Lust auf eine Reise nach Kuba? Auf eine Zeitreise in ein Land, das einen um Jahrhunderte zurückversetzt und in scheinbar längst vergessene Welten entführt. Ein Land, geprägt durch seine bewegte Geschichte, die seinesgleichen sucht. Eine Geschichte, die noch an jeder Ecke spürbar und vor allem sichtbar ist, aber von der pulsierenden Lebendigkeit seiner Einwohner getragen wird. Ein Land mit architektonischen Schätzen der unterschiedlichsten Stilepochen aus denen heiße Salsa- und Reggaerhythmen ertönen, die die vorherrschende Lebensfreude nur erahnen lassen. Ein Land in dem vor „steingewordener Geschichte“ sie ihren Auftritt haben – eine geballte Ladung an knallbunten Oldtimern in leuchtenden Farben, die den Charme einer anderen Zeit bewahren!
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Lust auf eine Zeitreise … auf eine Insel, auf der tanz- und musikfreudige Menschen ihre Plantagen und Felder noch mit dem Ochsengespann bearbeiten und trotz aller Widrigkeiten das Leben genießen. Eine Reise, die einem zeigt, dass Geduld und Gelassenheit der Schlüssel für das sein kann, was man sich so oft erwünscht – mehr Zeit. Mehr Zeit, um alles an Eindrücken aufzusaugen, was diese Insel zu bieten hat – weiße Palmenstrände an türkisblauem Meer, traumhafte Landschaften mit malerischen Kolonialstädten und eine unglaublich Portion Lebenslust. Zeit um vielleicht auch einmal auf einem wippenden Schaukelstuhl Platz zu nehmen, um bei einem Mojito und einer Cohiba einfach das Dasein zu genießen.
Lust auf diese Zeitreise? Dann lasst uns mit ihr starten – mit unserer Reise nach Kuba, auf die größte Insel der Karibik. Ein paar Jahre liegen die folgenden Reiseeindrücke zurück, aber ich bin mir sicher auch heute noch ist der Charme dieses Landes ungebrochen.
Unser erster Halt: Havanna, Kubas Metropole und die größte Stadt der Karibik – hier schlägt das Herz des Landes.
Reise nach Kuba: HAVANNA – IM WANDEL DER ZEIT
Es lässt sich kaum in Worte fassen – dieser Anblick, der mir geboten wird, als ich meine ersten Schritte durch die quirligen Straßen und engen Gassen von Kubas Hauptstadt Havanna wage. Zahlreiche Einwanderergruppen haben über Jahrhunderte einen „Cocktail“ an Architektur entstehen lassen: Prunkvolle Kolonialbauten, barocke Adelspaläste, neoklassizistische Villen und Häuser im US-Stil der 50er-Jahre lassen mich durch Epochen vergangener Zeiten wandeln.
Die größte zusammenhängende, koloniale Altstadt in Lateinamerika lässt einen nur noch Staunen. Habana Vieja nennt sich der Stadtteil, in dem es circa 2000 historische Bauwerke zu entdecken gibt. Prachtvolle koloniale Plätze prägen bei meinem Rundgang das Stadtbild und ich tauche ab in ein Meer aus Arkaden, Ornamenten, Arabesken, Bögen und unglaublich vielen wunderschönen Details. Doch leider gibt es da einen Aspekt, den man nicht verschweigen kann – es ist diese Szenerie der Gegensätze, die einen erwartet: Zum Einen die aufwendig restaurierten Sehenswürdigkeiten in den Touristenvierteln und zum Anderen, nur ein paar Straßen weiter, der knallharte Verfall! Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung kämpfen viele koloniale Wohnhäuser mit dem Einsturz. Es versetzt einem einen Stich ins Herz, wenn man sieht wie viel Schönheit „zerbröckelt“ und welcher nicht absehbarer Aufwand zum Erhalt hier noch von Nöten ist.
