Die Region Kantabrien im Norden von Spanien gehört neben Asturien, dem Baskenland und Galicien zu dem sogenannten „immergrünen Spanien“. Das durfte ich teilweise schon bei einer Reise nach Santander kennen lernen. Ich kann euch wirklich ans Herz legen, euch mal die Region rund um Santander, also Kantabrien, genauer anzuschauen und den ein oder anderen Ausflug einzuplanen. Zusätzlich zu “España Verde“ – also dem immergrünen Spanien – lernt ihr Höhlen kennen, die es zu entdecken gilt, alte Fischerdörfchen und ebenfalls wunderschöne kleine Städtchen, die zum Verweilen einladen. Heute möchte ich euch ein paar schöne Ausflugsziele zeigen, die ihr ideal ab Santander erreichen könnt, die sich aber auch lohnen, wenn ihr sowieso mal im Norden Spaniens unterwegs seid.
Reisetipps Kantabrien: Entdecke die von Gaudí entworfene Villa in Comillas
Nicht nur für Architektur – oder Gaudí-Fans: ein Besuch in das Capricho de Gaudi lohnt sich für jeden! Nur 5 € kostet der Eintritt in die Villa Quijano. So lautet der Name des Hauses. Und sobald man den Eintritt passiert hat, ist man wie in einer anderen Zeit.
Es gibt nicht viele Städte außerhalb von Barcelona bzw. Katalonien, in denen Gebäude stehen, welche von Gaudí entworfen wurden. Gaudís Gebäude sind für die vielen Details bekannt, die in den Häusern versteckt sind. So auch hier. Aus diesem Grund würde ich euch eine Teilnahme an einer Führung empfehlen, da man sonst die vielen Details leicht übersehen kann.
Diese Villa hier entwarf der spanische Architekt für einen damaligen Musiker, nämlich für den wohlhabenden Don Máximo Díaz de Quijano. Deswegen gibt es im Haus auch nicht nur wie immer Anspielungen auf die Natur, sondern auch auf die Musik. In den Fenstern sind beispielsweise Gegengewichte eingearbeitet, die beim Schließen der Fenster Musik erklingen lassen. Es gibt wirklich immer etwas zu entdecken. Was mir an dem Haus am besten gefallen hat, waren die beiden kleinen Balkone, die man vom „Musikzimmer“ aus erreicht. Das war früher so gedacht: in der Mitte des Raumes spielt der Don seine Musik vor. Sitzt man auf diesen Balkonen, sieht man von dem großen Raum nichts anderes mehr, als nur die Mitte und den Don, wie er musiziert. Aber auch nach draußen ist es wunderschön. Bunte Blumen, die ungewöhnliche Häuserfassade und das wilde Grün drum herum. Hier hätte ich ewig sitzen können. Wer Gaudí mag wird dieses Haus lieben!
Reisetipps Kantabrien: Die Höhlen von Altamira
Auch heute noch gibt es unheimlich viele Höhlen in der Region Kantabrien. Früher haben sehr viele Menschen dort ihren Unterschlupf gefunden, da sie einfach den idealen Schutz vor Eindringlingen oder wilden Tieren bieteten. Eine Höhle hat durch die besondere Wandmalerei eine ganz wichtige Bedeutung für die Region – die bei Altamira. Leider kann man die originalen Kunstwerke als Tourist nicht besichtigen. Die Bilder wurden aber sehr genau auf eine nachgebaute Höhle übertragen, welche heute gleichzeitig auch als Museum dient und euch die Geschichte der Menschen näher bringt, die vor mehr als 15.000 Jahren lebten. Für History Fans ein interessantes Ausflugsziel.
Reisetipps Kantabrien: Die Pilgerstadt Santillana del Mar
Gleich vorneweg: Santillana DEL MAR liegt nicht am Strand, sondern einige Kilometer davon entfernt. Aber das tut der Stadt keinen Abbruch, denn Santillana del Mar ist so ein schöner und verträumter Ort. Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt, da es ein bisschen wie in einer anderen Zeit ist. Durch die vielen Häuser aus Stein und auch dem gepflastertem Weg wirkt alles etwas mittelalterlich, fast wie eine Filmkulisse. Die Tatsache, dass in der gesamten Altstadt keine Autos fahren dürfen, trägt dazu natürlich bei. Manchmal scheint es als wäre die Stadt im 18. Jahrhundert stehen geblieben. Da Santillana del Mar auch eine Pilgerstadt ist, begegnet man dem einen oder anderen Wanderer auf seinem Weg und hat dadurch nicht selten selbst das Gefühl mal zu endschleunigen.
