Reisen macht glücklich. Diese Aussage würde ich sofort unterzeichnen. Und ihr bestimmt auch, oder? Dieses Glück entsteht durch das Abenteuer und die Freiheit, die wir empfinden, wenn wir die Welt entdecken, aber auch durch die Befriedigung unserer Sinne: exotische Blumen und Tiere, die wir sehen; Meeresrauschen und Wind in den Bambusstauden, den wir hören, der Geruch von schwüler Hitze oder kühler Bergluft und nicht zuletzt der unbekannte Geschmack neuer Gerichte und Gewürze.
Und sobald wir Speisen, die wir zum ersten Mal auf Reisen probiert haben, woanders genießen, fühlen wir uns zurückversetzt in Ort und Zeit und erinnern uns an die Ferne.
Ich leide ja bekanntlicherweise unter ständigem Fernweh. Da aber selbst ich keine 24 Stunden am Tag und 52 Wochen im Jahr on the road sein kann, stille ich mein Fernweh gerne auch mal mit meinen Lieblingsgerichten aus mal mehr und mal weniger fernen Orten. Vielleicht geht es dem Einen oder Anderen hier ja auch so? Hier meine fünf Lieblingsrezepte gegen das Fernweh:
1. Kaspressknödel aus TIROL:
In einer gemütlichen Hütte sitzen, den Geruch von Holz in der Nase, karierte Vorhänge an den Fenstern und den Blick auf die Berge. Ist das nicht himmlisch? Jetzt fehlt nur noch ein dampfender Teller mit warmen Kaspressknödeln auf dem Tisch und das Bergfeeling ist perfekt! Ich habe letztes Jahr von einer Almwirtin beigebracht bekommen, wie man Kaspressknödel selber macht und verrate euch hier das Rezept:
Zutaten (für 4 Personen):
500 g Kartoffeln, gekocht und gerieben
200 g Topfen (Quark)
300 g geriebener Käse (zur Hälfte Bergkäse, zur Hälfte „Graukäse“, das ist Käse aus Topfen!)
1 Zwiebel, gewürfelt
etwas Salz
2-4 EL Mehl
Schnittlauch
Butter und Öl für die Pfanne
1½ l Gemüse- oder Rinderbrühe
Zubereitung:
Die Kartoffeln mit dem Topfen vermengen, Käse, Zwiebel, Salz und Mehl hinzugeben und von Hand kneten. Ist der Teig zu weich, mehr Mehl hinzufügen – ist er zu fest, mehr Topfen beigeben.
Mit nassen Händen 8-12 Knödel formen und platt drücken. Die Knödel in einer Pfanne in Butter auf beiden Seiten braun anbraten. Tipp: wenn man Butter und Öl zusammen in die Pfanne gibt, brennt die Butter nicht so schnell an!
Die Tiroler Kaspressknödel in Suppenteller geben, pro Teller sollten es etwa vier Stück sein. Mit der Brühe übergießen und mit Schnittlauch bestreuen. Dazu Krautsalat servieren. Fertig ist das traditionelle Tiroler Leibgericht! HIER geht es zum Kochvideo!
2. Veganes gelbes Süßkartoffelcurry auf wärmste Empfehlung von yumtamtam:
EDEKA liebt ja bekanntlich Lebensmittel und hat jetzt tatsächlich einen eigenen youtube-Kanal! Auf Yumtamtam gibt es Rezeptvideos, die Spaß machen und easy peasy selbst für den absoluten Küchenchaoten zu befolgen sind. Dazu gibts Herd-Challenges und ’ne Menge Küchentipps. Ganz ehrlich: Allein den drei Chaoten beim Kochen zuzusehen macht schon gute Laune. Aber da ich ja eh grad im Kochwahn bin, werde ich auf jeden Fall das vegane gelbe Süßkartoffelcurry testen. Homemade Foodporn, yeah!