Das direkt an den Altstadtkern Habana Vieja grenzende Viertel Centro Habana zeigt das Ausmaß des baulichen Verfalls in seiner ganzen Bandbreite. Straßenzüge mit Häusern, die wirken, als hätten sie gerade einen Krieg überstanden. Man traut sich kaum eine schnelle Bewegung hinzulegen, so instabil wirken die Gebäude. Aber es ist eines der Viertel, das einem Einblicke in das authentische kubanische Alltagsleben gewährt – die vielleicht sogar größte Sehenswürdigkeit auf einer Reise nach Kuba.
Es sind die Menschen, die der morbiden Substanz trotzen – es wird geredet, geschwätzt und diskutiert, es wird Schach gespielt und Wäsche aufgehängt. Die Wohnungstüren stehen offen und die Straße wird zum verlängerten Wohnzimmer. Es wird gestritten, gelacht und getanzt, es wird Domino gespielt und am Chevrolet geschraubt. Alles mit Musik und geschäftigem Lärm untermalt, aber Hektik – nein, Stress – nein!
Häuserfassade in Havanna
Das Verfall der Häuser fällt bei eine Reise nach Kuba sofort ins Auge
Heruntergekommene Häuser in Havanna
Reise nach Kuba: HAVANNA – BEWEGTE VERGANGENHEIT
Mit einer Überdosis an Eindrücken ausgestattet erreiche ich auf meiner Zeitreise durch das Viertel Centro Habana nun den Malecón – die Uferpromenade Havannas! Ja, was soll ich sagen, jetzt ist es soweit, ich kann einfach nicht mehr weitergehen. Ich suche mir einen Platz auf der Kaimauer. Erstmal tief durchatmen! Es gibt diese Momente auf Reisen, die einen einfach überfordern – diese unglaublich vielen Eindrücke und dann diese Aussicht auf den Malecón, Havannas Lebensader! Die kilometerlange Promenade zeigt sich in ihrer ganzen Wucht: Die einstige Prachtstraße ist gesäumt von stattliche Villen mit wunderschönen, meterhohen Säulengängen und einem fantastischen Ausblick auf den blauen Atlantik. Doch die Fassaden blättern. Die Zeit, die Sonne, die Seeluft und die stürmische Meeresgischt haben genagt. Dazwischen repräsentative Bauten sowie Restaurants, Bars und Luxushotels aus dem 20. Jahrhundert. Ich sehe es in der Ferne – das legendäre Hotel Nacional. Eines der teuersten Hotels Kubas, das bewegte Zeiten erlebt und schon viele berühmte Gäste empfangen hat. Winston Churchill, Charles de Gaulle, Ava Gardner waren zu Gast. Mafia-Größen trafen sich hier bei einem Sinatra-Konzert! Ernest Hemingway, Rocky Marciano und Nat King Cole waren zu Gast. Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller soll vom seinem Zimmer im ersten Stock aus in den Pool gesprungen sein! Ohne Zweifel, eine bewegte Vergangenheit …
Die Lebensader der Stadt pulsiert Tag und Nacht – einfach auf der Kaimauer verweilen und das Treiben wahrnehmen genügt. Angler sitzen auf den Felsen im Meer, Liebespaare flanieren, Jugendliche Skaten, Musik ertönt, Sambaschritte werden geübt, auf alten Autoreifen im Meer gepaddelt … sitzen, schauen, staunen …
Ich brauche noch etwas bis ich wieder bei Kräften bin. Vielleicht hat mich auch die rege Ansprache der Kubaner etwas strapaziert, da ich auf meinem bisherigen Rundgang gefühlte hundertmal angesprochen wurde, ob ich nicht unbedingt Zigarren erwerben möchte. Zigarren, die es nur heute, wirklich nur heute zu einem absolut unschlagbaren, genialen Preis gibt!!! Soll ich das glauben?
Die bunten Kolonialhäuser in Havanna gehören zu einer Reise nach Kuba dazu!