Anscheinend gibt es aber besonders im Hochsommer sehr viele Tagesausflügler, die hier her kommen und sich ebenfalls vom Charme der Stadt überzeugen möchten. Besonders sehenswert sind in Santillana del Mar die alte Klosterkirche und die mittelalterlichen Paläste, die Jahr für Jahr viele Menschen anlocken. Also solltet ihr darauf achten, dass ihr entweder in der Nebensaison nach Santillana del Mar kommt oder während der Hauptsaison hier übernachtet, um wenigstens morgens und abends den vielen Touristen zu entkommen. Dann könnt ihr auch den Abend gemütlich ausklingen lassen – wie wäre es zum Beispiel mit einem Abendessen im Restaurant „El Pasaje de los Nobles“?
Hier gibt es eine große Menüauswahl voll von typischen regionalen Speisen. Man muss aber nicht unbedingt ein ganzes Drei-Gänge-Menü nehmen, sondern kann auch etwas von der normalen Karte nehmen. Es ist am besten als Hipster-Restaurant mit spanischem Flair zu beschreiben. Ich finde sie legen total viel Wert auf die Liebe zum Detail und genau das mag ich an Restaurants, denn das macht es ja auch zum besonderen Erlebnis. Häufig wird in Kantabrien frischer Fisch gegegssen. Es gibt aber auch vegane Alternativen. Und sogar Ceviche, wobei das Gericht aber ursprünglich aus Peru kommt – trotzdem lecker!
Hier könnt ihr euch die Karte anschauen – aber Vorsicht: danach seid ihr hungrig!
Reisetipps Kantabrien: das immergrüne Spanien – Comillas!
Wie ihr ja jetzt schon wisst, wird der Norden Spaniens auch oft das immergrüne Spanien genannt. Und je weiter man aus Santander (wobei Santander schon unglaublich grün ist) fährt, desto bewusster wird euch das werden. Vor allem Comillas hat es mir angetan. Ungefähr 40 Kilometer entfernt von Santander und ganz in der Nähe der Gebirgskette der Picos de Europa liegt dieser Ort. Früher war es ein Fischerdörfchen, heute lebt die Stadt vom Tourismus. Aber nochmal: in der Nebensaison ist die Region wirklich nicht überlaufen. Aber zum Thema „grünes Spanien“ komme ich gleich nochmal mit einem super Aussichtspunkt für euch.
Comillas wird auch die Stadt der „Modernisme“ genannt, da hier viele Gebäude zu sehen sind, die in dieser Zeit entstanden sind. Nicht nur die Capricho de Gaudí hat Elemente aus dieser Zeit. Es gibt beispielsweise auch den Palacio de Sobrellano, der an diese Zeit erinnert, oder auch die päpstliche Universität zählt dazu. Der Modernisme oder auch Katalanischer Modernismus / Jugendstil entstand aus einer Zeit heraus, in der Katalonien seine Unabhängigkeit zeigen wollte. Daher gehören zu den wichtigsten Merkmalen auch Hinweise oder Symbole Kataloniens, wie unter anderem das Wappen. Die gängigsten Merkmale sind aber vor allem Wellen, Schwingungen und fließenden Linien. Jeder, der schon mal in Barcelona war, wird das bestätigen können. Aber auch die Einflüsse von floralen Ornamenten und geometrischen Mustern werden gerne genutzt.
