Lust auf einen Roadtrip Nordspanien? Wir haben eine Route für eure nächste Reise, inklusive bester Surfspots! Mobil, selbstbestimmt und flexibel. Ein Roadtrip bedeutet für mich das maximale Gefühl von Freiheit: Du bist immer auf der Reise, die ganze Welt der Möglichkeiten liegt dir zu Füßen und das Gefühl von Zuhause ist immer an Bord. Mit unserem Marco Polo haben wir im September die Küste unsicher gemacht und die tollsten Ecken der nordspanischen Atlantikküste entdeckt – zum Surfen, zum Genießen und zum Entdecken!
Roadtrip Nordspanien Tag 1: München → Freiburg
Die Türen schließen, ich drücke aufs Gas und unser Marco Polo rollt los. WOW! Das Gefühl von Unabhängigkeit startet mit dem Schnurren des Motors. Endlich geht es los! Tschüss Deutschland, tschüss verregnetes München. Hallo Welt, hallo Freiheit und hoffentlich hallo Sonne.
Am ersten Tag wollen wir Kilometer machen. Bis nach Spanien ist es ein weiter Weg und der soll nicht auf deutschen Autobahnen vertrödelt werden: 1.350 Kilometer und ungefähr 13 Stunden Fahrt liegen vor uns, bis wir das erste Mal Küste erreichen werden. Doch dann sind wir erst in Frankreich und dort ist die Küste im September rau. Am ersten Nachmittag schaffen wir es wegen Stau nicht weit. Zur Nacht finden wir einen schönen Stellplatz zum Übernachten. Einfach über Google Maps rauszoomen, nach Natur und einem abgelegenen Parkplatz suchen und vor Ort absichern, dass alles passt.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 1:
- Abfahrt: 16:30 Uhr, Ankunft: 23:00 Uhr
- Strecke: ca. 430 km
- Übernachtung: Ein Parkplatz in den Bergen
- Songs des Tages: M83 – Midnight City. Für den Moment, wenn ihr den Camper startet und mit leuchtenden Augen und pumpendem Herz losfahrt! Wenn die Autobahn lang wird: Moon – Hydrogen. Ein Song aus einem Computerspiel.
Wo wir hinfahren? Das wissen wir selbst nicht so genau. Aber ist das nicht der Sinn eines Roadtrips?
Roadtrip Nordspanien Tag 2: Freiburg → Dune du Pyla
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wie kann die Landschaft direkt nach der Grenze so anders aussehen – so französisch? Fahles, vertrocknetes Gras. Gerade in Freiburg war noch alles grün! Doch genau das liebe ich am Roadtrip: Der Weg ist das Ziel. Mit jedem Kilometer erfährst du, wie sich die Umgebung verändert. Neumodisch könnte man dazu ‘Slow Travel’ sagen – das bewusste Reisen. Aber belassen wir es bei dem schönen Wort Roadtrip. ;)
Am zweiten Tag von unserem Roadtrip Nordspanien durchqueren wir ganz Frankreich. Die Autobahn A89 (rund um Thiers, Clemont F und Bordeaux) ist leer, kurvig und führt durch eine hügelige Landschaft aus Canyons und Hochplateaus. Bei 160 km/h mit dem Marco Polo gibt das den perfektes Mario Kart-Trip. Unser Etappenziel ist Arcachon, genauer gesagt die Dune du Pilat – die größte, sich bewegende Sanddüne Europas. Direkt am Fuße der Düne finden wir Unterschlupf im Campingplatz Pyla-Camping. Zum Glück! Denn es ist schon nach 18 Uhr, da haben die meisten Campingplätze bereits zu und lassen keinen Neuzugang mehr rein. Über die nette Bedienung im Restaurant bekommen wir noch Platz.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 2:
- Abfahrt: 9:45 Uhr, Ankunft: 20:15 Uhr
- Strecke: ca. 970 km
- Übernachtung: Pyla-Camping, ca. 24 € pro Nacht, WLAN im Café, Sanitäranlagen gut, ruhig, schattig, mit Privatsphäre – die Stellplätze sind durch Hecken getrennt, direkt am Fuße der Dune du Pyla
- Songs des Tages: Chemical Brothers – Hey Boy Hey Girl; Cassius – Jackrock. Perfektes Mario Kart-Feeling auf den leeren Autobahnen Frankreichs.
Roadtrip Nordspanien Tag 3: Dune du Pilat → Capbreton (FR)
Wie eine Fata Morgana ragt die Dune du Pilat über unsere Köpfe und scheint gar nicht mehr aufzuhören zu wachsen. Die größte sich bewegende Sanddüne Europas! Beim Aussteigen aus dem Camper landet mein Fuß schon im Sand, so nah parken wir an ihr. Auf die Düne raufspaziert erleben wir ein Naturschauspiel: Zur Rechten öffnet sich ein sandiges Plateau, das an die Sahara erinnert, zur Linken schweift mein Blick über die Baumkronen, die nach dem Starkregen letzte Nacht an einen Dschungel erinnern.
