Australien wirkte auf mich immer wie das unantastbare Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dieses faszinierende Land lernte ich während eines Auslandssemesters an der University of Technology in Sydney kennen. Weitläufig. Ja genau so war es leider auch. Dank meines Greyhound Bus Passes, der mich von Cairns nach Sydney mit beliebigen Stops zwischendurch brachte, hatte ich die ganze Ostküste von Australien zur Auswahl. Wo soll ich denn jetzt am besten halten?!
Entschieden habe ich mich letztendlich für diese Route: Cairns -Hervey Bay – Airlie Beach – Brisbane – Surfers Paradise – Byron Bay – Sydney. In meinem knappen Zeitlimit von 10 Tagen war diese Strecke gerade so drin…
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 1) Cairns
Cairns ist mehr als nur der Startpunkt eines Ostküsten-Trips in Australien. Es ist der Ort an dem ihr dem Great Barrier Reef so nahe sein könnt, dass es euch fasst auffrisst. Hier starten unzählige Boote in das Weltwunder und rauben erfahrenen und auch unerfahrenen Tauchern den Atem – und das trotz der Sauerstoffmaske. Neben dem faszinierenden Meer hat Cairns aber noch mehr zu bieten: Hier gibt es nämlich ein Dorf, das in den Regenwald gebaut wurde. Keine Angst, hier wurde nichts abgeholzt und zerstört, um ein paar Touristen zu unterhalten. Im Gegenteil. Kuranda, das Regenwald-Dorf, gibt es seit 10.000 Jahren. Damals waren es die Aboriginals, die hier lebten. Heute sind es Hippies, die wunderschönen Schmuck verkaufen.
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 2) Hervey Bay
Um ehrlich zu sein, ist hier ein wenig der Hund begraben: hier gibt es zwei Straßen, ein paar Restaurants und einen atemberaubenden Sonnenuntergang am Strand. Für die meisten Touristen stellt Hervey Bay der Startpunkt für Reisen nach Fraser Island dar. Die größte Sandinsel der Welt lockt jedes Jahr auf’s Neue eine Menge Touristen in die huckeligen 4WD Busse und schaukelt sie so über Stock und Stein.
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 3) Airlie Beach
Ein weiterer kleiner Ort an der Ostküste Australiens, der als Tor zu den unglaublichen Whitsunday Islands führt – ein Ort an dem das Wasser kristallklar und türkisblau ist, der Sand ist weiß und die Stimmung mehr als gut und ausgelassen. Bevor ihr euch in ein Segelboot oder ein Gummiboot schmeißt und die Whitsunday Islands unsicher macht, solltet ihr euch aber auf jeden Fall Airlie Beach anschauen und das vor allem von oben. Denn aus den kleinen Flugzeugen habt ihr einen atemberaubenden Blick auf das Great Barrier Reef und – das ist ein “Oooooooohhhhhh!”-Moment – das Herzriff.
Hier müsst ihr zwei Dinge auf jeden Fall machen: einen Rundflug über das Great Barrier Reef und einen Tag Ocean Rafting in den Whitsundays!
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 4) Brisbane
Brisbane gehört zwar zu den Großstädten Australiens, hat allerdings ein ganz anderes Flair als Sydney oder Melbourne. Generell ist Brisbane ein nettes Städten, das sich flächenmäßig auf den beiden Seites des Flusses, der genau durch die Stadt führt, aufteilt. Ich hatte genau zwei Tage in Brisbane, die definitiv, klimabedingt, ein bisschen langsamer angegangen werden müssen. Gerade mitten im Hochsommer. Am ersten Tag ging es für mich in die Stadt. Am besten kommt man mit der City Cat, der kleinen Fähre, oder einfach zu Fuß entlang der wunderschönen Fluss-Promenade in die Stadt. Brisbane City ist übersichtlich, aber auch voll mit kleinen Dingen, die entdeckt werden möchte. Spaziert am besten von der Riverside in Richtung Botanischer Garten, Southbank, Staatsbibliothek, bis ihr in der Innenstadt ankommt.
Am zweiten Tag ging es hoch hinaus, und zwar auf den Mount Coo-tha. Es fährt direkt ein Bus bis hoch auf den Berg. Zurück kann man locker trampen und den Tag im Café Java Coast ausklingen lassen.
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 5) Surfers Paradise
Ich muss ehrlich zugeben: das Paradies sucht man in Surfers Paradise vergeblich. Ich frage mich bisher immernoch warum dieses Örtchen den Beinamen Paradies bekommen hat. Vielleicht ist es für die ganzen Reichen, die sich im australischen Miama aka Surfers Paradise, ganz paradiesisch fühlen. Es ist aber definitiv nicht aufgrund der Wellen oder anderen Dingen, die das Herz eines Surfers höher schlagen lassen würden, wenn sie da wären. Surfers Paradise ist, einfach gesagt, eine Stadt für die Crème de la Crème, die das Sehen und Gesehen werden, zu ihrem Hauptberuf gemacht haben. Ich hatte genau einen Tag und eine Nacht in Surfers Paradise. Genug um das Leben der Oberen 10.000 mal so richtig unter die Lupe nehmen zu können. Angefangen hat das Abenteuer für mich am Strand vom „Paradies“. Man nehme Sand, Meer und gefühlte 50 Millionen Hochhäuser und packe sie in möglichst engem Raum aufeinander. Resultat: Surfers Paradise.