Reisetipps Kantabrien: Aussichtspunkt Gerruca
Mein persönliches Highlight dieser Reise. Dieser Ausblick ist einfach unbeschreiblich. Als wir dort oben ankamen, was es fast still. Es ging nur ein kleiner Wind. Hinter uns befand sich ein kleines Hotel mit ein paar Tischen im Außenbereich. Aber nur einer davon war besetzt, an dem sich einige Spanier unterhielten. Das hat das Bild irgendwie noch perfekter gemacht. Im Tal konnte man die Strände von San Vicente de La Barquera sehen, im Hintergrund noch ein paar Kühe und weit voraus liegt die Gebirgskette Pico de Europa. Das war total malerisch und hier merkt man wieder einmal wie unglaublich beeindruckend die Natur in Nordspanien eigentlich ist. Ich glaube viel muss man dazu gar nicht sagen:
Jede Reise ist immer etwas ganz Besonderes und ich finde man kommt immer etwas verändert nach Hause – und wenn die Reise auch noch so kurz war. Irgendetwas Neues hat man gelernt oder man hat neue Erkenntnisse gewonnen und vielleicht hat man sogar auch neue Freundschaften geschlossen. Das liebe ich am Reisen. Ich muss sagen, dieses Mal hat alles zugetroffen und jetzt stehen auch andere nordspanische Städte wie Bilbao, San Sebastian und wie sie alle heißen ganz weit oben auf meiner Liste. Ich kann’s kaum erwarten wieder da zu sein.
Mehr Tipps für Spanien gibt’s hier:
Roadtrip Atlantikküste Spanien – Portugal: 7 Highlights für deine Reise
7 Tipps für deinen Nordspanien Urlaub – Surfen, Essen und mehr
Die Costa Cálida in Spanien – bestes Essen und pure Entspannung
Hier noch mehr Eindrücke meiner Reisetipps Kantabrien:
Eine typische Gasse in Santillana del Mar
Kurz vor dem Stadtkern von Santillana del Mar: sieht doch schon mal sehr einladend aus!
Ausblick auf die Dächer von Santillana del Mar
Santillana Del Mar ist ein schönes verträumtes Städtchen …
… wie hier gut zu erkennen ist.
Die Stadtmauer von Comillas
Fast alle Häuser in Santillana del Mar sind mit Blumen geschmückt.
Wohin diese Treppe in Santillana del Mar wohl führt?
Ausblick aus dem Restaurant „El Pasaje del noble”
Der Palast von Sobrellano in Comillas
Ausblick auf den Innenhof der Stiftskirche in Santillana del Mar
Die Stiftskirche von Santillana del Mar
Ein Besuch hier lohnt sich, der Innenhof der alten Kirche ist so schön!
Flagge bekennen in Spanien: hier weht nicht nur die Nationalflagge, sondern auch die nordspanischen Flaggen.
Der atemberaubende Aussichtspunkt Gerucca
Gerucca: Am Horizont seht ihr die Gebirgskette Pico de Europa und vor euch den Atlantik.
Aber auch Comillas hat einige schöne Aussichtspunkte zu bieten
Comillas mit Blick auf den Atlantik
Das immergrüne Spanien – hier wieder in Comillas unter Beweis gestellt!
Danke an Turismo de Cantabria und Spanien für die Unterstützung!
Die Gastautorin:
„Hallöle!“ – würde sie vielleicht sagen. Vany kommt nämlich aus dem Schwabenländle. Egal ob Wandern in Österreich oder Abenteuerurlaub in Thailand – sie ist sehr begeisterungsfähig und für jeden Spaß zu haben! Dinge, die sie ausmachen? Ihre heiligen To-Do-Listen, ohne die sie aufgeschmissen wäre. Wichtig ist auch ihre Verbundenheit zu ihrer Familie – sie kann es kaum abwarten bis ihre kleine Schwester endlich alt genug ist um mit ihr zu verreisen. Sie hofft, dass sie noch als coole große Schwester durchgeht, wenn es so weit ist. J Und ach ja: ihr jahrelanger Wunsch Flugbegleiterin zu werden, bis sie irgendwann gemerkt hat, dass sie eigentlich Flugangst hat. Aber das macht nichts. Sie steigt nämlich trotzdem ziemlich oft in ein Flugzeug und in die Luftfahrtbranche hat sie es auch geschafft. Am Flughafen in Stuttgart arbeitet sie heute und “macht Marketing”. Von ihrem Bürpfenster aus kann sie die startenden und landenden Maschinen sehen und träumt dabei am liebsten von ihrer nächsten Reise oder anderen Dingen. Wie beispielsweise davon Reisebloggerin zu werden. Besucht sie unbedingt auf ihrem eigenen Blog www.vanyvisits.com!
3 Kommentare
Oh mein Gott, jetzt hab ich mich verliebt und ein neues Reiseziel auf meiner Reiseliste! =)
Sehr schöne Fotos. Liebe Grüße Kat