An Tag drei erkunden wir die südliche Atlantikküste Frankreichs bis ins kleinste Detail. Biscarrosse-Plage, Mimizan-Plage, Lespecier, St-Giron Plage, Moliets, Hossegor – beliebte französische Surfspots, über die ich mich für meinen nächsten Surftrip informieren möchte. Im September ist hier allerdings niemand mehr! Wie eine Geisterstadt liegt St-Girons vor uns, dahinter das tosende Meer. Der Strand vor Capbreton ist eine Sehenswürdigkeit: Bunkerreste liegen zerfallen am Ufer und ragen wie Wale aus dem Wasser. Hier bleiben wir die Nacht auf einem Camping-Parkplatz.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 3:
- Abfahrt: 12:00 Uhr, Ankunft: 18:00 Uhr
- Strecke: ca. 140 km
- Übernachtung: Aire des Camping-Cars, ca. 12 € pro Nacht, kein WLAN, Sanitäranlagen ok, Parkplatz-Atmosphäre
- Song des Tages: Dunkelbunt ft. Raf MC – The Chocolat Butterfly. Zum Autofahren. Aus Freude, dass es endlich richtig losgeht und das Wetter besser wird.
Roadtrip Nordspanien Tag 4: Capbreton → Zarautz
Surfbretter so weit das Auge reicht! Nicht am Strand, sondern an der Decke! Wir sind im Quicksilver-Shop in Saint-Jean-de-Luz, dem europäischen Headquarter der beliebten Surf- und Snowboardmarke, die auch die bekannten Marken Roxy und DC führt. Besonderen Rabatt gibt es hier jedoch nicht.
An Tag vier jagt ein Hot Spot den anderen und so landen wir auch in Biarritz, dem Surfmekka Südfrankreichs. Wir sind jetzt nur noch wenige Kilometer von Spanien entfernt. Von Côte des Basques sehe ich sogar schon zur spanischen Nordküste rüber! Im Eck des Atlantiks sind die Surfvibes so heiß wie die Temperaturen und das sogar im September. Hier lässt es sich für einen kurzen Zwischenstopp Surfen – wenn ihr zur richtigen Zeit da seid. Jeweils drei Stunden vor und nach Low-Tide seien am besten, so sagen die Locals. Hätte ich mehr Zeit, würde ich ewig hier bleiben! Vor allem Côte des Basques gefällt mir – der Roxy Store an der Promenade hat viel schönere Neoprens, als ich sie in Deutschland gesehen habe und das Café Le Surfing ist super stylisch.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte sich auch unbedingt San Sebastian anschauen, die erste große Stadt auf unserer Reise. Aus Zeitmangel und weil wir mit unserer Höhe keinen Tiefgaragen-Parkplatz bekommen, fahren wir nur an der Strandpromenade entlang. Die pompöse Flaniermeile am Strand sieht vielversprechend aus! Eine Durchfahrt ist sie wert. ;)
Fast schade, dass wir Frankreich jetzt verlassen. Doch wir trauern nicht lange, denn mit Zarautz kommt uns ein absolutes Highlight des Roadtrip Norspanien vor die Räder.
Zwischenfazit: Die letzten zwei Tage sind wir die Küste Frankreichs entlang gefahren: ein einziger langer Sandstrand. Es ist schon verrückt, dass man von einem Surfspot fast schon den nächsten sieht. Die Küste Frankreichs: ein einziger langer Surfspot.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 4:
- Abfahrt: 10:00 Uhr, Ankunft: 18:00 Uhr
- Strecke: ca. 230 km
- Übernachtung: Grand Camping Zarautz, ca. 26 € pro Nacht, kein WLAN, Sanitäranlagen gut, Atmosphäre jung und lässig, wir stellen uns irgendwo auf die Wiese mit Blick auf die Bucht. Front Row!
- Songs des Tages: Skeewiff – Man of Constant Sorrow. Wir sind mitten drin im Roadtrip! Das klingt nach into the wild! Danach: “Mony – Honey” und Arme aus dem Fenster halten!
Roadtrip Nordspanien Tag 5: Zarautz → Ferrol, Galizien
Wir haben den kompletten Strand in Sicht! Mit einigen anderen Surfbegeisterten stehen wir auf einer Anhöhe vor der Stadt und sehen den ersten Surfern im Wasser zu, während ich mir noch mein Müsli zubereite. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass wir mit unserem Marco Polo nirgendwo anders hingehören.
