06:57
Wir sitzen im Zug nach Constanta. Ich bin immer ein bisschen unruhig wenn ich weiß, dass es am nächsten Tag ganz früh weiter geht, auf Reise. Deswegen war es eine sehr, sehr kurze Nacht. Meine ersten Eindrücke am Bahnhof heute morgen: Die Leute ziehen sich hier unglaublich bunt an. Vorallem bunte T-Shirts sind hier der Supertrend. Und sie sind völlig unentspannte Reisende. Wenn irgendwas minimal schief läuft brechen sie in hysterische Panik aus. Selbst wenn sie schon im Zug sitzen, eigentlich alles gut ist, sie nur ihre Sitzplätze nicht finden werden sie total unruhig.
Habe schon ein Wort gelernt. Lautschrift: moltumesk. Heißt Danke. Habe es aber auch noch nicht so oft gebraucht weil man doch nicht so freundlich empfangen und bedient wird. Vorallem die Kassiererin vom Supermarkt am Gare du Nord in Bukarest sollte mal eine Anti-Schlechte-Laune-Therapie machen.
Es ist aber wunderschön bei Morgendämmerung durchs Niemandsland zu fahren. Muss ganz oft an Thailand denken. Endlose Weite und Nichts.
17:19
Die Zugfahrt war noch wie eine kleine Zeitreise. Wir sind durch Dörfer gefahren, in denen es noch Bauern mit Pferdekutschen gab. Wir haben an „Bahnhöfen“ gehalten, auf denen das Gleis ein Sandstreifen war und Leute gesehen, die wirklich fern ab von Technik, Wissenschaft und Leistungsdruck leben. Und ohne Tourismus. In Constanta angekommen sind wir dann in die einzige Jugendherberge gegangen, die es dort gibt und gleich von Mirona und Hofhund Tesco begrüßt worden (ja, er wurde wirklich nach dem Supermarkt benannt, weil er dort als Welpe gefunden wurde.) Mirona schmeißt den ganzen Laden, kann super Englisch, was hier eine Seltenheit ist und labbert ohne Ende. Ist aber super nett.
Unsere erste Mission war der Strand von Mamaia. Leute anschauen, Inspiration finden und natürlich ein bisschen Erholung. Dort gab es Strings, Knackärsche und Minderwertigkeitskomplexe en masse. Jetzt weiß ich, wo sich alle gut aussehenden Menschen verstecken und das es sie gibt. Aber es hat inspiriert, unser Strandausflug. Haben ein paar Leute getroffen, die wir morgen in ihrer Wohnung besuchen werden. Aufregend!
00:30
Schönen Abend im Pizzeria verbracht mit Penne, Kuchen, einen Liter Wein und super Gesprächen über die Liebe und das Leben. Musste mal wieder feststellen, dass man die besten Gespräche mit Fotografen führen kann. Warum, bleibt mir ein Rätsel…