Reise nach Kuba: HAVANNA – NOSTALGISCHE FARBEXPLOSION
Es ist einfach eine grandiose Szenerie – ich fühle mich als würde ich in der Filmkulisse zum Dreh eines Ernest Hemingway-Klassikers stehen, zurückversetzt in die 40er/50er Jahre. Aber so ist es nicht: Wir schreiben das Jahr 2015 und ich stehe ein weiteres Mal mit weit aufgerissenen Augen in den Straßen von Havanna. Es ist diese Farbexplosion, die mich überrollt: cadillac pink, azurblue, peppermint green, sunny yellow … eine leuchtende Lackfarbe jagt die nächste. Mal etwas mit Glimmer versetzt, mal auf Hochglanz poliert, mal dezent matt … und alle mal stark, mal weniger stark mit einer Spur von Rost untermalt!
Es ist diese geballte Ladung an Oldtimer, die es hier zu bestaunen gibt – in keinem anderen Land rollen so viele Ladas, Moskwitschs und hochbetagte US-Schlitten noch fahrend über den Asphalt –einfach einmalig auf der Welt!
Es ist die Geschichte des sozialistischen Kubas, die dieses nostalgische Erlebnis heute möglich macht: Kurz nach der Revolution von 1959 wurde in Kuba der freie Autohandel weitgehend verboten. Nur Privilegierten erhielten vom Staat als sogenannte „Prämie“ einen Neuwagen zugeteilt. Privatbürger benötigten für den Erwerb eine Sondergenehmigung, die von der Regierung oft gar nicht oder vielleicht nach jahrelangem Warten ausgestellt wurde. Hinzu kam das Embargo der USA, das jegliche Handelsgeschäfte mit Kuba unterband. Also mussten die vor 1959 vorhandenen Autos sich auf ein langes Leben einstellen!
Aber dem absolut größten Dank für dieses Spektakel ist den Kubanern auszusprechen. Ihnen ist Respekt zu zollen für das scheinbar unendliche Improvisationstalent, dass sie an den Tag legen. Es heißt nicht umsonst „In Kuba schrauben die besten Mechaniker der Welt“. Mit viel Engagement, Einfallsreichtum – da kaum etwas vorhanden bzw. zu bekommen ist an “Hardware“ – und dem intensiven kommunikativen Austausch untereinander wird immer eine Lösung gefunden, sollte mal eines der Fahrzeuge schlapp machen. Da kommt es schon vor, dass gleich sechs bis acht kubanische Köpfe unter einer Motorhaube verschwinden. Aber das Resultat ist top! Der Kubaner bringt nahezu alles Klapprige zum Fahren was Räder hat. Es fährt. Wie schnell – das ist egal. Es kann zwar alles etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber die Langsamkeit ist sowieso ihr größter Joker!
Das ganze Ausmaß der Zeitreise offenbart sich, wenn man schließlich in einer der besagten Karosserien sitzt. Der Geschäftssinn der Kubaner macht es möglich, da sie ihre Oldies gerne als Taxi oder für Stadtrundfahrten einsetzen. Opulente Ledersitze (natürlich auch in geilen Farben) mit Knopf- oder Steppheftung, holzvertäfelte Armaturenbretter, verchromte Lenkräder – einfach nur sehenswert!
Wer den Farbrausch erleben möchte, sollte Kuba nicht allzu weit unten auf der Reisezielliste stehen haben, denn seit 2014 wurde es von der Castro-Regierung offiziell erlaubt: Jeder Bürger, der es sich finanziell leisten kann, darf einen Neuwagen importieren. Nun gut, dass werden sich nun doch nicht allzu viele Kubaner in naher Zukunft leisten können, aber die Reform wird über kurz oder lang ihren Wandel in Kubas Straßen herbeiführen! Und irgendwann werden dann wahrscheinlich der Großteil der Autos so ausschauen, wie mein Mietwagen – furchtbar normal!
Ein Traum in Pink!
In einer Straße in Havanna …
Hat jemand Lust auf eine kleine Spazierfahrt?