Tag fünf verbringen wir mit Surfen in Zarautz und fahren das erste Mal nicht gleich am Morgen weiter. Zarautz ist einer der berühmtesten Surfspots in Spanien. Das Brett leihe ich mir für 17 € à zwei Stunden bei PVKAS SVRF direkt am Strand. Pukas Surf ist Surflabel, Surfladen und -Schule in einem sowie ein geschichtsträchtiges Familienunternehmen, das die Region und den Surfsport seit seinem Aufkommen in den 70er Jahren geprägt hat. Noch mit Holzbrettern sind sie ihre ersten Wellen gesurft und wurden dafür kritisch beäugt.
Zarautz ist mir einfach sympathisch: An einem Nachmittag mit guten Wellen werdet ihr viele Locals nach der Arbeit mit Neo und Surfbrett durch die Straßen rennen sehen. Denn sie wollen zum Meer! Nach dem Surf haben wir uns mitten im Wohnviertel am Camper umgezogen – das Normalste der Welt. Und neben dem stylischen Pukas Surf sind mir noch einige andere hippe Läden aufgefallen. Allen voran San Francisco 33, eine köstliche Baguetterie, die alles frisch zubereitet. Liefert im Sommer sogar bis zum Handtuch. ;)
Kosten Surfbrett und Surfkurs @ PVKAS SVRF:
Kosten Surfbrett PVKAS SVRF: Surfbrett für 2 Stunden 17 €, 1 Tag 26 €, 2 Tage 45 € Kosten Surfkurs PVKAS SVRF: 1 Stunde 42 €, 2 Stunden 59 €
Den Rest von Tag 5 fahren wir die Autobahn an der Küste entlang – das ist verkraftbar, denn die Schnellstraße ist malerisch! Links Berge, rechts immer mal wieder das Meer. Ganze 600 km wollen wir schaffen und bis nach Galizien vordringen. Das hat zwei Gründe: Den Juwel Spaniens möchte ich unbedingt mit dem Camper erleben. Bei unserem aktuellen Tempo habe ich Angst, es in den verbleibenden Tagen nicht bis dort zu schaffen! Außerdem wird das Wetter auf unserer Höhe immer schlechter, während in Galizien die Sonne scheint! Wir entscheiden uns also, den mittleren Teil der Küste auf die Rückfahrt zu verschieben. Es lebe die Spontanität beim Roadtrip!
Highlights der Strecke: Besonders malerisch sind die Klippen zwischen San Vicente de la Barquera und Ribadesella. Rund um Gijon und Aviles gibt es viel unschöne Industrie. Vor Ribadeo führt eine Brücke über die Flussmündung und bietet eine tolle Aussicht auf die Hafenstadt. Die darauffolgende Strecke nach Foz schlängelt sich die Autobahn durch die Berge nach oben, von wo ihr eine tolle Weitsicht bekommt.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 5:
- Abfahrt: 13:30 Uhr, Ankunft: 20:30 Uhr
- Strecke: ca. 600 km
- Übernachtung: Parkplatz bei Santa Comba
- Song des Tages: Ana Tijoux – 1977. Spanisch, klingt wie das Einreiten in eine neue, lang ersehnte Stadt. Die Sonne heiß, die Luft steht und brennt.
Roadtrip Nordspanien Tag 6: Galizien (Ferrol)
Wir wachen zum Klang der Wellen auf, die Sonne kitzelt meine Nasenspitze. Wie herrlich! Ich hüpfe barfuß ins Freie und drapiere unseren Klapptisch fürs Frühstück auf der Wiese. So muss Camperleben sein! Das Auto zum Schlafen und Fortbewegen, die Natur zum Leben – als Spielplatz und Wohnzimmer. Gestern sind wir in der Nacht angekommen und ich habe uns mit meiner Ortkenntnis an einen Parkplatz am Wasser gelotst.
Die kommenden Tage schlagen wir unser Lager in Galizien auf. Nach einer Woche on the road ist es Zeit, einen Ort näher kennenzulernen. Wir wollen surfen, genießen und die Region mit Ausflügen am Nachmittag entdecken. Basis dafür ist nach unserer ersten Nacht der vielleicht einzige Campingplatz in der Gegend, Camping as Cabazas, mit eigenem Zugang zum Surfspot Esmelle und Vilar.