Der Strand an sich ist jedoch sauber, genau wie das wellenlose Meer. Auch der Sonnenuntergang kann sich blicken lassen. Schnell noch ein Bild unter dem metallenem Zeichen „Surfers Paradise“ und auf geht’s in den Himmel aller Deutschen Pastafreunde: Vapiano! Jaaaaaa! Mein persönliches Highlight in Surfers Paradise!
Läuft man abends dann durch die Einkaufsmeile der Stadt wird man rechts und links zu diversen Club Crawls eingeladen. Ich habe mir den Spaß gemacht und nach einer ca. einstündigen Verhandlung mein Ticket für den nächtlichen Streifzug durch die Clubs von Surfers Paradise in den Händen gehalten.
FAZIT: Surfers Paradise ist definitiv kein Paradies für Surfer, aber eine Feiernacht und einen Besuch im Vapiano wert!
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 6) Byron Bay
Byron Bay war einst die Bucht der Hippies. Aus der Hippie Stadt ist jedoch nun eine hippe Stadt geworden, in der sich nette Boutiquen aneinanderreihen, Clubs 10$ Eintritt verlangen und 1.000 Australier ihre Junggesellenabschiede feiern. Trotzdem habe ich mich in diesen kleine Küstenstädtchen verliebt. Sei es wegen des Sonnenuntergangs, wegen des Besuchs auf dem Leuchtturm, für den ich morgens um 4 aufgestanden bin oder einfach wegen der unglaublich entspannten Atmosphäre, Byron Bay hat mich gepackt.
7 Gründe Urlaub an der Ostküste von Australien zu machen: 7) Nimbin
Wer genau wie ich zwei Tage in Byron Bay hat, der sollte unbedingt einen Ausflug in das sagenumwobene Nimbin planen. Nimbin ist der Ort der versackten Hippies, die wahrscheinlich einst in Byron Bay gelebt haben, aber nun von den vielen Touristen vertrieben worden sind. Ein bisschen so wie mit den Schwaben und den Berlinern. Berliner gehen, wenn Schwaben kommen und gründen einfach was neues cooles bis neue Schwaben kommen. Nimbin ist dennoch mehr oder weniger nur eine kleine Straße, in der sich Hippieläden neben kleinen Grasstuben taumeln und alte Frauen lustige Kekse verkaufen. Sobald ihr auch nur einen Fuß aus eurem Bus oder Auto setzt, werdet ihr von genau diesen Frauen belagert und habt die Qual der Wahl…
Ward ihr auch schonmal an der australischen Ostküste? Dann her mit den Tipps! Schreibt sie uns in die Kommentare!
4 comments
Wie schön mal was über Australien zu lesen!
Mein absolutes Traumland, weshalb wir sogar vor einem Jahr hier her ausgewandert sind. Die touristischen Highlights hast du in einem tollen Artikel verpackt. Leider fehlen aber die versteckteren Perlen, wie Mission Beach, Cape Tribulation, Wallaman Falls, Big Crystal Creek ach um nur ein paar schöne Stellen in Far North Queensland zu nennen. Aber ich verstehe, wenn man nur 10 Tage Zeit hat, möchte man viel sehen.
Das heißt jetzt, du musst definitv nochmal wieder kommen. :D
See ya later in Australia!
Krass, wie anders man es empfinden kann. Ich war 2002 in Australien und habe die Ostküste nicht wirklich gemocht. Sie war nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Vor allem war sie mit Touris und Gap-Yearlern überlaufen. Wie du war ich in Byron Bay (habe mich hier von meinem Reisebegleiter getrennt), war in Noosa (habe hier gearbeitet), in Brisbane (tolles Sechser-Mädels-Zimmer, aber ansonsten so lala), in Hervey Bay und Fraser Island, auf noch ner anderen Insel, in Townsend (hieß das so?) und Cairns. Nirgendwo hat mich die Natur umgehauen.
Dafür habe ich den Westen geliebt: Perth, Kalbarri, Exmouth, Cable Beach in Broome, Karijini-National-Park, Coral Bay, Canavaron … Also so als Tipp aus dem Jahr 2002. :)
Lieber Gruß
Stefanie
Byron Bay!! Das ist einer meiner Lieblingsorte an der Ostküste und generell Australiens!! Der Charme ist einfach unglaublich :) Allerdings hatte ich bzgl. Surfers Paradise ein wenig andere Erfahrungen… Die Wellen waren so unglaublich hoch, dass es nur etwas für Profisurfer war… also nichts für mich :) Der Ort hieß ursprünglich auch mal anders (unspektakulärer) und wurde unter anderem umbenannt um mehr Touristen anzulocken. Der Name klingt ja jetzt auch echt anziehend – Mission erfüllt :)
Danke für die Erinnerungen und das Fernweh :)
Sabrina
Mein Lieblingsort ist Noosa!!!!
Bitteschön und immer wieder gerne ;)