Normcore löst den Hipster ab: Es ist total geil, sich anzupassen. Denn der klägliche Versuch seine Individualität durch Vollbart, Jutebeutel, viel zu enge Röhrenjeans und überdimensionierte Hornbrillen zu unterstreichen, ist total dämlich und auch schon längst vorbei. Richtig lässig hingegen ist es neuerdings wie ein Tourist im Pauschalurlaub auszusehen. So richtig 08/15, langweilig und gewöhnlich eben. Ihr wisst schon: Ausgelatschte Turnschuhe oder Sandalen in der Kombination mit weißen Tennissocken, beigefarbene Shorts, Poloshirts und Fleecewesten. Was natürlich auf keinen Fall fehlen darf: Rollkragenpullover, Karottenhosen, Jeanshemden, sowie scheußliche Baseballkappen.
Total anti oder eben Normcore, was soviel heißt wie „normal“ und „hardcore“. Schmeißt also am besten gleich eure Hipstergarderobe in den nächstgelegenen Altkleidercontainer und holt euch endlich vernünftige Klamotten. Und das Beste an Normcore ist, dass dieser Dresscode für beide Geschlechter funktioniert.
Die Zeit des Hipsters ist vorbei, könnte man meinen. Doch eigentlich ist Normcore nur die Zuspitzung des vermeintlichen Vorzeigehipsters. Während der sogennante „Hipster“ nämlich alles zusammenwürfelt, was in der Vergangenheit cool schien, imitiert ein stilbewusster Anhänger des Normcore einfach den Stil seiner Eltern oder eines Mittfünzigers von hinten, der gerne einfach alles – also wirklich alles – im Supermarkt kauft. Doch wer jetzt denkt, dass endlich seine Zeit gekommen ist, um endlich seine richtig langweiligen und hässlichen Schrankhüter zu tragen, täuscht sich gewaltig. Denn so unmodisch sich das alles anhören mag, eine Bedingung gibt es dann doch: Wenn man schon aussehen will, wie ein langweiliger Pauschalreisender, Steve Jobs oder Informatik Student, sollte darauf achten, dass seine Garderobe aus Designermode besteht. „Normcore doesn´t want the freedom to become someone. Normcore wants the freedom to be with anyone.“, schreiben die New Yorker Trendforscher K-Hole, die Normcore erfanden.
Es ist eine Zeit gekommen, in der man endlich seine Individualität und Authentizität aufgeben darf, um seine Konformität zu feiern. Ist doch sowieso viel zu anstrengend, sich ständig auf sich zu konzentrieren. Oder,was denkt ihr?
13 Kommentare
Es ist eindeutig zu anstrengend sich darüber Gedanken zu machen :) Ich glaube meinen Stil kann man nicht klassifizieren. Heute so, morgen so. Das ist schön einfach! Vorteil: Du stichst nicht auf einmal heraus, wenn du plötzlich was komplett neues ausprobierst, weil du sowieso immer mal wechselst. Nachteil: man braucht einen mega Kleiderschrank um die ganzen “Stile” zu lagern. Hihi, also einfach nehmen was gefällt.
Moin Christine oder Lilie wenn das besser passt,
Ich lese deine Diary ab und zu und bin ein bißchen skeptisch wie du es alles hin bekommst, ich meine wie oder wer finaziert dich uberall hin zu kommen?
Dann liest du aber nicht aufmerksam, denn dazu gibt es schon 2 Artikel:https://www.lilies-diary.com/mit-bloggen-geld-verdienen-klingt-komisch-ist-aber/
normcore tönt langweilig – wer will schon so aussehen wie tausend andere :-) … ne ich behaupte mal dieser “Trend” wird eher herbeigeredet … und weisse Socken ging nie, geht nicht und wird nie gehen ;-)
Hallo Martin,
natürlich sollte man #normcore auch nicht super “ernst” nehmen.
Wayne?!
Wer ist Wayne?
Sehr witzig, Normcore kannte ich vorher noch gar nicht!
:)
Wayne interessiert’s meint Eric wohl…. Sehr lustig….
Hallo Katja. Klar, ich weiß schon. :-) In den kommenden Tagen gibt es wieder einen “Mode” Beitrag…
Haha, ich glaube das sind typische Berlin-Probleme ;)