Mein Tipp: Das Surfbrett solltet ihr in Galizien am besten schon dabei haben, da die Gegend touristisch noch nicht super erschlossen ist. Vielleicht kann euch alternativ am Campingplatz jemand einen Local empfehlen, bei dem ihr etwas leihen könnt.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 6:
- Abfahrt: – Ankunft: –
- Strecke: 0 km
- Übernachtung: Camping as Cabazas, Sanitäranlagen okay, eigener Zugang zum Strand von Emile und Vilar, ruhige entspannte Atmosphäre, viel Platz, mäßiges WLAN am Büro
- Song des Tages: Odesza – Bloom. Gefühlsgeladener Song, der schöne Landschaft braucht. Am besten dann, wenn man am lang ersehnten Ziel ankommt!
Roadtrip Nordspanien Tag 7: Galizien (Ferrol)
Nichts tun, warten, entspannen – das alles bekommt auf einmal einen Sinn, wenn du mit dem Camper unterwegs bist! Wer einmal sein Zuhause auf 4 Räder gelegt hat, lebt im Einklang mit der Natur.
So geben an Tag 7 von unserem Roadtrip Nordspanien die Wellen den Takt des Tages vor! Alles was geschieht, richtet sich nach dem Stand des Swells und der Tide – zwei wichtige Parameter beim Surfen. Sind die Wellen morgens gut? Dann surfst du morgens. Sind sie es am Nachmittag? Dann wartest du genüsslich! Die Stimmung auf dem Campingplatz ist entspannt und gelassen. Außer ein paar spanischen Dauercampern sind noch wenige andere Surfbegeisterte da.
Galizien kenne ich von meinem vorherigen Aufenthalt im Waverocker Surfcamp: ein schönes, unberührtes Fleckchen Erde, in dem das Wort Tourismus noch nicht angekommen ist. Das ist auch der Grund, warum ich mit Marco Polo unbedingt hierher wollte: Ich wollte die Region mit dem Camper erleben! Denn das ist ein ganz anderes Feeling!
Ausflugtipp zum Sonnenuntergang: Cabo Prior und die Klippen von Santa Comba. Weiteres erfahrt ihr in meinem Artikel 7 Abenteuer, die das Waverocker Surfcamp perfekt machen.
Mein Tipp zum Surfen in Galizien:
Im Waverocker Surfcamp könnt ihr euch von Tom Touren in die Umgebung empfehlen und organisieren lassen. Gegebenenfalls könnt ihr hier auch Surfmaterial mieten. Das Camp hat die Saison 2017 jedoch leider geschlossen. Surfunterricht könnt ihr dennoch beim alten Lehrer nehmen: Adria und Manu haben mit den Nordes Surf House etwas eigenes aufgebaut. Sagt hallo, wenn ihr da seid :)
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 7:
- Abfahrt: – Ankunft: –
- 0 km
- Übernachtung: Camping as Cabazas, Sanitäranlagen ok, eigener Zugang zum Strand von Emile und Vilar, ruhige entspannte Atmosphäre, viel Platz, mäßiges WLAN am Büro
- Song des Tages: Odesza – All We Need. Mit diesem Song braucht ihr nichts Anderes mehr als das Meer und euren Camper
Roadtrip Nordspanien Tag 8: Galizien (Ferrol)
Wir schlängeln uns durch Eukalyptuswälder und die Klippen entlang. Bestimmt 100 Meter geht es stellenweise einfach so steil bergab. Je höher wir kommen, desto karger wird die Landschaft, und plötzlich steht es vor uns: ein Pferd! Ein echtes Wildpferd! Bin ich wirklich in Spanien?
Den dritten Tag in Galizien nutzen wir zum Entdecken der Region vor unserer Haus-, äh, Campertür. Die Rías Altas, wie sich der nordwestliche Küstenstreifen Spaniens nennt – insbesondere die hiesige Ría de Cedeira, ist durch felsige Steilküsten und kleine Strandbuchten gekennzeichnet. Ponzos, Campelo, Valdoviñ, Pantín: beliebte Surfspots, teilweise nur für Fortgeschrittene, die wir uns unbedingt anschauen wollen. Die Bucht von Campelo ist besonders malerisch – eine steile Treppe führt die Klippe hinunter zum Strand. Die Fahrt entlang der Küste und durch dichte Eukalyptuswälder nach San Andrés de Teixido lohnt sich ebenfalls.
Roadtrip bedeutet für mich in der Natur unterwegs zu sein und zu entdecken!
Danach geht es ins Landesinnere: In der 600 m hohen Serra de Capelada leben halbwilde Pferde – das kann ich mir als Pferdemädchen nicht entgehen lassen! Und tatsächlich! Sie grasen am Wegesrand, spazieren unbekümmert über die Straße oder traben ihren Freunden entgegen. Ein fantastischer Anblick, der mich mehr an Island als an Spanien erinnert!