Reise nach Kuba: VINALES TAL – URSPRÜNGLICHES LANDLEBEN
Ganz geflasht von all den Farben und Formen mit denen mich Havanna beeindruckt hat, wird es nun Zeit für eine Auszeit. Doch wie schaut diese Auszeit aus? Ich werde aufs Land fahren! Bewaffnet mit einem Mietwagen – leider unspektakulär im europäischen Look gehalten. Dieser soll mich Richtung Westen bringen. Es wird wohl noch etwas dauern bis ich mich im Grünen entspannen kann, weil so eine Fahrt mit einem fremden Auto in einem fremden Land doch meistens etwas Nervenkitzel bedeuten: Schließlich heißt es erst mal aus Havanna herauszufinden, um dann die richtige Auffahrt auf die Autobahn zu erwischen. Genau, Autobahn – das ist meistens stressig! Aber es kommt ganz anderes: Dem Malecón am Ufer des Atlantiks entlang folgend erreicht man auf ganz einfachem Weg die A4. Und ich kann es fast selbst nicht glauben – schon hier setzt die Entspannung ein, da diese kubanische A4 ein Paradebeispiel der Entschleunigung ist! Aus zwei Fahrstreifen bestehend ist die rechte Spur der Fernstraße ausschließlich für Ochsengespanne, Fahrradfahrer, Pferdekutschen und Fußgänger – ja, ich meine wirklich Fußgänger – reserviert. Ich reihe mich also auf der linken Spur ein, auf der auch sporadisch mal einer der Oldtimer unterwegs ist – aber alles ganz langsam, für unser Empfinden viel zu langsam!
Im wahrsten Sinne des Wortes „runtergefahren“ erreiche ich das Ende der Autobahn und meine Fahrt geht noch ein ganzes Stück durch pinienbewachsene Hügel bis ich von einer Anhöhe aus das Ziel erreicht habe. Es breite sich in seiner ganzen Einzigartigkeit vor mir aus – das Viñales-Tal umgeben von den Bergen der Sierra de los Órganos. Eine fantastische Landschaft zeichnet sich am Horizont ab, die zu einer der schönsten Landschaften Kubas, wenn nicht sogar der Welt zählt.
Aus der roten Erde der Talböden ragen grün überwachsene Kegelfelsen empor. Die Einheimischen bezeichnen sie liebevoll als Elefantenrücken. Der Anblick dieser Naturschönheit ist fantastisch. Sollte sich einem die Chance ergeben diese Landschaft bei Sonnenaufgang zu erleben, dann diese Chance unbedingt wahrnehmen: Wenn die Felskuppeln in den morgens tiefhängenden Nebelschwaden wie Inseln im Meer wirken und im aufgehenden Sonnenlicht zu glühen beginnen. Ein magischer Moment, der seinen Anfang vor 150 Millionen Jahren hatte! Aufgetaucht aus den Meeresfluten höhlten unterirdische Flüsse das Kalkgestein aus – die Höhlendecken stürzten teilweise ein und die Täler entstanden. Eigentlich ganz einfach, oder?
Die Kalksteinformationen lassen sich auf herrlichen Wanderungen durch das Tal von außen und bei Höhlenbesuchen von innen erkunden. Für alle Höhlenbegeisterten wartet hier die Gran Caverna de Santos Tomás, das größte Höhlensystem Mittelamerikas: 8 Ebenen, 45 km Gangsystem, Stalagmiten und Stalaktiten in bizarren Formen!
Ich bin angekommen auf dem Lande. Der Ort Viñales mit seinen roten Ziegeldächern, seinen pastellfarbenen Häusern und seiner von Pinien gesäumten Hauptstraße ist mehr als überschaubar, aber ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Natur. Wanderungen durch das Tal lassen auch hier wieder eine Zeitreise zu. Tabakfelder und Äcker werden in ursprünglichster Form von den Menschen bearbeitet – per Schwerstarbeit mit der Hand, archaischem Werkzeug oder dem traditionellen Ochsengespann. Wann hat man so was zuletzt gesehen – ich kann mich nicht erinnern!
