Sumatra? Ehrlich gesagt schon ein paar Mal gehört aber kein Bild vor Augen! Das soll sich heute ändern! Die Schönheit von Sumatra stellt euch heute Cathrin vor, die gerade in der ganzen Welt unterwegs ist und ihre Geschichten und tolle Fotos mit euch teilen möchte. Viel Spaß bei einem aufregenden Kurztrip nach Sumatra:
Auf Sumatra hüpfen volltätowierte Einheimische durchs Gebüsch und jagen mit ihrem Sperr wilde Büffel – das war meine voreingenommene Idee, bevor es mich auf die geheimnisvolle indonesische Insel verschlagen hat. Keine Ahnung wie ich auf so einen Blödsinn gekommen bin, vermutlich zu viele TV-Dokus geschaut. Denn alles, was ich mir je über dieses Land ausgemalt habe, ist komplett anders. Und zwar besser. Bereits in drei Wochen kann man mehr erleben, als das Hirn eigentlich aufnehmen kann – die Möglichkeiten sind außergewöhnlich und vogelwild zugleich. Kommt ihr mit auf eine kleine Reise?
Oh, wie schön ist Sumatra – Affen gaffen in Bukit Lawang
„Kommt schon Kinder, wie fahren in den Zoo!“ Das dachte ich mir, als mir irgendjemand den Ort Bukit Lawang in Sumatra mit seinen riesengroßen Orang Utans empfohlen hat. Allerdings war die Rede von wilden, freilebenden Tieren, die in einem gewaltigem Dschungel von Baum zu Baum schwingen. Im Gegensatz zu kleinen Affen turnen die Riesentiere dort glücklicherweise nicht vor den Fenster rum, sondern können bei mehrtägigen Touren beobachtet werden! Wie läuft das Ganze ab? Gebucht werden kann bei jedem x-beliebigen Tourguide in der „Stadt“, eine zwei Tages-Tour mit einer Übernachtung im Dschungelcamp kostet je nach Verhandlungsgeschick ca. 75 Euro und ist zum Teil ziemlich nervenaufreibend. Black Mambas, Tiger und Vogelspinnen wohnen nämlich ebenfalls an diesem Ort, wovon ich persönlich –Himmel sei Dank- keine gesehen haben. Mit lustigen Geräuschen versuchen die Tourguides während der Wanderung die wilden Tiere zu locken, was auch optimal funktioniert! Mit ihrer semiguten, leucht-orangenen Tarnfarbe pirschen sie sich an, pinkeln den Besuchern gerne auf den Kopf und glotzen uns genauso blöd an, wie wir sie! Nach einer 7-stündigen Hardcore-Tour geht’s ab ins Dschungelcamp, wo am Abend in einem kleinen Holzverschlag das leckerste Essen überhaupt gekocht wird. Geschlafen wird auf dem Fußboden, umhangen von schwarzen Plastikplanen, um den meist extremen Regenschauern im Dschungel zu trotzen. Angesichts der Tatsache, dass dort außerdem riesengroße, krokodilartige Warane flanieren gehen, war dies definitiv eine Nacht, die ich niemals vergessen werde. Am nächsten Tag geht’s mit einem Tubing-Reifen auf einem reisenden Fluss zurück zum Hostel! Diese 75 Euro sind während einer Sumatra-Reise auf jeden Fall gut investiertes Geld, denn außer im Zoo wird wohl keiner so schnell einen Orang Utan zu Gesicht bekommen!
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Oh, wie schön ist Sumatra – In einem Vulkan hängenbleiben – Lake Toba
Es gibt einen Ort, der liegt auf einer Insel, die sich mitten in einem See befindet, der wiederum in einem Vulkan liegt. Klingt verrückt? Ist aber so! Lake Toba heißt dieses Sumatra-Must-Have und sollte bei jedem Reisenden auf der Liste stehen.
Zwei Tage wollte ich bleiben, 10 sind daraus geworden! Warum? Weil dieser Ort magisch ist! Allerdings hatte ich auch extremes Glück mit meiner Unterkunft: Homestay Liberta hieß das Schmuckstück, stand in erster Reihe am See und konnte einen phänomenalen Ausblick nach dem Aufstehen garantieren. Das man hier länger bleibt, als ursprünglich geplant, ist dann wahrscheinlich klar. Und was kann man tun auf der winzig kleinen Insel? Sonderlich viel ist es ehrlich gesagt nicht, mit einem gemieteten Roller kommt man in vier Stunden einmal um die Insel, kann sich in Hot-Springs suhlen und an der wunderschönen Natur ergötzen. Obacht: Hier werden die Lichter fast überall um 21 Uhr ausgemacht, für einen Party-Urlaub eignet es sich deshalb vielleicht eher weniger. Es gibt nämlich keine Party, außer vielleicht einen traditionellen Bataktanz, der genauso seltsam ist, wie er klingt. Ein Paradies für Ruhesuchende Bücherfreunde, die gerne mal an einem Ort hängenbleiben, um gar nichts zu tun.