Nice to know: Im Frühsommer, meist am letzten Sonntag im Juni, ist die Serra de Capelada Schauplatz des Curro da Capelada – dabei werden die halbwilden Pferde in Koppeln (curros) getrieben und man stutzt ihnen die Mähne.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 8:
- Abfahrt: 16:00 Uhr, Ankunft: 21:00 Uhr
- Strecke: ca. 80 km
- Übernachtung: Camping as Cabazas, Sanitäranlagen ok, eigener Zugang zum Strand von Emile und Vilar, ruhige entspannte Atmosphäre, viel Platz, mäßiges WLAN am Büro
- Song des Tages: Cassius – Toop Toop. Wenn du dich in deinem Camper wie zu Hause fühlst.
Roadtrip Nordspanien Tag 9: Galizien → Santiago de Compostella → Fao
Erleichterung, Glückseligkeit, Befreiuung – schwere Gefühle hängen in der Luft! Menschen fallen sich in die Arme. Andere sitzen erschöpft auf dem Platz vor der Kathedrale, lehnen sich an ihren Rucksack, sind sichtlich erleichtert. Wieder andere brechen in Chöre aus und tanzen. Welcome to Santiago de Compostella – dem Endziel des Jakobsweges.
An Tag 9 verlassen wir unseren Stellplatz der letzten Tage und machen einen Abstecher Richtung Portugal. Zuvor schauen wir uns das etwa 60 Minuten entfernte Santiago de Compostella an, nach Jerusalem eines der bedeutendsten Pilgerziele der Christenheit. Teile des heiligen Jakobs sollen hier beerdigt sein. Die Stimmung rund um die Kathedrale ist bewegend! All die Menschen, die wochenlang gepilgert sind und endlich ihr Ziel erreicht habe. Ich fühle mich nicht dazugehörig – ich bin den Weg nicht gegangen. Die Szenen mit der Kamera festhalten zu wollen, fühlt sich wie ein Paparrazi an. Wie muss es hier nur im Juni und August vor Touristen wimmeln? Selbst jetzt müssten wir für den Besuch der Kathedrale stundenlang anstehen! Wir speisen unsere ersten Churros in Spanien in der Chocolaterie Metate und fahren weiter.
Unser Ziel ist Fao in Portugal, ein kleiner Ort kurz vor Porto, den unser Surfguide an Bord des Marco Polo als guten Anfänger-Spot beschreibt. Weil der Campingplatz vor Ort die Saison schon geschlossen hat, übernachten wir auf einem Parkplatz.
Dank Einparkhilfe bekommen wir sogar einen Parkplatz in der Stadt – ohne Unfall natürlich. Und hey: Der Mercedes-Benz Marco Polo kann seitlich sogar ganz alleine einparken!! KRASS?!
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 9:
- Abfahrt: 11:00 Uhr, Ankunft: 16:00 Uhr
- Strecke: ca. 290 km
- Übernachtung: Parkplatz in Fao
- Song des Tages: Cassius – La Notte. Entspannte Hintergrundmusik beim Fahren.
Roadtrip Nordspanien Tag 10: Fao → Ribadeo
Es ist neblig. So neblig, dass wir von der Düne aus noch nicht einmal die Wellen sehen können. Wir hören sie nur. Während sich mein Freund dennoch mit ein paar wagemutigen Locals in die Fluten stürzt, sitze ich im Café und schlürfte einen Espresso für 70 Cent. 70 Cent! Willkommen Portugal.
Es ist Zeit, den Rückweg anzutreten. 2.400 km und 24 Stunden Fahrt sind es zurück zum Heimatort. Uns bleiben noch knapp vier Tage und wir wollen doch noch so viel sehen. Wir fahren also die gleiche Strecke wieder zurück, biegen aber an einigen Stellen von der Autobahn ab. Inspiration dazu holen wir uns aus der Fensterscheibe oder dem Reisführer an Bord des Marco Polo.
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 10:
- Abfahrt: 13:00 Uhr, Ankunft: 18:00 Uhr
- Strecke: ca. 390 km
- Übernachtung: Parkplatz mit Sanitäranlagen am Strand von Penarronda
- Song des Tages: Cassius – I <3 U SO. Fenster auf, Wind durch die Haare wehen lassen und Roadtrip genießen!
Roadtrip Nordspanien Tag 11: Ribadeo → Picos de Europa → Cangas de Onis → Loredo
Bohnen. Dicke, weiße Bohnen soweit der Tellerrand reicht und – Fleisch. Sehr viel Fleisch! In allen Arten und Formen. Wer in Asturien unterwegs ist, bekommt an jeder Ecke Fabada – der typische Bohneneintopf der Region. Vegetarier haben es in der Region leider schwer, denn neben grünen Zwergpaprikas bleibt sie Speisekarte fleischlastig.
