen, bevor man entweder den ehemaligen Ground Zero und das neue One World Trade Center besucht, die kleinen Läden in Chinatown abläuft oder ein wenig durch Soho flaniert.
Chinatown und klassische New Yorker Kreuzung
Habt ihr noch andere tolle Tipps, was man in New York im Winter tun kann oder besucht ihr diese Traumstadt lieber im Sommer? Verrückterweise war ich tatsächlich bisher nur im Winter dort, Tipps für den Sommer nehme ich also auch sehr gerne an!
Text und Fotos: Laura Droße
7 Kommentare
Schöner Bericht und schöne Bilder! Im Winter gibt es auch immer diese super Schnäppchen Flüge… ich habe den New York Trip gerade auf den Frühling verschoben um ein bisschen was von den Parks zu haben, jetzt ärgere ich mich fast… :)
Liebe Grüße
Linda
Ich muss auch mal wieder hin!
Hach; meine Lieblingsstadt! <3 Beim nächsten Mal werde ich mir Queens anschauen, das klingt super. Vielen Dank für die Tipps!
Liebe Grüße,
Franzi
Hallo! definitiv beste Reisezeit Ende August / Anfang September; dann ist es nicht mehr sooo heiß… zu dieser Zeit findet die NY fashionweek und das Tennisturnier in Flushing-Meadows statt. Besucht das John Whithney Museum am Ende der Highline, den Chelseamarket und die vielen wundervollen Bars und Boutiquen in der Umgebung. Noch ein Tipp: die Grand-Central-Station an der 42. Straße/ParkAvenue – einer der größten Kopfbahnhöfe der Welt – dieses Gebäude ist absolut überwältigend…
Hey Herby,
da spricht scheinbar ein Insider. ;-)
Danke für die Tipps!
Liebe Grüße
Pia