Wohnhütten im Vinales Tal
Wunderschöne Felder im Vinales Tal
Reise nach Kuba: CAYO LEVISA – PARADIESISCHE RUHE
Stadt, Land und – wie heißt es so schön – Fluss. Also wäre nun bei meiner Reise nach Kuba eigentlich der Fluss an der Reihe. Ich wähle die Variante und folge dem Fluss, um ans Meer zu kommen. Von Vinales aus sollte man zur Küste aufbrechen und das Abenteuer kubanischer Straßenbelag annehmen. Denn dort wartet ein kleines Paradies. Die spannende Fahrt über holprige Straßen geht durch ursprüngliche Dörfer, vorbei an Tabakplantagen mit Palmwedeln bedeckten Trockenschuppen und Bauernhäusern im traditionellen Bohio-Stil bis an die Nordküste der Insel. Ausgestattet mit einer Landkarte, einem guten Orientierungssinn – Kuba ist kein Land der Straßenschilder – erreicht man die Ablegestation der Fähre bei Palma Rubia, die einen auf die vorgelagerte Insel Cayo Levisa fährt. Die Insel entspricht allen Paradiesvorstellungen: grüne Mangrovenwälder, weißer Sand und türkisblaues Meer. Auch Ernest Hemingway war sich der Schönheit dieses Eilands bewusst und kam zum Fischen und Schreiben her. Dem Reiseführer konnte ich entlocken, dass Cayo Levisa perfekt zum Schnorcheln sein soll. Ich habe also meine Ausrüstung dabei und freue mich schon nach bunten Fischen Ausschau zu halten. Aber es sollte nicht sein: blaue Seeblasen mit langen Tentakeln sind im Wasser und am Strand zu entdecken – eine Art Qualle, die ein extrem schmerzhaftes Giftgemisch parat hält. Mein Tipp: Das Baden auf jeden Fall unterlassen und sich beim nächsten Mal vorab über die Lage informieren! Keine bunten Fische, sehr schade! Aber ich genieße die Insel trotzdem in vollen Zügen. Hier ist es, als wäre die Zeit stehen geblieben. Kein Tourismus, keine Hotels, einfach nur ein paar Hüttenbungalows, ein kleines Restaurant und sonst einfach nur die Hauptdarsteller Sonne, Strand und Meer. Typisch für eine Reise nach Kuba.
Die bunten Kolonialhäuser in Havanna
Strand in Cayo Levisa
Reise nach Kuba: TRINIDAD – ARISTOKRATISCHE SCHÖNHEIT
Die Zeitreise soll noch ein Stück weitergehen und meine Fahrt auf der kubanischen A4, diesmal in Richtung Osten, bringt mich in das Kolonialstädtchen Trinidad, umgeben von der grünen Bergwelt der Sierra del Escambray. In der inzwischen schon gewohnten Langsamkeit führt die Strecke durch das Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckermühlen. Das langsame Autofahren hat eindeutig seine Vorteile – man kann die Landschaft viel intensiver bestaunen. Diese Tal war einst Kubas wichtigstes Zuckeranbaugebiet und hier nahm eine brutale Geschichte ihren Lauf: die Ausbeutung der Sklaven im 18. und 19. Jahrhundert. Einst waren im Tal bis zu fünfzig Mühlen in Betrieb – man findet noch einige Ruinen von ihnen sowie von Sklavenunterkünften und Lagerhäusern vor. Aus dem Grün der Zuckerrohrpflanzen ragt das Wahrzeichen der Gegend empor, der Turm Torre Manaca Iznaga. Von diesem Wachturm aus wurden die Sklaven beaufsichtigt. Ein Denkmal an die Zeit der Sklavenhalteraristokratie.