An Tag 11 durchqueren wir Asturien. Nicht gerade ein Surf-Mekka, aber mit dem Nationalpark der Picos de Europa etwas fürs Auge. Die Gebirgswelt im Hinterland des Atlantiks gilt als eine der schönsten Südwesteuropas und ragt bis zu 2.648 Meter hoch. Mal wieder frage ich mich, ob das tatsächlich Spanien ist? In Comarca del Sueve bewundern wir das Grün und fahren weiter ins Cangas de Onís, wo wir am Fuße einer Brücke aus dem 13. Jahrhundert Mittag essen – mit der fettigen, fleischlastigen Küche der Spanier werde ich wohl nicht mehr Freund. Als Vegetarierin wünsche ich mir meinen soliden Tante Emma Laden mit frischem Gemüse zurück, der mir für den Roadtrip bislang ausgereicht hat. Mit dem fruchtig spanischen Gemüse solltet ihr euch gut eindecken, bevor es ins kalte Deutschland zurück geht ;)
Unser Ziel ist Somo bzw. Loredo in der Nähe von Santander, ein anfängerfreundlicher Strand, den ich von meinem Aufenthalt im Pure Surfcamp kenne. Anfängerfreundliche, sofern der Strand nicht gerade mit Surfschülern voll ist. Als gegen acht Uhr am Abend die Sonne langsam untergeht und die Surfer im Wasser immer weniger werden, paddle ich immer weiter und weiter. Denn die Wellen werden jetzt erst so richtig gut! Um halb zehn lande ich mit dem glücklichsten Lächeln seit langem im Marco Polo-Bett.
Kosten Surfbrett und Kurs @ Escuela Cantabra Surf:
Surfbrett Kosten Escuela Cantabra Surf: Surfbrett für 1/2 Tag – 15 €, 1 Tag – 20 €, 2 Tage – 30 €
Surfkurs Kosten Escuela Cantabra Surf: 2 Stunden – 30 €
Dafür bin ich mehr als 1.000 Kilometer gefahren – und es war jeden Kilometer wert!
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 11:
- Abfahrt: 09:00 Uhr, Ankunft: 16:00 Uhr
- Strecke: ca. 320 km
- Übernachtung: Camping Derby de Loredo, ca. 19 € pro Nacht, kein WLAN, Sanitäre Anlagen ok, direkt am Strand, Stellplätze nah beieinander aber strukturiert, lässige Atmosphäre
- Song des Tages: Tove Lo – Habits (Stay High). Für die unbeschwerte Freude nach einem guten Surf.
Roadtrip Nordspanien Tag 12: Loredo → Gaztelugatxe → Zarautz
241 Stufen. Wasser bis zum Horizont in alle Richtungen und eine Kapelle. Wir befinden uns auf Gaztelugatxe, einer der wohl kleinsten Inseln im spanischen Baskenland: 270 Meter lang und maximal 80 Meter breit. Oben angekommen gibt es nichts als die Kapelle San Juan de Gaztelugatxe – und einen toller Ausblick.
Den letzten Tag vor Abreise auf unserem Roadtrip Nordspanien verbringen wir im richtigen Verhältnis. Morgens surfen, nachmittags Kultur. Beim Spaziergang nach Gaztelugatxe hinauf freue ich mich mal wieder, erst im September unterwegs zu sein, denn ich möchte nicht wissen, wie anstrengend der Weg im Hochsommer ist. Und voll!
Ziel für unsere letzte Nacht mit dem Marco Polo ist ein Highlight vom Anfang unsere Reise. Wir fahren nochmal nach Zarautz und genießen ein letztes Mal auf dieser Tour Surf-Vibes. Zum Abendessen gibt es die fantastischen Baguettes von San Francisco 33. Zarautz, ich komme wieder!
Logbuch Roadtrip Nordspanien Tag 12:
- Abfahrt: 9:45 Uhr, Ankunft: 20:15 Uhr
- Strecke: ca. 230 km
- Übernachtung: Grand Camping Zarautz, ca. 26 € pro Nacht, kein WLAN, Sanitäranlagen gut, Atmosphäre jung und lässig, wir stellen uns irgendwo auf die Wiese mit Blick auf die Bucht. Front Row!
- Song des Tages: Of Monsters and Men – Mountain Sound. Zum Weite genießen, wenn man durch die Natur fährt.
Unser Camper, ein Mercedes-Benz Marco Polo 220 d:
Auf unserem Roadtrip Nordspanien waren wir mit einem Marco Polo 220 d unterwegs – ein zu einem Camper ausgebauter Mercedes-Benz Vito. Für den Ausbau des Wagens zum Campingfahrzeug hat Westfalia, der Spezialist in diesem Bereich, Hand angelegt.