Zutaten (für 4 Personen):
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
3 ELSesamöl (geröstet)
30g frischer Ingwer
2 EL Currypaste, gelb (nach Vorliebe könnt ihr aber auch rote oder grüne nehmen)
800ml Kokosmilch
2 EL Sojasauce
500g Süßkartoffeln
1 Bio-Limette (Abrieb und Saft)
1 Paprika, rot (auch hier nach Geschmack variabel)
Reis, Menge nach Vorliebe
200g Erbsen, tiefgekühlt
1 Bund Koriander
100g Mandelblättchen
Und die entsprechende Zubereitungsanleitung gibts im Video!
3. Selbstgemachte Tortellini (aus ITALIEN, klar):
Bella Italia. Unsere Liebe geht definitiv durch den Magen. Und ich weiß ja, es gibt Caprese und Bruschetta. Parmaschinken und Vitello Tonnato. Risotto und Saltimbocca. Limoncello und Panna Cotta. Aber ach Italien, Du musst mir verzeihen, für mich ist nichts italienischer als Pasta, Pasta, Pasta. Gnocchi mit Salbeibutter, Spaghetti aglio e olio und vor allem Tortellini in all den Variationen…
…die Hände noch voller Mehl, den Duft von frischem Basilikum in der Nase und schon fühle ich mich fast wie am Mittelmeer…
Zutaten für den Pastateig:
2 frische Eier
200 g Mehl (zum Beispiel Hartweizenmehl, welches sich für Nudelteig gut eignet)
Zubereitung:
Mehl zu einem Häufchen auf einer sauberen Fläche ausbreiten. Ein Loch in das Häufchen mit Daumen und Zeigefinger machen und die zwei Eier in das „Loch“ geben. Mit einer Gabel verquirlen und nach und nach Mehl mit einarbeiten, bis sich ein Teig zum Kneten bildet. Den Teig mit den Händen so lange kneten, bis er fest geworden ist. (Das kann durchaus ein wenig dauern, also ist hier eure Geduld gefragt). Am besten den Teig jetzt für 20-30 Minuten in Frischhaltefolie wickeln und an einem kühlen Ort lagern (nicht im Kühlschrank!). In der Zwischenzeit kann die Füllung zubereitet werden.
Zutaten für die Füllung:
300 g Ricotta, durch ein Sieb gestrichen
120 g Mortadella, fein gehackt
100 g geriebener Parmesan
eine Prise Salz, Pfeffer und Muskatnuss
Diese werden einfach gut vermengt und ebenfalls kühl zur Seite gestellt.
Nun den Teig ausrollen und in gleichmäßig große Quadrate schneiden. Hier kann eine Pastamaschine Gold wert sein – oder eben wieder die bereits angesprochene Geduld.
Jeweils eine kleine Menge der Füllung in die Mitte jedes Teigquadrates geben. Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt! Die gefüllten Quadrate über Eck falten und zusammenkneifen (sie haben nun die Form eines Dreieckes). Anschließend die obere Spitze über die gefüllte Mitte klappen. Mit der Seite der Füllung nach innen um den Finger wickeln. „Abbraccio“, also Umarmung, heißt die für Modena typische Tortellini-Form, eine ringförmige Nudel mit einem dreieckigen Zipfel. Hier noch ein weiterer Tipp: Sollte der Teig zu trocken sein und die Tortellini wieder aufklappen, hilft ein wenig warmes Wasser, das man auf den Teig streicht, um ihn wieder klebriger zu machen.)
Pasta in kochendem Wasser je nach Dicke des Teiges 2-6 Minuten kochen bis die Pasta an der Oberfläche schwimmt. Das geht evtl. sehr schnell. Also aufmerksam sein! Und danach in die Pfanne.
Dieses Rezept ist nicht vegetarisch, die Füllung kann jedoch sehr einfach umgeändert werden, indem ihr den Käse zum Beispiel mit Spinat oder Pilzen anstatt Mortadella kombiniert!
4. Miami Key Lime Pie aus Miami:
„Party in the city where the heat is on, all night on the beach till the break of dawn… WELCOME TO MIAMI!“
Und da zur sommerlichen Hitze nichts besser passt als etwas schön frisches, gibt es den Oberknüller-Mega-Kuchen: Miami Key Lime Pie. OMG! wie ich hier ganz amerikanisch jauchzen möchte! Für die Optik und das Gewissen gibts ein paar Heidelbeeren obendrauf. Ich glaube ich muss mal wieder nach Miami. Zumindest in meiner Küche.