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Oh, wie schön ist Sumatra – Auf den Spuren den Tsunamis – Banda Aceh
2004 war kein gutes Jahr für die Einwohner der verschlafenen Küstenstadt Banda Aceh: Bei dem wohl größten Tsunami der Geschichte haben hier über 25.000 Menschen ihr Leben gelassen, ein ganzer Ort wurde innerhalb kürzester Zeit dem Boden gleichgemacht.
Wie sieht es heute, 12 Jahre nach der verheerenden Naturkatastrophe in der Stadt aus? Die bescheidenen Einwohner haben mit Unterstützung zahlreicher Hilfsorganisationen alles wieder aufgebaut, ein riesengroßes Tsunami -Museum aus dem Boden gestampft und sind auf ihr Werk stolz wie Bolle! Zurecht, wie ich finde – am allermeisten hat mich allerdings deren Mentalität beeindruckt! Bei Ankunft am Busterminal habe ich mir einen Tuk-Tuk Fahrer angeheuert, der mir für einen kleinen Fixpreis die gesamte Stadt gezeigt hat. Klar wird das Thema Tsunami bei so einer Fahrt angerissen – mein 22-Jähriger Fahrer hatte damals seine Eltern, Großeltern und beide Geschwister verloren, was für mich mehr als unvorstellbar war. Mit einem lässigen „Relaaaax Maam, no worries“ hat er auf mein farbloses Gesicht reagiert und immer weiter von dem Tsunami erzählt und im gleichen Zug erklärt, dass er sich eben unglaublich freut, wenn sich Touristen für seine Geschichte interessieren. Die Menschen hier nehmen die Naturkatastrophe einfach als das hin, was es ist – eine unkontrollierte Gewalt, gegen die man sich nicht wehren kann. Freudestrahlend hat mich der lustige Kerl durch die Stadt geführt und mir stolz sämtliche Sehenswürdigkeiten gezeigt – unter anderem ein Schiff, das bei der Katastrophe 5 Kilometer Landeinwärts geschwemmt wurde! Wenngleich mein Fahrer maximal bekifft war und ich wegen ihm meine Anschlussfähre verpasst habe, war dieser Tag einfach spitze: Schockierend, beeindruckend und irgendwie schön zugleich!
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Oh, wie schön ist Sumatra – Tauchen mit Robinson Crusoe-Feeling auf Pulau Weh
Ich dachte ja, die richtig weißen Strände mit dem ultimativen, türkisfarbenen Wasser gibt es nur auf den ganzen Kommerzinseln wie Bali oder den Gilis. Bis dahin war ich aber noch nicht auf Pulau Weh, im Ort Ulehe, in der Unterkunft Olala!
Diese Insel sieht aus wie aus dem Bilderbuch! Vor allem für Taucher ist es natürlich das ultimative Paradies, da es touristisch noch nicht gar so erschlossen ist und somit alle Korallen maximal intakt sind! Aber auch das Rumtümpeln auf der Wasseroberfläche mit einem ekligem Schnorchel genügt, um 100 bunte Fische in einer Minute zu sehen! Wer zwischen den Zeilen lesen kann, erkennt dass, ich ein leidenschaftlicher Taucher und bekennender Anti-Schnorchler bin. Wer mehr Zeit mitbringt und sich vor den Weiten des Meeres nicht fürchtet, kann auch direkt einen Tauchschein machen – 230 Euro kostet der reguläre Padi Open Water, Tauchschulen sprießen hier wie Pilze aus dem Boden. Ich persönlich hatte leider relativ wenig von dieser ganzen Tauch-Gaudi, da mich eine Lebensmittelvergiftung volle fünf Tage niedergestreckt hat. Memo an mich selbst: Keine Muscheln vom Straßenstand essen, die nur drei Minuten gekocht wurden! Bei so einem Ausblick von der Veranda können allerdings auch Nicht-Taucher und Vergiftete problemlos ein paar Tage abhängen!
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Lust auf Sumatra bekommen? Auf meinem eigenen Blog www.cats-cosmos.de gibt´s noch weitere Geschichten, die ich während meinem 3-wöchigen Aufenthalt zusammengestöpselt habe. Von einem leckeren Kochrezept über eine wilde Geschichte bis hin zur ausführlichen Dschungeltour gibt’s dort viele Randinfos für alle, die noch mehr wissen wollen!
Auf nach Sumatra!!!
2 comments
Da bin ich ja mal ein wenig (viel) geflasht. Wie wunderschön das aussieht und wie interessant sich das alles anhört!
bildschön! Nach dem Tsunami und anderen Katastrophen wie Vulkanausbrüchen in der Gegend hatte ich mich nicht mehr getraut, in die Ecke zu reisen, jetzt hast du mich von der Schönheit angesteckt, Christine!