Das Fahrzeug ist 5,14 Meter lang, wendig und gut im städtischen Straßenverkehr zu fahren. Mit 1,99 Metern Höhe kann man zwar nicht überall unmittelbar am Strand parken (dies ist meist auf 1,80 oder gar weniger begrenzt) – aber das ist mit kaum einem Camper mehr der Fall.
Der Marco Polo hat einen verhältnismäßig riesigen Kühlschrank (40 Liter), der idealerweise als Truhe aufgebaut ist! Das war ein super Komfort, weil so die Dinge beim Aufmachen nicht entgegenkullern, wie bei unserem letzten Trip mit einem normalen „Tür-Kühlschrank“.
Unser Gepäck haben wir in einer Art hängenden Truhe im Kofferraum verstaut – es war wortwörtlich ein Koffer-Raum! In München war ich noch echt skeptisch, ob unser ganzes Zeug in das Auto passen würde. Man hat ja doch ALLES dabei! Skateboard, Longboard, Surfbrett … Sogar ein sperrigen Schalenkoffer, weil ich den am Weg vom Flughafen abholen musste, wo er verbummelt wurde. Aber einmal eingerichtet, hat es perfekt gepasst! Wir hätten keinen Platz weniger, aber auch kein Platz mehr gebraucht!
Es gibt einen zweiflammigen Gaskocher und ein kleines Abwaschbecken mit Wasserhahn, das sich aus dem Frischwassertank bedient – Fassungsvermögen sind 38 Liter. Wir haben keinmal nachfüllen müssen, Geschirr allerdings auch häufig am Campingplatz abgewaschen. Den Nutzwassertank haben wir dementsprechend erst am Ende geleert. Außerdem gibt es eine Freiluftdusche am Heck des Marco Polo zum Sand ab- und Neopren ausspülen nach dem Surfen. :D
Manko des Wagens ist der Heckantrieb, mit dem wir uns einmal (bei Nacht!!) im sandigen Boden festgefahren haben. Meine Nerven lagen blank, aber dank gutem Fahrer sind wir da wieder rausgekommen.
Unser Marco Polo: einmal Roadtrip mit Klasse, bitte!
Für die Nerds unter euch: Marco Polo hat 163 PS und kommt in unter 14 Sekunden auf Tempo 100. 170 km/h sind – bei passenden Straßenverhältnissen natürlich – für das Fahrzeug kein Problem, was zum Strecke zurücklegen sehr verlockend ist. Laut Datenblatt gehen 194 km/h, aber da möchte ich gar nicht hin. Mit einem vollen Tank von 57 Litern kamen wir etwa 800 – 1000 Kilometer weit.
Für die Geschmackvollen unter euch: So ein Mercedes macht ordentlich was her. Mit dem Marco Polo werdet ihr immer stylisch und elegant aussehen. Wir wurden mehrmals neugierig angesprochen, ob man sich das Fahrzeug mal anschauen dürfe – auch von anderen (Marco Polo-) Campern anderer Fahrzeug-Generationen. Ein bisschen stolz waren wir schon!
Du willst auf deinem Roadtrip Surfen? Wir haben Outfit-Tipps:
Beim Surfen und im Urlaub wollt ihr nicht nur gut aussehen, sondern auch funktionelle Kleidung dabei haben. Wir haben ein paar Tipps, was im Surfurlaub nicht fehlen darf. Eingedeckt haben wir uns damit bei unserem Surf-, Snow- und Skateladen des Vertrauens: Blue Tomato. Oft findet ihr aber auch vor Ort tolle Angebote.
- Surf-Poncho: Ein Must-Have ! Ideal, wenn ihr euch am Strand umziehen wollt oder schnell friert. Ein Surf-Poncho ist eine Mischung aus Bademantel und überdimensionalem Handtuch. Darin könnt ihr ungeniert vor anderen Leuten die Badehose wechseln. Oder euch einkuscheln, wenn ihr aus dem nassen Neopren raus seid und es plötzlich frisch wird. Super flauschig!
- Neopren-Anzug: Meine Empfehlung an jeden: Kauft euch einen eigenen Neopren. Die Leihteile passen oft einfach nicht ideal oder sehen aus, als hätten sie einen Haiangriff erlitten. Damit verlieren sie ihre Funktion, euch im Wasser warm zu halten. Gelangt Wasser zwischen dich und den Anzug, wird dir schnell kalt. Ein universeller Neopren ist 3 – 4 mm dick. Wenn ihr ins Warme fahrt, reicht auch 2 – 3 mm. Auf Feuerte Ventura im Oktober war ich an besonders warmen Tagen nur in Lycra und Boardshorts im Wasser. Auch ein Shorty (Neopren-Anzug ohne Beine) oder ein Badeanzug aus Neopren wäre denkbar. Richtig sexy! Aber Achtung: Der Neopren schützt auch vor Sonne und Abschürfungen, wenn ihr beim Sturz am Sand entlang scheuert. Das ist besonders am Anfang ein Segen!