Zutaten:
200 bis 250 g Vollkorn-Butterkekse
120 g Butter
1 Ei
4 Eigelb
1 Dose gesüßte Kondensmilch (Milchmädchen, 400 g)
5 möglichst unbehandelte Limetten (ansonsten mit Bürste unter heißen Wasser abspülen)
4 Eiweiß
120 g Zucker
Werkzeug
Backform mit 24 Zentimetern Durchmesser, Rührgerät und Schüssel, Mörser oder Tüte, Gummischaber, Zitronenpresse
Zubereitung
Die Kekse im Mörser (oder in einer Tüte mit zum Beispiel einer Flasche) zerdrücken und die Butter im Topf oder Mikrowelle flüssig werden lassen. Beides verkneten und in die Backform geben – abkühlen.
Von zwei gewaschenen Limetten die Schale (nur das Grüne) abreiben, dann auspressen und mit der geriebenen Schale vermengen. Eigelbe mit einem Vollei, der Kondensmilch und dem Limettensaft verrühren und in die Teigform auf die Kekskrümelmasse geben. Etwa 20 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Celsius backen. Währenddessen die vier Eiweiß mit dem Zucker zu Baiser schlagen und dann auf den gebackenen Kuchen streichen – manch einer bevorzugt Schlagsahne statt Baiser. Dann weitere zehn bis 15 Minuten in den Ofen, bis die Eischneemasse goldbraun gebacken ist.
Voilà! Ist es nicht grandios!!!
Mehr Fotos und alle Details findet Ihr auch nochmal HIER!
5. Kulhimas – Chili-Fisch von den Malediven:
Die Malediven. Für mich ja eindeutig das Paradies auf Erden. Palmen, türkisblaues Meer und endlose Strände. Mich hierhin zurück zu träumen geht Dank Ibrahim besonders leicht. Dieser hat mir in meinen zwei Wochen auf den Malediven nämlich ein paar Rezepte verraten! Wer bei Palmen an Kokos und bei Meer an Fisch denkt, liegt da schon ziemlich richtig, denn beides sind Hauptzutaten in der maledivischen Küche. Die Kokosnusspalme ist übrigens zudem der „Nationalbaum“ der Malediven und übersetzt heißt Kokosnuss „Kurumba“ und ist als Öl oder gehackt in sehr vielen Gerichten zu finden. Für Euch gibts heute das Rezept zu „Kulhimas“, inkl. Fisch und Kokos:
Zutaten:
200g roher Thunfisch (gewürfelt)
3 Teelöffel Chilipulver
4 Teelöffel Tomatenpaste
1 Teelöffel Kreuzkümmelsamenpulver
Salz und Pfeffer
2 Zwiebelscheiben
3 Knoblauchscheiben
2g Curryblätter
3 Teelöffel Kokosnussöl
Zubereitung
Öl in einer Pfanne erhitzen. Darin Zwiebeln und Curryblätter braten, bis alles braun ist.
Chilipulver, Kreuzkümmelpulver, Tomatenpaste, Currypulver, Salz und Pfeffer hinzugeben und erhitzen.
Alle restlichen Zutaten hinzufügen und ein paar Minuten kochen bis der Fisch durch ist.
Auf dem Bild seht ihr außerdem:
Dhon Hui Hawaadh Riga – maledivisches Curry mit Thunfisch
Bashi hikiriha – maledivisches Auberginen Curry
Chapathi (Roshi) – maledivisches Brot
Die Zutaten und Rezepte für alle vier abgebildeten Gerichte findet Ihr HIER!
Dieser Post ist in Kooperation mit EDEKA entstanden.
Text und Fotos: Laura Droße
3 Kommentare
was für wahnsinns Gerichte – die sind wirklich Seelenfutter bei Fernweh <3
Liebe Grüße
Anna
Ja :)
Hallo Laura & Christine, das sind wunderbare Gerichte, nicht eines, dass ich nicht probieren wollte! Der Link landet sofort in meinem Rezeptordner. Danke dafür! Liebe Grüße aus Schweden sendet:
Stella