Ich habe ja schon gemerkt, dass bei einer Reise nach Kuba die Uhren generell etwas langsamer gehen, aber angekommen in Trinidad beschleicht mich das Gefühl, dass sie hier im 19. Jahrhundert so gut wie stehen geblieben. Trinidad wird auch als koloniales Freilichtmuseum betitelt und ich kann nur sagen zu Recht! Der Ort ist ein Juwel der kolonialen Architektur und ein Zeugnis der zu jener Zeit vorherrschenden Prunksucht. Prächtige Paläste, die sich die Zuckerbaronen erbauten und die Glanz, Dekadenz und Herrschaft einer vergangenen Epoche ausstrahlen. Meine Erkundung durch die gewundenen Gassen des Ortes lässt mich zum Plaza Mayor kommen, Kubas schönstem Platz. Schlanke Königspalmen, glatt gelaufenes Kopfsteinpflaster und pastellfarbenen Bauten der bedeutendsten Adelsfamilien säumen diesen Platz. Unglaublich schön! Der Handel mit den süßen Kristalle namens Zucker hat hier Wohlstand und Reichtum gebracht. Hinter einigen der wunderschönen Fassaden verbirgt sich ein Museum und ich kann nur raten hinein zu gehen. Der Einblick in das Leben der adeligen Oberschicht ist sehenswert: Stuckfresken, Wandornamente, handbemalte Keramikkacheln umgeben von antike Möbeln, Porzellan und Silber.
Trinidad ist das Highlight meiner Zeitreise – Hufeisen und Kutschen hört man hier noch über das Pflaster klappern und ein mit Rhythmus untermaltes, dahinplätscherndes Straßenleben krönen die Atmosphäre. Nach einigen Tagen in Trinidad bin ich mir nicht mehr ganz sicher – welches Jahrzehnt schreiben wir?
So schön ist Trinidad!
Pflicht bei einer Reise nach Kuba: der Plaza Major in Trinidad
Nur ein paar Pflastersteine von Trinidad entfernt wartet noch ein karibisches Bilderbuchflair auf euch – der Strand Playa Ancón, einer der besten Strände der Südküste. Hier am türkisblauen Karibischen Meer und seinem weißen Sand endet meine Zeitreise – meine Reise nach Kuba.
Oldie am Strand
:-)
Oldie in der typischen Kulisse von Havanna
Wer hat noch eine Schwäche für bonbonfarbene Autos? Dann ist eine Reise nach Kuba auf jeden Fall etwas für euch!
DIE GASTAUTORIN:
Silke, gebürtig aus dem hohen Norden Bayerns, kann durchaus als ein „Ich bin gerne draußen“- Mädel betitelt werden! Sie liebt Berge, nochmals Berge, Schnee, Wind, Wasser, Sonne, Strand, Meer…und das Ganze dann gerne noch kombiniert mit Wanderschuhen, Skiern oder dem Radl. Draußen sein – wahrscheinlich weil es genau das Kontrastprogramm zu ihrem Job als Innenarchitektin ist bei dem sich immer alles um das Drinnen dreht – um das Planen und Gestalten von Räumen aller Art. Nicht verwunderlich, dass sie auf jeder Reise der Blick nach besonders attraktiven Locations, neuen Ideen und Trends begleitet. Und was treibt Sie noch so, wenn sie nicht gerade kreativ plant: sie lernt tapfer die Weltkarte auswendig!
4 Kommentare
Wow, da hat jemand aber wirklich extrem SEO lastig geschrieben. “Reise nach Kuba” ist das Keyword. Das hat nun wohl jeder kapiert!
Ansonsten eigentlich ein netter Text. Schade, dass hier alles immer so mit Keywords zugeballert wird :-(
VG
Eileen
Sorry, meine Schwester hat noch nie in ihrem Leben von SEO gehört :D
Toller Bericht und schön gesagt. Eine Reise nach Kuba ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Genau so habe ich das auch empfunden. Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit, als ich am Strand bei einem Glas Rum eine Zigarre genossen habe…