Im Surf-Fieber? Dann solltet ihr diese Surf-Outfits kennen:
- Lycra: In besonders warmen Regionen reicht mitunter ein Lycra. Die Shirts sind sehr viel dünner als ein Neopren, schützen vor der UV-Strahlung und trocknen schnell. Mit dem leichten Teil fühlst du dich beim Surfen schwerelos und siehst top aus! :)
- Badeshorts: Zum Lycra empfehle ich über der Bikini-Hose eine Boardshorts, damit der Po nicht so freiliegt. Sich dort zu verbrennen, ist wirklich nicht lustig! Sieht auch zum normalen Outfit lässig aus …
- Surfleggins: Surfleggins bieten Schutz an den Beinen, sind aber nicht so dick wie ein Neopren. Ich ziehe sie tatsächlich auch gern Zuhause oder zum Yoga an. Sie sitzen höher als normale Leggins, sind super bequem und haben meist richtig tolle Farben und Muster. Ein absolutes Lieblingsteil!
- Surf-Bikini und Bikini: An ganz heiße Orten könnt ihr Mädels sogar im Surf-Bikini surfen. Die sind so geschnitten, dass bei der Surf-Akrobatik nichts verrutschen kann: Zum Beispiel sollten die Schulterblätter frei liegen. Ganz tolle Modelle findet ihr bei Zealous, deren Designerin selbst auf Bali lebt und surft. Ich bekäme damit viel zu schnell einen Sonnenbrand. Aber einen schönen Bikini für den Strand habe ich mir doch gegönnt …
Meine Roadtrip-Playlist:
Meine Songs des Tages habe ich euch zu einer Playlist zusammengestellt. Mit denen übersteht ihr alle 1.000 Kilometer dieser Welt. Einige Songs haben den perfekten Drive zum Autobahn fahren, andere sind echte Roadtrip-Klassiker aus der Indie-Schublade. Songs, mit denen ihr stundenlang still nebeneinander sitzen könnt und Songs, mit denen ihr euer Roadtrip-Glück heraus posanen könnt! Viel Spaß damit! Welcher Song darf bei eurem Roadtrip nicht fehlen?
Weitere Bilder vom Roadtrip Nordspanien:
Seht ihr den Wal? Am Strand von Capbreton liegen alte Bunker mitten im Wasser.
Die wilde Atlantikküste von Frankreich im September.
Dinge, für die im Alltag oft kein Platz bleibt, werde auf einem Roadtrip zelebriert: Entspannen, Sonnen, in bestimmte Themen einlesen, Karten spielen oder einfach mal warten – zum Beispiel auf die Wellen!
Wer Zeit mitbringt und ein paar Tage an einem Ort bleibt kann, wartet auf die passende Wellenbedingungen und surft!
Langeweile gibt es auf einem Roadtrip nicht. Nur Zeit genießen! Da lese ich mich gerade in den nächsten Surfspot ein.
Picos de Europa: Die Gebirgswelt im Hinterland des Atlantiks gilt als eine der Schönsten Südwesteuropas.
Wer einen Marco Polo hat, braucht nichts anderes mehr zum Glück! Außer einen guten Stellplatz. :)
Santiago de Compostella ist eines der bedeutendsten Pilgerziele der Christenheit und Ziel vom Jakobsweg.
In Asturien biegen wir von der Autobahn ab, erkunden die Dörfer und lassen uns überraschen.
Geschichtsträchtig und imposant: die Brücke in Cangas de Onís.
Wegbekanntschaften hinter San Sebastian. Und Meer bis ans Ende der Welt!
Auf Entdeckertour mit dem Marco Polo!
Entdecke und erkunden – DAS ist das Ziel meines Roadtrips.
Galizien ist die Fahrt jeden Kilometer wert – wenn ihr Ruhe und Abgeschiedenheit sucht.
Galizische Dörfer! <3 Hier gibt es noch Tante Emma Läden.
Los geht die Wanderung zur Kapelle San Juan de Gaztelugatxe.
Den Wellen könnte ich ewig zuschauen. Wer noch?
Der einzige Grund, für den ich meinen Camper verlasse!
Danke, für die treue Fahrt mit dir! Es war uns eine Ehre. Wer war schonmal mit einem Marco Polo unterwegs?
Vielen Dank an Daimler AG für die Unterstützung und das zur Verfügungungsstellen eines Testwagens.
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